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Instruktorentraining mit Speer Racing am Ostermontag

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Beitrag von Chris79 »

Hallo Zusammen,

am Ostermontag haben ein paar Freunde und ich beim Instruktorentraining auf dem Hockenheimring mit Speer Racing teilgenommen. Da ich selbst im Vorfeld Informationen gesucht hatte aber auch nur auf Beiträge oder YouTube-Videos gestoßen bin die schon einige Zeit her sind, möchte ich den Tag hier mit einem aktuellen Beitrag mal Revue passieren lassen. Vielleicht findet der eine oder andere ja auch für sich ein paar nützliche Infos. Achtung sehr ausführlich :). Einen Link zum Video des letzten Turns bei Sonne findet ihr ganz unten wer es nicht komplett lesen möchte.

Anreise und Organisatorisches

Da die Strecke von unserem Heimatort nur 160 Kilometer entfernt ist verzichteten wir auf einen Transporter oder Hänger und reisten auf den Motorrädern am Abend vorher an. Übernachtet hatten wir in einem Hotel etwas außerhalb.
Wir waren zu viert, davon 3 Teilnehmer und meine Freundin, die das Begleitfahrzeug fuhr und sich sonst um Bilder, Aufnahmen und notwendige Infos kümmerte. So waren wir immer gut informiert was gerade Sache war.

Am Morgen kamen wir gegen 7:45 Uhr an der Strecke an. Die Einfahrt zur Strecke wird zwar kontrolliert war aber ohne Vorzeigen von Anmeldebestätigungen oder ähnlichem möglich. Einfach kurz erwähnt, dass man Teilnehmer ist und man kommt problemlos durch. Vorsorglich hatte ich natürlich geschätzte 10 Seiten E-Mail-Bestätigungen je Teilnehmer ausgedruckt. Man weiß ja nie ;)

Die Anmeldung und technische Abnahme war laut Zeitplan ab 7:30 Uhr möglich. Also stiefelten wir erstmal dorthin (meist in der ersten Box) füllten die Verzichtserklärung für Haftungsschäden aus. Daraufhin bekamen wir unsere Startnummern
zum Aufkleben und den Aufkleber mit der Signalisierung der Gruppenzugehörigkeit. Am Tag selbst fand auch ein normales Renntraining statt. Das waren die Gruppen gelb, rot und weiß. Wir waren Gruppe grün.

Dann hatten wir noch knapp 30 Minuten Zeit bis zur Fahrerbesprechung um 8:30 Uhr. In diesen 30 Minuten ging es zur Lärmmessung. Da muss jeder hin egal ob Zubehöranlage oder Serie. War aber kein Problem die 98 DB einzuhalten. Ich selbst fahre einen Akrapovic Enttopf und sonst Serienanlage (ZX10R 2016). Die anderen hatten einmal Serie (ZX6R) und einmal Zubehör auf einer MV Agusta Brutale. Ging alles problemlos. Selbst andere Fahrer auf Ihren Ducatis mit Termignoni Anlagen hatten keine Probleme. Da war aber glaub ich hier und da ein großes Augenzwinkern dabei ;).

Wir bauten teilweise noch die Spiegel runter und klebten alles weitere ab. Dazu gehörten Scheinwerfer vorne und hinten sowie Blinker, falls vorhanden. Bei mir sind die in den Spiegeln integriert. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass das Nummernschild auch runter muss was uns aber in der Fahrerbesprechung nochmal nahe gelegt wurde. Zur Not kann man es auch abkleben. Es geht einfach darum, dass sich das Nummernschild nicht löst durch die doch viel höhere Beanspruchung auf der Rennstrecke oder im Sturzfall als scharfkantiger Gegenstand andere Teilnehmer beschädigt. Am liebsten wird der Abbau gesehen. Ich demontierte gleich den ganzen Halter. Damit waren auch die Blinker weg und zudem siehts einfach hammer aus :).

Gruppeneinteilung

Dann ging es zur Fahrerbesprechung um 8:30 Uhr. Alle Teilnehmer des Instruktorentrainings (mehr als die Hälfte der Anwesenden) wurden ins Sachs-Haus gebeten und erhielten nochmal eine umfangreiche Einführung vom (an dem Tag) Chef-Instruktor Mathias. Hier wurde nochmal Flaggenkunde, Schutzkleidung und alles besprochen was es zu wissen gibt. Wer mit Speer Racing fährt egal wo, nur Lederbekleidung und nen festen Rückenprotektor. Keine Ersatzschaumgummiteile. Einige Teilnehmer mussten dann auch nochmal vor Ort einen Protektor beim Renndienst kaufen um nicht von der Teilnahme ausgeschlossen zu werden.

Dann wurden alle Teilnehmer einem Instruktor zugewiesen. Dabei wurde gefragt:

- Wer hat schon Rennstreckenerfahrung und möchte gerne schneller fahren
- Wer hat noch gar keine Erfahrung

sowie Abstufungen dazwischen. Hat man sich überschätzt oder fühlt sich unterfordert, kann man das einfach seinem Instruktor sagen und auch jederzeit die Gruppe wechseln.

Insgesamt kamen 9 Gruppen zusammen mit maximal 6 Teilnehmern je Instruktor. Wir sollten uns alle vom Fahrkönnen ehrlich einschätzen. Der Instruktor wird einen auf jeden Fall anders einteilen wenn man in der Gruppe nicht mitkommt. Ich selbst berichte hier aus der schnellsten Gruppe (weiß) und unser Instruktor war der Max. Saucooler Typ, direkt ehrlich offen. Er selbst fuhr ne Tourenmaschine. Modell hab ich nicht drauf geachtet. Ich vermute es war ne Aprila Caponord 1200. Unsere Gruppe bestand aus 2x ZX10R, 2x Aprilia Tuono einer Honda CBR 1000 F einer SV650. Meine Freunde hatten noch gar keine Rennstreckenerfahrung und sind jeweils in andere Gruppe gegangen. Auf jeden Fall hatten wir alle schon mal vorweg genommen mega viel Spaß. Altersmäßig war von ich vermute knappe 18 bis so 60 alles dabei.

Bereifung und die ersten Turns

Das Wetter war am Vormittag richtig schlecht. Die Strecke war nass und auf Mittag regnete es so richtig runter. Max meinte dazu nur, so viel lernen wie heute könnt ihr sonst nicht. Wir quittierten diese Bemerkung mit einen etwas lustlosen Gesichtsausdruck, dennoch sollte Max Recht behalten.

Wir hatten alle übrigens ganz normale Reifen. Bridgestone RS10, Diablo Rosso3, Michelin Power Cup Evo und Michelin Power RS. Ich fuhr auf meiner ZX10R Diablo Rosso 3, Leistungsabgabe 100% und Traktionskontrolle auf Stufe 5 (Maximum). Der Renndienst vor Ort nannte wie aus der Pistole geschossen zu Marke und Modell des Reifens den passenden Druck. Faszinierend :).

Es war am Vormittag bis Mittag eine einzige Wasserschlacht. Max sagte den Regen vergesst ihr irgendwann. Und das war auch so. Die Motorrädern rutschten gerne mal und bei einigen regelten die Systeme. Bei mir so gut wie nicht. Aber Max hatte uns im Griff und wenn er merkte es wurde zu schnell lies er uns wieder rankommen. Bei wenig Regen fuhren wir so um 2:50 min bis 3:10 min. Bei absolutem Regen fuhren wir um die 3:20 min bis 3:30 min.

Überholen von Gruppen

Da wir die schnellste Gruppe bildeten kam es des Öfteren zum Überholen von anderen Gruppen.Da merkt man auch wie gut das Speer Racing Team eingespielt ist. Wobei ich keinen Vergleich zu einem anderen Veranstalter habe. Die Instruktoren bei Speer verstehen sich nach meinem Erlebnis zumindest auf der Strecke blind und sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Gefährliche Situationen gab es keine. Überholen war kein Problem und auch wenn Teilnehmer mal Ihre Gruppe verloren hatten sind wir als Gruppe da nicht vorbeigezogen. Auch der langsame Teilnehmer muss keinen unnötigen Stress fürchten und kann sich voll auf seine Linie konzentrieren und zurück in die Box fahren. Im übrigen darf man wenn man seine Gruppe mal verloren hat einfach in die Box fahren und sich dann in der nächsten Runde wieder anschließen.

Es gab auch Teilnehmer die stürzten. Aber ich hab es nicht gesehen und kann daher keine Ursachen nennen. Mitbekommen habe ich, dass einiges schon in den ersten zwei Turns passiert sein muss. Bei uns ging jedoch alles gut. Mich hat es wegen falscher Blickführung mal in der ersten Rechts nach Start-Ziel auf den weißen Streifen links am Curb versetzt. Großen Dank nochmal an meinen Instruktor Menzi von Speer letztes Jahr in Brünn. Das Motorrad einfach auspendeln lassen und nichts machen. Läuft! Hätte ich irgendwie dagegen gehalten oder sonst was versucht wär das ein filmreifer Abflug geworden. Zu dem Zeitpunkt war ich direkt hinterm Max, der das natürlich gesehen hat 8) und gleich mal ermahnend mit der Hand winkte. :alright: Überhaupt hat er irgendwie jeden kleinen Fehler gesehen ;). Auch das wurde natürlich gleich nach dem Turn besprochen. Die Ursache und dass man den Fehler nicht mehr macht.

Sonne am Nachmittag

Zum Nachmittag hin kam die Sonne raus und wir hatte noch zwei Turns im Trockenen. Unser Gruppe war mittlerweile auf 4 Teilnehmer geschrumpft. Ein technischer Defekt und ein Gruppenwechsel. So klein fühlte es sich fast wie eine Einzelinstruktion an.

Kaum war ein Streifen im vorletzten Turn trocken zog Max am Gas. Dranbleiben war nur mit Konzentration und richtiger Blickführung möglich. Die Linie treffen hieß es und wir wurden schneller. Der erste trockene Turn Nr. 5 von 6 war beendet und wir kassierten erstmal einen Anpfiff warum in der Sachs Kurve keiner dran blieb. Da ist genug trocken. Ausreden gibts nicht ;). Nochmal kurz die Linie, Blickführung und Sitzhaltung diskutiert. Die Ansage für den 6. und letzten Turn war es fällt keiner mehr zurück und alle bleiben dran!

Und wir blieben dran :). Mittlerweile war es komplett trocken und die Sonne war draußen.

Max hat sich sicher noch gut zurückgehalten. Für uns 4 verbliebenen Teilnehmer in der Gruppe war es aber das Maximum an dem Tag nach dem ganzen Regen und auch nicht mehr vollem Vertrauen in den Grip. Max zog uns bis auf eine 2:18.202 min. Gefühlt überrundeten wir in jedem Turn eine Gruppe. Ich vermute mal ohne eine Überrundung und vollem Vertrauen in den Grip hätten wir es sicher auch noch in Richtung 2:10 bis 2:12 geschafft. Mein Laptimer (GPS 4 Lite) zeigte auf jeden Fall sowas in die Richtung an als optimale Runde. Der Turn endete dann auch mit nen ganz großen Grinsen im Gesicht und dem Gefühl da war noch ganz viel Luft nach oben. Schade, dass es nicht schon früher abtrocknete.

Mein Fazit:

Das Instruktorentraining hat nicht nur richtig viel Spaß gemacht, ich selbst habe unglaublich viel gelernt. Besonders im Nassen wie Max vorhersagte. Das Vertrauen in das Bike und die Reifen ist immens gestiegen und ich kann das nächste bereits gebuchte Training (Toni Mang) bei Speer gar nicht erwarten. Hoffentlich dieses mal mit guten Bedingungen. Ich finde das Instruktorentraining ist für jeden geeignet. Absolute Anfänger auf der Strecke sind hier richtig aufgehoben wie auch erfahrene Heizer. Ich war und bin noch begeistert von diesem Erlebnis und würde jederzeit wieder dabei sein. Vor allem hab ich erfahren was ein normaler Straßenreifen (bei mir der Diablo Rosso 3) alles kann. Die anderen Teilnehmer schimpften etwas über Ihre Nasshaftung Power RS und Bridgestone RS10. Da regelten die Tranktionskontrollen wohl gut. Bei mir sprang sie glaube ich nie an. Von uns drei Teilnehmern hatte einer den Power Cup Evo drauf. Also die Slickmischung als Straßenreifen. Hier war die Nasshaftung nach seiner Aussage kaum vorhanden. Er tat sich schwer damit. Im Trockenen war der Reifen aber ein Traum.

Rückweg und Video

Wir bauten am Ende unsere Motorräder wieder zurück. Nummernschildhalter und Spiegel ran. Aufkleber ab und fuhren nach Hause. Beim nächsten mal würde ich aber selbst für ein eintägiges Training einen Hänger holen. Wir waren schon ganz schön platt und ein Transporter oder Hänger wäre nicht verkehrt gewesen.

Hier zum Abschluß noch ein Video des letzten Turns aufgenommen von unserer hervorragenden Unterstützerin und Fahrerin des Begleitfahrzeugs! Die Gruppenfarben sieht man anhand der Leibchen. Unser weiße Gruppe kommt gleich am Anfang und insgesamt dreimal vorbei. Dazwischen sieht man alle anderen Gruppen.

https://youtu.be/AVC1nHnRQTs

Es gibt kein Actioncam Video, da uns vom Max davon abgeraten wurde und es auch fraglich war ob die Halterungen bei dem Sauwetter auch halten. Wir wollten da kein Risiko eingehen.
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Re: Instruktorentraining mit Speer Racing am Ostermontag

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Beitrag von Fabi_93 »

Kann dir in allen Punkten nur zustimmen.
Ich war beim Instruktorentraining in Anneau du Rhin mit Speer und kann auch nur gutes berichten.
Das einzige was bei mir nicht rund lief war der Gruppenwechsel. Ich konnte nicht in die Schnellere Gruppe da diese schon mit 6 Leuten voll war.
Ansonsten toller Bericht. :)
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Beitrag von Chris79 »

Danke :).

Ja das mit dem Gruppenwechsel ging bei uns auch nur wenn eine Gruppe weniger Teilnehmer hatte. Die Gruppen wurden zum Ende hin auch weniger bei uns wegen dem Wetter. Viele Teilnehmer sind am frühen Nachmittag abgereist.

Wer durchhielt wurde mit noch zwei Trockenen Turns am Ende mit Sonne belohnt.
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