bin mal durchs Twitter gestolpert (wollte eigentlich am mopped was machen...). Zum Glück habe ich es nicht, was machen die Leute da so den ganzen Tag??? Aber interessante Sachen gibt es...
erstmal alte Sachen, aber sehr gut.
vom März:
„Uns Virologen regen Wodargs Behauptungen mächtig auf“
Friedemann Weber, Virologe an der Universität Gießen, über das pseudowissenschaftliche Youtube-Video des pensionierten Lungenarztes Wolfgang Wodarg.
https://www.berliner-zeitung.de/gesundh ... f-li.79099
Seit ein paar Tagen hat sich ein altbekannter Querulant in den immer schneller rotierenden Corona-Katastrophendiskurs gemischt: Doktor med. Wolfgang Wodarg, pensionierter Lungenarzt und bis zum Ausscheiden mit 47 Jahren im Jahre 1994 auch Leiter des Flensburger Gesundheitsamts.
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Wodargs Kernbehauptungen bestehen darin, dass (a) der von Victor Corman und Christian Drosten an der Berliner Charité entwickelte Gentest – eigentlich ist es eine Serie von drei hintereinander geschalteten Tests – gar nicht validiert wäre, und (b) der Test auch die schon lange bekannten „Standard“-Corona-Erkältungsviren erfassen würde.
Zur Behauptung (a): Ein Blick in die entsprechende, frei zugängliche hätte dem Mann geholfen. Schon im Abstract, also der Zusammenfassung, auf der ersten Seite ist nachzulesen, dass der Test validiert ist, also seinen Anforderungen gerecht wird („Here we present a validated diagnostic workflow for 2019-nCoV…”).
Zur Behauptung (b): Selbstverständlich wurde auch abgesichert, dass die altbekannten Standard-Coronaviren von diesem Test, auf Englisch assay genannt, nicht erfasst werden. Ebenfalls im Abstract auf der ersten Seite ist nachzulesen, dass anhand von 297 Proben von anderen Coronaviren aus Kliniken ausgeschlossen wurde, dass der Test bei ihnen womöglich auch anschlägt – was ja die Ergebnisse wertlos machen würde. („…we confirmed assay exclusivity based on 297 original clinical specimens containing a full spectrum of human respiratory viruses”).
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Video Minute 7:24: „Tests auf Coronaviren sind bisher nicht geschehen.“ Video Minute 7:04: „Coronavirus-Infektionen machen 10 bis 14 Prozent der Fälle aus.“ Woher hat er diese Zahlen, wenn doch bisher angeblich nicht getestet wurde?
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Wissenschaftler werden pauschal als geldgeiler Haufen und Politiker-Einflüsterer dargestellt. Ich frage mich: Wieviel bekommt man von YouTube für 1.263.316 Aufrufe?
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Wir alle würden es bevorzugen, wenn Herr Wodarg recht hätte mit seiner Behauptung, dass es sich um eine normale Erkältung handelt. Leider sprechen die von ihm verleugneten Befunde dagegen.
vom Mai:
Alle, die hier sitzen, waren krank“ Wie sich eine Berliner Büroetage beinahe komplett infizierte
https://m.tagesspiegel.de/berlin/alle-d ... 32166.html
In Friedrichshain hatte sich fast ein gesamtes Unternehmen mit Sars-Cov-2 angesteckt. Wie konnte das passieren? Eine Spurensuche.
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Fast seine ganze Firma hatte sich mit Covid-19 angesteckt. Sie mussten sogar eine Woche lang schließen, denn Mitarbeiter aller Bereiche lagen im Bett. 25 von 30 waren an Covid-19 erkrankt. Vier der fünf, die nichts hatten, waren zu der Zeit nur sporadisch im Büro.
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Zwei Kollegen, berichtet T., waren im Krankenhaus. Einer nur zur Beobachtung. Der Dresdner Niederlassungsleiter, ein durchtrainierter Läufer, musste mit Lungenentzündung behandelt werden. Er war am Wochenende, nachdem er sich infiziert hatte, noch einen Halbmarathon gelaufen.
„Meiner Erfahrung nach hat es diejenigen, die sich im Anfangsstadium der Krankheit belastet haben, schwerer erwischt“, glaubt T. Auch der Deutschland-Chef aus München, der sich bei ihnen angesteckt hatte und trotzdem vom Sofa aus noch ein großes Arbeitspensum erledigt hatte, kämpfte letztlich länger mit der Krankheit als andere.
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Eines hat er selbst daraus gelernt: „Wer Erkältungssymptome hat, arbeitet von zu Hause.“
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Wirkung von Schnutenpullis
High speed camera captures how different types of face masks work
https://www.youtube.com/watch?v=DNeYfUT ... e=youtu.be
Mask vs No Mask Lab Results - Do they work? - mit Anzüchten von Bakterienkulturen
https://www.youtube.com/watch?v=qDeP7-rUZmo
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Charité-Virologe Christian Drosten über die Corona-Lage in Deutschland, seine Rolle in den Medien und Restaurantbesuche im Winter.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/chri ... 05276.html
Eine Welle erkennt man erst im Nachhinein. Und sie ist ja nichts Unausweichliches, etwas, was von alleine über uns schwappt. Wir alle sind die Welle. Das ist genau wie bei einem Stau, von dem jeder Autofahrer ein Teil ist...
aber ja nur wenig Möglichkeit hat, sich zu entscheiden, wie er sich verhält!
Natürlich kann nicht jeder Einzelne immer das Ganze beeinflussen. Aber wer schon früh gewarnt wird, dass sich in 80 Kilometern Entfernung ein Stau aufbaut, kann jetzt schon mal überlegen, ob er einen Umweg nimmt. Das ist etwa unsere Situation: Wir sehen, dass in Frankreich, Spanien und England die Infektionszahlen wieder steigen, noch sind es vor allem Jüngere, die seltener schwer erkranken, aber dennoch laufen dort jetzt schon wieder die Kliniken und zum Teil auch die Intensivstationen voll.
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Wir haben helfen können, als wir im Januar den ersten Diagnostik-Test für Sars-CoV-2 entwickelt und damit dafür gesorgt haben, dass er in Deutschland schon verfügbar war, bevor die erste Welle kam.
Wir haben das Virus schon im Labor bemerkt und nicht erst auf der Intensivstation wie in Italien. Deshalb hatten wir in Deutschland so wenig Tote.
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Blindes Testen ist generell problematisch, aber das mit den falsch positiven Ergebnissen ist ein Missverständnis. Dieses Netzwerk zitiert aus einem Ringversuch, der für den Sars-CoV-2-Test eine Rate von 1,4 Prozent falsch positiver Ergebnisse angibt. Der Ringversuch hatte aber gar nicht zum Ziel, die Spezifität des Tests zu bestimmen. Insofern hat das Ergebnis nichts mit der Realität der Coronavirus-Testung zu tun. Die Labore benutzen alle mindestens zwei Tests.
Wenn in der Praxis ein Test nur schwach positiv ist, dann wird die gleiche Probe erneut getestet. Man gibt nicht einfach mal sorglos positive Ergebnisse raus. Solche Äußerungen schüren Misstrauen in die Labortestung und gefährden auch die Maßnahmen gegen die Pandemie.
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die Zahlen rechtfertigten derzeit keine einschneidenden Maßnahmen. Wir aber sorgen uns ja nicht um diese Woche, sondern um den November und den Februar auch noch. Wir müssen vordenken, sonst ist es irgendwann zu spät.
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Im Juni, an Ihrem 48sten Geburtstag, war der Lockdown ja wieder vorbei. Sie hätten also theoretisch 50 Leute einladen dürfen…
Habe ich aber nicht (lacht). Ich habe gefeiert, mit einem kleinen Personenkreis und weil es nicht so kalt war, haben wir die Terrassentüren sehr weit aufgemacht.
Gehen Sie essen, im Restaurant?
Draußen ja. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal drinnen gegessen hätten, wir fragen immer nach einem Platz draußen.
Und wenn der Winter kommt?
Ich kann nur sagen, dass es wichtig wäre, durchzulüften.
Ist Lüften wichtiger als Händewaschen?
Ja, das ist es, nach Datenstand.
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Großbritannien droht ein epochaler Absturz
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5001163
Das Land hat erst spät auf die Pandemie reagiert, nun tut sich die Wirtschaft umso schwerer, wieder in Gang zu kommen. Im schlimmsten Fall steht den Briten die schwerste Rezession seit mehr als 300 Jahren bevor.
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Die Bank of England rechnet mit der tiefsten Rezession seit mehr als 300 Jahren. Schon jetzt sind die Daten alarmierend: Dem Statistikamt ONS zufolge ist die britische Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 20,4 Prozent eingebrochen - und damit stärker als in Italien oder Spanien.
Als Hauptgrund für die verheerende Zahl gilt unter Wirtschaftsforschern die anfangs unentschlossene Reaktion der Regierung auf die Pandemie. Während andere europäische Staaten bereits einen Lockdown verhängt hatten, setzte Großbritannien zunächst auf das Konzept der Herdenimmunität.
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Während in Deutschland und anderen europäischen Staaten schon wieder in Gaststätten gespeist werden konnte, blieben britische Pubs und Restaurants geschlossen. Erst seit Anfang Juli haben sie wieder geöffnet. Die in Großbritannien so wichtige Dienstleistungsbranche kam fast völlig zum Erliegen. Nicht nur die Gastronomie, auch der Einzelhandel und andere Service-Anbieter mussten ihre Geschäfte gut drei Monate lang weitgehend stilllegen.
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