Winterumfrage: Wann wird der Reifen wärmer (hoher vs. niedriger Druck)

[R.I.P. steirair]

wenn ich mir die obige Graphik anschaue, dann besteht hier echt Aufklärungsbedarf !!

Bitte setzt Euch mit der Thematik auseinander oder ruft auf meiner 0900 Nummer an 29.99€/min lol

[sasonic]

Oh Mann...70% zu 30%...

Unter einer Menge X beliebiger Dosenfahrer hätte man das so erwartet- aber in inem Rennstreckenforum?
Die einzige Ausrede, die man noch durchgehenlassen hätte können, ware wenn die Fragestellung einen Ticken weniger eindeutig gestellt worden wäre... aber so. Gruselig.
Ich meine es geht hier ja nicht um einen potentiellen Einfluss der Gravitation auf nen beta+ Zerfall sondern um Wärme - das was jeder Nachmessen bzw. selbst durch Handauflegen feststellen kann....

[GP-Reifen-Wolle]

ja, diese Gedanken habe/hatte ich auch.

meint der Fredersteller mit Druck evtl. Leistung = Lasagenen = Pferdestärken ??

hoher Druck = S1000RR , ...

niederiger Druck: Solo-Mofa oder Moto 3

[T300D]

N'Abend Gemeinde,

während ich mir das Ganze mal durch gelesen habe, habe ich mir bei den ganzen interessanten Theorien die Frage gestellt, ob der Reifendruck überhaupt die Temperatur bestimmt oder eher das Ergebnis der Fahrweise ist.

Die Fahrweise bestimmt die Temperatur und die Reifentemperatur den Reifendruck.

Wie oben schon mal geschrieben wurde, ... wenn ich um den Kringel fahre ohne zu bremsen und zu beschleunigen, bleibt die Pelle kalt, egal welcher Druck.

Bringe ich aber durch Beschleunigung und Bremsen Kraft in den Reifen, erwärmt er sich.

Einschub:
Gummi ist ein genialer Stoff, es nimmt Kraft auf durch eine hohe Dehnfähigkeit ohne Schäden zu erlangen. (in entsprechenden Grenzen)
Bei der Rückverformung in den Normalzustand wird die eingebrachte Kraft (Dehnung) in Form von Wärme wieder abgegeben.
Einschub Ende:

Klar ist, durch Beschleunigung und Bremsen (negative Beschleunigung) wird das Gummi an der Reifenoberfläche verformt.
Die Wärme entsteht also dort und muß von dort auch abgeführt werden.

Die Frage ist jetzt, wo geht die Wärme hin?

Und hier kommt das schlechte Wärmeleitvermögen von Gummi ins Spiel.

Ein Weg ist natürlich nach innen, in das Reifenmaterial.
Dann kommt die Wärme an der Reifeninnenseite an und geht auf die Reifenluft über und erwärmt die Luft.
Die will sich dann ausdehnen ist aber im Reifen gefangen und deshalb erhöht sich der Druck.

Der andere Weg ist:
Wenn ich durch agressive Fahrweise extreme Wärme auf der Reifenoberfläche erzeuge, kann die Wärme nicht schnell genug abgeführt werden.

Dann wird die (Wärme-)Energie dazu benutzt, daß Gummi lokal aufzuschmelzen. Und es läuft in kleinen Kügelchen davon. Mit der Folge von sehr hohem Reifenverschleiß.

Und die Wärme geht nicht in den Reifen und erwärmt nicht die Reifenluft
--> kein Erwärmen der Luft --> keine Druckerhöhung.

Dies gilt natürlich anteilig, es gibt kein nur die eine oder nur die andere Art.

Und hier kommt der Start-Luftdruck ins Spiel.
Mit dem Startluftdruck bestimme ich die (Aufstands-)Fläche mit der der Reifen die Last aufnehmen kann und wie warm die Aufstandsfläche wird.

Wenn diese Fläche zu meiner Fahrweise paßt, und der Reifen die entstandene Wärme gut (nach innen) abführen kann, erwärmt sich die Luft im Reifen und der Druck steigt.

Wenn's dumm läuft, komme ich dann genau in den Bereich einer zu kleinen Aufstandsfläche mit lokaler Gummischmelze.
Dann muß ich den Startluftdruck natürlich etwas absenken ... usw. usw.

Andersherum - mit zu wenig Luftdruck - verringere ich ja auch meine Aufstandsfläche. (Die Bilder dazu wurden ja weiter oben gezeigt) mit den entsprechenden Folgen.

Dieses Gleichgewicht zwischen eigener Fahrweise und dem richtigen (Start-)Luftdruck zu finden ist ja gerade die Schwierigkeit.
Das Thema Startluftdruck wird ja mit Reifenwärmer minimiert.

Und funktionieren kann es auch nur, wenn ich eine konstante Fahrweise habe.
Also immer runde Linie oder immer Gas- und Brems-Attacke.

Beide Fahrweise benötigen meiner Meinung nach für die gleiche Rundenzeiten andere Luftdrücke.

Ich denke eher, die eigene Fahrweise bestimmt die Temperatur und DIE letzten Endes den resultierenden Reifendruck.



\\ Carsten

[robby95]

Wenn du der Meinung bist, dass ein durch Reibung erwärmter Reifen, der ca 80° im Fahrbetrieb hat, die im Reifen befindliche Luft nicht erwärmt, sondern diese Luft durch irgendwelche Kompressionen erhitzt wird, dann kann ich das leider wissenschaftlich nicht widerlegen.
Käse ist es aber trotzdem, nichts für ungut

Sehe ich nicht so. Das Druck Wärme erzeugt ist ein Tatsache die du nicht widerlegen kannst weil es einfach so ist. Einfaches Beispiel: Du hast doch sicher auch als kleiner Junge dein Rad mit einer Handluftpumpe aufgepumpt. Wenn man richtig viel pumpen muss wird die Fahrradpumpe so richtig heiß. Weil die Luft darin komprimiert wird, sprich Druck wird aufgebaut.

Es wird dir auch jeder Fahrwerksprofi bestätigen, das das Öl im Stoßdämpfer mit jedem mal einfedern wärmer wird

Im Laufe eines Turns auf der Rennstrecke wird die Luft in einem Reifen doch ziemlich oft zusammengedrückt. Sei es bei jedem Anbremsen wie auch bei jeder Bodenunebenheit. Dieses ständige Zusammendrücken der Reifen erzeugt sicher auch Wärme. Wie beim Stoßdämpfer. Die Frage ist nur, wieviel das ausmacht.

Die Kompression der Luft im Reifen kann getrost vernachlässigt werden, da sie nahezu nicht vorhanden ist. Wichtig ist, dass man versteht, wie eigentlich ein Reifen / Karkasse funktioniert. Der Reifen "steht" nämlich nicht auf der Luft, wie so gern angenommen wird. Und der Latsch komprimiert auch so gut wie kaum die Luft, da sich die Luft gleichmäßig im Reifen verteilt. Der Luftdruck sorgt nur dafür, dass die Karkasse gegen das Felgenhorn gedrückt wird. Die Aufstandskräfte werden durch die Gürtelstruktur der Karkasse getragen. Man kann also sagen, dass die Felge im Reifen "hängt" und nicht aufsteht. Das ganze kann man strukturell betrachten ähnlich wie eine Fahrradfelge.

Grüße Robert