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Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von marq »

8 August des Jahres 2012... Nürburgring... ixter Lauf des RLC 2012...

Der Belgier steht in der Boxengasse bereit, um mit seinem Österreichischen Super Herzog den 3. Stint im Reinoldus Cup Lauf von seinem VTR-treibenden Kollegen (ja, wir sind nur zu 2. Dat mach'n wir auch nich' noch ma!) zu übernehmen... Es wird draußen (endlich!) trocken, er ist voller Vorfreude und recht nervös (es ist sein erstes Mal!)... Nachdem er den Le Mans Start schön versemmelt hatte, wollte er jetzt alles richtig machen!

"Sein" Mechaniker Bobby steht von ihm aus gesehen schräg rechts vor dem parallel zur Boxenmauer stehenden Motorrad, und schaut Richtung Boxeneinfahrt, um dem belgischen Treckerfahrer bescheid zu geben sobald der Kollege einrollt, damit die Transponderübergabe flott geht und der LC8 gleich losbollern kann... Beide smaltalken Bullshit, was belegt dass sie eigentlich beide ein bisschen hibbelig sind...

Plötzlich weiten sich Bobbys Augen dermaßen, dass der Belgier überzeugt ist dass hinter ihm gerade (mindestens!) eine 747 die Start/Ziel als Notlandebahn anfliegt, und alles in 0,14 Sekunden in einer Kerosinhölle verbruzzelt... Zu allem Überfluss entfernt sich Bobby von der Super Duke in großen Rückwärtsschritten, so dass dem Belgier dämmert dass es sich wohl eher um eine sich nähernde LOKALE Katastrophe handelt... Also macht er sich auf was auch immer gefa....

BANG!

Nunja, mit 0,14 Sekunden lag ich gar nicht mal so falsch: denn 0,17 Sekunden und einem gehörigen Knall später sitze ich mit dem Arsch auf dem Boden, die Super Duke liegt 1,5m vor mir, und mein rechtes Bein auf ein mir unbekanntes Gebückten-Modell (ich kenn mich mit Joghurtbecher nicht aus!)...

Was war passiert? Lasst uns die 0,17 Sekunden in Ultra Slow Motion abspielen:

Eine Box vor unserer hatten sich ein paar Super Duke Battle Fahrer zusammen getan um den RLC zu bestreiten.
Der Fahrer der dran war stand schräg vorm eigenen Boxentor. Warum auch immer (er kann da sicher mehr zu sagen) kriegt er das "Go!" von seiner Crew und legt los... Leider hatte keiner den Fahrer des 2. Teams unserer Box (Low Budget Racing Team wenn ich mich recht erinnere) bemerkt, der wohl mit den maximal zugelassenen 60 KmH die Einfahrt UNSERER Box anpeilte..

Es kam wie es kommen musste: LBRT-Pilot bohrt sein Low Budget Racer in die Super Duke des Battle-Teams (man möge mir verzeihen, ich habe den Team Namen vergessen!) zwischen vorderrad und Motor, katapultiert den Battle-Fahrer samt Gefährt nach rechts zurück in seine Box, setzt sich auch hin (er ist ja grad 'n kompletten Stint gefahren und müde!) und sieht wie sich sein LBNMGSR (Low Budget Nicht Mehr Ganz So Racer) schlitternd in Richtung des wartenden Belgier rutscht, um ihm sein Gefährt (zufällig auch ne Super Duke!!! Jetzt hab ich's!!! Es sollte wohl statt LBRT "ARTDBT" heißen: Austrian Racers Terminating Device BowlingTeam!!!) unter dem Allerwertesten weg zu kegeln...


Unfassbarerweise (gibt es das Wort überhaupt?) haben ALLE Anwesenden, egal ob direkt oder indirekt beteiligt oder nur zuschauend die komplette Aktion unbeschadet überstanden! Weder der ARTDBT-Pilot, noch meine belgische Wenigkeit oder der Battle-Fahrer wurden verletzt!

Das konnte man leider nicht von allen (bis zum "BANG" noch fahrbahren) Untersätzen sagen:

- Meine nicht mehr starten wollende Super Duke startete nach OFF/ON (danke noch mal einem Unbekannten der mir den Tipp gab! "Du musst aus- und einschalten, das liegt am Neigungssensor!") und ich konnte, nachdem mein Kollege auf 2 Zusatzrunden geschickt wurde damit wir alles checken und den abgebrochenen Bremshebel ersetzt hatten, mein RLC-Abenteuer fortsetzen

- Der ARTDBT-Pilot konnte, soweit ich weiß, auch nach ein paar Kosmetikarbeiten weiterfahren


- Der eigentliche Pechvogel, der dann auch automatisch zum tragischen Link zum Titel dieses Threads wird, war der Battle-Pilot: er hätte bis zum BANG eigentlich zu seinem ersten Stint rausfahren müssen...
Leider wurde durch den Einschlag des ARTDBT-Marschflugkörpers der Kühler terminiert, so dass er den Rest des Tages als Zuschauer verbringen durfte...
Er schaffte also MINUS EIN METER DREIUNDVIERZIG bevor sein erster Turn beendet wurde!



EPILOG:

Ich kann jedoch trotz der Tragik dieser Geschichte frohlockend verkünden dass der Battle-Pilot meines Wissens mittlerweile mehr RLC-Km zusammen hat als beide anderen Kontrahenten zusammen! :D
Zuletzt geändert von marq am Dienstag 10. September 2019, 22:11, insgesamt 3-mal geändert.
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  • madsin Offline
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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von madsin »

Sehr sehr geil! Klasse geschrieben. Ich geh die Unterhose wecheln :lol: :lol:
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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von Lecxz »

Ich habe auch noch eine dämliche Aktion:

11.07.2019 - Erste mal Rennstrecke für mich in Oschersleben.
Hafeneger, Rookieschule.

Meine K9 zum ersten mal auf der Renne. Ein Traum wurde wahr!

Der halbe Tag war auf dem Übungsplatz geplant (Linie, Blick, Bremsen in Schräglage etc.)

Dann wurde ein kleiner Slalom aufgebaut den wir Runde für Runde durchfahren sollten um Blick und Sitzposition zu üben. Ich war schon recht flott unterwegs, in einer etwas längeren Kurve setzte schon immer kurz das Knie auf, einige Schaulustige standen am Zaun und natürlich ein Haufen von Rookie-Schulen-Besuchern.

Ich fahre auf das Hütchen zu, links vorbei, schaue auf das nächste Hütchen, will nach Rechts umlegen und zack, Vorderrad klappt ein. Die schöne K9 schliddert über den Übungsplatz und ich denk mir nur: "Oh man wie peinlich"...

Mir nichts passiert, nur die schöne K9 war nicht mehr so schön. :D
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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von Julian_HH »

Ahoessler hat geschrieben:Beim letzten TripleM Event in OSL laufe ich gerade mit meiner Freundin in Richtung Duschcontainer als es rechts hinter uns knallt... Airbagweste war zu hören, weil ein armer Pani Fahrer es keine drei Meter aus seinem Zelt geschafft hat -> Reifenwärmer nicht abgezogen :alright:
Ich war übrigens der Vollidiot... :cry:
Ist aber zum Glück nix weiter kaputt gegangen ausser dem eigenen Ego wie man nur so dämlich sein kann. War irgendwie im Tunnel (und etwas Zeitdruck) und hab es echt verpeilt. Und wenn die Pani läuft, kriegt man eh nix mehr mit. Egal wieviel Leute rumbrüllen... :lol:

Ich gehe aber stark davon aus, dass einem so etwas nicht nochmal passiert. War auf jeden Fall selten dämlich und man kann sich gar nicht ausmalen, wie sehr ich im Boden versinken wollte bei der Aktion.
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Beitrag von Wildsau »

Wäre mir auch mal fast passiert.
Wenn mein Bruder nicht rechtzeitig dazwischen gegangen wäre....
Ich hatte das Vorderrad schon vom Heber genommen. ;)
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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von Hondianer »

Die ganzen Storys hier sind zu hart :-D

Irgendwann vor zig Jahren, müsste 2006 gewesen sein, hab ich mir aus ner CBR 600 F PC31 nen mehr oder weniger guten Rennhobel gebaut. Ich hab viel Arbeit investiert ohne wirklich viel Ahnung, aber man lernt ja in jungen Jahren sehr viel dazu. So fuhren wir mit 4 Jungs nach Hockenheim um dort unsere Ponnys auszuführen.
Obwohl ich meine CBR über den ganzen Winter beschraubt hatte, merkte ich direkt an der Boxenausfahrt das ich mit meinem Fahrrad schneller hätte beschleunigen können. Naja ich machs kurz, den restlichen Tag hab ich dann mit der Fehlersuche verbracht und hab natürlich garnix gefunden und hätte im Strahl kotzen können.
In der zwischenzeit hatte dann einer meiner Kollegen einen Motorschaden, ein weiterer war nachhaltig gestürzt und dann fing es noch dermaßen an zu schütten und wurde Arschkalt, dass der vierte Kollege auch nichtmehr fahren konnte. So standen wir dann da mit vier Jungs, drei kaputten Moppeds und einem Einweggrill bei inzwischen 7grad und strömendem Regen in unserem 3x3 Meter Partyzelt (ich sag jetzt bewusst nicht Pavillion, es war eins von diesen ganz besonders hochwertigen weißen Steck-Stangen Zelten) und wärmten unsere Finger am Einweggrill. Als es dann nach 2 Stunden Monsun endlich aufhörte packten wir unsere Sachen und fuhren nachhause. Ach die guten alten Zeiten....

Ne Woche später, bei nem richtigen Oldschool-vergaser-schrauber-opa, musste ich mich dann noch vorführen lassen, der hatte in 2 Minuten herausgefunden das ich vergessen hatte nen Unterdruckschlauch am Vergaser wieder einzubauen und ich deshalb nur gefühlte 5PS anliegen hatte.

Dann ist mir Jahrelang nix wirklich doofes passiert, bis mir 2012 auf meiner GSXR1000 im Fahrerlager aufm Weg zur technischen Überprüfung die Kette nach 2 Metern fahrt gerissen ist. Es war keiner von diesen spektakulären, Kette durch die Luft fliegenden und alles zerstörenden Rissen, mehr ein so ein "mopped rollt gerade mit 2.000 upm los und "plopp" fällt die Kette ab" Riss. Ich war etwas sprachlos, hatte ich die Kette doch gerade erst neu verbaut und selbst vern.... ach shit. Jetzt viel mir auch wieder ein was ich eigentlich noch machen wollte im Fahrerlager, da mein Kollege mir mein ausgeliehenes Nietwerkzeug zur Strecke mitgebracht hat. Zum Glück kam ich mit meiner mit Sicherungsdraht verzwirbelten Kette nicht bis zur technischen Überprüfung, die Jungs hätten mich wahrscheinlich auf Lebenszeit von ihren Veranstaltungen ausgeschlossen :mrgreen: bißchen doof war das mindestens 10 Leute die Aktion beobachtet hatten und ich sehr, sehr viel Bier ausgeben musste an dem WE.
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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von Straßenköter »

Eure Stories sind einfach nur geil! :lol: :icon_thumright
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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von robby95 »

Kandidat 1:

2018 Groß Dölln letztes Event. Es war sehr kalt und der erste Turn wurde ausgelassen. Dann im 2. Turn das erste Mal raus auf die Strecke und nach einer halben Runde in der links auf die Gegengerade per Highsider gen Himmel befördert.

Kandidat 2:

Slovakiaring mit stardesign. Kumpel fährt mit deiner CBR Richtung Boxenausfahrt, verliert beim Anhalten das Gleichgewicht und kippt in Zeitlupe um. Dazu der Knall der Airbagweste. Ein Bild für Götter!!!

Kandidat 3:

Brünn. Er kommt mit dem Schandkarren und der zerfledderten R6 in die Box zurück. Er hatte ein paar Kurven geschafft. Dann wanderte ihm die Achse des Vorderrades heraus. Grund: Rad montiert, alles per Hand angezogen, "Drehmoment mach ich morgen früh"
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Beitrag von Chris »

robby95 hat geschrieben: Kandidat 3:

Brünn. Er kommt mit dem Schandkarren und der zerfledderten R6 in die Box zurück. Er hatte ein paar Kurven geschafft. Dann wanderte ihm die Achse des Vorderrades heraus. Grund: Rad montiert, alles per Hand angezogen, "Drehmoment mach ich morgen früh"
:roll:
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Re: Wie schnell kann man den eigenen Turn beenden ?

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Beitrag von Zuttl »

robby95 hat geschrieben:Kandidat 3:

Brünn. Er kommt mit dem Schandkarren und der zerfledderten R6 in die Box zurück. Er hatte ein paar Kurven geschafft. Dann wanderte ihm die Achse des Vorderrades heraus. Grund: Rad montiert, alles per Hand angezogen, "Drehmoment mach ich morgen früh"
Kandidat 3 V2.0:
Brünn. Er kommt mit dem Motorrad grad und grad noch an die Box zurück nachdem er nach 3-4 Runden ein komisches Ruckeln am Vorderrad bemerkt hat.
Grund: Rad montiert und die Bremszangenschrauben per Hand angezogen und auch aus der "Drehmoment mach ich morgen früh"-Fraktion. An jeder Bremszange schon eine Halteschraube verloren und die Zangen nur deshalb nicht runter weil die zweite Schraube sich verbogen hatte und dadurch dies verhinderte.
1000 Glücksengel gehabt der Kerl …
Das Beste ist das die verlorenen Schrauben dann bei der Streckenbesichtigung gefunden wurden :alright:
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