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Eure schönsten/coolsten/traurigsten Zündgeschichten...

Hier könnt Ihr posten was nicht mit dem Thema Racing zusammenhängt
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Moderatoren: as, Chris

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Eure schönsten/coolsten/traurigsten Zündgeschichten...

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Beitrag von Bundy »

Liebste Brüder im Sport,

ich schreib seit geraumer Zeit an einem Roman, in dem es u.a. um einen Aufzünder geht.

Nun dachte ich mir heute morgen beim Frühstück nach dem dritten Korea, dass es gar nicht so uncool wäre, die autobiographischen und erfundenen Elemente noch mit Geschichten aufzupeppen, die EUCH passiert sind...

Würd mich sehr freuen wenn ihr schreiben würdet, was ihr schon so alles erlebt habt (gerne auch per pn wenn es sich um Dinge handelt, die ihr hier nicht ausbreiten wollt...).

Also haut in die Tasten........ :wink:

Grazie,
34
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Beitrag von pofpof »

Du faule Socke!

Ein Schriftsteller denkt sich das Erlebte selber aus! Oder so.

:D

Wenn ich dir alle meine Erlebnisse schicke, brauchst du für den
800-Seiten-Wälzer nur noch die Einleitung und am Ende die
Danksagung :wink:

Pass auf - ich schick dir meine, und du schickst mir deine.
Na?

:D :D :D :D :D

Glück auf!
Pofpof
Man soll keine Dummheit zweimal begehen - die Auswahl ist schließlich groß genug!
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Beitrag von Bundy »

:lol: Deine kenn ich doch schon fast alle.... 8) :wink:

Will die Erfundlichkeiten nur mit ein wenig Realität mischen.........

Es müssen auch keine Romane sein! Es reicht sowas wie:

"1988. RG 500. Erster Wheelie mit einem richtigen Motorrad. Der SOUND! Ejakulat in der Bux." 8) 8)
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Beitrag von pofpof »

Okay:

Mitte der Siebziger hockte ich mit meinem damaligen besten Freund Frank und seiner Hercules K50 SE auf dem Bürgersteig vor dem Haus und drehte Zigaretten, als Mike heran geschluft kam. Mike hatte sehr lange Haare, war ein Blue Knight und fuhr eine Kawasaki Mach III. Vor dieser Zweitakt-Rakete hatten alle Angst. Mike hockte sich hin. "Willste?" Ich hielt ihm eine Selbstgedrehte hin. Mike rauchte bedächtig, während ich seine Kawasaki anstarrte wie eine tief dekolletierte, üppige Blondine. Und auf einmal, mitten aus dem Blauen heraus, fragt mich Mike: "Willste mal?" Augenblicklich bekam ich weiche Knie und einen trockenen Mund. Um Himmels Willen! Ich soll den Witwenmacher fahren? Die Ausgeburt der Zweitakt-Hölle? Diese wilde, scheinbar unbezähmbare Bestie, die Mike schon zwei mal ins Klinikum gebracht hatte und die in ungefähr drei Monaten auch sein Schicksal erfüllen sollte? Nur, dass wir alle zum Zeitpunkt der Frage davon noch nichts ahnten oder wussten.

Keine zwei Minuten später bog ich in die Lührmannstraße ein und zog das Gas auf. Wie ein wilder Bock sprang mir das Cockpit ins Gesicht. Ich nahm reflexartig die Füße von den Rasten wie beim Mofa-Wheelie, und legte den
Oberkörper nach vorn. Ein paar Autos kamen mir entgegen und hupten.
Die nächsten beiden Gänge lang passierte genau das selbe. Dann war die Lührmannstraße auch schon zu Ende. Ich habe nur undeutliche Erinnerungen an diesen Ritt, zu groß war meine Angst, von dieser Maschine umgebracht zu werden. Als ich nach gut zwanzig Minuten wieder auf dem Bordstein hockte und rauchte, grinste Mike. Und nach einer Weile sagte er:"Du wirst sehen. Es wird dich nie mehr los lassen. Du willst es immer wieder haben. Und es ist besser als die Kleine, mit der ich dich neulich hab rumziehen sehen. Lass es zu. Es wird ein großer Teil deines Lebens sein."

Mike war ein Vierteljahr später nicht mehr da. Einfach nicht mehr da. Ein LKW hatte ihm die Vorfahrt genommen. Aber er hatte recht. Es ließ mich nie mehr los.

Glück auf!
Pofpof
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Beitrag von Bundy »

Danke Pof..............
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  • SP-12 Harry Offline
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Beitrag von SP-12 Harry »

Es muss 1980 oder 81 gewesen sein. Ich war folglich 15 oder 16. Mofazeit. Viele meiner Schulkameraden hatten schon eins. Die, deren Eltern richtig Asche hatten, fuhren die damalige Königin, eine Kreidler Flory. An der konnte man frisieren was das Zeug hielt. Ich wohnte damals in Köln Ostheim. In einer Strasse durch die heute noch die Polizei nur mit Geleitschutz fährt! :oops:
Frisiert haben wir die Kisten damals alle bis zum Erbrechen. Mit einer unfrisierten Karre rum zu fahren wäre damals die Schande schlechthin gewesen. Es gab damals einen älteren Kerl in Köln-Vingst (sozial genauso brisant wie Ostheim und direkt daran angrezent). Er fuhr die Monster-Flory schlechthin. Die Bullerei hat ihn später mal mit amtlich verbrieften 110 km/h erwischt. Daraufhin war er sowas wie ein Held im Viertel. Wenn er die Kiste in Vingst angetreten hat, haben wir das in Ostheim gehört. Ja, wenn du ein Outlaw sein wolltest, musstest du sowas fahren.
An eine Flory kam ich nicht ran. Geld hatte ich auch keins. Mein alter Herr war in sowas auch eher zurückhaltend. Da kam mir das Glück zur Hilfe. Ich ging damals auf´s Gymnasium in Köln-Kalk. Ja, das Köln-Kalk von Hausmeister Krause... :lol:
Als Schüler bekam man von der Stadt Köln freie Fahrt mit der Strassenbahn zur Schule. Geld ging der Stadt damals aber bissl aus und sie kündigten an, die Freifahrt zu streichen. Ein fahrbarer Untersatz musste also her und Harry war mofatechnisch wieder im Spiel!
Und nochmal schlug das Glück zu. Ein Freund meines älteren Bruders und zeitgleich einer der schlimmsten Finger von Ostheim, verkaufte die "Unberührbare". Ein Mofa, dass man nicht mal ungestraft ansehen durfte. Ein Sahnestück, da sehr selten und extremst manipuliert! Eine Malaguti Ronco an der ausser den Pedalen nichts mehr vom Mofa übrig war da alles von der 80er verbaut war. Sie war rot und hatte nachträglich auch noch eine rote Ledersitzbank bekommen. Sowas nennt man einen Traum. Ein kleiner Angeber war ich schon immer also musste die her! Mein Alter hatte keine Ahnung was er da gekauft hat und so wechselten 900 DM den Besitzer und die Ronco war die meine!!
Schnell erfuhr ich, dass an einer Italienerin immer was zu scharuben ist und an einer hochetunten sowieso. Prima. Vom Schrauben hatte Harry aber schon damals keine Ahnung! Die Malaguti stand in einer Garage die mein Dad angemietet hatte. Es war ein Garagenhof mit über 100 Garagen hinter einer Tankstelle.
Ich ging jeden Tag rüber um irgendwelche verzweifelten Schraubversuche an meinem neuen Traum zu vollführen, von dem ich mich nicht trennen konnte.
Ein paar Garagen weiter schraubte ebenfalls täglich ein älterer Kerl (älter als ich aber wohl höchstens anfang 20) an drei Motocrossmaschinen von eindrucksvoller Grösse. Es waren 3 500er Maicos! Reine Wettkampfgeräte. Den wagte ich nie anzusprechen. Irgendwann bemerkte er wohl meine Hilflosigkeit und kam rüber. Er bot mir einen Deal an. Er würde mir bei meinem Mopped helfen wenn ich ihm dafür ab und an zur Hand ginge. Wow! Klar!
Nun, er stellte mir die Kupplung ein und wechselte die Zündkontakte. Dann machte er eine Probefahrt im Garagenhof. In den Hof gelangte man über die Tankstelle. Zwischen Werkstatt und Verkaufsgebäude ging es auf einer kurzen steilen Rampe hinunter in den Hof. Er fuhr hoch zur Tanke, wendete und kam dann die Rampe herunter geflogen. Ja, echt! Er sprang wirklich bestimmt zwei Meter weit und einen halben Meter über dem Asphalt. Cool, was meine Karre so konnte. Er stellte das Mopped ab und bot mir nun allen ernstes an, dass ich jetzt logischerweise auch mal seine Maico fahren dürfe. Bin sicher, ihm war klar, dass ich das nie auf die Reihe bekommen hätte. Ich war damals höchstens 1,70m gross. Eher noch etwas kleiner. Die Sitzbank dieses Hammergeräts reichte mir ohne Scheiss bis zur Brust!! Nee, vor dem Ding hatte ich Schiss. Er grinste und meinte, dass er nun aber damit mal kurz was testen müsse. Ich solle mich unten an die Rampe stellen und aufpassen, dass ihm keiner aus dem Garagenhof entgegen käme. Gesagt getan. Er schmiss das Biest mit einem ohrenbetäubenden Krawall an, fuhr eine Rund über den Hof und entschawand oben zur Tankstelle. Dann steigerte sich das Motorengeräusch zu einem infernalischen Gebrülle. Ich trat unten an der Rampe sicherheitshalber mal einen Meter zurück. Dann kam er! Kein Scheiss, er flog über Kopfhöhe ca 7 oder 8m weit in den Hof hinein. Das war so ziemlich das Beeindruckendste was ich je gesehen hatte.
Er war wohl mit seinen Einstellarbeiten zufrieden, schloss die Maicos wieder weg und verabschiedete sich. Ich war stolz wie Oskar ob meines neuen Freundes. Und drehte noch ein paar Runden durch die langen Reihen von Garagen. Im Geiste hörte ich dabei den Maico-Sound und sah mich auch Wheelies fahren und durch die Gegend springen.
Nicht weit von diesem Garagenhof war eine Station der Johanniter Unfallhilfe. Ein paar ihrer Krankenwagen hatten sie wohl auch in einigen der Garagen untergebracht. Ein solcher Mercedes Kombi KKW stand nun plötzlich gleich hinter der Kurve zur nächsten Garagenreihe. Dort wo er besser nicht hätte stehen sollen während ich gedanklich Maico in der WM fuhr...
Ohne auch noch den Hauch einer Bremsung auslösen zu können, parkte ich hinten in dem Krankenwagen! Das heisst, die Ronco parkte dort während ihr heldenhafter Fahrer bäuchlings auf dem Dach des Krankenwagens zum liegen kam. Kein Scheiss, so war´s!
Der Schaden hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen! Am KKW nicht viel dran (damals hat auch Mercedes noch Blech und Metall statt Plastik verwendet). Die Gabel der Malagute hatte von da an eine leichte aber gleichmässige Biegung und funktionierte unglaublciherweise trotzdem noch.
Und mir war von da an klar, dass andere besser fahren und ich eher für die Abflüge zuständig bin. Nun, so isses ja auch heute noch... :wink:
Gruss Harry , die Comeback-Schlampe
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Beitrag von Ketchup#13 »

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Heule nicht, kämpfe!!!!!!
Ich höre Rammstein!!
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Beitrag von Stoppie »

Ich liebe solche Kurzgeschichten, Herr SP-12 Harry.

Saugut geschrieben! :lol: :lol: :lol:
Gruß aus dem Münsterland
Stoppie
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Beitrag von -Meyer Kurt- »

=D> =D> =D>
Grüße Peter
Ich weiß zwar nicht was ich tue, aber das zu 100%

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Beitrag von Chris »

Tut mir einen Gefallen und wartet mit den Storries noch ein paar Tage. BITTE!!!
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