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Sendezeiten Gran Premi Monster Energy de Catalunya 04 Jun - 06 Jun 2021

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Beitrag von TTs Target »

War spannend was der Bradl so erzählt hat bzgl. der Probleme mit dem Mopped. Wäre wohl zu technisch, aber schade dass der Brugger da nicht bisschen genauer gefragt hat, wo die anfangen da suchen bzgl. mechanischer Grip.
Wie läuft so ein Testtag dann, Schwinge länger / kürzer, Schwingendrehpunkt rauf/runter, Länge Federbein in Verbindung mit Einbauwinkel und und und?! Wahrscheinlich eine Komplexität für alle Beteiligten die wir uns kaum vorstellen können.
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Beitrag von Roland »

TTs Target hat geschrieben: Wie läuft so ein Testtag dann, Schwinge länger / kürzer, Schwingendrehpunkt rauf/runter, Länge Federbein in Verbindung mit Einbauwinkel und und und?! Wahrscheinlich eine Komplexität für alle Beteiligten die wir uns kaum vorstellen können.

So ist es, das fängt bei der Mechanik an und geht bis zur Elektronik. MM war am Montag in Barcelona der fleißigste mit 87 Runden. Also das zeigt schon wieviel es da auszuprobieren gibt. MM meinte hinterher auch, wie wichtig dieser Test gewesen wäre.
Bradl hat letzte Woche in Jerez getestet, fuhr dort wohl über 200 Runden.
Der große Knackpunkt sind immer die Reifen, Michelin hat ja bekanntlich den Soft von 2020 nicht mehr im Angebot, und dieser Reifen fehlt so arg, dass KTM mit einem neuen Rahmen kam und seitdem läuft es wieder. Die waren am Saisonanfang ja nirgends.
Honda hat diesbezüglich anscheinend ein ähnliches Defizit. Die bekommen für eine Runde in der es gilt die Reifen nicht auf Temperatur.

Interessantes Detail am Rande, in der Moto2 vertraut die Hälfte der Fahrer nicht auf "ride by wire", sondern auf den guten alten Seilzug. Letzterer wegen besserer Dosierbarkeit.
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Beitrag von Damafa21 »

TTs Target hat geschrieben:War spannend was der Bradl so erzählt hat bzgl. der Probleme mit dem Mopped. Wäre wohl zu technisch, aber schade dass der Brugger da nicht bisschen genauer gefragt hat, wo die anfangen da suchen bzgl. mechanischer Grip.
Wie läuft so ein Testtag dann, Schwinge länger / kürzer, Schwingendrehpunkt rauf/runter, Länge Federbein in Verbindung mit Einbauwinkel und und und?! Wahrscheinlich eine Komplexität für alle Beteiligten die wir uns kaum vorstellen können.
Nur wenn man noch nie was von DoE gehört hat. War in meinem alten Job mein Spezialgebiet. Ich bezweifle aber, dass es in irgendeinem Team jemand gibt, der davon Ahnung hat. Es dürfte eher nach dem Motto Try&Error laufen.
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Beitrag von gixxn »

Roland hat geschrieben:
TTs Target hat geschrieben: Interessantes Detail am Rande, in der Moto2 vertraut die Hälfte der Fahrer nicht auf "ride by wire", sondern auf den guten alten Seilzug. Letzterer wegen besserer Dosierbarkeit.
Das ist in der Tat sehr interessant.
Da sieht man wieder wieviel Kohle in die Elektronik gesteckt werden muss damit auf diesem hohen Niveau
das RBW so funktioniert wie die Fahrer es haben wollen ohne größere Nachteile (Dosierbarkeit) in Kauf nehmen zu müssen.

Keine Ahnung ob der limitierende Faktor hier das Reglement ist oder die Kohle.
Vermutlich beides oder?


gruß gixxn
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Beitrag von gixxn »

Damafa21 hat geschrieben:
TTs Target hat geschrieben:War spannend was der Bradl so erzählt hat bzgl. der Probleme mit dem Mopped. Wäre wohl zu technisch, aber schade dass der Brugger da nicht bisschen genauer gefragt hat, wo die anfangen da suchen bzgl. mechanischer Grip.
Wie läuft so ein Testtag dann, Schwinge länger / kürzer, Schwingendrehpunkt rauf/runter, Länge Federbein in Verbindung mit Einbauwinkel und und und?! Wahrscheinlich eine Komplexität für alle Beteiligten die wir uns kaum vorstellen können.
Nur wenn man noch nie was von DoE gehört hat. War in meinem alten Job mein Spezialgebiet. Ich bezweifle aber, dass es in irgendeinem Team jemand gibt, der davon Ahnung hat. Es dürfte eher nach dem Motto Try&Error laufen.

Ich glaube das Thema ist so komplex, weil sich alles gegenseitig beeinflusst, dass man hier nur sehr eingeschränkt mit statistischer Versuchsplanung (Trockenübungen) arbeiten kann.
Aber du kannst uns ja aufklären wie deine Ideen im Detail aussehen würden um zu einer Lösung zu kommen.


gruß gixxn
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Beitrag von oliver4711 »

ich glaube, dass man zwar schon sehr viel simulieren kann um so wirkliche Fehlgriffe zu vermeiden, man jedoch in der Praxis dann ums Ausprobieren im Rahmen der Testtage nicht herumkommt
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Beitrag von R.I.P. steirair »

oliver4711 hat geschrieben:ich glaube, dass man zwar schon sehr viel simulieren kann um so wirkliche Fehlgriffe zu vermeiden, man jedoch in der Praxis dann ums Ausprobieren im Rahmen der Testtage nicht herumkommt
Alles lässt sich einfach nicht simulieren. Wäre auch fade.
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Beitrag von Sordo »

Ganz ohne RBW ist aber Blippen auch nicht möglich.....
Verzichten die dann wirklich auf den Blipper? Kanns mir kaum vorstellen....
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Beitrag von Damafa21 »

Na ja, SVP hat nun wenig mit Trockenübungen oder Simulation zu tun. Das sagt eigentlich auch schon der Name Statistische VERSUCHsplanung, oder DesignofEXPERIMENTS (DoE).

Ich erklärs mal anschaulich.

Man hat zB vorne (Achtung alles Hausnummern) 10 Klicks für die Zugstufe, 10 Klicks für die Druckstufe und 5 Einstellungen für die Federvorspannung. Das macht dann 10x10x5 = 500 mögliche Kombinationen. Hinten das selbe Spiel, also nochmal 500. Macht insgesamt 500x500= 250.000 Kombinationen. Dazu kommen noch 5 Klicks für den Lenkungsdämpfer, macht 1.250.000 Kombination. Plus 7 Stufen für die Traktionskontrolle, macht 8.750.000 mögliche Kombination. Und dabei reden wir noch garnicht von den möglichen Motorbremseeinstellungen, Geometrieeinstellungen, Reifenmischungen sowie äußere Einflüsse wie Lufttemperatur und Asphalttemperatur.

Nur ein Esel käme auf die Idee, von den 8,75 Millionen möglichen Kombinationen auch nur die vielleicht 5000 sinnvollen Kombinationen zu testen. Mit DoE werden nun mittels einer Software ganz wenige spezielle Kombinationen geplant und anschließend real getestet und daraus, also mit dem Testergebnis (1...n Zielgrößen) als Input für die Software, die optimale Kombination berechnet, die dann wiederum getestet wird.

Das Problem bei einem MotoGP Motorrad ist das Testen. Erstens braucht man dazu einen Fahrer, der das entsprechende Feedback geben kann, also im Zehntelbereich reproduzierbar fahren kann und zweitens braucht man Zeit. Da frage ich mich tatsächlich ob die wenigen Testtage ausreichen.

Ganz ehrlich, wenn ich lese, dass ein Bradl in Jerez 200x im Ring rumreitet, dann frage ich mich schon, was der da genau macht :-) Eigentlich müsste das Marquez machen. Aber da der dazu nachwievor nicht in der Lage ist, kommt Honda auch nicht weiter. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass Honda intern DoE Experten hat, jede Firma, die hochkomplexe multifaktorielle Prozesse am laufen hat, verfügt über solche, insbesondere bei mehreren Zielgrößen.

Wer mehr wissen will:

Die Seite erklärts eigentlich ganz gut: https://en.wikipedia.org/wiki/Design_of_experiments
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Beitrag von Basti Fantasti »

Jeder Fahrschüler weiß aber, dass man mit einem "Geht-so-Standard-Grundsetting" anfängt und dann vorsichtig in verschiedene Richtungen testet. Vermutlich wird man auch nicht die Zugstufe ganz schließen, während die Druckstufe ganz offen ist. Ob ich die Traktionskontrolle heute eher im Bereich 1 oder 7 brauche, sieht der GP Fahrer und Techniker mit Blick auf den Asphalt und Reifen.

Natürlich viele Varianten aber nicht so dramatisch, wie von dir berechnet.
Damafa21 hat geschrieben:...Nur wenn man noch nie was von DoE gehört hat. War in meinem alten Job mein Spezialgebiet. Ich bezweifle aber, dass es in irgendeinem Team jemand gibt, der davon Ahnung hat. Es dürfte eher nach dem Motto Try&Error laufen.
Damafa21 hat geschrieben:...Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass Honda intern DoE Experten hat, jede Firma, die hochkomplexe multifaktorielle Prozesse am laufen hat, verfügt über solche, insbesondere bei mehreren Zielgrößen...
Was denn nun? :D
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