doctorvoll hat geschrieben:...fast immer auf nicht verkäuflichen Sonderreifen unterwegs(wofür du Pirelli gern disqualifizieren würdest), Kommt aus der SSP WM- merkst was?
Och André,
eigentlich hatte ich ja gehofft, dass das Thema mit "Argumenten" und nochmaliger Erklärung auch verstanden wäre. Anscheinend aber nicht. Was den Vorwurf in Richtung Wahr angeht, da muss ich fragen, wieso man (wenn man das unterstellt!) vor Ort nicht die Rennleitung oder die technischen Kommissare auf so etwas hinweist und es prüfen lässt?
Nachträglich "Betrug" - und nix anders wäre das, egal welcher Hersteller - zu unterstellen, weil man (Fahrer / Team - whatever) auf vermeintlich gleichen Reifen dann doch unterlegen war, ist ne ganz schlechte Nummer. Und es erinnert mich eher an den berühmten Bauer mit der Badehose, die seine Schwimmkünste einschränkt...
Pirelli hatte ich in dem betreffenden Absatz als Marke erwähnt, weil mich diese Gerüchte eben aus der Ecke erreicht haben. Von anderen Pirelli-Fahrern, die genau das gleiche Vorgehen bei den Pirelli-Testteams bzw. Top-Fahrern unterstellt haben. Aber mir ist es wirklich Latte, wie der Hersteller heißt. Ich ändere das aber dann einfach in "ein Reifenhersteller" - dann ist das in dem Beitrag sicherlich verständlicher bzw. einfach neutraler.
Übrigens gab es 2017 auch hartnäckig das Gerücht, dass die niederländischen R3-Cup Fahrer, dank anderer ECU, mehr PS an der Kette hätten als die IDM SSP300, und dass sie deshalb so oft "vorne" lägen. Bis irgendwann dem Ausrichter aus NL der Kragen geplatzt ist, und er einen Prüfstand mitgebracht hat. Am Ende kam dann dabei heraus, dass alle eingesetzten Motorräder annähernd die gleiche Leistung besaßen - lediglich 1-2 PS Unterschied, die in der normalen Serienstreuung begründet sind. Da war diese "Ausrede" dann auch dahin...
doctorvoll hat geschrieben:Aber egal, entweder kommst aus Hanau oder wirst vom Christmann bezahlt, ist aber auch egal.
Lustig! Nachdem ich Christmann und Dunlop mal gegoogelt habe, hatte ich sogar ein Gesicht zu dem Namen und kann bestätigen: Ja, den Mann hab ich im IDM Paddock schon gesehen und sogar 2016 - wie auch ein paar Pirelli Männer - in meiner Funktion als Serienfotograf fotografiert!
Ansonsten bin ich aber eher so der "Schweizer" (komme/wohne aber aus/in der Nähe von Köln) im Umfeld der IDM. Weder mit Motorradherstellern, noch Reifenherstellern, Teams, Fahrern oder einem bestimmten Promoter o.ä. "verbunden" - schon gar nicht finanziell (was bei der IDM für "freiberufliche Berichterstatter" wie mich auch sehr schwer wäre).
2016 habe ich aber gegen Honorar für die Motor Events fotografiert - was mir bei meiner Kritik an der Arbeit des Action team gern als "Befangenheit" ausgelegt wird. Dummerweise habe ich 2016 aber auch im Auftrag der Motor Presse im R6 Cup fotografiert und da deutlich mehr Geld verdient als als Serienfotograf der IDM - insofern zündet auch das nicht wirklich...
Was ich aber nicht bin, ist Geschäftsführer eines Reifenhandels oder gar Teamchef eines DLC-Teams, welches von Metzeler (einer Pirelli-Marke, oder?) unterstützt wird.
Frag mal unseren gemeinsamen Freund Thommy - er wird dir sicherlich bestätigen, dass ich in der IDM für jeden Fahrer und jedes Team einfach nur Respekt & Hochachtung empfinde. Und zwar vom Ersten bis zum Letzten, von der SBK bis runter zur SSP300. Denn die machen alle, auf ihre Art und mit ihren Möglichkeiten, nen famosen Job da und ich finde, dass ihnen - mit Abstand - der größte Respekt in der Serie gebührt!
Hersteller, Marken und deren "Geschäftsführer" oder Funktionäre interessieren mich eigentlich überhaupt nicht. Deshalb habe ich zu denen auch keinerlei Kontakt - weder gesucht, noch gewollt. Das macht es mir auch so schön einfach, Ergebnisse, Entwicklungen und Entscheidungen "neutral" und nur anhand von Fakten zu bewerten - und zwar eben auch kritisch. Ich "gehöre" niemandem...
doctorvoll hat geschrieben:Du schreibst ja dass Reiti „selbst auf Dunlop“ gewonnen hätte, offenbar weißt du schon welches Material für die IDM Distanz das bessere ist.
Nein, weiß ich nicht. Muss ich auch gar nicht. Aber wenn unterstellt wird, dass Flo auf Pirelli eher gewonnen und ggf. sogar Titelchancen gehabt hätte, dann nehme ich das Gegenbeispiel und - daran glaube ich sogar - setze die Gegenthese auf, dass Reiti auch auf Dunlop am Ende Meister geworden wäre.
Weil die Rundenzeiten aus 2017 - außer eben beim "überlegenen" Reiti - zwischen Dunlop & Pirelli keine gravierenden Unterschiede aufweisen, die rein auf die Reifenperformance oder deren Verhalten (zu Anfang, Mitte oder Ende) zu beziehen wären.
doctorvoll hat geschrieben:Was anderes wollte ich auch nicht sagen. Nämlich dass der Zwangswechsel von Dunlop auf Pirelli zwar den betroffenen Teams anfangs weh tut, das sportliche/fahrerische sicher Vorteile bringt, kein Fahrer lieber Dunlop als Pirelli fährt und meiner Meinung nach selbst der Vorteil der geschenkten Reifen durch weniger Vorderradstürze egalisiert wird. Faktisch so geschehn in der Saison 2016 bei MGM, da war schon nach den Testfahrten die ca 60tsnd€ Reifenersparnis/Sponsoring „aufgestützt“
Bei der Fahrer-Präferenz der Reifenmarke bin ich raus. Am Ende bin ich mir aber sicher, dass die meisten die Marke wählen (würden), die die Top-Fahrer wählen und die sich dementsprechend als "schnell" herausstellt.
Hätten wir Avon, Heidenau oder Continental in der Serie, wäre auch da die Auswahl entsprechend - selbst wenn es "Holzreifen" wären... Was vermeintlich "besser" oder "schneller" ist, will man fahren - was ich völlig normal finde.
Aber Dunlop war auch mal (2013 / 2014) "meistgefahrene" Marke in der IDM, hat auch schon Meister in den diversen Klassen gestellt... Das zeigt dann einfach, dass am Ende die eigentliche Marke eher unerheblich ist. Der Reifen muss performanen - und sofern man eben eine Wahl hat, kann man ggf. auch auf ein anderes Produkt ausweichen.
Ohne Auswahl fahren dann alle das gleiche Fabrikat - auch normal.
Der Wechsel in der MotoGP von Bridgestone auf Michelin lief ja auch nicht wirklich "problemlos". Selbst in der letzten Saison haderten viele Piloten noch mit dem gegebenen Grip am Vorderrad. Aber Rennfahrer fahren eben in ganz anderen Grenzbereichen (als ich zumindest) und sie müssen auch in der Lage sein, ihren Fahrstil, die Abstimmung usw. auf das entsprechende Reifenmaterial hin zu optimieren...
Stürze - übers Vorderrad - gab es in den letzten Jahren auch unabhängig von der Reifenmarke bei vielen Fahrern in der IDM. Genauso gibt es Fahrer, die ihre Reifen (egal welches Fabrikat) mehr "rannehmen" und deutlich mehr mit Abbau der Perfomance zu tun haben. Ich - als Laie was die Technik angeht - muss Dir doch nicht erklären, wie viele Faktoren am Ende für die Haltbarkeit und Performance eines Reifens zuständig sind!?!
Fahrstil, Fahrwerk, Reifendruck, Streckenoberfläche, Temperatur, Einstellungen in der Elektronik usw., usw...
Von daher ist es dann auch gern mal "der Reifen", wenn man sich am Ende doch eher eingestehen muss, beim Setting oder einfach beim eigenen Fahrstil komplett verwachst zu haben... Absolut Menschlich!
Aber die Rundenzeiten - im direkten Vergleich - sprechen eben eine andere Sprache bzw. zeigen eher, dass die Unterschiede da nicht wirklich auffällig waren...
2016 war für MGM sicherlich ein Seuchenjahr - war aber auch Jahr 1 auf Dunlop. 2015 waren sie auf Pirelli unterwegs und Max war am Ende der Saison auch "nur" Gesamtsiebter (hatte sich da aber ja auch schon zum ersten Mal heftig verletzt!).
Wenn ihnen - das weiß ich nicht - Dunlop tatsächlich 60 kEUR an "Sponsoring" hat zukommen lassen, dann ist das ne Menge an Kohle. Und wenn die - weil Reifenhersteller jetzt nur noch Kohle an den Promoter zahlen und nicht mehr an die Teams - für 2018 fehlt, dann ist da eben "ein riesiges Loch". Das, und wirklich nur das!, war mein Hauptkritikpunkt an der Geschichte - weil sie extrem kurz vor Saisonstart erst eingetütet und bekannt gegeben wurde...
So, und jetzt reicht es wirklich zu dem Thema...
Wobei einen Satz muss ich noch von Deiner Homepage klauen bzw. zitieren. Bitte nicht als Urheberrechtsverletzung auslegen!
Hätte/habe ich so aber sicher nicht gesagt:
"Im Rennreifensegment ist Dunlop eine Macht, an der nur schwer ein Weg vorbei geht."