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Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von campari »

Der Wurst-Fleisch-Fisch-Ordner lügt nicht. Der lügt nie. Da steht: 2017 -> 2:18, für die Andrea.

Das war mein erstes Mal Assen. Und ich habe, mit Unterstützung von Andreas, hart an dieser Rekordzeit gearbeitet. Ich habe an einigen Rekordzeiten hart gearbeitet...2:45 in Most, 2:32 in Aragon,...es gab viele Stürze übers Vorderrad, und davor einen Wheelie in die Wiese neben der Bundesstraße und weitere glanzvolle Errungenschaften. Mitunter stieg ich nicht nur mit Beklommenheit, sondern mit richtiger Angst wieder auf.

Noch härter habe ich dann daran gearbeitet, dass ich endlich neue, bessere Rekordzeiten erreiche. Leider gab es wenige Instruktoren, die wirklich geholfen haben. Und es gab viele, denen nur einfiel, dass ich endlich damit aufhören solle oder einfach nur mal schneller fahren.
Unser Henning war eine Rakete, mit unerreichbarem Fahrkönnen. Und ich war das langsame Beiwerk. 2017. Da hat der Andreas sich nach unserer Instruktorenrunde erdreistet, dem Henning mitzuteilen, dass der aufpassen müssen, denn wenn er nicht aufpasse, würde ich ihm irgendwann um die Ohren fahren.

Seitdem war klar, den Henning würde ich spalten. Als ich im Jahr 2008 beschlossen hatte, dass ich nicht zum Reifenwärmerwickeln, Kaffee reichen und Helm Putzen bestimmt war, war mir das noch nicht so präsent. Aber da war es glasklar. Wenn der Andreas das sagt, dann kann ich das auch schaffen.

Wir schreiben 2022. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Ich habe den Henning in Misano gespalten. Ich war in Jerez verdammt nah dran, in Rijeka ebenfalls. Und die Rechnung für Oschersleben steht noch aus. Rechts wenig ziehen, dafür mehr drehen klappt wunderbar und mein Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten ist groß. So groß, dass ich tatsächlich endlich eine gewisse körperliche Lockerheit entwickle, die die grundsätzliche Anspannung und generelle Ablehnung meines Körpers von Nähe zum Asphalt ablöst. Ich fall auch nicht mehr jedesmal vor Schreck fast vom Hobel, falls mal ein Knie aufsetzen sollte.

Es waren meistens einfache Hinweise, die geholfen haben, wie "fahr doch einfach im zweiten Gang da durch und dann machst du im zweiten ganz genau das, was du jetzt im dritten machst, nur geht die dann mehr vorwärts" oder "du bist doch schon schräg, was soll denn da noch groß anders passieren" oder "leg doch mal den Arm auf den Tank, dann sitzt du in der Kurve lockerer".
Am meisten hat aber geholfen, dass ich immer weiter trainiert habe, bis ich das Gefühl hatte, dass ich alles im Griff habe. Und dass ich nicht schneller gefahren bin, als ich konnte.

Ich habe mich mit anderen Männern verabredet, um einfach mal meinen Spaß zu haben. Es gab einige Termine, die ich sonst nicht hätte wahrnehmen können. Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an Rudi und seine Mannschaft. Ihr wart wirklich alle sehr hilfreich.

2022. Assen. Ein Langstreckenrennen im Mai hatte nicht gereicht, um Hennings Klötenprellbesterunde zu unterbieten. Also nahm ich mir vor, dass ich den ersten von drei Terminen in diesem Sommer nutzen würde, um ihn zurechtzustutzen. Denn das Talent des Henning ist begrenzt. :assshaking: Und den Speed aus Rijeka würde ich einfach mitnehmen nach Assen.

So der Plan.
:horseshit:

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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von Henning #17 »

campari hat geschrieben:Denn das Talent des Henning ist begrenzt. :assshaking:
:lol: dem ist wohl leider so.
Termine 2023
Bild Mugello, 3x Assen, Misano, 3x Oschersleben, Most, 5 Tage Aragón im Oktober 8)
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Beitrag von as »

Erfahrungsberichte sind über die Jahre zu selten geworden hier - bitte weiter die Tradition hochhalten!

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Beitrag von saflo »

Hi Andrea,
als Ü50-Kringelbeginner bin ich nun seit zwei Jahren hier im Forum dabei, und frage mich nicht selten,
ob ich hier richtig bin ? Weil "mein Reifen hält nur zwei Turns", oder "muss die Druckstufe ein Klick zu
oder zwei Klicks auf" überfordern mich mit meinem Zweizylinder-siebzigPS-Renner. Das kommt mir
manchmal so vor, als wäre ich auf dem WSBK-Stammtisch gelandet.
Aber Dein Beitrag, oder vor kurzem der Beitrag von dem an seine Grenzen gebrachten " von der 750er
auf eine moderne 1000er"-Umsteiger zeigen mir: Hier sind doch nicht nur Übermenschen.
Und dann freut es mich, wenn ich nicht der einzige bin, der hadert, seine Unzulänglichkeiten sieht,
und erkennen muss: Das einzige, was hilft, ist fahren, fahren und fahren !!!!

In diesem Sinne - immer schön oben bleiben - Grüße - Stefan
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von campari »

Mit nach Assen musste noch eine ganze Menge mehr. Etliche Kuscheltiere, Wasserpistolen, Lesebücher (Autsch, vergessen), Proviant, und natürlich auch die Kindschaft.

Kindschaft. Das bedeutete, dass ich ab morgens um sieben mit Pipi Frühstück und Eincremen beschäftigt sein würde, mir Mühe geben müsste, dass die auserkoren gute Fahrerlagerlaune des Töchterchens noch halbwegs zu ertragen sein würde, damit ich dann den Tag mit Pipi, Zähneputzen und Waschen ausklingen lassen kann, um nicht vor 11 im Bett zu landen.

Grandiose Aussichten. Bin ja auch überhaupt nicht müde. Die Stunde Stau überstehe ich fleißig gähnend und bin froh, dass unser Sascha schon da sein würde, wenn wir endlich ankommen. Andreas hatte die Teilnahme abgesagt.

Ein Dannhoff-Termin. Hätte nicht gedacht, dass das jemals noch einmal passiert. Aus guten Gründen war der Veranstalter damals auf der roten Liste gelandet. Aber jetzt sollte ja alles neu sein und anders und es waren Ferien und Termine in Assen gab es sowieso kaum und da hatten wir gebucht. Also untergebucht beim Artur, weil sonst alle Plätze schon weg waren.
Ob das was werden würde?
:horseshit:

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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von campari »

Ach, was sollte schon schiefgehen. Die R6 hatte neue Bremsbeläge von "Der raket". (irgendsowas Italienisches mit Doppel-S) und ein neuer Hinterreifen war auch dabei. Den wollten wir nach Tag 1 draufziehen. Schließlich hatte unser Sascha sein Montagegedöns eingepackt, damit wir mehr Platz im Köfferchenraum hatten.

Und das Wetter? Naja, Assen eben. Irgendwas mit Wind und ein bißchen Regen. Vielleicht auch mal Sonne, aber nicht vor Sonntag.
:horseshit:

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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von wizzard »

:mrgreen: ui ... das liest sich fein... der Henning ist doch nur schnell weil er ein teilelager hat fast so groß wie der " inoffizielle Aprilia Store " bei Köln :lol:


schreib bitte weiter... dient sicher einigen als Motivation und Lektüre... Daumen hoch!!!
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von Henning #17 »

wizzard hat geschrieben:... der Henning ist doch nur schnell weil er ein teilelager hat fast so groß wie der " inoffizielle Aprilia Store " bei Köln :lol:

Dier Zeiten sind längst vorbei, nach dem zweiten Motorschaden bei unseren Barilias haben wir downgegradet auf RJ27.
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von heinirsv »

:D Sehr schön zu lesen, freue mich auf mehr
Gruß
andy
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Beitrag von Ecotec »

Hach ihr zwei... :mrgreen:

Ihr macht immer noch Spaß ;) Kennen gelernt in Aragon 2011, lustige Aktionen im Camp,
an der Rennstrecke immer viel Spaß gehabt mit euch.

Hoffe man sieht sich mal wieder auf dem Kringel.

Gruß

Öko
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