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Racing in den USA, TX

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von Ucky13 »

Echt geil! Endlich mal wieder was anderes zu lesen als... ihr wisst schon.

Ich muss ja sagen, sowas scheinen die Amis drauf zu haben. Dieses DirtTrack Oval ist bestimmt auch mal interessant zum trainieren.
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von FM460 »

Cooler Bericht, weitermachen :rockout3:

Die Strecke sieht vom Verlauf auch ganz cool aus, allerdings verstehe ich warum die neu Asphaltieren :wink:

Immer Spannend sowas, danke fürs Teilen

Gruß FM
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  • krad Offline
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von krad »

Oh Mann, wenn es bei mir in der Nähe so ein Topangebot gäbe...richtig geil.
  • Calvin Offline
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von Calvin »

So, mal wieder Zeit fuer ein Update. Aktuell machen ja wohl auch in Europa die verschiedenen Strecken wieder auf, hier ebenso. Allerdings habe ich aus privaten Gruenden beschlossen, am 21.05 nach Deutschland zu fliegen. Eine Rueckkehr hier in die USA ist dann erst moeglich, wenn der Einreisestopp wieder zurueckgenommen wird. Kann also alles ziwschen 2 Wochen oder 6 Monaten werden. Echte Trackday Erfahrungen und damit Berichte werden also noch etwas warten muessen.

So lange kann ich aber zumindest ein wenig allgemein ueber das Motorrad fahren sprechen. Am Samstag habe ich mal die Tourenqualitaet der Tuono getestet und war insgesamt 460 Meilen, also grob 760km unterwegs, mit relativ wenig Pausen und 4 anderen "locals". Trotz meiner Groesse (190cm) hatte ich eigentlich keine Probleme. Habe mich zwar sehr auf die Badewann danach gefreut, aber generell ging das wesentlich besser, als ich dachte. Wir sind von Austin aus nach Suedwesten gefahren, Richtung "twisted sisters". Das sind drei kurvige Landstrassen die quasi ein Quadrat bilden (ja, das geht... eine macht halt an einer Stelle einen rechten Winkel :) ) und bei Motorradfahren sehr beliebt sind. Als erstes muss ich sagen, dass man hier definitiv gut Motorrad fahren kann. Auch auf dem Weg dorthin sind wir ueber viele kleine Nebenstrassen gefahren die alle wirklich tauglich waren und Spass gemacht haben. Das Urteil "in Amiland/Texas gibts nur gerade Strassen" ist fuer mich definitiv wiederlegt. Leider findet man auf youtube nicht wirklich gute Videos ueber diese Strecke (Aufnahmen stammen meist von Harley fahrern), mal sehn, vielleicht nehme ich selbst mal etwas auf.

Andere Vorurteile bekraeftigen sich aber leider immer mehr, insbesondere meines Erachtens die Qualitaet der Motorradfahrer. Wir haben uns auch oefters Unterhalten, und die amerikaner selbst schieben es stark darauf, dass man hier faktisch keine Vorraussetzungen fuer einen Fuehrerschein hat. Man bezahlt 20Dollar, macht einen 20Minuten kurzfahrtest und bekommt das gute Stueck. Leider, und ich moechte da wirklich nicht Oberlehrerhaft wirken, sieht man aber selbst bei den augenscheinlich "Alten Hasen" teilweise gravierende Aktionen. Insbesondere kleben alle mit denen ich bisher gefahren bin quasi immer mit dem Motorrad an der Mittelspur. Entsprechend ist mehr oder weniger der ganze Koerper in jeder Linkskurve im Gegenverkehr. Fuer mich unbegreiflich. Auch das eigentliche Fahren an sich ist gewoehnungsbeduerftig und zum Teil zu unkontrolliert. Quasi alles, was man sich vorstellen kann, auf der Geraden gerne aufreissen, dann in der Kurve aber eine komische Linie waehlen, schnell auch mal mit dem Motorrad komplett in die andere Fahrspur driften weil man am falschen Punkt eingelenkt hat oder oder oder. Es klingt jetzt etwas krasse als es am Ende war, aber dafuer, dass ich mit den "richtig Guten" Unterwegs war, eben immernoch auffallend. Man muss sich vorstellen, ich habe sogar extra einen Anruf bekommen als ich mich dort gemeldet habe um Mitzufahren, und der gute Mann wollte von mir wissen ob ich denn auch eine komplette Lederausruestung habe (waere fuer ihn ein Muss), ob ich denn schonmal auf der Rennstrecke war, ob ich denn gut fahren koennte etc etc. Also hab ich am Anfang noch gedacht "oha, die Latte liegt ja hoch, aber das sollte doch dann fahrerisch passen". Die Ernuechterung kam dann schon am Treffpunkt, als 2/4 doch wieder nur Bluejeans und Textilmotorradjacke trugen.

Etwas irritierend war fuer mich dann am Anfang die Zeichen, die ich beachten sollte.

Linke Hand hoch, zur Faust - Rechtsabbiegen (ich hab das erst fuer Langsam/Stopp gehalten, quasi wie beim Bund ;) )
Linke hand gestreckt nach Links - Linksabbiegen
Linke Hand alle Finger gestreckt an den Helm - Wild
Linke Hand schlaegt auf den Helm - Polizei
Linke Hand schlaegt auf den Helm und macht danach einen Kreis - Typische Zone in der Polizei gerne kontrolliert.

Die ersten beiden Zeichen habe ich dann schaetzen gelernt, als ich gemerkt habe das einer in der Truppe gar keine Blinker hinten hatte, der andere Zwei Stueck die so klein und so nah zusammen waren (ich konnte beide mit einer Hand abdecken), dass man sie kaum sieht und kaum weiss, welcher von beiden den gerade ein Signal gibt. Haette nie gedacht, dass ich mal den Tuev schaetzen wuerde....

Die anderen Zeichen, insbesondere Wild, haben wir tatsaechlich haufiger gebraucht, und ich habe an dem Tag mehr Rehe gesehen als glaube ich bisher in meinem Leben. Da faellt einem dann doch wieder auf, das Texas zwar flaechentechnisch groesser als Deutschland ist, aber eben wesentlich duenner besiedelt. Auch Geier sind hier tatsaechlich ein Thema. Auf der Strecke gabe es schon den ein oder anderen Tierkadaver (Eichoernchen, Hase) der auf der Strasse lag, an sich nicht seltener oder haeufiger als bei uns. Als ich aber in einer Kurve um die Ecke kam und an so einem Kadaver sassen dann auch drei nicht gerade kleine Geier, wurde die Strasse schon ziemlich schmal... Kannte ich bisher maximal aus Bildern oder dem Zoo.

Die Strassen sind leider generell in einem eher schlechteren Zustand, und auch oft relativ sandig/staubig. Die Tuono ist das erste Motorrad mit Traktionskontrolle, dass ich besitze. In solchen Momenten dann im Kopf doch vertrauenspendend, auch wenn ich keine Regelaktivitaeten bemerkt habe (Bin auf Stufe 3 gefahren). Absolutes muss ist auch ein Kuehlerschutz. Es gibt jede Menge Kiesel und kleine Steine hier, und fast taeglich postet jemand in den Motorradgruppen in denen ich Aktiv bin, dass er auf Grund eines Steinschlags und entsprechendem defekten Kuehler liegen geblieben ist. Gluecklicherweise kam heute mein Paket mit Kuehler und Motorschutz sowie Sturzpads, jetzt muss ich mich nur noch um Werkzeug kuemmern um das ganze dranzuschrauben.

Achja, Tanken ist halt hier jedesmal zum Schmunzeln fuer mich, ein voller Tank -> ca 4 Euro :mrgreen:

Soviel zum auf der Strasse fahren. Ich werde jedenfalls doch haeufiger wieder alleine Unterwegs sein.

Zum Abschluss noch ein paar Vokabeln:

Schraubenschluessel - Wrench
Ratsche - ratchet
Inbus - Hex key
top it up - Volltanken
Gravel - Kies/Sand/Staub auf der Strasse
GP Shift - umgekehrtes Schaltschema
Helmet time - Fahrtzeit
doing 3 digits / doing 3 figures - >= 100mph fahren (ca 170kmh)

Uebrigens danke auch an AS fuer den Tip bzgl TexasTornadoBootcamp. Sieht spannend aus und habe ich mal auf meine ToDo Liste hier gesetzt. Gibt auch ein gutes Video bei 44teeth darueber, ich verlinke das mal hier fuer die, die sich ebenfalls ein Bild machen wollen.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=1es8ce2eJ9I[/youtube]

Zwar nicht gerade guenstig (aber was ist schon guenstig in dem Hobby, insbesondere hier in den Staaten [BENZIN!!]), aber fuer 4 Tage all inclusive mit Mietbike, Ausruestung, Unterkunft, Essen und Trinken... ich denke ich werde es mir goennen wenn ich es zeitlich schaffe.

So, zum Abschluss dann noch ein paar weniger Bilder, inklusive des Platzes von dem ich immer diese Posts schreibe ;)

Ausfahrt in Texas, man beachte die Art der Motorraeder am "Treff":
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Arbeitsplatz :)
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von Dr.Best »

Danke für die tollen Bericht, immer super interessant zu lesen und unfassbar wie "schlecht" die Ami´s sind!

PS: In dein Büro kommt hoffentlich noch etwas mehr Leben :D
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von moik »

Hey,

ich wollte mich auch nur mal kurz als interessierter Mitleser outen und für deine klasse geschriebenen Berichte aus erster Hand bedanken :D.
Mich zieht es so überhaupt gar niemals nicht ins Amiland . Bisher konnte ich mich auch immer tapfer weigern und Kollegen da hin schicken, wenn mal was beruflich dort anstand :mrgreen:, aber ich finde es trotzdem mega interessant direkte Erfahrungen von dort zu lesen, bzw. auch mit Berichten aus anderen Ländern mal über´n Tellerand zu gucken. :D.
Wahrscheinlich ist dann doch gar nicht alles so kagge hier, wie man(che) hin und wieder denken :mrgreen:.
Lieber stehend sterben, als kniend leben

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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von Calvin »

@Dr Best: das ist mein Wohnzimmer. Ich haette sehr gerne mehr leben darin, aber dank Corona haben alle Moebelgeschaefte zu, ich bin froh wenigstens Schreibtisch und Bett via Internetorder bekommen zu haben. Aktuell ein wenig trostlos, aber ich hoffe, dass sich das bald wieder aendert sobald ich mehr Moebel kaufen kann.
Bzgl "schlecht[e]" Amis - an der Stelle waere mir schon wichtig, dass nochmal auf Austin oder Texas zu beschraenken. Ich denke insbesondere Richtung Californien und in den Ecken der Rockies wird es wieder ganz anders sein, dass ist ja auch immerhin so weit weg von mir wie Portugal von meiner Heimatadresse in Deutschland. Vielleicht wird mich auch der erste Trackday belehren, wenn ich dann doch von einigen gezeigt bekomme wie man faehrt. Wir werden sehen

@Moik: Es ist wie so oft alles relativ und Idioten gibts ueberall - daher versuche ich ja meine Vorurteile hier zu aendern... auch wenns manchmal schwer ist ;)
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von Dr.Best »

Ups! Hat ja keine Eile und sobald es geht richtest du dich vernünftig ein. Aber an sich kein schlechter Ausblick.

Dann warten wir mal auf deine ersten Trackdays und lassen uns überraschen.
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von jak »

Also ich finde die Story mega interessant. Mal davon abgesehen das USA auch so interessant sind dann auch noch mit dem Thema Bike 8)

Wir waren letztes Jahr in Houston auf Familieurlaub. Erste mal USA, das war ein Erlebnis.Glaub in den zwei Wochen haben wir wir vllt 5 Biker gesehen und alle schön luftig angezogen. :roll:
Einen Tag sind wir mal zum "Colin Edwards Texas Tornado Bootcamp", war nur 45 Minuten von uns entfernt. Landstraße dahin 3 spurig ... weißte Bescheid. :lol:
Leider hatten wir kein Glück und der "Chef" war nicht da. Dafür haben wir einen Zettel am Gatter gefunden ..

Bild Bild

Wir haben auch einen 3 Tage Trip von Houston nach San Antonio (Sea World u Six Flags) an Austin vorbei zurück nach Houston gemacht. Kurzen Halt am "Circuit of the Americas" war auch mit drinne. Zu unserem Glück hatte es gerade aufgehört zu regnen und als Bonus konnte man auf de Start/Ziel Tribüne. War echt cool das mal live zu sehen und wie steil das hoch in die erste Kurve geht. :shock:

Bild Bild Bild

Hoffe ist ok paar Bildchen rein gesetzt zu haben.


Und weiterhin viel Spaß in den Staaten und berichte fleißig weiter.
Ist der Sprit auch noch so teuer, die Suzuki bekommt ihr Feuer!
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Re: Racing in den USA, TX

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Beitrag von Tom-ek »

Soundwave hat geschrieben:Sieht sehr NICE aus. Mein Neid isr dir sicher.
Wenn ich mal VIEL zu VIEL Kohle übrig hab - also nie :D - bau ich sowas hier bei mir in good old Germany!

Viel Spaß dir und berichte bitte fleißig weiter.
Der Thread ist für mich ne Flucht aus dem grauen Alltag hier.
Danke dafür.

Cheers

da wär ich gern dabei.

Ansonsten ne interessante Story ! => weitermachen ! ;)
Badeenten das ist es .... !!!!!!
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SILENCE IS BETTER THAN BULLSHIT.
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