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Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von Ahoessler »

Guten Morgen zusammen,
zum Saisonbeginn werden Sie wieder kommen:
die ersten Turns im einstelligen Temperatur Bereich. (vermutlich wird es ausfallen wegen Corona, aber das ist ja ein anderes Thema..)

Mich würde interessieren, ob es Messwerte oder stichhaltige Erfahrungen aus der Industrie gibt, wieviel Einfluss die Asphalt Temperatur auf den Grip habt.

Beispiel Szenario einmal 5' Asphalt, einmal 30' - in beiden Fällen mit gleicher Reifentemperatur vorgeheizt aus der Box und gleiche Bodenfeuchtigkeit.

Wieviele Sekunden muss ich bei der kälteren Temperatur langsamer fahren, oder ist es dem Reifen evtl. sogar egal und das "Problem" nur im Kopf?
RA-Moto Racing
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  • Michael Offline
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von Michael »

SBK ist letztes Jahr in Assen bei 4 Grad Asphalt genauso schnell gefahren wie bei vorletztes Jahr. So ungefähr.
Der kalte Asphalt hat eigentlich mehr Grip, nur zerstört er eben die weichen Reifen sehr schnell.
Unser Schorf soll Döner werden!
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von briese159 »

Deswegen gibts doch verschiedene Mischungen!? Also muss es doch auch einen Einfluss haben. Messen kann ich das leider nicht, ich kanns nur spüren. Solche Daten bekommst du aus einem gut aufgestellten Team mit Datarecording.
Dazu kommt sicherlich der Kopf. Ob man dann langsamer fahren muss oder soll, kann.....?
Ich mags zum Beispiel kalt. Da fahr ich meine besten Zeiten.
Yamaha R1 Racing Parts!!
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von jkracing »

unter 10Grad Asphalt fahre ich nicht, einfach weils mir zu kalt ist und falls man crasht die Muskulatur kalt ist ....
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von R6-Pille »

Michael hat geschrieben:SBK ist letztes Jahr in Assen bei 4 Grad Asphalt genauso schnell gefahren wie bei vorletztes Jahr. So ungefähr.
Der kalte Asphalt hat eigentlich mehr Grip, nur zerstört er eben die weichen Reifen sehr schnell.
Gefühlsmäßig denke ich auch bei kalter Temperatur benötige ich einen weicheren Reifen damit sich dieser entsprechend verzahnen kann. Siehe auch Winterreifen am PKW.

Was ich noch nicht verstanden habe ist die Empfehlung von Metzler.
Hier wird bei hoher Temperatur ein K1 empfohlen und bei kühlem Wetter ein härterer K2.

Kann das jemand erklären?
Es gibt immer einen Schnelleren
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von 3._#34 »

Ganz vereinfacht:

Der weiche Reifen hat ein höheres Temperaturfenster und benötigt dementsprechen in der Regel eine höhere Temperatur, um gut zu funktionieren.
Deshalb geht man bei niedrigeren Temperaturen auf den härteren Reifen, um mit dem im kontrollierbaren Arbeitsfenster zu bleiben. Der weichere Reifen verlässt in diesem Fall sein Arbeitsfenster sehr viel eher und baut dann unkontrolliert Grip ab.
Und vor allem geht er dabei kaputt, weil er nicht mehr korrekt arbeitet.

Ist man in der Lage, die Temperatur im Reifen zu halten, kann man auch bei sehr niedrigen Temperaturen schnell fahren. Aber dafür muss man eben immer Last auf dem Reifen halten. Und das fällt dem durchschnittlichen Hobby-Fahrer schon mental sehr schwer.
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von Battlax Bunny »

R6-Pille hat geschrieben:
Michael hat geschrieben:SBK ist letztes Jahr in Assen bei 4 Grad Asphalt genauso schnell gefahren wie bei vorletztes Jahr. So ungefähr.
Der kalte Asphalt hat eigentlich mehr Grip, nur zerstört er eben die weichen Reifen sehr schnell.
Gefühlsmäßig denke ich auch bei kalter Temperatur benötige ich einen weicheren Reifen damit sich dieser entsprechend verzahnen kann. Siehe auch Winterreifen am PKW.

Was ich noch nicht verstanden habe ist die Empfehlung von Metzler.
Hier wird bei hoher Temperatur ein K1 empfohlen und bei kühlem Wetter ein härterer K2.

Kann das jemand erklären?
Ich würde zuerst zwischen Vorder- und Hinterreifen unterschied machen. Das sind zwei paar Schuhe.
Hinten: bei hoher Temperatur K1 und bei kühlem Wetter K2.
Vorn genau umgekehrt: hoher Temperatur K2 und bei kühlem Wetter K1.
OW Cup, ONK ProCup 1000 #9
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Beitrag von Wildsau »

Also bei 5°C Asphalt wird es kaum einen Slick geben der halbwegs funktioniert.
Vorne fahr ich aktuell den Dunlop GP Racer in Medium, und der ist unter 15°C Asphalt völlig unbrauchbar.

Die WSBK würd ich da nicht als Maßstab nehmen.
Das sind Leute die fahren inner ganz anderen Welt als 99,xx % der Hobbyfahrer.

Deshalb geht man bei niedrigeren Temperaturen auf den härteren Reifen, um mit dem im kontrollierbaren Arbeitsfenster zu bleiben. Der weichere Reifen verlässt in diesem Fall sein Arbeitsfenster sehr viel eher und baut dann unkontrolliert Grip ab.
Und vor allem geht er dabei kaputt, weil er nicht mehr korrekt arbeitet.
Das gilt aber wohl nur für Hinten, Vorne scheint es genau anders rum zu sein.
Da gilt, bei vielen Herstellern, je kälter, je weicher.
Bei Conti passen z.B. der Soft Vorne und der Hard Hinten am Besten zusammen.

Allgemein hat es schon seinen Grund warum die Leute bei kaltem Asphalt reihenweise vom Mopped purzeln.
Ich persönlich fahr unter 15°C Asphalt nicht.
Und wenn, dann würd ich am ehesten zu nem Straßenreifen a la SportAttack, M7RR, S22, etc. greifen.
Rundenrekorde fährt man da eh nicht.
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von RRRider »

Hockenheim vor einem Monat, 1. Turn morgens etwa 7 Grad Asphalt.
Mit Bridgestone V02 Soft keinerlei Probleme gehabt.
Muskulatur sollte immer vorgewärmt werden, egal bei welchem Temperaturen.
Termine 2020:
16.2. Hockenheim
11.-12.6. OSL
15.7. Assen
28.-30.7. Rijeka
24.-25.8. Oschersleben
+ mal sehen was sich noch so ergibt :mrgreen:
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Re: Der wirkliche Einfluss der Asphalttemperatur?

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Beitrag von LowRaider »

Moin,

ich war Samstag in Hockenheim, Morgens 4-5 Grad, nachher 10-12 ...
V02 VM soft und hinten auch soft. Hat bei den ersten paar Runde hinten noch etwas gewackelt, aber nach 3-4 Runde war alles gut und man hat Vertrauen bekommen. Es geht also.

Grüße, Alex
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