Zum Inhalt

Mein Rennsportjahr 2019

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

Moderatoren: as, Chris

  • Benutzeravatar
  • Zuttl Offline
  • Beiträge: 750
  • Registriert: Dienstag 5. Februar 2013, 07:40
  • Motorrad: Honda CBR1000RR BJ06
  • Lieblingsstrecke: Mugello, Brünn

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von Zuttl »

SebastianR hat geschrieben:"Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein." Anscheinend sind hier einige Steinewerfer unterwegs ;-)
Ich finde hier wird mit dem BMW-Fahrer zu hart ins Gericht gegangen. Ja, er ist dicht aufgefahren von links und nein, ich glaube nicht dass er da außen vorbei wollte, sondern einfach nur abgedrängt wurde. Das Video kann ich mir Bild für Bild ansehen, in der Realität fallen die Entscheidungen in Sekundenbruchteilen. Und da haben wohl beide nicht optimal gefahren. Daher m.E. 50:50 Verursacher
Wer von Euch kann sich freisprechen, noch nie so dicht auf einen Langsameren aufgefahren zu sein?!
Na so is des sicher nit!
Steht halt mal eindeutig fest das der schnellere hintere Fahrer auf den langsameren Vordermann aufpassen muss. Is auf der Strasse, auf der Schipiste, auf der Rodelbahn, überall so. Wird auch bei den Fahrerbesprechungen des Öfteren angesprochen. Auch bei den Toni Mang/Speer-Veranstaltungen. Die fahre ich auch jedes Jahr.


Und dem Threadersteller muss ich sagen das der Bericht gut geschrieben war und ich mich auf die Fortsetzung(en) schon freue. Weiters befällt mir beim Anblick des Sportcaravans ein bissl der Neid. Superteil, habs mir grad wieder auf der IMOT angeschaut.


Grüße
Martin
Termine 2024
21.06. - 23.06. Cremona (Gasss)
05.07. - 07.07. Mugello (Speer Racing)
16.08. - 18.08. Brünn (FR Performance)
  • Benutzeravatar
  • FrontPlayer Offline
  • Beiträge: 3925
  • Registriert: Montag 2. März 2009, 22:01
  • Motorrad: SV650
  • Lieblingsstrecke: Zolder Schleiz Dijon
  • Wohnort: GL
  • Kontaktdaten:

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von FrontPlayer »

Zuttl hat geschrieben: Na so is des sicher nit!
Steht halt mal eindeutig fest das der schnellere hintere Fahrer auf den langsameren Vordermann aufpassen muss. Is auf der Strasse, auf der Schipiste, auf der Rodelbahn, überall so. Wird auch bei den Fahrerbesprechungen des Öfteren angesprochen. Auch bei den Toni Mang/Speer-Veranstaltungen. Die fahre ich auch jedes Jahr.
Ich verweise gerne nochmal auf Seite 2 oben mal aus der Sicht, des Schnelleren, der von hinten kommt.
Du rechnest nicht damit, dass jemand sich verschaltet, verbremst, weit geht etc wenn du das Überholmanöver ansetzt bzw. vorbereitest.
Gerade wenn man ein weniger gut motorisiertes Krad fährt, wie der Langsamere, muss man aber mittels Linienwahl arbeiten und dazu gehört durchaus, eine Kurve vorher ausholen um früher beschleunigen zu können um dann am darauf folgenden Bremspunkt eine Chance zu haben

Von demher eher nicht 100% Alleinschuld des Hinteren, wenn der Vordere einen Fehler begeht 8)
Suzuki GSX-R 750 Cup 2013 (1 Sieg)
Deutscher Langstrecken Cup 2014 (Vize Kl. 2; 1 Sieg)
Reinoldus Langstrecken Cup 2014 (2 Siege)
Van Zon Sprint Cup 2018+2019 (Meister; 8 Siege)
German Twin Trophy Stock 2019 (Vize)
German Twin Trophy Stock 2020 (Meister)
  • Benutzeravatar
  • Zuttl Offline
  • Beiträge: 750
  • Registriert: Dienstag 5. Februar 2013, 07:40
  • Motorrad: Honda CBR1000RR BJ06
  • Lieblingsstrecke: Mugello, Brünn

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von Zuttl »

FrontPlayer hat geschrieben:Du rechnest nicht damit, dass jemand sich verschaltet, verbremst, weit geht etc wenn du das Überholmanöver ansetzt bzw. vorbereitest.
Sollte man aber.

FrontPlayer hat geschrieben:Von demher eher nicht 100% Alleinschuld des Hinteren, wenn der Vordere einen Fehler begeht 8)
Man muß immer mit Fehler der anderen rechnen, vor allem von Langsameren.


Wenn man diese Punkte nit einkalkuliert sieht man ja was rauskommt. Klassischer Fall von selber ins Knie geschossen. Und wahrscheinlich sieht das der Fahrer der rausgeflogen ist auch so weil sonst hätt er sich den anderen gleich nach dem Turn vorgeknöpft.

Blöd daran ist ja das sich der Threadersteller insgeheim eine Schuld an dem Vorfall gibt. Braucht er aber nicht. Kommt immer wieder vor das sich jemand verschaltet, verschaut, verbremst, verwasweisichnochalles. Macht man ja nicht mit Absicht und deshalb muß der Hinterherfahrende halt damit leben das es sich einmal nimmer ausgeht wenn man zu knapp dran is oder eventuell mit dem Messer zwischen den Zähnen überholen muss nur weil die goldene Ananas auf niemanden wartet. Is halt blöd gelaufen und Schluss.
Termine 2024
21.06. - 23.06. Cremona (Gasss)
05.07. - 07.07. Mugello (Speer Racing)
16.08. - 18.08. Brünn (FR Performance)
  • Benutzeravatar
  • FrontPlayer Offline
  • Beiträge: 3925
  • Registriert: Montag 2. März 2009, 22:01
  • Motorrad: SV650
  • Lieblingsstrecke: Zolder Schleiz Dijon
  • Wohnort: GL
  • Kontaktdaten:

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von FrontPlayer »

Zuttl hat geschrieben:Man muß immer mit Fehler der anderen rechnen, vor allem von Langsameren.
Alles wird gut, wenn jeder vor dem Spurwechsel auch Schulterblick bedenkt :alright:
Dateianhänge
pannonia2009_010.jpg
Suzuki GSX-R 750 Cup 2013 (1 Sieg)
Deutscher Langstrecken Cup 2014 (Vize Kl. 2; 1 Sieg)
Reinoldus Langstrecken Cup 2014 (2 Siege)
Van Zon Sprint Cup 2018+2019 (Meister; 8 Siege)
German Twin Trophy Stock 2019 (Vize)
German Twin Trophy Stock 2020 (Meister)
  • Benutzeravatar
  • Chris79 Offline
  • Beiträge: 679
  • Registriert: Mittwoch 8. Februar 2017, 00:47
  • Motorrad: ZX10R (2016)
  • Lieblingsstrecke: Brünn
  • Kontaktdaten:

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von Chris79 »

Zuttl hat geschrieben: .....


Und dem Threadersteller muss ich sagen das der Bericht gut geschrieben war und ich mich auf die Fortsetzung(en) schon freue. Weiters befällt mir beim Anblick des Sportcaravans ein bissl der Neid. Superteil, habs mir grad wieder auf der IMOT angeschaut.


Grüße
Martin

Danke, Danke :). Bin schon dabei. Morgen könnts was werden.
16.05.24 - 19.05.24: Oschersleben
16.08.24 - 18.08.24: Mugello

https://www.instagram.com/chris.5.7.9/
  • Kawa99 Offline
  • Beiträge: 229
  • Registriert: Donnerstag 27. Dezember 2012, 17:31

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von Kawa99 »

Zuttl hat geschrieben:
FrontPlayer hat geschrieben:Du rechnest nicht damit, dass jemand sich verschaltet, verbremst, weit geht etc wenn du das Überholmanöver ansetzt bzw. vorbereitest.
Sollte man aber.

FrontPlayer hat geschrieben:Von demher eher nicht 100% Alleinschuld des Hinteren, wenn der Vordere einen Fehler begeht 8)
Man muß immer mit Fehler der anderen rechnen, vor allem von Langsameren.


Wenn man diese Punkte nit einkalkuliert sieht man ja was rauskommt. Klassischer Fall von selber ins Knie geschossen. Und wahrscheinlich sieht das der Fahrer der rausgeflogen ist auch so weil sonst hätt er sich den anderen gleich nach dem Turn vorgeknöpft.

Blöd daran ist ja das sich der Threadersteller insgeheim eine Schuld an dem Vorfall gibt. Braucht er aber nicht. Kommt immer wieder vor das sich jemand verschaltet, verschaut, verbremst, verwasweisichnochalles. Macht man ja nicht mit Absicht und deshalb muß der Hinterherfahrende halt damit leben das es sich einmal nimmer ausgeht wenn man zu knapp dran is oder eventuell mit dem Messer zwischen den Zähnen überholen muss nur weil die goldene Ananas auf niemanden wartet. Is halt blöd gelaufen und Schluss.
Seh ich auch so, abhaken und weitermachen.
  • Benutzeravatar
  • Chris79 Offline
  • Beiträge: 679
  • Registriert: Mittwoch 8. Februar 2017, 00:47
  • Motorrad: ZX10R (2016)
  • Lieblingsstrecke: Brünn
  • Kontaktdaten:

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von Chris79 »

Weiter gings zur ersten Teilnahme beim Regio Cup an den Hockenheimring drei Wochen später ....

Binnen drei Wochen zum nächsten Event. Kalendarisch waren es sogar wesentlich weniger Tage. Wir waren gerade erst zurück aus Brünn und schon geht es wieder ab nach Hockenheim. Recht kurzfristig kam ich auf die Idee meine Fähigkeiten im direkten Zweikampf mit den Besten der Besten zu messen! Nein quatsch 8) . Ich war sehr glücklich darüber einfach einen Hockenheim Termin gefunden zu haben, der nicht auf die seit 2019 angesagte Mo/Di - Kombi fällt. Ich bin echt gerne auf dieser Rennstrecke, auch wenn das Layout eher unspektakulär scheint. Aber gerade die GP Variante mit der Spitzkehre hat es in sich. Die IDM-Variante wie sie Hafeneger anbietet bin ich bisher noch nicht gefahren, es reizt mich aber auch so gar nicht. Genauso wie Mettet oder Anneau d’Rhin. Ich habs nicht mit Mickey Mouse Kursen. Das ist keine Kritik, sondern nur meine persönliche Vorliebe.

Dass es sich bei dem gebuchten Event um den RegioCup handelte, war eher Zufall. So wusste ich doch um das Niveau auf Speer Racing CUP Veranstaltungen. Per Speedhive App kann man die ganzen Veranstaltungen verfolgen, was echt spitze ist. Selbst jetzt kann ich noch Zeiten aus dem letzten Jahr nachsehen und einschätzen wo ich stehen würde. Beim PowerCup? Tendenziell eher hinten ;).

Aber die Neugier, zu wissen wo man steht, war schon da. Der RegioCup ist schnell, es ist aber nicht der PowerCup. Gut ,ein Bastien Mackels war an dem Wochenende auch am Start, aber wenn einer Geld dafür bekommt Motorrad zu fahren ist der eh außerhalb jeglicher Konkurrenz unterwegs. So auch an diesem Wochenende. Ich mein, wer fährt auf der GP Variante schon ne 1:42? Da wär ich gern Sozius um zu sehen wie das funktioniert.

Irgendwann muss man ins kalte Wasser steigen. Meine Pläne sind ehrgeizig. Ich möchte, seit ich 2016 das erste Mal die 1000km HHR als Zuschauer gesehen habe, hier unbedingt selbst mitfahren. Oder noch besser: Ganzjährig am PowerCup teilnehmen. Da kommt man auch ganz schön rum in der Welt. Von den Strecken des PowerCups, die teils auch die WSBK fährt, kenn ich genau eine und das ist Brünn. Alles Zukunftsmusik und terminlich auch eine echte Herausforderung. Aber eine gute Gelegenheit mehrfach im Jahr Urlaub zu machen. Portimao, Mugello und auch Ungarn. Wie gesagt, man käme schon rum. Hier und heute sind kleinere Ziele angesagt. Die 1000er weiterhin artgerecht bewegen zu erlernen und HHR GP Richtung 1:50 zu fahren. Das ist mein Ziel in 2020.

Die Vorbereitung


Die Vorbereitungen zum Event am 1./2. August 2019 hielten sich in Grenzen. Ein paar Dinge in der Verladung wurden optimiert aber im Großen und Ganzen passte es. Unser Freundeskreis aus Brünn bruzelte teilweise in der Sonne unter Palmen, deshalb gab es in der Garage vom Sportcaravan auch kein zweites Bike zu transportierten. Also klotzen und kleckern beim Beladen. Kein Tetris notwendig. Die Garage ist schon sehr großzügig.

Ein paar Tage vor dem Event am Hockenheimring kontaktierte mich ein Forumsmitglied. Er war alleine unterwegs und auf der Suche nach Gesellschaft beim RegioCup. Es ist definitiv besser, wenn man Anschluss hat. Besonders für den Fall der Fälle, dass sich jemand um den Kontakt nach Hause sowie die Organisation des Equipments kümmern muss. In guter Absicht fand er, nennen wir ihn mal Flox, über die R4F-Matching Funktion einen Treffer mit mir für diese Veranstaltung. Wohlwissend das wir einen kleinen Racer-Azubi beschäftigen, der einiges an Aufmerksamkeit beansprucht sprang Flox nicht ab. Die meisten Kerle sind da ja eher abgeneigt, sich auf bereits Erziehende einzulassen ;). Sehr liberale Einstellung. Das könnte Zukunft haben!

In Brünn verbrauchte ich meinen letzten Pirelli Diablo Superbike. Meine neue Liebe fand ich in einem Satz Bridgestone V02. Diesen erstand ich bei GL-Motorradtechnik. NICHT bei 55Moto! Hatte ich die E-Mail von Speer ganz aufmerksam studiert und mir mündlich nochmal bei Joachim in Brünn die Zusicherung geholt wegen der Montagekosten. Ich Fuchs :D . Adè ihr schnöden Montagekosten. Nicht mit mir.

Abfahrt

Von Würzburg nach Hockenheim sind es gerade einmal 160 Kilometer oder knappe zwei Stunden Fahrt mit dem Gespann. Wir waren am Packen und wollten am frühen Nachmittag los. Idealerweise genau zu dem Zeitpunkt, wenn der Kleine seinen zweiten Mittagsschlaf macht. Die Rolle als Feelgoodmanager ist zeitweise recht anstrengend, deshalb die Schlafenszeiten eine immer willkommene Pause für alle Beteiligten. Da wir zu Hause bis zum geplanten Abreisezeitpunkt natürlich zu nichts kamen und es aussah als hätte die sprichwörtliche Bombe eingeschlagen, war vor der Abfahrt klar Schiff machen angesagt. Kennt ihr diese Filme, in denen so ein Buttler ständig präsent ist? Ich hab mich, beispielsweise beim Film „Die Glücksritter“, immer gefragt wann Coleman mal schläft oder seine persönlichen Dinge regelt. Dieses Organisationstalent hätten wir gebraucht. Die Abfahrt verzögerte sich, inklusive Vorkochen für die nächsten zwei Tage. Da muss ich echt sagen Hafeneger als Veranstalter mit Verpflegung ist schon gut. Zumindest nimmt uns sowas einiges ab. Ja, früher wars einfacher. Pünktlich um 18 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Hockenheim.

Glücklicherweise waren nur 160 Kilometer Wegstrecke zu bewältigen, was im Verhältnis zu den knapp 600 Kilometern nach Brünn eine kleine Fahrt um die Ecke ist. Mit Flox hielten wir permanenten WhatsApp Kontakt. So waren wir bereits seit dem späten Nachmittag darüber im Bilde wie die Schlange vor dem Fahrerlager aussah.
SchlangeFahrerlager.png
Ich ging ihm damit auf die Nerven bloß einen ruhigen Platz zu suchen, damit der Kleine auf jeden Fall tagsüber schlafen kann. Nachdem Flox bereits die Ohren bluten mussten, ob meiner Sorge es wäre direkt beim Sachs Haus gegenüber der Boxen zu laut und er mir zum x-ten Mal versicherte, dass es im hinteren Teil des Fahrerlagers wesentlich lauter wäre, meinte meine Frau dazu nur: „Das passt schon“. Meine Frau ist im Bezug auf unseren Sohn ja eher Mrs. Smith, während ich doch eher den Jonny English gebe. Wir probierens aus und wenn nicht stellen wir uns halt um. Wie was wo? Wir stellen uns einfach um?! Achso, ja können wir machen. Wie gesagt ich bin da mehr der Jonny English.

So schipperten wir dann die A81 von Würzburg Richtung Heilbronn und machten exakte 30 Minuten nach Abfahrt beim nächstgelegenen Serways Rasthof halt. Wir hatten vergessen, dass wir noch nichts gegessen haben. Warum Serways? Da gibt’s Kinderstühle ;) und es wird wenigstens halbwegs frisch gemacht. Davon abgesehen, Wickeltisch :wink: . Naja mit Caravan am Heck egal, aber dennoch ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Einmal Schnitzel und Spaghetti Bolognese, sowie den Baby Klassiker im Glas „Pasta Bambini“. Dann ging es weiter Richtung Hockenheim. Flox war selbstverständlich dauerhaft auf dem Laufenden und ist extra für unsere Ankunft wach geblieben. Respekt. Ich hätte ja nicht so früh mit uns gerechnet, dennoch sind wir gegen 23 Uhr, für unsere Verhältnisse fast schon pünktlich, eingetroffen.

Nach kurzer Begrüßung und persönlicher Kennenlernphase sowie Vorstellung des Kleinen, der friedlich in seinem Kindersitz schlummerte, stellte ich den Sportcaravan in einem bilderbuchhaften Rückfahrmanöver etwas versetzt zum Eingang des Sachshauses ab. Bundeswehr und damaliger LKW-Führerschein sei Dank, lief das Manövrieren ganz gut. Das Selbstbewusstsein entwickelte ich aber erst nachdem meine Frau meinte: „Jetzt stell dich nicht so an. Du kannst das. Ist wohl wie Fahrradfahren. Das verlernt man nie!“
CaravanLager2.jpeg
Direkt hinter uns hatte Flox bereits sein Zelt aufgeschlagen und den Pavillion festgemacht. Darunter stand eine wunderschöne umgebaute MV Agusta F3 mit so ziemlich allem was das Racerherz begehrt. Er schlief tatsächlich draußen im Zelt, obwohl er auch die Transporteroption gehabt hätte. Klarer Vorteil im Sommer. Den Sternenhimmel konnte ihm so keiner nehmen.
MV.jpg
Jonas schlummerte friedlich in seinem Kindersitz. Wir waren gerade dabei Lebensmittel und diverses Gepäck vom Fahrzeug in den Wohnbereich des Sportcaravans umzuschichten, da hören wir ein verschlafenes “Daaaaa”. Jonas, ist sobald er wach wird, in der Regel sofort startbereit. Man könnten ja was verpassen. Aber warum war er wach? Achja, das Auto schunkelt nicht mehr. Er flitzte also noch etwas herum. Begeistert versuchte er die Stufen zum Caravan zu erklimmen, war aber noch etwas zu kurz. Dann muss man halt herumliegende Steine auf den Stufen abgelegen oder Papa durfte ihn rein und wieder rausheben. Achne, auf Papas Arm ist es am coolsten. Getragen werden ist toll :). Hmmmm, wenn er schon mal wach ist können wir doch auch gleich zur Anmeldung rüber? Die war noch offen und da am nächsten Tag auch ein Instruktorentraining anstand bei dem die Anmeldung am frühen Morgen erfahrungsgemäß voll ist kam uns das ganz gelegen. Versteht sich von selbst, dass auch hier wieder jedes Motorrad, ich mein jedes “Mmmm Brrrrroooooarrrr”, ausgiebig begutachtet wurde. Nach erfolgreicher Anmeldung ging es dann endlich ins Bett.

Tag 1

Am ersten Tag bin ich immer etwas aufgeregt und freue mich wie ein Schnitzel auf den ersten Turn. Daher war ich auch schon früh wach. Während sich Frau und Kind noch friedlich im Reich der Träume befanden, wagte ich einen Blick nach draußen. Es war kurz nach 6 Uhr. Langsam wurde es hell und das Wetter sah gut aus. Wenn nicht im August, wann dann? Ich empfand es schon fast als mein persönliches Recht am 1. August schönes Wetter zu bekommen! Könnte man auch im Juli sagen ... Aber Brünn sollte sich nicht wiederholen. Hochsommer, Sonne und 30 Grad plus X waren angekündigt.

Die Zeit bewegte sich Richtung 7 Uhr und es waren erste Motorengeräusche zu hören. Ich riskierte nochmal einen Blick nach draußen und sah die ersten Aufzynder, welche sich zur Lärmmessung anstellten sowie jene, die zum Instruktorentraining auf ihren Bikes anreisten. Aufgrund meiner Jonny English Mentalität Jonas betreffend, war ich etwas nervös, ob die Motoren Jonas aus dem Schlaf reißen. Das wäre nicht so geil, weil der Herr ein ziemlicher Morgenmuffel ist und so gar keine gute Laune hat, wenn er in seinem Schönheitsschlaf unterbrochen wird. Kurzes Productplacement: Der Sportcaravan ist echt gut gedämmt. Die Lärmmessung bereitet keine Probleme. Mit Erleichterung lies ich beide schlafen und begab mich erstmal Richtung Nasszellen. Jonas war irgendwann wach und schaute sich das Treiben erstmal aus sicherer Entfernung an :) .
JonasGucktRaus2.jpeg
Anschließend lud ich schon mal das Motorrad aus und schlug mir mal wieder den Kopf an. Ahhh. Da brauch ich noch eine Lösung. Es dötzt immer gehörig an den Metallstreben im Laderaum, die sich unterhalb des Bettes befinden. Da war er wieder, der Gedanke an ein Beladungskonzept. Hierzu sollte gehören etwas zwischen den Slick und die Vorderradwippe zu legen. Bekommst ja kaum raus das Teil, so sehr wie das darin klebt.
IMG-20200223-WA0015.jpg
Die Fahrerbesprechung war gewohnt vollständig und das gehobene Niveau der Veranstaltung war auch schon daran zu erkennen, dass es keine Instruktoren gab. War ja auch ein CUP, wobei ich glaube bei Bedarf hätte sich schon jemand gefunden. Aber den HHR kenne ich mittlerweile recht gut. Zweimal von Matthias aka. Snoopy und einmal von Christian K. instruiert, kann hier eigentlich nichts mehr schief gehen. Ich muss eigentlich das Gleiche wie immer machen - nur schneller. Trotz Cup-Veranstaltung lag die Grenze für die weiße Gruppe relativ niedrig bei 1:58 , so dass ich mit meiner zuletzt gefahrenen 1:56 erneut in der Gruppe eingeteilt war. Auch Flox war mit dabei.

Die ersten Turns

Für den ersten Turn behielt ich die Pirellis noch drauf. Zum Einrollen taugen die noch. Gruppe weiß war an der Reihe, aber es war unruhig geworden im Fahrerlager. Gerüchten Zufolge ist die Strecke rutschig. Das Schimpfen der Teilnehmer über die Bedingungen ging wie ein Lauffeuer die Reihen. Eine Woche zuvor gastierte hier die Formel 1 und die hat die Strecke gründlich versaut. Flox und ich rollten also zur Ausfahrt, Wolfgang von Speer Racing stand schon mit einem Streckenplan bereit und erklärte jedem genau, dass in der Doppelrechts schwierige Verhältnisse herrschten. Die Strecke sei angeblich sehr sandig und rutschig. Los geht’s. Raus aus der Boxengasse direkt auf Kurve 2 zu, umlegen, nach links auf Kurve 3 und schön rausfeuern. Anbremsen der Spitzkehre, Umlegen und zack Richtung Mercedes Arena. Wobei mein Zack eher ein Zaaaaaaaack ist. Die Beschleunigungsschwäche meiner 10er kam hier voll raus. Dann rechts, links und wieder rechts ab zum Motodrom. Einfahrt erwischt, hmmm bisher alles normal. Dann rein in diese wunderschöne überhöhte Sachskurve und jetzt aufpassen. Über den Hügel, die erste Rechts etwas anbremsen und huiiiiiiiii, Alter! Grip nicht vorhanden. Ich rutschte einfach weiter. Krass. Irgendwie schaffte ich es mit Bibbern und Beten rum. Das war mein erstes Rutschen über beide Räder über diese Distanz. Hat sich fast wie Aquaplaning angefühlt. Vorsichtig weiter zu Kurve 13 Richtung Start / Ziel. Ebenso: Grip gleich null. Das Herz pocht schnell, aber irgendwie wars auch geil. Nun, in den nächsten Runden ging es genauso weiter. Die Fahrer brachen reihenweise ab oder fuhren so aufrecht wie möglich hindurch. So ist das echt schwierig, ja fast unmöglich. Ich beendete diesen Turn auch frühzeitig. Das war mir zu heiß.
2019_08_01_PBK_2572.JPG
Wolfgang machte eine Durchsage, dass die Kurven nochmal gereinigt werden. Dazu gab es eine kurze Unterbrechung. Auch das half nicht viel, war doch einfach kein Grip da. Ich nutzte die Zeit um die Pirellis gegen die Bridgestone Räder zu tauschen. Und auch wenn ich dieses Mal Joachim erneut angeguckt habe, wie ein Eichhörnchen wie es blitzt, so war, trotz der Tatsache die Räder dieses Mal bei ihm gekauft zu haben, auch hier der Obolus für den Fährmann fällig. Ich lies das Thema jetzt ruhen, find es aber bis heute nicht ganz naja “richtig”, um das mal nett auszudrücken. Zur Verdeutlichung: Mir geht es nicht um die Kohle. Der Betrag ist halt so und man kann es akzeptieren oder sich anderweitig behelfen. Alles gut. Wie gesagt es gibt Alternativen. Mich nervt, dass in Brünn noch Aussage A stand und diese in Hockenheim dann plötzlich keinen Bestand mehr hat. Rumgeeiere kann ich einfach nicht leiden. Und wenn direkte Nachfragen an Strecke 1 was anderes ergeben als an Strecke 2 nervt mich das. Zurück vom Renndienst wurden die Räder unter fachkundiger Anleitung eingebaut. Den Anweisungen aus dem mobilen Büro war genau Folge zu leisten ;)
Radwechsel2.jpeg
Ab Mittag war es dann soweit. Wolfgang lies die Doppelrechts nochmals reinigen. Und siehe da, der Grip wurde langsam besser. Der Bridgestone lies mein Herz höher schlagen. Er war ja auch einwandfrei montiert. Fand ich mich mit den Pirellis doch nie so richtig zurecht. Da war einfach kein Gefühl für die jeweilige Fahrsituation da. Weder wusste ich ob mir vorne gleich was einklappt, noch konnte ich fühlen ob ich hinten rutsche oder Grip ansteht. Bei den Bridgestone (V02 Soft) überhaupt kein Thema. Von Beginn an wusste ich sofort hinten wie vorne was Sache ist. Nicht ganz so gut wie beim Michelin Power Slick Ultimate, den ich im Jahr davor mal in Oschersleben ausprobierte, aber dennoch traumhaft zu fahren. Zeitenmässig war ich gut unterwegs und wiederholte meine 1:56 vom letzten Jahr. Das Qualifying für den RegioCup war sowieso erst am nächsten Tag und deshalb war heute entspannteres Fahren angesagt.

Im Lauf des Tages lernten wir auch unsere Nachbarn kennen, beides echt nette Typen, jedoch auch alleine am Start. Beide unterwegs auf dem Rennstreckenklassiker BMW S1000 RR. Jeweils unterschiedlich aufgebaut. Naja, passten wir halt aufeinander auf und quatschten zwischendurch ein wenig. Mit Kind hast ja immer gleich ein Gespräch. Besonders wenn der so aktiv dabei ist. Klaro machte Jonas unter Beaufsichtigung auch das Fahrerlager, sowie die umliegenden Motorräder unsicher, musste er doch auf jedem sitzen und die Konfiguration prüfen. Haben die Besitzer die Hobel auch korrekt zusammengeschraubt? Passt die Reifenmischung? Fahrwerksabstimmung? Alles super aus seiner Sicht. “MmmmBrrrrrooooaaarrrr”, welch ein Lob! So war es auch kein Problem den Kleinen zu seinen gewohnten Zeiten schlafen zu legen, trotz der umgebenden Geräusche.

Als wir nach dem letzten Turn die Abendplanung angingen und die vorhandenen Vorräte verteilen wollten, hat ja meist jeder was zu Grillen etc. dabei, meinte Kollege Aufzynder er fährt jetzt nach Hause und kommt morgen früh wieder. Alles klar, dann bis dann. Wie weit hast es denn? Ach nur so 160 km einfach. Waaaassss? Wieso, warum, weshalb? Sind wir unsympathisch? Wir können drüber reden. Doch, er muss weg. Der Heimatgrund war verständlich. Er war eingeladen nicht alleine zu schlafen und das Bett einer holden Maid zu teilen. 8) Nun gut, wir machten uns auf Richtung Tankstelle um für den nächsten Tag gerüstet zu sein.
Tanken.jpeg
Da Jonas spätestens um 8 Uhr schläft und insbesondere meine Frau dann drei Kreuze macht, hat sie doch die Hauptbetreuung an einem Rennwochenende, chillen wir uns dann in der Regel mit Babyphone bewaffnet und was kühlem in unsere Stühle und lassen den Abend mit Benzingesprächen ausklingen. Ich wollte duschen und dabei startete die übliche Diskussion über den Zustand der Sanitäranlagen und das hier am HHR viel Freiluft angesagt ist. Flox meinte, geh doch nach hinten Nähe der Tankstelle. Da sei alles renoviert. Als ich dann zum vermeintlichen Duschcontainer hinten an der Tankstelle lief sind mir glatt die Augen rausgefallen. Ein festes Gebäude! Und so saubere und renovierte Sanitäranlagen sind mir an einer Rennstrecke noch nicht untergekommen. Da geh ich morgen früh direkt hin, anstatt der Freiluftatmosphäre bei den Anlagen am Fahrerlager.

Tag 2

Unser Aufzynder Kollege war bereits wieder am Start als wir am Morgen des 2. August aus unseren Kojen gekrochen kamen. Ab dem zweiten Tag entspannt sich die Aufsteherei. In Gruppe weiß kann man am längsten schlafen ;). Zumindest bei Speer Racing. Hafeneger ist da ja genau andersrum.

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es in die ersten Turns des Vormittags. Qualifying Time! Die Zeiten zogen am Nachmittag des Vortages schon deutlich an. Die ersten wollten es wissen. Das würde sicher nicht aufhören und ich wollte unbedingt in Richtung 1:53 kommen. Das war mein angesagtes Ziel für dieses Wochenende. Also ging ich in die ersten Turns. Auch Flox, der in der 750er Klasse startete und schon öfter dabei, war holte alles aus seiner MV raus. Ich zog ebenfalls ordentlich am Kabel, wurde aber nicht wirklich schneller. 1:55er Zeiten. Schon besser, aber nicht mein Ziel. Also hing ich mich an die ganz Schnellen und langsam begriff ich, was ich ändern musste. So zog ich meine Kreise und abgesehen von einer kleinen Unterbrechung und einem etwas übermotiviertem Ausflug ins Kiesbett ist nichts Großartiges passiert.

Kiesbett? Nichts Großartiges? Nun, ich war im direkten Zweikampf mit einer Ducati Panigale, ein wunderschönes Bike nebenbei bemerkt, und einer KTM Duke, gewöhnungsbedürftiges Design aber geiler Klang. Beiden konnte ich beim Herausbeschleunigen null und gar nichts entgegensetzen. Weiter unten ist dann der Link zum Rennen. Da seht ihr was ich meine. Wir fuhren also raus aus der Mercedes Arena Richtung Eingangskurve Motodrom. Ich quetschte die 10er aus wie eine Zitrone und konnte wenigstens ein bisschen dranbleiben. Umlegen ins Motodrom. Ich war selbst überrascht und zu hart auf der Bremse, das ABS sprang an und ich konnte das Einlenken, wegen der Überraschung, nicht mehr beenden. So richtete ich auf und verlangsamte noch was der Rest an Asphalt hergab. Dann gings ab ins Kiesbett. Zu meinem Glück ist mir das 2017 schon mal passiert. Ich wusste was kam und konnte das Bike aufrecht halten. Ein Streckenposten eilte zur Hilfe, doch ich schaffte es aus eigener Kraft. Kurz neben der Ideallinie den Dreck abschütteln und weiterfahren. Nicht, dass sich da was in den Kopf setzt und zur Blockade wird. In der nächsten Runde hats dann wieder geklappt. Nun fuhr ich zwei Runden später auf Kurve 2 zu. Der übliche Bremspunkt, doch was ist jetzt? Irgendwie kommt das Bike nicht zum Stehen. Ich hab aber nichts anders gemacht? Sehr weicher Druckpunkt, die Bremsleistung lies stark zu wünschen übrig. Die Beläge waren aber recht neu. GL Motorradtechnik Langstrecken Beläge. Halten gute 10 Renntage ohne merklich nachzulassen. Eigentlich. Nun ein deutliches Zeichen, dass das Serienmaterial etwas zu heiß wurde.

Dann zog in Summe zweimal einer der ganz vorne Platzierten vom Team MG Racetec an mir vorbei. Ich meine es war Ralf Weitlauff. Mit so viel Vertrauen möchte ich auch mal in die Kurve reinhalten können. Ganz zu schweigen vom Rausfeuern. Wie das Bike lag, ein Traum. Ganze zwei Kurven konnte ich den Anblick genießen. Dann war er weg. Wenn ich schön weiter übe und vielleicht mal das Fahrwerk abstimmen lassen, könnte ich vielleicht auch mal so aussehen. Man soll ja Ziele haben im Leben :).
Kurve.jpg
Kurve.jpg (107.28 KiB) 1894 mal betrachtet
Die Mittagspause war rum, da sagte ich mir: „Alles oder nichts!“ Letzter Turn vor dem Rennen der zum Qualifying zählt. Ich gab nochmal alles, versuchte sehr sauber zu fahren, schnell rein in die Kurve und soweit es mit der kastrierten 10er möglich ist auch schnell wieder raus. Ich mein, ich dreh den Griff schon voll rum, nur kommt halt für ne 1000er recht wenig. Daher warte ich halt ab und denk solang an was Schönes, bis die Landschaft beidseitig anfängt sich schneller zu bewegen. Irgendwann konnte ich die Ecken, an denen ich zuviel Zeit verlor, erwischen und bäääm, eine 1:54.3 war auf dem Monitor zu sehen. Yeah, Sieg!!! Das bedeutete, dass ich mich im Mittelfeld qualifizierte und nicht auf das Rennen verzichten musste. Mega! Am Ende stand ich auf Startplatz 29. Alter, Startplatz 29! Wär ich diesen Februar bei Speer gewesen, es wäre ein TOP Ten Platz gewesen. Hab mich gefreut wie ein Schnitzel.

Das Rennen

Das Rennen startete zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Es fiel genau auf den Nachmittagsschlaf. Aber was solls „Hast du ein Rennen gesehen, hast du alle gesehen“, wird sich Jonas gedacht haben. Ja so cool möchte ich mal sein. Er hats halt einfach drauf und schlief. Papa war natürlich mega nervös vor dem Rennen. Im Unterschied zu Hafeneger wird hier hinter dem Pacebike fliegend gestartet. Wirkt auf den ersten Blick erstmal langweiliger, aber dennoch gesünder um wieder heil nach Hause zu kommen. Für das Rennergebnis dürfte es sowieso keinen großen Unterschied machen.

Ich reihte mich auf meinem Startplatz ein und wartete. Das Pacebike fuhr los und wir hinterher. An Position 29 hast du keine Eile, mit dem Endergebnis hab ich eh nichts zu tun. Rausfahren und Spaß haben. Sitzen bleiben, nicht letzter in meiner Klasse werden, vom schnellsten nicht überrundet werden und einigermaßen die Position ins Ziel bringen. Das wär schon mal was. Die Einführungsrunde ging schon recht zügig los. Klaro, muss so ein Pacebike Fahrer ja irgendwie alles unter einen Hut bringen. Die Schnellsten) die teilweise bis zu 7 Sekunden pro Runde schneller waren) haben ja einen ganz anderen Anspruch als wir im Mittelfeld. Einbiegen auf die Doppelrechts, positionieren und los! Erste Kurve sauber erwischen, raus auf Kurve zwei, umlegen in Kurve drei und Vollgas die Parabolika Richtung Spitzkehre. Ich konnte die Position halten. Bis hierhin. Wer ahnt es schon? Jo, hier war es dann erstmal vorbei dachte ich. Nein, ich konnte auch hier dranbleiben. Was war denn da los? Gut, ich war nicht schneller, die anderen waren nur langsamer. Egal!

Die erste Runde lief gut. Ich blieb halbwegs dran, aber hauptsächlich wegen der guten Bremse und weniger wegen der Leistung. Ab Runde zwei kam die Lücke zu den vorderen langsam und ich musst Positionen, wieder mal ab der Spitzkehre Richtung Mercedes Arena, hergeben. Drei Positionen insgesamt.

Der Vierte, der mich auf Start / Ziel überholte, war eine Yamaha R1M. Auf Start / Ziel wohlgemerkt. Nicht mit mir. Ich zog nochmal härter am Kabel. Soll der Motor doch hochgehen, mir egal. Meine Bremse ist stärker. Also, wenn an der 10er serienmässig was richtig gut ist, dann die Bremse. Im Verlauf des Rennens verlor ich immer mal Zeit auf ihn, konnte mich aber jedes Mal gut ranfahren. In der vorletzten Runde versuchte ich dann mein Glück und zog hier und da vorbei. Kurz vor Kurve 2 in Runde 6 war es dann soweit. Ich hatte mich wieder rangearbeitet, zog raus und war vorbei.
2019_08_02_PBK_6193.jpg
Jetzt bloß die Parabolika gut runterheizen und die Spitzkehre sauber durchfahren. Hat geklappt. So gut hatte ich die Kehre dieses Wochenende noch nicht erwischt und rausfeuern was die 10er hergab. Fast hätte es gereicht. Wir waren auf gleicher Höhe, er aber innen. Die R1M ging besser. Mit ner halben Länge Vorsprung musste ich vor dem Einlenken nachgeben und leider konnte ich die Position nicht halten. Völlig egal. Was ein geiles Duell! :). Ich hab die letzten zwei Runden nur noch gegrinst. Das hat Spaß gemacht.

Da ein paar Teilnehmer nicht zu Ende fuhren und es auch leere Startplätze gab war mein erstes Regio Cup Ergebnis Position 24 in meiner Klasse und eine schnellste Runde von 1:54.4. Laut meinem Starlane GPS 4 wäre die optimale Runde sogar bei 1:53.5 gewesen! Leider war das nicht möglich, da wir gerade in meinem liebsten Abschnitt, Motodrom, Sachskurve und der Doppelrechts lange Gelbphasen hatten. Hier hätte ich vorbei gemusst um dann letztlich an meiner schwächsten Stelle genug Vorsprung zu haben. Egal, das war nicht mein letztes Rennen bei Speer.

Wer es schauen möchte hier der Link zum Rennen: https://www.youtube.com/watch?v=qQNcGWMiXe4

Ein Wochenende mit einer Menge Spaß, tollen Leuten, guter Laune und schönem Wetter bei einem tollen Veranstalter ging zu Ende. RegioCup, wir kommen wieder. Und vielleicht landet der Papa auch mal weiter vorne, wenn Mama und Jonas in der Sachskurve anfeuern ;). Manch einer verliert ja ein paar Sekunden, mich hats nach vorne gebracht 8) .

Mit der guten Stimmung im Gepäck ging es zwei Wochen später schon weiter zu Hafeneger nach Oschersleben …
16.05.24 - 19.05.24: Oschersleben
16.08.24 - 18.08.24: Mugello

https://www.instagram.com/chris.5.7.9/
  • Benutzeravatar
  • FrontPlayer Offline
  • Beiträge: 3925
  • Registriert: Montag 2. März 2009, 22:01
  • Motorrad: SV650
  • Lieblingsstrecke: Zolder Schleiz Dijon
  • Wohnort: GL
  • Kontaktdaten:

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von FrontPlayer »

"Zwischen Kinderbetreuung und Reifendienst-Verhandlungen" könnte man deine Rennstrecken-Aufenthalte gut überschreiben :lol:
Suzuki GSX-R 750 Cup 2013 (1 Sieg)
Deutscher Langstrecken Cup 2014 (Vize Kl. 2; 1 Sieg)
Reinoldus Langstrecken Cup 2014 (2 Siege)
Van Zon Sprint Cup 2018+2019 (Meister; 8 Siege)
German Twin Trophy Stock 2019 (Vize)
German Twin Trophy Stock 2020 (Meister)
  • Kawakalypse Offline
  • Beiträge: 586
  • Registriert: Sonntag 1. September 2013, 23:17
  • Motorrad: CB 1100 F
  • Lieblingsstrecke: Oschersleben

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von Kawakalypse »

Moin, schöne Unterhaltung am Rosenmontag. Nur, habe ich da etwas überlesen? Zuerst Kiesbett wegen Bremse, später, auch im Video, teilweise gebremst wie Teufel.
  • Benutzeravatar
  • Chris79 Offline
  • Beiträge: 679
  • Registriert: Mittwoch 8. Februar 2017, 00:47
  • Motorrad: ZX10R (2016)
  • Lieblingsstrecke: Brünn
  • Kontaktdaten:

Re: Mein Rennsportjahr 2019

Kontaktdaten:

Beitrag von Chris79 »

FrontPlayer hat geschrieben:"Zwischen Kinderbetreuung und Reifendienst-Verhandlungen" könnte man deine Rennstrecken-Aufenthalte gut überschreiben :lol:
Ja wär auch ein guter Titel :D .
Kawakalypse hat geschrieben:Moin, schöne Unterhaltung am Rosenmontag. Nur, habe ich da etwas überlesen? Zuerst Kiesbett wegen Bremse, später, auch im Video, teilweise gebremst wie Teufel.
Danke :). Stimmt ist etwas unklar geschrieben obwohl ich echt genug Text hab.

Beim Kiesbett hab ich mich einfach vertan und wohl zu hart gezogen, weil ich erschrocken war wie zügig ich am Einlenkpunkt war. Daher das ABS. Hätte ein Bild gepostet aber Beiträge sind auf 10 Bilder beschränkt. 8) Video hat ich noch keine Zeit.

Als ich in Turn 2 war, war die Bremse einfach mal sauweich. Ich weiß nicht so genau ob es jetzt am Material lag oder ob ich vielleicht doch einfach zu spät war. Beides gut möglich.
16.05.24 - 19.05.24: Oschersleben
16.08.24 - 18.08.24: Mugello

https://www.instagram.com/chris.5.7.9/
Antworten