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GTT 2019

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GTT 2019

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Beitrag von ER6-Treiber »

So, jetzt mach ich noch eine Faden zum Fahren selber auf. Die Bastelaktion der ER6 läuft ja in einer anderen Rubrik.

Dieses Wochenende war der 2.te Lauf der GTT auf dem Nürburgring. Seit hundert Jahren das erste Mal wieder dort gewesen - das letzte Mal war es glaube ich 1992.

Also wieder eine völlig neue und unbekannte Strecke für mich.
Das erste freie Training wollte ich zum Anschauen "wo es hier überhaupt lang geht" nehmen. Durch einen Sturz im Hatzenbach-Bogen wurde das Training nach 3 Runden abgebrochen. Also nicht wirklich was von der Strecke gesehen.

Im ersten Zeittraining natürlich immer noch mehr auf der Suche nach dem Weg, als am Fahren. Hinzu kam, dass sich die folgen meines Unfalls von Mitte April vermehrt zeigen. Da durfte ich mir eine R6 von unten anschauen. Am Lausitzring hat der Körper noch ganz passabel funktioniert, hier nicht mehr. Es gab nicht nur erhebliche Schmerzen in den Armen. Auch die Kraft ging weg. Also von Renntempo keine Spur, besseres Straßentempo. Mehr war nicht drinnen.

Im zweiten Zeitraining das gleiche Spiel von vorne. Ich bin weder mit der Strecke, noch mit mir zurecht gekommen - alles Sch.... Ehe ich einen Abflug mache, bin ich etwas früher reingefahren und habe es gut sein lassen.

Klar, das hier für die Startaufstellung "bitte hinten einreihen" das Ergebnis war. Nicht ganz hinten, aber schon fast. Also von dort das Rennen aufgenommen und geschaut, was geht. Nicht viel. Die an denen ich sonst dran hänge sind fröhlich auf und davon. Ich habe das Ganze für 3 oder 4 Runden mitgemacht und dann entschieden, dass das keinen Sinn ergibt. Ehe ich noch einen abräume oder mich alleine ins Kiesbett verabschiede, habe ich das Drama beendet und bin in die Box gefahren.

Auf Grund meines Zustandes habe ich es dann für dieses Wochenende gelassen und zusammengepackt. Ich werde nicht dafür bezahlt und eine goldene Ananas für den besonders harten Kerl war auch nicht ausgelobt. Rückzug ist eine legitime Option, wenn man nicht gewinnen kann.

Da ich ja das Datarecording von von PZ-Racing montiert hatte, hier der Beweis, dass nichts gegangen ist:

Bild

Von oben:
Beschleunigung in g
Gasgriffstellung in %
Geschwindigkeit (GPS) in km/h
Drehzahl in U/min

Die linke Linie zeigt den Beginn der Bremsung am Ende der Zielgeraden. 194 km/h am Bremspunkt. In der Kurve selber noch 45 km/h. Was hier interessant ist, sind die Verzögerungswerte. Das ist die oberste Linie. Man sieht deutlich wie zögerlich ich hier Bremsdruck aufbaue. Es dauert eine Ewigkeit von 60m bis 70 m (bei ca. 200 km/h reden wir hier von über 1 sec), bis ein Wert von ca. 0,6 g erreicht ist. Nimmt die Geschwindigkeit ab, wird es mit 0,8 g besser. Hinten raus wird es dann natürlich wieder weniger, weil es ja bereits in Schräglage geht. Eine ordentliche Bremsung am Ende einer Geraden sieht anders aus, normaler Weise auch bei mir. Kann sich jeder an 5 Fingern abzählen, was alleine dort an Zeit liegen bleibt.

Ganz übel sehen die gefahrenen Schräglagen aus. So mal an den 40 Grad gekratzt... + Plus ein Bisschen was. Muss ich noch was sagen. Da lag ich auf dem Lausitzring deutlich drüber. Eine Grafik erspare ich euch und mir.

Irgendwie nicht mein Wochenende. Aber zumindest wieder alles am Stück zurück nach Hause gebracht. Und ein wenig Spaß hat es trotz allem auch noch gemacht.

Aktuell steht für mich Schleiz leider in Frage. Macht bei dem heutigen Zustand wenig Sinn hinzufahren. Nur um dann das gleiche Drama zu haben. Lustig ist anders.