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Absteigen im Notfall

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Absteigen im Notfall

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Beitrag von doom55 »

Hallo zusammen

Wir haben uns bei einem Benzingespräch nicht wirklich gefunden.

Folgendes fiktives Szenario:
"Du fährst zügig Start-Ziel hoch und am Ende greifst du ins leere, Nachfassen bringt nichts Hinterbremse und Runter Schalten hat zuwenig verzögert..."

"Sonstiger Notfall (Aquaplaning...) und VR Bremse ist keine Option mehr"

Wie würdet Ihr vom Motorrad springen?

Ich weiss, diese Frage sollte man sich nicht stellen und man wird wohl irgend wie handeln. Aber wenn man sich mal Gedanken gemacht hat. Kann man seine Reflexe ja irgend wie trainieren. (Bei den Profis letzte Saison leider 2x gesehen)
Wenn ihr dies unpassend findet, steinigt mich halt ;-)
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von techam »

Ist nicht unberechtig diese überlegung, ich hätte meine Karre letzte Jahr auch lieber erden sollen als in den Reifenstapel zu klatschen ;)

Gibt in meinen Augen zwei Möglichkeiten.

Seitlich vom Motorrad rollen, wie man es mal Espagaro in Motegi gemacht hat:
https://www.youtube.com/watch?v=bKEuVmYzB6w
Wenn die Bremse nicht mehr geht.

Oder wenn Situation zwei oder man geradeaus durch das Kiesbett auf ne Wand zufährt.
Bremse zuziehen und nen Lowsider provozieren.


Ersteres ist wohl einfacher und sicherer, aber produziert ziemlich sicher Kernschrott.

MfG Christian
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von Chris »

Ich hatte am Pannoniaring Bremsausfall vorne.
Hinten geankert was das Zeug hält und dann im Kiesbett/Wiese Schräglage erzwungen und abgesprungen.
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von Robschi »

doom55 hat geschrieben:"Du fährst zügig Start-Ziel hoch und am Ende greifst du ins leere,
"Zügig" ist halt immer relativ. Das versteht jeder anders. Einigen wir uns auf "im Renntempo", also volle Pulle, mit möglichst spätem Bremspunkt.
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Weil dir da fast keine Zeit zum handeln bleibt. Will mir das aber an manchen Rennstrecken gar nicht vorstellen.
Ich denke da z.B. an Rijeka auf der Gegengeraden. Also VOR der Start-Ziel. Da hast du den Mörder-Speed und dann kommt eine scharfe links. An der Kurvenaussenseite ein schmales Kiesbett und gleich dahinter Reifenstappel und Zaun.
Ein Bremsversagen vor dieser Kurve, davor habe ich in Rijeka richtig Bedenken. Muss fürchterlich sein.
lg Robschi
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von 3._#34 »

Hab ich Anfang des Jahres erst in Hockenheim Ende S/Z gehabt.
Einlenken und in Schräglage wegdrücken. Das sorgt vor allem dafür, dass Motorrad und Fahrer in unterschiedliche Richtungen rutschen und du dementsprechend nicht vom eigenen Motorrad getroffen wirst. Außerdem baust du alleine schneller Geschwindigkeit ab als mit dem Motorrad zusammen.
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von Witzi278 »

Ich hatte vor zwei Wochen folgendes Szenario. Rijeka rechts links Schikane auf die Gegengerade, mörder Tempo (ca. 200kmh), Lenkerschlagen, Aquaplaning, hab das Moped nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Wie Robschi beschrieben hat, ist an der Stelle kaum Auslaufzone (da GegenGERADE). Bin dann nach rechts abgekommen und habe mich auf die seite fliegen lassen bzw. bin weggerutscht da Gras nass war.Bremse funktionierte beim reinlangen nicht mehr wegen Lenkerschlagen. Ergebnis: Motorrad in Leitplanke/ Reifenstabel und ich hinterher. Lendenwirbelsäule gebrochen usw.

Hätte ich es nochmal damit zu tun, würde ich versuchen weiter geradeaus zu fahren auf der Strecke zu bleiben trotz Lenkerschlagen. Egal was hauptsache dort hin wo Auslaufzone und Kiesbett ist und irgendwie eine Art "lowsider" provozieren. Moped mit auf die Seite kippen. Aber ist immer gut reden im nachhinein, was da abgeht wenn der Lenker von Linker Anschlag auf den rechten knallt bei Temp 200.... Du hast Millisekunden diese Entscheidung zu treffen. Echt schwierig.
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von AnzA »

Wichtigster Punkt ist, dass du/man sich vom Bike trennt.

Mir ist es am Pann Ende S/Z passiert, mit knapp über 230 ins Kies,
mit 150+ aus diesem heraus. Für's Kopfkino, dort sind es ~100m Kies und ~30m Wiese bis die Reifenstapel bzw der Zaun und dessen Steher jegliche Restgeschwindigkeit auf Null reduzieren.
Da einem solch ein Szenario ewig vorkommt doch nur (Mili-)Sekunden dauert, gehen einem etliche Gedanken durch den Kopf.
Vom Straßenfahren blieb mir immer wieder der Spruch
"mit 50km/h auf ein stehendes Hindernis und das war's" hängen.
Mit meinem Glück hätte mich das Bike Ende des Kiesbetts nach vorne übergeworfen und samt Reifenstapel getroffen.
So schaffte ich es mich, auf den Reifenstapel zusteuernd, mithilfe des Übergangs Kies zu Wiese vom Bike zu trennen. Pech, dass der Zaunsteher im Weg war.
"Besser" als zuerst Bekanntschaft mit dem Stapel und dann mit schnellen 200kg Metall zu machen.
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von thomy46 »

Was hat uns der Trainer von den Junioren in Italien immer wieder gesagt : Motorrad umlegen und mit aller Kraft wegschieben ! Nie nie nie festhalten !! Dann sofort die Hände vors Gesicht, bis zum Stillstand !!!

Hände vors Gesicht mussten wir uns antrainieren, damitt es im Unterbewusstsein haften bleibt und die Reaktion automatisch kommt. Irgendwann, irgendwo - bei der Theorie, beim Eis essen, hat der Trainer einen lauten Schrei verlauten lassen und wir mussten sofort die Hände vors Gesicht nehmen und in die weichen Knie sacken.

Warum Hände vors Gesicht ? Man schützt damit den Nacken, das Schlüsselbein , die Arme werden nicht nach hinten geschlagen .
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Re: Absteigen im Notfall

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Beitrag von Lutze »

thomy46 hat geschrieben:Dann sofort die Hände vors Gesicht, bis zum Stillstand !!!
Dann sehe ich ja nicht wo ich hin rutsche. Habe ich so auch noch bei keinem Profi gesehen. Hände/Arme vor die Brust sieht man dagegen öfter mal.
Erfahrung ist eine gute Sache.Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte!
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