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Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Re: Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Beitrag von BallerMaus »

Sordo hat geschrieben:Sturz wurde durch Videoaufnahmen des Sturzes in Slomo analysiert.
War ein Fahrfehler.
Zu früh eingelenkt wieder aufgerichtete dann zu energisch wieder eingelenkt und Vorderrad eingeklappt bei ca. 80 Km/h. Mot Ellenbogen und Kopf aufgeschlagen und zusammen mit dem Moped ins Kies gerutscht.
Maschine ist eine 13er Daytona also auch kein Uralter Bock und sie liebt die Maschine.
Fährt jeden Turn raus mit dem gedanken ..... jetzt klappt es wieder, ging ja vorher auch.
Kommt dann meist vor Turnende wieder rein weil alles weh tut und sie das gefühl hat das die maschine ihr gleich wegrutscht.
Reifen sind neue drauf bzw die Felgen von meiner Daytona verbaut.
Reifen sind Supercorsa SP aus 2017.
Ich bin die Maschine gefahren und sie rutscht nicht.
Also "nur" ein Kopfding bei Ihr.
Manchmal ist sie kurz vorm weinen weil sie voll bock hat aber es irgendwie nicht mehr kann und nicht versteht warum dss so ist.
Jetzt habe ich gerade voll den langen Post beschreiben dazu, und dann ist er nicht richtig gepostet worden und jetzt weg. Deswegen nochmal kurz und knapp:

Ich glaube das ist irgendwoe eine Art Frauenproblem. Mir kommt es bekannt vor.

Bin im Mai in OSL im zweiten Turn gestürzt. War endlich bei 1:58 angekommen, und dann buff klirr.
Nach Reparatur war ich dann bei Zeiten von 2.12 bis 2.16. Das ist langsamer als meine Bestzeit von meinem ersten freien fahren... Hatte auch einen instruktor zwischen durch. Da war ich zumindest wieder bei 2.06/2:07. Am Ende noch das beginnerrace von triplem gefahren, aber das würde leider nach 2 Runden abgebrochen. Hatte den Eindruck das es wieder besser würde

Ich hatte tatsächlich zwischen durch an dem Event keine Lust mehr. Bin nach dem halben Turn rein gefahren weil ich keine Lust mehr hatte. Und sogar einen Turn ausgesetzt. Das kannte ich so nicht. Das ich an der Rennstrecke stehe und keine Lust habe.
Jetzt war ich mit etwas Abstand am Wochenende als Begleitung in oschersleben und meine etwas gedämpfte Begeisterung ist wieder voll da. Ich habe wieder so Bock zu fahren und habe ein Event im September gebucht. Vorher mache ich noch ein Hanging Off Training beim ADAC.

Ich glaube dieses ran zu gehen und sich zu sagen jetzt wird es wieder direkt besser geht nicht. Ihre und meine Erfahrung zeigen dass es eben nach einem Sturz was anderes ist. Auch wenn nichts passiert ist. Mit der Erwartung dass es direkt alles passt gerate ich irgendwie in einen emotionalen Teufelskreis. Und dann klappt's erst recht nicht. ^^
Ziel der Sache sollte einfach Spaß sein. Vor allem wenn man so langsam ist wir wir beide. Ziel: Rausfahren und Spaß haben. Der Rest und das gezielte verbessern kann dann danach wieder kommen :)

Denke der Kern der Sache ist die begeisertung und Leidenschaft. Die muss da sein. Wenn dir nicht da ist, vll pausieren oder durch andere Dinge sie versuchen zurück zu bekommeb. Das zu erzwingen kann man glaub ich nicht.

Mal sehen wie das im September klappt aber ich bin optimistisch und freue mich sehr drauf. :)
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  • Olaschir Offline
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Re: Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Beitrag von Olaschir »

Eventuell ist eine "herkömmliche" Rennstrecke da zu schnell/groß.
Versucht es doch bei einem Kurven/Schräglagentraining auf Harzring und Co. Einfach so zum wieder reinkommen.
Nicht mir dem Ziel, "Es muß doch wieder auf der Rennstrecke klappen" sondern mit "fahren wir mal paar langsamere Kurven und trainieren an unserer Technik".
Und ohne Uhr. Ohne "ich war doch mal bei x:yz"

In meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die im Kopf haben: Oschersleben,hui, trau ich mir nicht,
aber Harzring komm ich mit.
.
Olaschir
3 viertel von 4 - das reicht mir 8) - eigentlich...
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Re: Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Beitrag von BallerMaus »

Ja. Das erhoffe ich mir von dem Hanging Off Training.

Ich fühl mich wohl in OSL. Liebe es dort zu sein. Bin am Wochende auch abends auf der Strecke joggen gewesen. Bin echt gerne dort und habe Vertrauen dazu.

Das wieder rein kommen ohne Gedanken drüber zu machen Stoffe ich mir von dem Training;)

Mettet wäre auch super für sowas. Oder eben wirklich solche kleinen Strecken. Aber ich denke das wird bei mir schon wieder werden.

Wie gesagt. Ich hab Bock und das wird schon im September:)
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Beitrag von JulianS80 »

Fox1103 hat geschrieben:Wenn du DAS machen willst musst du aber eher was ohne Profil nehmen ;)
Und dann erzählen: "Die Dinger grippen wie die Sau - damit fährste dir die Fußrasten weg"
Gibt wohl keinen Reifen ohne Profil, den sie bei 2:30 in Oschersleben nicht kalt fahren wird ;)
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Re: Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Beitrag von Sven1972 »

Also ich hatte im 2013 nen richtig schweren Abflug in Hockenheim auf der Parabolika, mit allem was dazu gehört Totalschaden, 2 Op‘s und fast 1 Jahr Pause. Hab 2014 wieder angefangen mit Fahren, Spass war da, aber die Zeiten von vor dem Unfall waren unerreichbar. Mir wurde schnell klar, das es weder am Rennhobel noch am körperlichen Lag, es war ganz klar der Kopf. Und hier haben vor allem die Rennkollegen geholfen die mir immer wieder Mut gemacht haben. Die entscheidende Wende gab es aber erst als ich ein Treffen mit Marion hatte, der Frau von unserer Prinzessin. Nach nur einer Sitzung in der Mittagspause während eines Renntrainings in Hockenheim war die Blockade gelöst und ich konnte wieder frei angasen. Danach haben wir noch ein Theorieseminar mit Prinzessin Horst gemacht um mehr Sicherheit ins Fahren zubekommen. Beides absolut Empfehlenswert. Zu guter letzt habe ich den Snoopy für ein 1:1 Coaching gebucht. Zum Snoopy brauch ich glaube ich nichts schreiben, der ist einfach super. Mittlerweile läuft es wieder richtig super, bin deutlich schneller wie vor dem Unfall und habe wieder absolutes Vertrauen ins Material. Ich denke wo viele Mühe mit haben, ist sich von anderen helfen zu lassen. Mario, Horst und Snoopy sind Profis in ihrem Fach und das merkt man geradezu. Ich bereue es nicht und Ärger mich eher das ich das nicht gleich 2014 gemacht haben.
In diesem Sinn drücke ich Euch allen die Daumen das auch ihr Euren Spass und die schnelleren Zeiten wieder findet.
Gruss Sven
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Re: Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Beitrag von luxgixxer »

Ein grosser Fehler istces allgemein dem/der Patient/in einzutrichtern dass sie unmöglich nochmal stürzen könnte.
Wichtiger wäre es in den Kopf zu kriegen dass Stürzen an und für sich nix Schlimmes ist...
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Beitrag von moik »

Sven1972 hat geschrieben:...Die entscheidende Wende gab es aber erst als ich ein Treffen mit Marion hatte, der Frau von unserer Prinzessin. Nach nur einer Sitzung in der Mittagspause während eines Renntrainings in Hockenheim war die Blockade gelöst und ich konnte wieder frei angasen. Danach haben wir noch ein Theorieseminar mit Prinzessin Horst gemacht um mehr Sicherheit ins Fahren zubekommen. Beides absolut Empfehlenswert. Zu guter letzt habe ich den Snoopy für ein 1:1 Coaching gebucht. ...
Dies meinte ich, als ich das schrub --->
moik hat geschrieben:
Mari Graef, Chefin und Eherau von dem Prinzessin, die auch hier im Forum unterwegs ist, hat da tiefergreifende Erfahrungen in der Thematik und kann ggf. professionell helfen, wenn sich das Kopfkino mal richtig festgesetzt hat.
Hat Marion irgendwo eine Seite mit ihrem Angebot, oder Kontaktdaten? Hatte auf die Schnelle weder im Netz, noch im allwissenden Facebook was gefunden.

Edith sagt:
Mari ist wohl hier per PN als Mari erreichbar. Webseite wird gerade aktualisiert...
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Re: Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Beitrag von Sven1972 »

Ich habe gerade nochmal geschaut ob ich irgendwo was finde, aber mein Kontakt mit Mari war auch hier übers Forum.
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Beitrag von Scaz0r »

Das tut echt gut das Ganze hier zu lesen; ich bin zuletzt 2016 auf der LS gestürzt (auf die exakt selbe Art und Weise und in der exakt selben Kurve wie in 2013 schon :roll: Erschöpfung / Unkonzentriertheit) und seitdem ist der Wurm drin. LS habe ich generell nicht mehr das "Bedürfnis" zu heizen aber auch auf der RS klappt es eher so semi. Leider konnte ich mir als Student in den letzten 2 Jahren sowieso keinen Termin auf der Rennstrecke leisten (München ist dann doch bissi was teuer....), ein 2-Tages-Termin in Mettet war dann aber doch drin!
....den ich mir sparen konnte. Überhaupt nicht klar gekommen, die Reifen sind quasi jungfreulich gelblieben; und auch obwohl der Instruktor den ich gebeten habe hinterher zu fahren meinte dass meine Sitzposition/Blickführung absolut i.O. waren, kam einfach kein Wohlfühlfaktor auf :( :(

Jetzt als Ingineur (also endlich fertig) kann ich mir hoffentlich mal nen Termin leisten noch dieses Jahr, nächste Woche gibt's wieder ein Schräglagentraining bei MS2 was mir letztes Mal schon gut geholfen hat. Was mir persönlich auch viel gebracht hat bzgl. mit der Maschine auf der LS wieder vernünftig klar zu kommen war die Montage von höheren Stummeln von einer Fireblade. Ein Superbikelenker wird mir genauso wie ein Tankrucksack nie auf die GSX-R kommen, aber ich werde wohl spätestens im Winter die Tour-Match Stummel von LSL bestellen, die Sitzposition macht schon einiges aus! Auch wenn ich plane irgendwann wieder auf original zurück zu rüsten.

Meine "Rennstreckenplanung" sieht wohl so aus dass ich nach dem Schräglagentraining erstmal wieder mit einem Getting Started o.Ä. anfange... 2 jahre nich auf der Renne gewesen... Von vorne beginnen. den M7 in den Alpen runter fahren (Kilometer sammeln wieder..) und dann mit einem frischen Sportreifen wieder die ersten Anfängerevents besuchen halt..

Übrigens fahre ich seit nicht all zu langer Zeit auch Trial und Motocross/Enduro. Das ist was komplett anderes, muss man quasi von grund auf neu lernen (drücken z.B. anstatt Hangoff - sonst fällt man :roll: :lol: ). Das ist auch mega geil, weil man wieder diese "Aha"-Erlebnisse hat, wenn man auf einmal doch rafft wie das funzt vernünftig um die Kurve zu knattern oder einen Sprung auch mal mit Absicht gut setzt.. Man also merkt "ich kann ja doch was" :oops: :)

Näher dran am eigentlichen Fahren ist auch das Supermoto Fahren in der Karthalle. Ich selbst war in Marktl und das ist mega witzig, nur zu empfehlen.

Immer dieses doofe Kopfmensch-sein... :?
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  • Micha-HH Offline
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Re: Verarbeiten von Stürzen - Wie schaltet man den Kopf aus?

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Beitrag von Micha-HH »

BallerMaus hat geschrieben: Ich glaube das ist irgendwoe eine Art Frauenproblem. Mir kommt es bekannt vor.
Würde ich so nicht unterschreiben :oops:

Ich erlebe es gerade ganz frisch. Vor 4 Wochen bin ich in Poznan gestürzt, Kurve 8 das Vorderrad verloren. Warum, weiss ich selbst nicht so richtig. Zu weit raus gekommen auf Abrieb? (am Tag davor war Autoveranstaltung) / Zu hart umgelegt? Vielleicht doch was auf der Strecke? Passiert ist mir nicht viel, der Allerwerteste war recht blau und Knöchel ein wenig dick. An der Karre war auch nicht viel, also alles halb so wild, sollte man meinen...

Jetzt war ich von Montag bis Mittwoch wieder dort. Der Montag war komplett zum vergessen. Sobald mir irgendein Fehler passiert ist, irgendwas "anders" war als sonst konnte ich eigentlich sofort raus fahren, weil der Turn im A.xxx war. Ich war am Abend echt frustriert, hab mich über mich selbst geärgert, weil ich so kopflastig war. Bin dann um 9 Uhr in meinen Trapo gestiegen und hab mich in meinem eigenen Mitleid gewälzt^^

Dann am Dienstag, 1. Turn raus - alles verändert. Ich machte keinen Fehler, hatte ein gutes Gefühl und hab meine Zeit von vor 4 Wochen noch um ein paar Zehntel runter geschraubt. Ich war glücklich! - bis genau zum ersten Nachmittagsturn:
Es war gar nix los, keine Fehler, nichts... und dennoch wieder ein Scheissgefühl. Dann hab ich für mich selbst umgestellt, langsamer gemacht, Linie geübt, Körperhaltung, also alles, was normalerweise für Ausreden herhalten muss :lol: Dann gings wieder einigermassen...

Also ich glaube, das wird schon alles wieder, aber es wird wohl n bisschen dauern. Das werde ich wohl mitnehmen: Mit Geduld und Spucke....
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