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Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von Chris79 »

Hallo Ihr Aufzynder,

nach dem Saisonauftakt mit Speer in Hockenheim ging es nun weiter in Oschersleben. Das erste mal ein Event mit Hafeneger. In Hockenheim wurden wir schon von ein paar Kollegen darauf vorbereitet, dass es nicht nur die Verpflegung ist die das ganze nochmal ein Level nach oben schrauben sollte. So richtig vorstellen konnte ich mir das aber nicht. Wie kann man da noch was draufpacken fragte ich mich. Bin ja zum fahren hier und nicht zum essen war mein letzter Gedanke.

Vorlauf & Anreise

Schier endlose vier Wochen gingen nach Hockenheim Ende März nun ins Land. Täglich checkte ich den Wetterbericht. Immer wieder die 30 Tage Vorhersagen, dann die 14 tägigen, mal war bissl Regen dabei und mal nicht. Immer wieder den Markt bei R4F gecheckt ob wer paar Reifen zum guten Kurs abgibt oder sonst was das man brauchen kann. Ablenkung halt. Tatsächlich konnte ich nen Satz Michelin Power Slick Ultimate klar machen.

So richtig glauben kannste dem Querschnitt der Wetterportale ja erst ab 7 Tagen vorher. Und die hatten es in sich. Alle Wetterportale waren sich einig, wir bekommen fast hochsommerliche Temperaturen. Bissl neidisch war ich ja schon das wir nicht mehr als 2 Tage gebucht hatten. Aber es war zeitlich einfach nicht zu machen. Also 21 bis 25 Grad und Sonne pur war angesagt.

Da sich noch ein Freund samt Freundin angeschlossen hatte und auch für den Transport mit einem auf 100km/h zugelassenen Hänger sorgte, ging es gar nicht anders. Wir waren endlich mal pünktlich unterwegs :).
Es geschehen doch noch irgendwie Zeichen und Wunder. Ok, ich bin mal ehrlich. Das Motorrad war pünktlich mit ihm unterwegs. Wir doch eher wieder leicht zeitversetzt danach. Nun es kam wie es kommen musste. Anfahrt nach Oschersleben von uns über die A71 Erfurt und dann gings irgendwann in die Pampa. Aber soweit kamen wir nicht. Tunnelsperrung bei Oberhof. Sie kamen noch durch. Wir hatten es verkackt. Also von da an große Umfahrung und eine auf 3,5 h angesetzte Fahrt zog sich auf gute etwas über 5 Stunden. Zusätzlich scheint mir die Börde ein Gebiet zu sein, in das sich noch keine Autobahn verirrt hat. Alles Landstraße. Noch ca. 60 Restkilometer zeigt das Navi an und 1,5 h fahrt?! Bitte?? Doch es ist tatsächlich so. Fast wie nach Most. Kurz vorm Schei...Haus zusammengebrochen. Verdammt!

Endlich angekommen, dieses mal sogar vor Öffnung des Fahrerlagers. Es muss so 18:30 Uhr gewesen sein. Aber die Schlange vor der Schranke ging fast bis auf die Bundesstraße. Also erstmal ab ins Motorsporthotel. Das Hotel ist sehr gut und kostentechnisch auch wieder günstiger als sich nen Transporter zu mieten und darin zu pennen. Das Konzept läuft. Wer das Motorsporthotel mal ausprobieren möchte, es ist echt zu empfehlen. Nur an der Klima wurde gespart. Daher mein Tipp: Nehmt ein Zimmer zur Straße. Da kann man auch bei gekippten Fenster schlafen. Zur Strecke haste zwar ne geile Aussicht aber Nachts ist es vom angrenzenden Industriegebiet nicht leise. Die Frösche im Teich der Hotelkurve geben Nachts auch Ihr persönliches Konzert dazu. Auf keinen Fall verwirren lassen von Bewertungen die sich über lauten Motorenlärm oder anderen Kleinkram beschweren. Menschen gibts. Das ist halt ein Motorsporthotel und kein Veganes-Massage-Alternativhotel mit Schlammbadoption. Wobei der Teich in der Hotelkurve .... naja :).

Nach dem Essen im Hotel hatte sich die Schlange vorm Fahrerlager aufgelöst. Also sind wir erstmal zur Anmeldung. Was sofort aufgefallen ist, hier ist alles größer bei Hafeneger. Die Anmeldung allein ist ne halbe Box groß.
Direkt daneben über zwei Boxen die Futtermeile und gegenüber U-Förmig der Renndienst und Reifendienst. Wie wir bei der Fahrerbesprechung erfuhren ist auch noch das Probefahren von Motorrädern verschiedener Modelle
möglich und Helme von HJC können ebenso Probe gefahren und zum günstigen Kurs erstanden werden. Das Angebot hat mich schon leicht beeindruckt. Und wenn ich günstiger Kurs sage, dann heißt das nochmal nen ganzen Zacken
unter dem Preis den dir FC-Moto auswirft. Mehr als nur fair! Ich hab übrigens zugeschlagen beim HJC RPHA 11.

Nun nach der Anmeldung ab zur Box 19. Eingeteilt wurde ich in die rote Gruppe bzw. am zweiten Tag war das Gruppe B. Die zweitschnellste. Es wird langsam Dunkel und zur technischen Abnahme musste auch noch. Übrigens die Nummer 19 wird noch wichtig werden. Uns ist nämlich was passiert, das hat dem Wochenende das absolute Highlight verpasst!
Zu uns in die Box gesellte sich dann noch ein IDM Team. Aber später mehr ;).

Also wir erstmal die Box bezogen, alles ausgeladen und den Kollegen die bereits da waren die Aufwartung gemacht. Dann das Motorrad zur technischen Abnahme gebracht. Das find ich echt ne gute Sache. Hier wird geschaut ob das Motorrad soweit ok, alles dicht ist, die Bremsbeläge ok sind und sonst das ganze Gefährt auch tauglich ist. Da war auch nicht nur einer von Hafeneger gestanden, sonder immer so 3 bis 5 Leute je nach Andrang. Nachdem auch das geschafft war erstmal Feierabend und mit ner Menge Vorfreude und Aufregung ging es dann erstmal ins Bett.

Samstag - Erster Trainingstag

Wenn man eher nicht so der Frühaufsteher ist, dann ist der Hafeneger Zeitplan schon eine kleine Herausforderung. Fahrerbesprechung um 7:45 Uhr?! Und um 8:25 Uhr gehen die ersten Turns schon los und es gibt 5 Gruppen. Fand ich ungewöhnlich.Auch ist ganztägig Fahrbetrieb. Keine klassische Mittagspause. Dafür hat man aber richtig Zeit zwischen den Turns, 1:20h bis die eigene Gruppe wieder dran ist. Da kann man gut nen Satz Reifen wechseln und kommt nicht ins Gehege sollte beim Reifendienst mal was los sein. Abgesehen vom frühen Beginn fand ich den Zeitplan im Nachgang gar nicht schlecht.

Der erste Turn in jeder Gruppe dauert nur 15 Minuten. Sozusagen zum eingewöhnen. Los gings mit den Jedi-Rittern unter den Racern. Also die ganz schnellen zuerst. Sonst war ich es gewohnt, dass die Einsteiger die erste Gruppe bildeten. Hier ist es anders herum. Hat auch was. Um 8:40 Uhr ging der Turn für die rote Gruppe los. Also alle Padawans auf Ihre Maschinen und das Wetter war herrlich. Ich hatte auch noch den angefahrenen Satz
Pirelli montiert, welcher bereits zwei Tage Hockenheim hinter sich hatte. Der grippte noch sehr gut. Also raus auf die Strecke, die erste Runde erstmal low. Ich kannte die Strecke überhaupt nicht, abgesehen von ein paar Youtube Videos. Dann in der zweiten Runde schon mal nen Zacken schneller und die Linie gesucht. Die Hasseröder ging gar nicht. Ich war schon fertig mit der Kurve und wollte beschleunigen aber die Kurve war noch gar nicht zu Ende. Die Dreifach Links dafür ging schon überraschend gut. Aber so insgesamt naja. Der zweite Turn war nicht viel besser. Damit Ihr so ne Vorstellung habt, die Turns lagen so bei 1:44 bis 1:47 min.

Wieder war Hilfe nötig. Da ich Fuchs ja bei der Fahrerbesprechung aufgepasst hatte 8) , sind wir noch vor dem ersten Turn zur Anmeldung und hatten gleich nen Instruktor vereinbart. Da fragen Sie dich wie viel Erfahrung du schon hast und auf welcher Strecke du welche Zeit fährst und dann bekommste nen Instruktor zugeteilt. Bei mir wurde es Philipp Hafeneger.

Der dritte Turn stand an. Ich wartete vor der Box auf Philipp. Wir quatschten kurz so durch den Helm wo ich meine Probleme sehe und schon gings los. Er fuhr erstmal zwei Runden vor. Dabei wurde mir schon richtig klar wo ich
meine Fehler machte. Dann überholte ich ihn auf sein Zeichen und dann kam er mal wieder vorbei. So ging das den Turn und danach folgte die Nachbesprechung. Die war auch sehr professional. Die Instruktorturns sind direkt
mit Videoaufnahme. Wir gingen dabei Kurve für Kurve durch und er nahm sich richtig Zeit jedes Detail am Bildschirm mit mir zu besprechen. Das ging gute 20 Minuten und das Video schenkte er mir als Erstteilnehmer auch
samt SD Karte gleich dazu. Da fühlte ich mich schon fast wie ein VIP-Instruierter. Wobei ich nicht weiß ob die SD Karte sonst was kostet.

Am Nachmittag versuchte ich dann das Gelernte umzusetzen und es wurde immer besser. Laut Philipp hatte vieles schon gepasst und die Instruktoren vorher hatten Ihren Job wohl auch halbwegs ordentlich erledig :wink: . Die vorher oft kritisierte Sitzhaltung war dieses mal mit einem sehr gut bewertet worden. Außer der Kopf. Der darf gerne noch mit in die Kurve. Man sei ja kein Gyroskop. Die Linie ist eher spitzer anzusetzen und immer schon bis zum Ende der Kurve ziehen. Aufrichten und Feuer raus. Weitere Details und einige Notizen am Streckenplan später zog ich dann wieder zu meiner Box.

Jetzt ist erstmal Mittag. Also ab zum Futtertrog. Viel hatte ich nicht erwartet bei so viel Teilnehmern. Auch hier wurde ich eines Besseren belehrt. Das Essen war sehr gut. Ein richtiges Catering-Team kochte frisch.
Ich schmeckte zumindest keine Pülverchen raus die hier und da gerne beigemischt werden. Ne frische Salatbar gabs auch. Herz was begehrst du mehr. Und man spart noch richtig Geld dabei wenn das Essen inklusive ist.

Kaffe und Kuchen gabs dann auch noch im Lauf des Nachmittags sowie Abendessen. Frühstück hätten wir auch noch mitnehmen können aber das hatten wir ja bereits im Hotel. Überhaupt war das Angebot hier reichlich, gut und selbst die
Zuzahlung für den Partner war für die Menge die geboten wird hinterhergeworfen. Sonst mussten wir immer Verpflegung mitschleppen oder Mittag auswärts irgendwo hin, wenn es kein Streckenrestaurant gab.

Fahrerisch gings stark bergauf. Ich entspannte mich und es wurde immer flüssiger. Nur diese Hasseröder, ging schon besser aber das ist nicht meine Kurve. Dennoch stark war ich nach der Gegengeraden und in der Dreifach Links sowie Hotelkurve. Die Zeit purzelte auf eine 1:41.1 min. Da war ich auch erstmal mit zufrieden.

Der Satz Pirelli war mittlerweile durch und ich war schon ganz heiß den Michelin zu testen. Ab zum Reifendienst, der mich erstmal auf die Schippe nahm wegen der dreckigen Felge. Ja war jetzt nicht so geil. Danke dennoch fürs annehmen. Bei der Montage hatte er dann Probleme den hinteren draufzubekommen. Schlecht gelagert gab er als Diagnose aus. Erst mit Spanngurt und viel Druck ging er drauf. Letztlich für mich die Lehre ich kauf reifen nicht mehr gebraucht. Jeder behauptet er lagert die gut. Da leg ich lieber die Paar Euros mehr hin.

Michelin vs. Pirelli

Ich fuhr dann im vorletzten Turn mit dem Michelin raus. Man hat der Grip und eine Rückmeldung unglaublich. Der Reifen ist im Vergleich zum Pirelli auch bretthart. Das Standardfahrwerk meiner ZX10R aber hinten butterweich. Alles hantieren
an der Zugstufe brachte nichts. Der Reifen riss hinten auf der rechten Flanke auf. Links war ok. Vorgewärmt auf 110 grad. Reifendruck hat auch gepasst. Hilfe gibts auch hier bei Hafeneger. Ich hatte 1,85 bar druck hinten. 1,6 sind besser.
Der Reifen erholte sich aber ganz glatt wurde er nicht mehr. Dennoch der Grip blieb. Das Fahrwerk wird mit dem Standard Federbein nicht härter. Aber egal. So gehts sicher erstmal.

Dennoch vom Feedback her scheint es bei mir eher der härter Reifen zu sein, der mir liegt. So viel Rückmeldung hatte ich bisher noch nie wie beim Michelin. Ich wusste immer was mein Bike macht, vorne wie hinten. Beim weichen Pirelli eher nicht so. Die Boxenkollegen meinten versuch das nächste mal den Bridgestone V02. Der sei auch härter aber unproblematischer. Werd ich auf jeden Fall machen.

Der Streckenrundgang

Ich hab ja schon ein paar Streckenrundgänge mitgemacht. Aber der mit Philipp und Jürgen war echt witzig. Nicht nur, dass das technische Feedback zu Kurventechnik, Linie, Bremsen und richtiger Fahrweise echt detailliert ist. Auch Spaß und Witz kommen nicht zu kurz. Wir waren leicht über 2 Stunden unterwegs auf der kleinen Piste und es echt richtig gut.
Ein Gruppenfoto per Whatsapp an Stefan Nebel von Jürgen aufgenommen gabs zwischendrin auch noch. Mega! Erwähnt hatte Stefan Nebel es bei der MotoGP übertragung aber nicht. :evil:

Sonntag - Das Rennen

Für die Rennteilnehmer gab es auch hier um 7:45 Uhr (ich kann die Uhrzeit gar nicht oft genug betonen ;) ), eine Fahrerbesprechung. Wenn man noch nie ein Rennen gefahren ist, dann ist das schon interessant. Paar Kollegen sagten vorher zu nem Kumpel "bringste mir nen Aufkleber mit...", na ich dachte die waren sicher schon paar mal am Start. Für mich als grüner Neuling was Rennen angeht aber schon wichtig. Da gabs dann auch den Aufkleber und soweit war erstmal alles klar. 1. Reinfahren in die Startaufstellug, 2. Einführungsrunde und 3. Start. Ganz wichtig: Merk dir deinen Startplatz.

Aber erstmal stand der Vormittag an. Mein Michelin schlug sich wacker und hielt. Ich kam mittlerweile schon in die Tiefen 1:40er Zeiten. Das letzte Zeittraining stand an und irgendwie machte es Klick.
Konstante 1:39er Zeiten. Das reichte für Startplatz 20 von 34 Teilnehmern. Geil, nicht letzter, wo mit ich fest gerechnet hatte.

Aber halt da gibts doch nen stehenden Start? Wie ging das nochmal mit der Startautomatik. Die hatte ich noch nie probiert. Naja Anleitung bei Kawa runtergeladen und am Ende der Boxengasse waren Starts erlaubt.
Das erste mal ging gut, auch das zweite und dritte mal. Der Start kann kommen.

Je schneller ich wurde desto mehr erholte sich auch mein Michelin. Also stimmt es anscheinend. Das ist kein Bummelreifen. Und je schneller ich wurde desto mehr Feedback und Vertrauen kam. Ich brauch das härter Fahrwerk.

Das zusätzliche Highlight

Es war uns schon aufgefallen, dass auch ein paar Nachwuchsfahrer Matthias Meggle und Gabriel Norderer ihre Runden drehten. Das sich aber zu uns in die Box 19 das IDM Team Kawasaki Schnock gesellte war eine Überraschung. Matthias Meggle war der Motor beim Training hochgegangen und für die anstehende IDM Woche war das Team in unserer Box eingemietet. Da bereits ein paar Teilnehmer abgereist waren, war auch genug Platz und so bezog deren LKW hinter unserer Box seinen Parkplatz und sie schoben die 6er Kawa rein.

Alles echt nette Leute die absolut auf dem Boden geblieben sind. Roman Raschle war auch dabei und wechselte mit seinem Team den Motor schneller als wir unseren Satz Reifen am Vortag. Ein weiteres Highlight
war auch Luci Glöckners IDM Bike, welches zu Show Zwecken noch mit ner ultrageilen Carbon Verkleidung vor der Box geparkt wurde. Da kommste ausm Sabbern nicht mehr raus. Ich geb ja zu, als mal keiner geguckt hat musste ich das Motorad mal anfassen :).

Roman gab mir dann echt gute Tipps wie ich das Fahrwerk meiner Kawa hinten härter machen kann ohne dabei vierstellige Beträge ausgeben zu müssen. Da ich zwar nen Reifen wechseln kann aber sonst vom Schrauben wenig Ahnung habe war das für mich echt hilfreich und ein super Gespräch. Wann passiert dir das schon mal?
Meine Frau und ich waren hin und weg. Ein netter älterer Herr aus der Schweiz der wie der Teamchef wirkte, kommentierte mein Rennergebnis auch mit einem Daumen hoch und dem Satz im schweizer-deutschen-Dialog "Das macht süchtig, ne, davon will man immer mehr.". Recht hat er.

Grüße an dieser Stelle an das Team Kawasaki Schnock. Ich hätte Matthias Meggle doch fragen sollen ob er mir ein Autogramm auf die Verkleidung gibt. Hab mich aber nicht getraut ;). Die waren alle schwer beschäftigt.

Achja eine lustige Szene gabs noch. Gabriel Norderer fuhr im 600er Fun Rennen mit. Vorne weg. Wir waren gerade in der Box und er brach das Rennen ab. War wohl mehr ne Testfahrt für ihn. Ich glaube er fuhr außerhalb der Wertung. Der Junge stieg sowas von entspannt von seiner Maschine ab, da war nicht eine Schweißperle zu sehen. Die Jugend halt. Schön wärs wenn wir es nur darauf schieben könnten :).

Das Rennen

Endlich war es soweit. Mir ging schon die Düse muss ich sagen. Raus aus der Boxengasse, rein in den Vorstart. Meinen Startplatz hatte ich gefunden. Das war noch einfach. Stand ja ein Einweiser mit Schild. Rein in die Einführungsrunde,
erste Kurve fast in den Kies. Neeeein! Man bist du blöd. Konzentrier dich. Dann nach der Runde viel mir auf ich hatte mir den Startplatz vor Aufregung nicht gemerkt. Welche Reihe war das nochmal? Ja ok in der Mitte, aber welche Reihe? Blos nicht einen auf Marquez machen. Letztlich half mir der Kollege hinter mir mit nem dezenten Wink und ich stand alleine in meiner Reihe. Von 34 sind nur 28 angetreten.

Startautomatik an, das licht ging aus und mega, ich kam gut los. Gleich ein paar Plätze gut gemacht. Wenn ich richtig gezählt habe war ich 15. Die ersten zwei Runden dauerten bis ich nen Rhythmus fand. Dann gings immer besser.
Ich battelte mich mit drei weiteren Kollegen und die trieben mich in die 1:38er Zeit. Einen hatte ich überholt. Juhu 14. Aber die gingen gut ab. Eine Ducati und zwei BMW's. Da haste es nicht leicht beim rausbeschleunigen.

Der Kampf war echt gut. Ich hatte den Drive nach vorne und dann das. Verschalten auf Start/Ziel. Ich kam nicht ausm Tee. Gerade noch Ambitionenn nach vorne und schon fast ne Sekunde verloren. Naja was solls. Jetzt nicht übertreiben.
Nach hinten war Luft. Ich griff nochmal an aber mein Schlüsselmoment kam in der Dreifach links. Die Kollegen wurden bissl langsam bei Ihren Kämpfen so dass ich hier so arg auflief, dass es mich fast raushaute. Ab da dachte ich an die
goldene Ananas und lies es gut sein. Nicht letzter beim ersten Rennen und besser als der Startplatz. Als 15. beendete ich schließlich zufrieden und voller Adrenalin das Rennen. Letztlich wurde es in der letzten Runde abgebrochen, da sich ein Kollege aus unserer Box per Highsider verabschiedete. Er hat sich aber glücklicherweise nichts getan. Auch hier hat die Airbagweste Schlimmeres verhindert.

Mit so einem tollen Wochenende hatten wir nicht gerechnet. Mega Wetter, Hafeneger ein toller Veranstalter, das ganze Programm drumherum und das Meet & Greet mit dem IDM Team. Wir kommen definitiv wieder!

Wer Lust drauf hat hier noch zwei Videos:

1. Mein schnellster Quali-Turn mit der 1:39.6

https://www.youtube.com/watch?v=HNjnoVypfhQ

2. Das Rennen

https://www.youtube.com/watch?v=SsNb6X20cvk

Beim Rennen hab ich mal alles ab dem ersten Boxengassenausgang gefilmt. Vielleicht ist es ja auch für andere Interessant die das erste mal sowas mitmachen. Denn die meisten Videos gehen immer erst ab dem Start los.

Unser Nachwuchs hat seinen Startplatz schon fast gefunden und daher ist jetzt erstmal Sommerpause. Aber meine Frau und ich schielen schon zu den Pitbikes. Wann fängt man damit nochmal an? 8)
Zuletzt geändert von Chris79 am Donnerstag 26. April 2018, 11:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von Henning #17 »

schöner Bericht, viel Spaß weiterhin!
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von Harm »

Und ja...Rennen fahren macht suechtig.
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Beitrag von Ucky13 »

Schöner Bericht, cool geschrieben! Gerne weiter so!
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von Chris79 »

Henning #17 hat geschrieben:schöner Bericht, viel Spaß weiterhin!
Danke :)
Ucky13 hat geschrieben:Schöner Bericht, cool geschrieben! Gerne weiter so!
Danke :)

Harm hat geschrieben:Und ja...Rennen fahren macht suechtig.
ich komm auch nimmer los davon...aber hatte ja am Sonntag erst eins.
Ich glaubs dir. Hoffentlich wars gut!
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von Harm »

War es.
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von s0nic »

Toller Bericht!!! :-D

Mfg
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von OdenwäldeRR »

Und wieder einer infiziert .... :band:

Gruß
OdenwäldeRR
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von Chris79 »

s0nic hat geschrieben:Toller Bericht!!! :-D
Danke :)

OdenwäldeRR hat geschrieben:Und wieder einer infiziert .... :band:
Ja und wie :).
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Re: Mein erstes Rennen - Oschersleben mit Hafeneger

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Beitrag von Chris79 »

Servus Zusammen,

hier noch ein Nachtrag. Nachdem ich von Roman Raschle die im Bericht genannten Tipps erhalten hatte, dass die ZX10R ab 16 wesentlich agiler wird wenn man was am hinteren Federbein macht, hatte ich mich seither auf die Suche begeben. Seine Vorgabe war:

- Beibehalten des originalen Federbeins - Austausch der Feder gegen eine 100er oder 105er
- Unterlegung des Federbeins an der oberen Aufnahme um 2,5 bis 3 mm an Höhe zu gewinnen.

Also stöberte ich, dennoch lagen Zweifel in der Luft. Wird das was bringen. Ich so gar keine Ahnung vom Thema Fahrwerk. Bisher war immer nur draufsetzen und losfahren angesagt.

Ich dachte mir warum nicht gleich ein ganzes Federbein. Aber die Preise für alles Gängige von Öhlins, Nitro, Wilbers oder was neues von Showa (Serie ist ja auch Showa) trieben mir den Schweiß ins Gesicht. 900 € bis 1200 € waren die Gebrauchtpreise für komplette Federbeine und der Einbau kommt ja noch on top. Nach oben war die Skala natürlich komplett offen bei der Neuware.
Ne bleib mal bei dem was Roman gesagt hatte. Federbein beibehalten und nur die Feder austauschen. Zu erwartende Kosten 200 € für den Federbeinumbau und noch ne Stunde Arbeitszeit für den Einbau. Nur das Problem, dass in meiner Gegend alle Werkstätten nur das können was im Handbuch steht. Vorbereitung Rennstrecke, Teileumbau? Die guckten mich alle blöde an, trotz exakter Vorgaben. Ne Inspektion kein Problem aber das war wohl zuviel. :shock:

Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben ein komplettes Federbein zu einem erschwinglichen Preis zu bekommen und setzte mich mit dem Katalog von Öhlins auseinander nur eine Feder zu erstehen. Da tat sich was am R4F-Markt. Ein anderer Racer hatte genau das angeboten was ich suche. Das originale Federbein mit ner 100er Öhlins Feder für unter 400 €. Mobilnummer eingetippt und direkt mit dem Kollegen abgesprochen. Kurz danach war das Federbein bei mir zu Hause aufgeschlagen. Der Verkäufer ist auch kein Unbekannter. Andy Ramp war dabei sein Lager zu leeren wie sich herausstellte. Und er gab mir auch noch paar Tipps für die Abstimmung mit auf den Weg, die genau dem entsprachen was Roman schon sagte.

Der Einbau ist seit heute gemacht. Nach ner Probefahrt kann ich jetzt schon sagen, man ist das geil! 8) Die 10er zirkelt in und um die Ecken ohne das ich sie drücken muss. Ich denke und Sie macht es. Beim Beschleunigen ist reinstemmen an die Fussrastenanlage kein Problem mehr. Sonst war ich dabei mehr Passagier. Für meine 1,79 m und den ausladenden Tank war es immer ein wenig ein Problem das Bike im gesamten packen zu können. Ich hatte immer das Gefühl nen Bus zu bewegen und musste viel rumrutschen. Jetzt fühlt es sich so agil wie auf meiner 600er vorher an - nur mit mehr Power 8) . Die Sitzposition ist top. Das Feedback von der Straße ist nun viel direkter und nicht mehr so schwammig wie vorher. Ich bin schon gespannt wie sich das aufm Track auswirkt. Andy meinte der Reifenverschleiß ging bei ihm auch deutlich runter und laut Roman sind härtere Reifen wie ein Michelin ab jetzt auch kein Problem mehr.

Danke Roman und Andy für die Tipps und das fertige Federbein. Mal sehen wie es sich beim nächsten Event macht. Kann es kaum erwarten. 8)
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