Zum Inhalt

Bisschen Lesestoff zum überbrücken - Straßenheld trifft Rennstrecke

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

Moderatoren: as, Chris

  • Benutzeravatar
  • Zuttl Offline
  • Beiträge: 750
  • Registriert: Dienstag 5. Februar 2013, 07:40
  • Motorrad: Honda CBR1000RR BJ06
  • Lieblingsstrecke: Mugello, Brünn

Beitrag von Zuttl »

Geile Berichte, mir gings ja genauso ;-)

Wennst Italien willst dann unbedingt Mugello. Kann zwar auch regnen aber totalo geilo und normalerweise trocken.
Bin heuer wieder mit Speer Racing Ende Juli/Anfang August (30.7.-1.8.) drunten.

Mugello und Brünn sind meine Favoriten, Pannonia bin ich auch gerne obwohl dort die Erdanziehung irgendwie größer ist als anderswo. 2x gerumst, beides mal am Pann. Gut das ausser zwei Titan-Schlüsselbeinstifte nit mehr passiert ist ;-)

Gruß
Martin
Termine 2024
21.06. - 23.06. Cremona (Gasss)
05.07. - 07.07. Mugello (Speer Racing)
16.08. - 18.08. Brünn (FR Performance)
  • mema79!! Offline
  • Beiträge: 542
  • Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2015, 15:45
  • Motorrad: S1000RR

Beitrag von mema79!! »

Toller Bericht und schön geschrieben! :-)
Will dir deine Illusion ja nicht nehmen, aber auch in Italien regnet es das ein oder andere mal... zumindest wenn ich da unterwegs bin :-D
  • Benutzeravatar
  • ps#23 Offline
  • Beiträge: 2047
  • Registriert: Dienstag 22. September 2009, 19:49
  • Motorrad: GSXR 750 K8
  • Wohnort: Schwarzwald

Beitrag von ps#23 »

Ich war bisher 1 mal in Italien, Misano an Ostern, Sonnenschein. also 100 % trocken.
Und dieses Jahr geht's nach Mugello an Ostern, da wird es auch trocken sein, also 200%, oder habe ich da nen Rechenfehler?
  • triplechris Offline
  • Beiträge: 174
  • Registriert: Montag 30. Juli 2012, 11:15

Beitrag von triplechris »

Danke Jungs für die Rückmeldungen! Einen hab ich noch für diese Woche.

Start 2017 – alles sollte besser werden als im ersten Jahr! Wie vorgenommen setzte ich gleich eines meiner Vorhaben um und buchte 5 Tage zu Ostern in Italien. Misano, ich komme! Mein Fitnesslevel war schlechter als 2016 und das sollte ich auch bald zu spüren bekommen. Ich buchte bei 2 verschiedenen Veranstaltern die hintereinander in Misano waren.
Die Vorfreude war groß und ich setzte auch mein zweites Vorhaben um mich besser vorzubereiten. Das Motorrad wurde neu serviciert, sprich nach 30.000 km auf der Straße wurde die Gabel überarbeitet, die Bremscheiben getauscht und noch ein paar Kleinigkeiten gemacht. Gebraucht wurde ein zweiter Satz Felgen mit Regenreifen besorgt! Es konnte losgehen!

Die Fahrt gestaltete sich problemlos und ich rollte auf der topfebenen Autostrada richtung Bella Italia! Der Wetterbericht versprach gutes Wetter und bewahrheitete sich! Ich kam so um 23 Uhr am Marco Simoncelli Circuit und war von der Größe des Fahrerlagers ziemlich beindruckt. Es herrschte schon Nachtruhe und alle Boxen waren geschlossen, nirgends brannte mehr Licht. Ich wollte mich eigentlich vor Ort um einen Platz in einer Box kümmern, daraus wurde an diesem Anreisetag nichts mehr. Ich koppelte den Anhänger ab und fuhr ins Hotel Silvia ungefähr 5 min vom Kurs entfernt und freute mich auf den nächsten Morgen. Morgens beim Frühstück gleich ein paar gleichgesinnte erspäht, die sich auch auf dem Weg zur Strecke machten.

Los ging’s! Geiles Wetter, Box gecheckt mit internationalen Publikum. 2 Dänen, 1 Schweizer und 2 Deutsche – man konnte sicher verständigen prima! Alles schnell aufgebaut und auf zum ersten Turn in Gruppe Grün! Diesmal gab’s leider am ersten Vormittag keinen Instruktor der frei, also wurden die ersten 2 Turns zum Erkunden der Stecke genutzt. Raus aus der Boxenausfahrt dann die Doppelrechts, die Linkskurve und dann Gegengerade – Hahn auf GAAS!! Geile Strecke, hab mich sofort wohl gefühlt.

Die Links nach der Gegengerade stellte sich später als meine Lieblingskurve heraus. Die ersten Turns verliefen problemlos, auch der dritte war fein zu fahren. Die Ausgewogenheit der grünen Gruppe war gegeben. Es war kein kompletter Nasenbohrertrupp unterwegs. Am Nachmittag ergatterte ich einen Instruktor, einen Italiener der glaub ich Pepo oder Pepe hieß. Er sprach dieses herrliche „nasale“ Rossi-Englisch und er war mir gleich sympathisch.
Okay, der fährt die Kurven ganz anders als ich, versuch ich gleich mal nachzumachen. Er steigerte sich von Runde zu Runde und ich konnte ihm gut folgen, bzw. passte er sich natürlich an meinen „Killer-speed“ an.
Besprechung mit Pepo folgte. Er ließ mich verstehen, dass ich zu verkrampft am Bock bin und zu sehr in einer Linie mit dem Motorrad in den Kurven. Also wieder raus mit ihm zu Turn 5. Es wird besser.
Er sprach noch ein paar Dinge an, an denen ich alleine üben sollte und morgen sollte es wieder losgehen mit ihm als Instruktor.

Am nächsten Vormittag fuhr ich noch 2 mal mit ihm. Vor der sauschnellen doppel oder dreifach rechts hatte ich echt Respekt und traute mich nicht mit Vollgas durchfahren, aber Pepo ließ nicht locker und klopfte sich immer auf seinen Arsch, das ich dabei bleiben sollte bei dieser Passage. Und schließlich war der Knoten geplatzt und ich konnte drann bleiben und bekam den Daumen hoch von Pepo.
Geil wars! Der zweite Tag war vorbei und es sollte noch ein halber Tag bis Mittag folgen und dann wechselten die Veranstalter.

Die 5 anderen Jungs aus der Box reisten bereits nach dem zweiten Tag ab. Bei manchen aus technischen Problemen, einer hatte keinen Bock mehr und 2 wollten für den halben Tag keine Boxengebühr mehr zahlen. Na super! Alleine brenn ich die Box sicher nicht, dachte ich mir und begann auch zu packen.
Doch es kam anders. Ich bekam Besuch aus Holland. 2 Väter, deren Söhne im NEC Meisterschaft mit den 250er Hondas fuhren teilten sich mit mir die Box und noch jemand stieß hinzu. Es war unglaublich wie akribisch die sich vorbereiteten. Sie hatten jeweils einen Mechaniker dabei und jeden Tag wurde das Bike zerlegt und wieder zusammengesetzt, alle Flüssigkeiten getauscht etc.
Die Jungs waren denk ich 14 oder 15 Jahre alt und hatten es einfach drauf! Super jetzt kam ich mir wie ein Nasenbohrer vor. Von wegen DB Killer und Dezibellimit. Die Möhren waren derart laut, dass ich mir beim Starten mit der Startmachine die Ohren zuhalten musste in der Box.

Neuer Veranstalter – direkter Wechsel. Fahrerbesprechung und technische Abnahme. Es gab keine Gruppeneinteilung. Ich wurde skeptisch. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass alle sehr lange Stammkunden sind und alle aufeinander aufpassen. Okay, mal schauen. Was soll ich sagen – es klappte wirklich. Entgegen dem Ungarn Ausflug waren auch gefühlt 1/3 der Leute zeitgleich auf der Strecke. Und nachdem ich schon 2 Tage Vorsprung auf die meisten anderen hatte, war ich gut dabei bei der Musik und hatte meine persönlichen Erfolgserlebnisse.

Ich lernte im Hotel neue Leute kennen mit denen es wirklich Spaß machte und mit denen es auch 2018 ein Wiedersehen gibt. Am Ende des vierten Tages, konnte man Streckenfotos ansehen und ich musste leider feststellen, dass ich immer noch zu sehr in einer Linie mit den Motorrad bin. Hinter mir sagte ein älterer Deutscher: „Jung, wenn du weiter so die Kurven fährst, liegste bald auf der Fress!“

Ich unterhielt mich mit ihm und das Ende vom Lied war, er bot mir 2 Turns an am nächsten Tag wo er vor mir fuhr und ich seine Körperbewegungen nachahmen sollte. Das ganze bei moderater Geschwindigkeit, um sich nur auf die Bewegung zu konzentrieren. Alter Falter, es funktionierte. Waren früher meine Knieschleifer nur am Boden mit komischen Verrenkungen, konnte ich plötzlich nach Lust und Laune knieschleifen. Egal ob rechts oder Linkskurven und egal bei welchem Speed. GEIL, GEIL, GEIL!
Ich bedankte mich mit einigen Bieren und hoffe das ich ihn 2018 wiedersehe!

Misano war ein voller Erfolg. Die Regenreifen blieben trocken und ich machte mich nach 5 Tagen auf den Heimweg. Schön langsam wird das, dachte ich mir und fuhr mit einem Dauergrinser bis nach Österreich zurück.
Anbremsen nach der Gegengeraden mit "Rossi-Halsschlagader" und Puls 200+
Anbremsen nach der Gegengeraden mit "Rossi-Halsschlagader" und Puls 200+
Zwar noch 3 Meter weg vom Curb, aber es wird besser :)
Zwar noch 3 Meter weg vom Curb, aber es wird besser :)
  • Benutzeravatar
  • Ucky13 Offline
  • Beiträge: 294
  • Registriert: Montag 23. Mai 2016, 16:12
  • Motorrad: SV650 S
  • Lieblingsstrecke: Most
  • Wohnort: Kleve
  • Kontaktdaten:

Beitrag von Ucky13 »

Coole Berichte! Weiter so!

Schickes Moped :D
  • Benutzeravatar
  • Fox1103 Offline
  • Beiträge: 796
  • Registriert: Dienstag 10. Dezember 2013, 19:54
  • Motorrad: YZF R1 '99 | MRF 140
  • Lieblingsstrecke: Assen / Rijeka
  • Wohnort: Duisburg

Beitrag von Fox1103 »

Du musst atmen :D Auch beim Anbremsen :D Sonst fällst du mal in Ohnmacht und vom Moped :D

Ja irgendwann wird es wieder weniger mit dem Knieschleifen. Am Anfang war ich auch total geil auf Knieschleifen und wollte immer das es schrabbelt...

Irgendwann aber setzt man nur kurz auf, zieht etwas ein und das war's :D
Solltest du allerdings in der gleichen Kurve NOCHMAL mitm Knie aufsetzen - OBACHT - kannst die Karre nicht ewig weit legen :p
Professioneller Tankverweigerer :alright: und Auspuffvernichter :huh: (mittlerweile Nr. 6)

Termine 2023:
  • triplechris Offline
  • Beiträge: 174
  • Registriert: Montag 30. Juli 2012, 11:15

Beitrag von triplechris »

Weiter geht’s. Sitze gerade im Zug nach Berlin und hab ein wenig Zeit zu schreiben.

Nach Misano ging’s zu Christi Himmelfahrt im Mai zum Lausitzring. Die Anfahrt war die schlimmste die ich je in meinem Leben hatte. Jeder osteuropäische Arbeiter aus Österreich und Deutschland war wohl auf dem Weg nach Hause. Laut Navi sollte die Anreise ca. 7 Stunden dauern, doch es kam ganz anders. Ich stand eigentlich von München weg durchgehend im Stau. Bin um 15 Uhr gestartet und stand um Mitternacht vor Dresden noch im Stau. Hab kurz darüber nachgedacht wie im Film „Falling Down“ mit Michael Douglas, das Auto einfach stehen zu lassen und irgendwo hinzugehen und auszuzucken. Hab mehrmals mit dem Pensionschef telefoniert und ihm gesagt, dass es spät wird mit der Anreise. Er war echt cool und sagte mir sie haben bis ca 1 Uhr Nachts offen. Es war der Horror. Alle Streifen voll, auch der Pannenstreifen. 1 Mio polnische Kennzeichn und 1 Österreicher am Weg.
Gegen 3 Uhr nachts kam ich vor dem Hotel an, überfuhr noch fast einen Wildschweinfamilie die über die Straße wollte und schlief dann im Auto nach umdrehen des Zündschlüssels direkt ein.

Um 7 Uhr wurde ich wach und sah Licht in der Pension wo ich mich zum Frühstückstisch setzte und der Frau erklärte wer ich bin. Ich dachte wir Österreicher haben einen lustigen Dialekt. Aber der hier in der Lausitz ist auch putzig.
Auf zur Rennstrecke und wen sehe ich beim abladen - einen alten Bekannten vom Salzburgring der versucht seine Ducati in Gang zu bringen. Hallo Marco! :-)

Dieses Vorurteil manifestiert sich jetzt schön langsam in meinem Kopf. Die Divas sind wirklich zickiger als der Rest. Wir zogen dann gemeinsam in eine Sammelbox mit anderen und erledigten den Schreibkram. Diesmal war es eine Kooperation zweier Veranstalter, ich kannte beide nicht, kurz zusammengefasst – Top Veranstaltung. Es gab 5 Gruppen, A die schnellste E die langsamste und die Dame an der Anmeldung trug mich in Gruppe C ein. Ich war noch nie am Lausitzring war also gespannt wie’s laufen würde. Marco war in Gruppe B , aber irgendwie war bei ihm der Wurm drinn und er musste wegen technischen Defekten immer wieder abbrechen.

Der Kurs ist echt geil, links rechts, links, rechts, links rechts – hat mir von Anfang an gefallen. Vor der Start Ziel Geraden bin ich dann ab Mittag auch über dieses Grüne Plastikgitter gefahren, hat Spaß gemacht. Die Bodenwelle in der Letzten Kurve vor Start Ziel war fies. Irgendwie hab ich sie immer erwischt.
Am zweiten Tag nahm ich mir einen Instruktor mit einer R6 der mir zeigte was so alles möglich ist. Super netter Typ, hab leider seinen Namen vergessen. Danach Besprechung bei seinem Wohnwagen und Bestandsaufnahme was alles nicht passt. Auch er bemängelte wieder meine Sitzhaltung und gab mir ein paar Trockenübungstipps. Was mir selbst auffällt – je weiter ich mich versuche von Motorrad runterzuhängen umso instabiler wird die Fuhre. Ich musste an meiner Fahrtechnik feilen – bin aber so beschäftigt mit Linie, schalten, Bremspunkt, Blickführung – das ich wieder in mein altes Scheissmuster verfalle.

Die 2 Tage gingen sehr schnell rum und ich machte mich auf die Heimfahrt die wieder Problemlos verlief.
Fazit LSR 2017: Geile Strecke, nette Leute die Sachsen, Top Veranstalter – alle beide, (war überhaupt der erste VA der in der Boxengasse bei der Ampel, jeden Fahrer auf den Rücken klopfte um zu überprüfen ob man auch einen Rückenprotektor an hat). Es gab Frühstück und Mittagessen vom VA – wirklich gutes Essen kein Fraß. Instruktoren top, Preis Leistung hat gepasst, Gruppengröße so wie es sein soll. Ich komme wieder – vielleicht nicht an Christi Himmelfahrt.
  • triplechris Offline
  • Beiträge: 174
  • Registriert: Montag 30. Juli 2012, 11:15

Beitrag von triplechris »

Juni 2017

Nach Misano und dem Lausitzring war ich zuversichtlich, dass die Saison richtig gut werden würde. Für das erste verlängerte Wochenende an dem ich wieder Zeit hatte wurde wie in 2016 der Panonnia Ring gewählt. Die Anfahrt folgte wie schon des öfteren am gleichen Tag der Veranstaltung. Manchmal geht’s nicht anders. Konnte entscheiden ob ich Mitternachts los fahre und dann schlafe oder ob ich bis 5 Uhr früh schlafe und dann am gleichen Tag losfahre. Fahrzeit ca. 3 Stunden. Ich wählte wie geschrieben Option 2.

Die Fahrt nach Ungarn war recht unspektakulär, das Navi lenkte mich von der Autobahn ab Richtung Oberwart auf der Bundesstraße durch eine recht schöne Gegend, aber lieber wäre ich auf der Autobahn geblieben. Zum zweiten Mal fragte ich mich in Ungarn, ob man hier eine Vignette braucht oder nicht. Wahrscheinlich schon – hilft jetzt nix, hab keine weiter geht’s. Letztes Jahr ist auch kein Brief gekommen.

Ankunft im Fahrerlager – ich war erstaunt, dass es so voll war. Deutlich mehr als beim letzten Mal. Ein ungutes Gefühl schlich sich kurzfristig ein. Bin wahrscheinlich nicht der einzige der am verlängerten Wochenende vor hat zu fahren. Bei der Anmeldung bestand ich diesmal auf die 2te von 4 Gruppen, da ich noch das Chaos vom letzten Jahr in der Anfängergruppe in Erinnerung hatte. Nach kurzer Diskussion, einigte ich mich mit der Dame an der Anmeldung darauf, sie koenne mich ja Mittags, wenn die ersten Zeiten übermittelt sind, wieder umgruppieren.
Die Box teilte ich diesmal mit 4 Deutschen und einem Österreicher. Wir hatten in den großen Boxen richtig viel Platz. War mal was anderes als zu 10 in einer zusammengequetscht zu sein. Ausgeladen, aufgebaut und hingehockt. Schön langsam kommt Routine rein. Diesmal war ich der einzige mit dem 8L Güde Kompressor und konnte den anderen aushelfen.

Die ersten Turns liefen ganz gut, irgendwie geht mir hier echt der Instruktor ab, der mir die Linien zeigt. In der Box waren die anderen noch in der Anfängergruppe, da sie zu ersten Mal am Pan waren, also konnte ich mir hier auch nix abschauen. Mike, der Österreicher, war in der schnelleren Gruppe. Es war wieder sehr viel los, doch diesmal muss ich sagen, dass es wesentlich entspannter war in der zweiten Gruppe. Alles war homogener als noch vor einem Jahr in der Anfängergruppe. Das Wetter war wieder nicht auf der Seite der Fahrer – es ging ein kräftiger Wind und die Wolken am Himmel verhießen nichts gutes. Und es dauerte ungefähr bis Mittag bis die ersten Tropfen vom Himmel fielen.

Irgendwie war es ja klar. Obwohl ich erst ca. 1 Woche vorher die Veranstaltung gebucht hatte, und hier die Wettervorhersage noch Sonne und 10 % Niederschlagswahrscheinlichkeit prophezeite, kam es natürlich anders. Von Tag zu Tag wurde die Vorhersage schlechter ebenso wie meine Stimmung. Aber was soll’s – gebucht ist gebucht.
Es regnete, hörte wieder auf, fing wieder an. Unser Österreicher, ein Steirer, der schon oft hier war, erzählte mir, dass der Wind das gleich wieder vertreiben wird. Aber es wurde immer dunkler und ungemütlicher.

Irgendwie bin ich auch ein Scheisser. Sobald es neben der Ideallinie nass ist und die Tropfen am Visier erscheinen, starte ich den Panikmodus und verkrampfe komplett am Moped. Bin, wie viele andere raus gefahren und hab mich dann geärgert als nach ein paar Minuten wieder die Sonne durchblitzte durch die Wolken und mir Arthur aus der Box danach erzählte wie geil es auf der fast freien Strecke war.

Als sich noch einer aus unserer Box lang machte am Nachmittag bei gemischten Bedingungen, beschloss ich es für heute sein zu lassen. Der Plan im Ringhotel zu nächtigen scheiterte erneut und nach ein paar Bieren ging es wieder ins Auto zum schlafen.

Tag 2 war vom Wetter her besser und schön langsam fing ich an dem Kurs Gefallen. Vor allem im ersten Abschnitt kam ich sehr gut zurecht. Probleme hatte ich bei der Linkskurve, bevor dann auf der Geraden diese Mulde kommt und der Lenker zu schlagen beginnt oder leicht wird. Einmal in dieser Links vor der Mulde kam mein Heck und es hob mich aus dem Sitz – kein Schönes Gefühl. Konnte noch irgendwie den Abwurf verhindern.

Ich hatte nur 2 Tage gebucht, insgesamt war der VA glaub ich 3 oder 4 Tage hier. Positiv – man konnte ein/zwei/drei oder vier Tage buchen. Die Gruppe, in der ich fuhr, war auch sehr homogen und ich denke die ersten 2 waren es auch. Was mir ein wenig aufstoss, waren die Gruppengrößen. Vielleicht ist der Pan auf so viele ausgelegt, keine Ahnung. Als ich den Monitor in der VA Box betrachtete waren 186 genannte Fahrer auf dem Bildschirm – Bei 4 Gruppen. Vielleicht sollte auch ein Rekord gebrochen werden.

Am Ende des zweiten Tages gab es dann die Rennen in verschiedenen Klassen. Auch für die Gruppen, welche eine bestimmte Zeit nicht unterboten, gab es eigene Rennen und in unserer Box fuhren auch 2 die Rennen mit. Ich ging hinter die großen Boxen um mir das Spektakel anzusehen. Es dauerte keine 2 Runden und die Ambulanzen mussten auf die Strecke. Am Schandkarren oder besser Schand-LKW waren 7 oder 8 Bikes.
Arthur schaffte es ohne Crash und am nächsten Tag gewann er auch seinen ersten Pokal, wie sie mir über Whatsapp mitteilten.

Resüme Pan 2017: Strecke gut, Wetter is wie’s ist, ich komme wieder, aber diesmal mit einem anderen Veranstalter. Die Bekanntschaft mit Arthur, Ivo, Sebastian und Mike waren mir eine Freude und ich hoffe sie 2018 wieder zu sehen.

P.S.: das Restaurant und die Sanitäranlagen sind vorbildlich, könnten sich manche was abschauen.
  • triplechris Offline
  • Beiträge: 174
  • Registriert: Montag 30. Juli 2012, 11:15

Beitrag von triplechris »

Juli 2017

Letzter Arbeitstag vorm Urlaub. Hab den Anhänger mit der Gixxer direkt vor der Arbeit geparkt, das Auto voll beladen. Ich wollte keine Zeit verlieren – es ging nach Mettet und ich freute mich wie ein junger Hundewelpen auf sein Spielzeug.
Raus aus dem Hemd und der Hose rein ins Spielberg T-shit und kurze Hose und Abfahrt nach Belgien. 900 km lagen vor mir, die Vorfreude auf den Kurs und das schöne Wetter waren größer als der Gedanke an die Anfahrt. Diesmal ohne Probleme, kam ich am Abend in Belgien bei einer verschlafenen Pension mitten im Nirgendwo an. Hier sah’s aus wie im Auenland bei den Hobbits. Kuppeln, Pferde, Wald und eine kleine Straße. Das Hotel lag ca 15 min vom Ring entfernt. Es war schlicht aber in Ordnung. Gleich ein paar Bier mit deutschen Aufzyndern einverleibt und Erfahrungen ausgetauscht an der Hotelterrasse. Ein Kölner sagte mir: „Mettet is ne Hackerstrecke – da biste platt danach Jung“. Und er sollte recht behalten.

Am nächsten Tag gings zügig zur Strecke ohne Frühstück, da der Pensionschef es nicht für nötig befand früher aufzustehen als nötig. Egal, ich wollte mein Zeug ausladen und bereit sein für das Feuerwerk.
Da zu diesem Zeitpunkt nicht sicher war, ob die Boxen in Mettet schon bezugsfähig waren, nahm ich von meinen Vater sein Geburtstagspartyzelt mit. Okay es war leicht überdimensioniert mit 4x4 oder 4x5 Meter, aber es war mir wurscht .-) Foto reiche ich nach. Sah wirklich dekadent aus. Ich baute das Zelt mit Hilfe 4 deutscher Jungs auf, die neben ihren Auto und Zelt noch Platz hatten. Wieder super Typen – unglaublich hilfsbereit und sympathisch.

Freies Fahren stand an mit 7 oder 8 Turns in 3 Gruppen. Es war der gleiche VA mit dem ich in Misano war, also wusste ich, dass alles gut abgewickelt wird. Ich wählte Gruppe A (in dem Fall Anfänger) weil ich hier noch nie war. Es war wenig los auf der Strecke und erstmals fühlte ich mich unterfordert in einer Gruppe. Ich nahm Rücksicht und überholte mit genug Abstand um keinen zu erschrecken. Ich wusste ja noch wie es mir ging vor einem Jahr. Nach 2 Turns hatte ich eine Zeit von 1:19 mit meiner 600er und fragte den VA ob ich eine Gruppe aufsteigen könnte. Da generell wenig los war und in der schnellsten Gruppe die wenigsten Fahrer waren, teilten sie mich direkt in die schnellste Gruppe ein. Ich war stolz wie Oskar. Die Jungs neben mir waren mit 2x R6 1x GSX-R 600 auch in der schnellsten Gruppe. Sie hatten einen Freund mit der das erste Mal auf der Rennstrecke war (er hatte auch ne 600er Gixxer) und ich konnte mit seinen Emotionen gut mitfühlen. Er machte sich gut fürs erste Mal.

Wir fuhren nun im Pulk zu 4 am Nachmittag. 2 von den Jungs waren wirklich ein gutes Stück besser als ich und ich musste abreissen lassen. Mit Chris war ich in etwa auf einem Niveau und wir hatten beide viel Spass und zu kämpfe mit der langsamen langen rechts vor der „Mini Cork Screw“.
Die „Mini Cork Screw“ blieb mir auch nach 2 Tage ein ungelöstes Rätsel. Alter wie soll das funktioniern da runter? Das ist abnormal – mein Gehirn kann das nicht verarbeiten. Am Abend beim Fotopoint sah ich dann wie man es richtig macht. Ein Irrer mit einer KTM 390 sprang, ja sprang, jedesmal über die Schikane. Ich weiss nicht, wie ich es beschreiben soll - er schnitt die obere links ab und sprang innerhab der Curbs über den Schotter und landete wieder auf Aspahlt - und nein ich nahm keine Drogen!

Der Rest der Strecke lag mir sehr gut bis auf die 2 Schlüsselstellen. Na super!
Zeitlich landete ich am Mittag des 2ten Tages bei einer 1:16:xxx! Ich war wirklich zufrieden mit meiner Leistung. Leider gab‘s in der Familie einen Vorfall und ich musste ein paar Turns auslassen und nach der Mittagspause zusammenpacken. War’s die Anreise wert für 1 ½ Tage haben mich viele gefragt? Ich konnte es mit einem fetten Ja beantworten.

Mettet wir sehen uns wieder – allerdings nicht 2018, da ich beschloss nur noch auf Rennstrecken zu fahren die näher an Österreich liegen.
  • triplechris Offline
  • Beiträge: 174
  • Registriert: Montag 30. Juli 2012, 11:15

Beitrag von triplechris »

August 2017

Kurzfristig hatte sich was ergeben und ich beschloss noch 3 Tage nach Brünn zu fahren. Eigentlich sollte Rijeka Ende August den krönenden Abschluss bilden – irgendwie zog es mich aber nach Brünn. Vielleicht weil ich eine Woche zuvor den Brünn GP im Fernsehen verfolgt hatte.

Anfahrt zog sich ein wenig und ich kam zu spät an um mich noch anzumelden bei der Veranstalterbox. Also Hänger abgehängt und zum Hotel gefahren, dass etwa 10 Minuten entfernt gelegen war.
Nächster Morgen abgeladen und die Sammelbox bezogen. 4 Deutsche, 2 Österreicher, 1 Südtiroler und 1 Däne waren in der Box.

Ich war mit einem echten Orginal in der Box. Er war schon ein älteres Semester mit einer Menge an Erfahrung. Auf alle Fälle hatten wir richtig Spaß, er war sehr hilfsbereit und hatte glaub ich mehr Werkzeug mit als wir anderen zusammen. Und das war super – denn wir brauchten es öfter als uns lieb war.

Erster Turn ich war in Gruppe 2 von 4 und versuchte mir die Kurven irgendwie einzuprägen. Mann – wie breit ist die Strecke hier, ist ja wie am Flughafen. Zum ersten Mal jetzt die Gerade den Hügel hoch mit der 600er – okay da geht ja gar nix weiter. Brauch wohl mehr Schwung.

Werde links und rechts den Anstieg hoch hingerichtet wie ein Lehrbua! Versuche es während der Fahrt zu verdrängen und schiebe die alleinige Schuld auf die 600er. Okay warum fährt der Südtiroler mit seiner R6 eine 2:15er Zeit und ich fahre 2:30 – was ist hier los?? Es wird auch nicht viel besser an diesem ersten Tag und ich versuche den Rhythmus zu finden und mit mehr Schwung in die Kurven zu fahren.

Zweiter Tag, Stimmung gut – Wetter gut ! Überhaupt ein tolles Jahr wettermäßig. Bis auf Ungarn war’s immer trocken. Die Zeiten purzeln auf 2:26 aber irgendwie ist das weder Fisch noch Fleisch. Ich beschließe einen Instruktor zu nehmen. Leider sind alle ausgebucht an diesem Tag und erst am 3ten Tag gegen Mittag hat man für mich Zeit.

Ich nachhinein hab ich mich geärgert nicht die Anfängergruppe zu buchen. Hier fuhr man in Kleingruppen mit 4 bis 5 Mann den Vormittag mit Instruktor und Nachmittags frei. Dann wurde laut Zeiten des Solofahrens wieder für den nächsten Vormittag die Instrukorgruppen bestückt und das Level war homogen. Einer aus unserer Box fuhr in der Anfängergruppe dann mit seiner 750er Gixxer 2:21 – das machte mich nachdenklich. Der Südtiroler war auf einem eigenen Level und sagte, das er schon 10 Saisonen fährt und er auch mit 2:25 begonnen hatte beim ersten Mal Brünn. Das berühigte mich zwar, dennoch war ich unzufrieden mit mir.

Letzter Tag zu Mittag dann den Instruktor mit Videoaufzeichnung. Er sagte ich sollte sicher fahren und es nicht übertreiben. Ging voll in die Hose – war verkrampft und fuhr wirklich einen Scheiss zusammen. Die Videoanalyse bestätigte mein Gefühl. Die Linien waren unter aller Sau. Ich trieb immer viel zu schnell nach außen in den Kurven. Er gab mir den Tipp, das Gas wegzunehmen und eng zu bleiben wenn es mich raustragen würde. Also konzentrierte ich mich im letzten Turn nur auf die Linie und darauf eng zu bleiben – ja was soll ich euch sagen es klappte. Das war der einzige Turn auf dem mich so gut wie keiner überholte, wahrscheinlich waren diesmal keinen Scheuentor großen Löcher offen, die zum Überholen einluden. Die Zeit war letztendlich trotzdem noch kacke. Mehr als 2:24xxx waren nicht drinn.

Nach dem Hoch in Mettet ein kleines Down. Egal die Strecke machte Spaß, der VA war super und ich beschloss 2018 wiederzukommen und bei diesem VA diesmal de Instruktoren Gruppe zu buchen.
Antworten