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RGV 250, von der Strasse ...

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von JacE »

... in die Garage könnte man sagen, aber das trifft es nicht. Inspiriert von den großartigen Threads hier und angetrieben von der Langeweile zwischen den Jahren wollte ich euch hier meine mittlerweile 15 Jährige Beziehung zu meiner Jugendliebe nebst umbauten Vorstellen.


Es fing 2005 an, ich hab mir direkt nach dem Abitur für heute lächerlicherweise unter 2000€ eine sehr gut erhaltene RGV 250 Baujahr 92 mit 16000km weitestgehend original gekauft. Mein Traum war eigentlich eine RS250, als angehender Student hatte ich keine Kohle für das Ding und bin zur RGV gegangen. Ich musste das Teil eigentlich noch mit 34ps fahren, hier das älteste Foto vom Moped, den Auspuff hab ich relativ kurz nach dem Kauf dazugekauft. Bestimmt nicht viel mehr als die 34PS
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es folgten Jahre des Jugendlichen Wahnsinns (ich find das Dekor mittlerweile großartig, der Lacksatz wäre vermutlich viel Geld wert, aber, als ehemaliger Mofatuner musste das Ding ja umgebaut werden):
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ist okay geworden. Damals war ich der Held, heute bereuhe ich es.

Im Endeffekt würde das Moped fast so heute auch noch aussehen. Es soll hier aber ja eher um die technische Seite gehen, und vor allem um den Wandel vom täglichen Jugendmoped hin zum 1-2 Mal im Jahr bewegten Rennstreckenmoped.

Ziel dieses Thread ist der aktuelle Stand, quasi "Evo 2020":
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Ich versuche das hier nach und nach aufzulisten, wenns nicht in Projekte und Umbauten passt, verschiebt es gerne. Wer das Moped kennt weiß, es ist garantiert ein Projekt.
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von JacE »

Als Mofa-Tuning-Kid war ich der Materie zumindest nicht ganz fremd, ich bin vorher diverse 50er und 80er mit verschiedenen Zylindern gefahren und war der Meinung, dass ich schon den Ansprüchen der RGV genüge. Sie begrüßte mich (angehender Student, aktueller Zivi) im ersten Winder beim Check der Auslassschieber dann hiermit:
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img00183zp.jpg (77.97 KiB) 12412 mal betrachtet
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Ein Auslassschieber war gebrochen, und tinderte munter mit dem Kolben. Lief bis zum Ende, hatte auch Leistung. Keine Ahnung was auf der nächsten längeren Fahrt passiert wäre. Es folge, was im Idealfall immer Folgen sollte:
Ursachenforschung

Das heißt bei der RGV nach Rücksprache mit meinem bis heute genutzten Fachmann (MUS Förster): Alles raus.

Übersetzt für den 4Takt Fahrenden Leser heißt das, der Motor kann im Rahmen bleiben, aber die Ursache für den Schieberbruch ist entweder der Schieber selbst, der durch den nachträglich verbauten Ölablauf, zuviel Spiel in seiner Laufbahn hat, oder eine unrund laufende Kurbelwelle. Also hieß es für den Mofa-Schrauber mit seinem 20€ Baummarkt Ratschenkasten erstmal rein ins kalte Wasser. Zylinderköpfe runter (an anderer Stelle wurde hier im Forum schon der lächerliche Aufwand dafür erwähnt), Zylinder runter, Kolben raus (der eine muss neu, also direkt beide Zylinder hohnen und vermessen und Kolben neu) und vor allem: Kurbelwelle raus. Dafür muss man bei der RGV lediglich noch den Unterzug entfernen, wenn beide Zylinder schon weg sind, und kann die Kurbelwelle beim eingebauten Motor ausbauen. Ich finde leider kein Bild mehr von der Aktion, aber ich hab die Kurbelwelle noch gefühlt 10 Mal ausgebaut, mindestens 2 mal ausgetauscht und komme später noch dazu. Hier sieht man gut, wie sich das Motorgehäuse zerlegen lässt um die Welle auszubauen:
IMG_0031.jpg
Also gabs dann neue Kolben und frisch gemachte Zylinder. Einer musste nur gehohnt werden, einer musste komplett neu beschichtet werden
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weiteres folgt. Und damit mein ich Dinge wie:
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oder
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von Sheepy86 »

Ah ein weiterer 2T Thread. Schön, schön.
Plan 2021:
03./04.05. Hockenheim IDM mit Hafenegger

02.07 - 04.07. Ersatz am NBR beim DMC e.V.
06.08. - 08.08. BiPro Oschersleben [IGK]
10.09.-12.09. Hockemheim Classic [IGK]
24.09.-26.09. Biketoberfest Oschersleben [IGK]
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von scm »

Zwiebacksägen in jedem zweiten Thread ... :D
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von Jota »

2005 war ich wirklich sehr neidisch, als ich von deiner RGV erfahren habe. Mittlerweile gibt es viele Momente, in denen ich froh bin, dass ich den bösen Weg zu den Viertaktern eingeschlagen habe (s. Foto) :alright:
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Trotzdem gibt es tief im Innern immer noch den Teil, der unbedingt einen 2t Renner braucht. Ich bin nur froh, dass aktuell für RS250/RGV250 etc. astronomische Summen verlangt werden, da kommt man dann auch nicht so schnell in Versuchung :)
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von JacE »

Da hat der Jota mein Finale von diesem Jahr gespoilert. 2 Jahre gebastel, letztes Jahr in Mettet eine Runde gehalten, dieses Jahr dann nachdem die Vergaser einmal neu gemacht wurden einfach schöne Benzin Ölgeschmisch Fontänen vom liegenden Zylinder. Vergaserschwimmer saß fest, man munkelt ich bin danach einen ganzen Turn gefahren und hab mich gefühlt wie der König der Welt, weil der Bock ging, als wenn er Beweisen musste, dass er es auch im Alter noch bringt.

Jedenfalls weiter in der normalen Reihenfolge des Pfusches. Als krasser Tuner (Sportauspuff war dran, 34Ps Drossel raus) musste das Ding natürlich auf den Prüfstand. Was liegt näher, als beim Tag der Offenen Tür vom Örtlichen Suzuki Dealer für 25 € oder sowas vor Kuchenessender Kundschaft gute Luft zu machen... Leider ist sie dem Händler beim Hochschieben vom Prüfstand gefallen und mit dem Auspuff auf die Kante vom Prüfstand gestürzt. Als krasser Tuner sagt man nichts zu dem Scheißladen, sondern macht halt sein Ding. Mit der Eisensäge zersägen, ausbeulen und GP Style wieder zusammenschweissen (Junge Junge, Papier lässt sich leichter Schweissen als der Kack Auspuff):
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Und weil ich Mofa-Boy keine Werkstatt hatte, aber klassisch wie es halt aufm Dorf so läuft in der Feuerwehr war, hab ich da meine Werkstatt gehabt. Wie kommt das Moped dahin?
So?
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IMG_0315.JPG (177.93 KiB) 11938 mal betrachtet
Blöde Idee. Also halt so:
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Fertig geschweisst:
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Ich bekomms nichtmehr alls in zeitlich richtige Reihenfolge, aber das solls eigentlich auch mehr oder weniger gewesen sein, das ich zu den Strassenaktionen sagen würde. Im Endeffekt sieht sie, würde ich sie noch auf der Strasse fahren heute noch so aus wie hier, kurz nach meinem "Umbau":
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Ich hab irgendwann noch den Rahmen und die Schwinge schwarz Pulvern lassen. Zwischenzeitlich waren wir sogar eine "Gang":
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Ich bin selbst heute noch neidisch auf die Special Lackierung von meinem damals sehr guten Kumpel.
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von JacE »

Aber wie schon gesagt, solls das auch echt gewesen sein, ich bin auch heute der Meinung, dass die Kiste nicht wirklich in den Strassenverkehr passt und eher als Spaßgerät für nach Feierabend irgendwo Fernab von jedem Umweltfreund oder auf entsprechenden Strecken genutzt werden sollte.

Direkt seit Besitz der RGV hab ich mich im 2Takt-Forum herumgetrieben, ich würde bis heute sagen, ich kenne den Kern der Szene, ohne mich zu aktiv in ihr beschäftigt zu haben, aber PSW, Grüni oder Stullefumi sowie ein paar der hier aktiven IGK Fahrer sind mir mehr oder weniger bekannt. Es gab auch immer mal wieder versuche, für die IGK zu werben, dazu später mehr.

Nachdem ich die RGV 3 Jahre hatte, bot sich nicht nur an, diverses Rennstreckenzubehör zu erwerben, sondern auch zusammen mit ein paar Genossen der 2Takt Szene auf den frisch eröffneten Spreewaldring zu einem Kurventraining zu fahren.
War eine geile Nummer:
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Ich hatte wie gesagt auch Rennstreckenzeug bekommen und wollte es direkt richtig wissen:
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Als echter Tuner hab ich also nicht für einen ersten Ausflug die Lampen abgeklebt und die Spiegel abgeschraubt, sondern stattdessen alles rausgeworfen, was nicht gebraucht wird, das komplette Heck umgebaut, weil ich auch einen umgebauten Heckrahmen bekommen hab und so aber auch mal eben knapp nur noch 132Kg mit Getriebe-, 2T-Öl und ein paar Litern Sprit gewogen. Bei irgendwo um die 56-60Ps am Rad schon okay.

Schon okay war auch mein Öltank, weil ich bis heute auf die Vorteile einer gesteuerten Ölbeimischung schwöre, der Heckrahmen meines Racers aber nicht dafür gedacht war:
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Würd ich heute niemehr so machen, damals hab ich echt nicht nachgedacht. Ich bin mir nichtmal mehr sicher, ob ich so wirklich gefahren bin, oder vorher schon umgebaut habe. Ist eigentlich auch egal. Kinder, macht das nicht nach. Ich als damaliger Student wäre ziemlich im Arsch gewesen, wenn jemand wegen dem gebastel gestürzt wäre...

Wie dem auch sei, ich hatte 2 Tage Spaß, bin nicht gestürzt und hab Blut geleckt
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von Tom-ek »

Die RGV sind schon feine Geräte ;)
Irgendwann auch ich wieder...
Badeenten das ist es .... !!!!!!
****************************
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von JacE »

Nach meinem Ausflug auf dem Spreewaldring hatte ich Blut geleckt. Direkt im Jahr, also 2008 darauf ging es mit "Wilbers Race Days" nach Oschersleben.

Kurz vorher bei der Durchsicht ist mir aufgefallen, dass der Kolben vom stehenden Zylinder aufgrund zu hoher Verdichtung angefangen vom festen ins flüssige Überzugehen. Also fix vorher ohne nachzudenken Zylinder runter, zum Vermessen und neuen Kolben bestellt.

Racing like hab ich den dann in den ersten Turns eingefahren. Mein Tempo war damals schon so sehr am Limit (sarkasmus) dass das möglich war. In Oschersleben hatte ich dann mein erstes Rennstreckentraining auf einer großen Rennstrecke, mit echter technischer Abnahme, Instruktoren usw.
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Im Endeffekt für mich sehr genial, technisch aber unspektakulär. Ich hab keine Bilder vom Kolben. Leider war der auf der Rennstrecke eingebaute Kolben kurz danach auch wieder schrott, dieses mal mit riefen. Auch der Zylinder war gut bedient.

Stellte sich dann heraus, dass ich "irgendwie" Dreck in den Motor bekommen hab (mein RGV Spezi sagte, er könne sich vorstellen, dass ich Dreck im Windschatten angesaugt habe. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen). Jedenfalls hatte sogar die Kurbelwelle spuren
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hier von den Wangen im Motorgehäuse
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hier die Wangen selbst.

Also alles neu (kennt man ja):
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Das war dann auch der Winter, wo ich einmal alles neu aufgebaut habe und den Rahmen nebst Schwinge schwarz machen lassen habe (glaube ich)

Ich hab aus einem anderen Motor also Kurbelwelle genommen, hab meine Zylinder beide zum Vermessen, Hohnen und ggfls beschichten gegeben und alles neu aufgebaut. Beim Vermessen stellte sich zudem dann heraus, dass einer meiner Zylinder am Fuß (!!) um 2/10 abgedreht war, was zu dem weiter oben erwähnten geschmolzenen Kolben geführt hat. Ab jetzt also die Fußdichtung jedes Mal anheben, damit die Verdichtung wieder passt zum anderen Zylinder, der Motor nicht klingelt und der Kolben nicht zu heiß wird. Es gab leider nur utopisch teure Spezialanpassungen, mein Tuner riet mir, Abklebepapier von Lackierwerkstätten zu nutzen. Fühlt sich an wie Butterbrotpapier. Ich hab davon 2 Lagen mit Dirko HT immer genommen und konnte so den Zylinder um relativ genaue 2/10 anheben wieder. Nachteil war allerdings, dass das echt empfindlich war. Mir ist 2 oder 3 Mal danach die Fußdichtung am schmallsten Stück rausgedrückt.

Da der Motor eh auseinander war, habe ich noch den Membrananschlag etwas angepasst, da er volles Rohr im Stützkanal hängt:
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Anschließend wurd der Motor wieder zusammengesetzt:
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Ich mach hier weiter, wenn ich im nächsten Meeting sitze ;-) Ich hoffe ich finde noch ein paar spanndere Dinge
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Re: RGV 250, von der Strasse ...

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Beitrag von 3._#34 »

JacE hat geschrieben:Ich mach hier weiter, wenn ich im nächsten Meeting sitze ;-)
Ich hoffe, du bist keiner meiner Mitarbeiter.
Ich hoffe, du bist einer meiner Mitarbeiter.

Jekyll and Hyde, r4f-Version
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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