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Ciders Minitwin Rennsemmel

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

Eigentlich hätte die Kiste am ersten Mai-Weekend für Ecuyeres fahrbereit sein sollen - der Termin hat aus bekannten Gründen aber ja nicht stattgefunden....
Und die wenigen Ausfahrten in meiner Gegend waren trotz des super Wetters nicht gerade der Brüller - ich vermisse den Black Forest!
Also habe ich mich mehr aufs Schrauben als aufs Fahren konzentriert...
....und mich mal dem Kabelbaum angenommen. Wer braucht denn schon Hupe, Licht, und Blinker auf dem Kringel ? Und wozu ist da ein Seitenständerschalter dran wenn ich doch gar keinen Seitenständer mehr habe ?
Also habe ich mal einen Schaltplan organisiert und geschaut, wie und wo denn die Kabel so verlaufen und auf was man so alles verzichten kann. Am einfachsten geht das ,wenn man mal farblich markiert, was denn noch bleiben soll.

Bild

Eigentlich würde es schneller gehen, aufzuzählen was noch alles vorhanden ist. Aber
Kein Licht
Kein Blinker
Kein Bremslicht
Keine Hupe
Kein Kupplungsschalter
Kein Seitenständerschalter
Kein Zündschloss
Kein Sicherungskasten
Kein Lüfter
Kein Sekundär Luftsystem
Kein Laderegler/Lima
Kein Startrelais
Keine Lenkerarmatur Links
Keine Lenkerarmatur Rechts
Kein Diagnose-Stecker

...und sicher noch das eine oder andere Teil welches ich jetzt vergessen habe aufzuzählen...

Bild

Nach der ersten Anprobe musste entschieden werden, wo denn die Elektrik platziert werden sollte. Original ist die (wie bei den meisten Moppeds) im Heck unter dem Sattel verstaut. Dies würde aber Bedingen, dass ich einen"Batterie/Elektrikkasten" bauen muss. Das würde aber nicht nur Zusatzgewicht bedeuten, sondern auch unnötig lange Kabel (was nochmals Zusatzgewicht ist). Also muss ein neuer Platz her. Da ich ja einen "total loss" verkabelt habe, bietet sich der Platz an, an welchem der Laderegler verbaut ist....wenn da nicht die Zündspule für den hinteren Zylinder in 5cm Nähe wäre...und wie wir alle wissen, sind Zündspulen und Elektronik eine denkbar ungünstige Kombination. Bis jetzt habe ich noch keine Benzinpumpe der neuen SV zu einem (für mich) vernünftigen Preis gefunden, weshalb der Umbau auf die integrierten Kerzenstecker/Zündspulen aufgeschoben ist. Es muss also eine andere Lösung her. Wenn man den Kühlmittelausgleichbehälter an einen anderen Ort verlegt gibst entseht genügen Platz für die Zündspule. Und so ist die Zündspule von der rechten auf die linke Seite gewandert und hat Platz für die Ecu am neuen Ort geschaffen :)

Und so sieht der aktuelle Kabelbaum aus....hier im Vergleich zum Originalen:
Bild

Original: 1580g
Neu 420g

Das sind schon mal knapp 1.2kg Gewichtsreduzierung. Nicht eingerechnet sind Ersparnis durch das Weglassen des Ladereglers (ca 300g), Verkürzung der dicken (und damit schweren) Starterkabel, Erleichterung des Polrades (was noch folgend wird), Wegfall des Stators etc... da dürften gute 2.5kg - 3kg zusammen kommen. Und eine weitere Verkleinerung des Kabelbaums ist bereits in Arbeit - dazu mehr im nächsten Beitrag
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von Knubbler »

Grüß Dich,
Kann ich mich gut identifizieren mit dem Beitrag, ich hänge auch grade in Kabelbaum Arbeiten an meiner SV. Hast vielleicht von meinem Tacho Problem kürzlich gelesen.
Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass Du nur eine der zwei Daten Leitungen zur ECU eingezeichnet hast. Ist glaube ich Bn/Sw und Sw/Gn und brauchst du für Drehzahl, Temp und Fehlercode. Deshalb hätte ich auch den diagnose Stecker dran gelassen oder zumindest einen Schalter für den Dealer Mode.
Außerdem ist das ja der Plan ab K5 (ist deine oder?) und Du hast noch einen Tank NTC Widerstand in Betrieb, aber das wird nicht funktionieren weil Du den "Widerstand" im Kabelbaum weggelassen hast, links neben dem Öldruck. Der wird benötigt zur Auswertung ab K5, hatte wohl keinen Platz mehr im Tacho. Hoffe das hilft Dir weiter.
Grüße
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

Knubbler hat geschrieben: Kann ich mich gut identifizieren mit dem Beitrag, ich hänge auch grade in Kabelbaum Arbeiten an meiner SV. Hast vielleicht von meinem Tacho Problem kürzlich gelesen.
Hmmm..ne hab ich leider nicht gesehen/gelesen - war das im SV Forum ? Hier ist dein letzer Beitrag in deinem Thread ja noch von 2019. Konntest du das Problem mitlerweilen lösen ?
Knubbler hat geschrieben: Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass Du nur eine der zwei Daten Leitungen zur ECU eingezeichnet hast. Ist glaube ich Bn/Sw und Sw/Gn und brauchst du für Drehzahl, Temp und Fehlercode. Deshalb hätte ich auch den diagnose Stecker dran gelassen oder zumindest einen Schalter für den Dealer Mode.
Außerdem ist das ja der Plan ab K5 (ist deine oder?) und Du hast noch einen Tank NTC Widerstand in Betrieb, aber das wird nicht funktionieren weil Du den "Widerstand" im Kabelbaum weggelassen hast, links neben dem Öldruck. Der wird benötigt zur Auswertung ab K5, hatte wohl keinen Platz mehr im Tacho. Hoffe das hilft Dir weiter.
Grüße
oha - da hat jemand genau hin geguckt ;)

Richtig - meine ist ne K5. K3/4 haben einige Differenzen im Schaltplan - nicht nur den Widerstand für den Tankgeber. Auch gewisse Kabel haben eine andere Farbe. Auch hier hoffe ich, dass ich den Widerstand nicht benötige. Ich frag mich, warum Suzuki so einen riesen Klotz verbaut hat, muss aber zugeben, dass ich mich in dieses Detail noch nicht eingearbeitet habe.

Bzgl. den 2 Datenleitungen hast du recht - die sind beide noch im Kabelbaum drin - nur im Schaltplan fehlt eine. Der gezeigte Schaltplan ist ein Overlay verschiedener Layers meines "Gimp-Projektes" und ich hab verm. vergessen, den einen Layer sichtbar zu schalten. Es sind ja auch noch die "Vorwiderstände" für den Umbau auf Zündspulenstecker im Schaltplan ersichtlich. Muss das eh mal aufräumen - ist mittlerweile etwas unübersichtlich ;) Sobald alles aufgeräumt ist und der Kabelbaum wirklich fertig ist werde ich den Schaltplan veröffentlichen...Aber der Kabelbaum funktioniert soweit - zumindest zeigt das Display keinen Fehler an, wenn die Zündung eingeschalten wird. Anlassen konnte ich die Kleine noch nicht, weil noch kein Kühler montiert ist etc...

Das Dealer-Mode Kabel habe ich übrigens fest auf Masse gelegt - den Mode also permanent eingeschalten. Dass das originale Cockpit jetzt keine Temperatur mehr anzeigt ist mir klar - aber das originale Cockpit interessiert mich auch nicht wirklich - dazu mehr im nächsten Beitrag...aber hier schon mal ein kleiner sneak-peek

Bild

Ach ja, der KAbelbaum wäre vermutlich noch deutlich leichter ohne die vielen Lötstellen und Schrumpfschläuche. Das Ding ist längerfristig ein Garant für Probleme. Für die 2 dieses JAhr geplanten Einsätze wird er's hoffentlich tun. Im nächsten Winter wird der dann neu gemacht. Irgenwo (hier im Forum?) hat mal jemand geschrieben, dass es besser sei, einen KAbelbaum gleich neu zu machen statt den originalen Umzuarbeiten. Beim lesen dachtei ch noch : "Wieso denn das?" Naja, jetzt weiss ich warum;)
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von Knubbler »

Hab meinen Schaltplan auch neu gezeichnet und daher kenn ich den quasi im Schlaf inzwischen, vorallem durch Fehlersuche wird man klug :mrgreen:
Ja das Thema ist im SV, ich war seit 2019 im Ausland, aber dafür kommt bald ein großer Update Beitrag.
Leider geht es ohne den Widerstand nicht, außer Du verwendest den K3/4 Tacho, da sind die Widerstände auf der Platine drauf.
Fehler von einigen Bauteilen werden erst im Betrieb angezeigt, zB Kurbelwellen Sensor, Einspritzer Düsen.

Wieso zwei Nano Arduino? Wäre ein Micro da nicht ausreichend für alles gewesen?
Oder ist der rechte nur da zum Zustand simulieren?
Spannend jedenfalls!
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

Na, dann bin ich mal auf deinen grossen Update gespannt - gibt sicher wieder viel dabei zu lernen :)

Dass das originale Cockpit nicht ohne die Widerstände funktioniert ist klar - aber wie erwähnt - das Originale interessiert mich nicht resp. fliegt raus ;) Ich muss dann mal schauen, wie eine Ersatz-Schaltung aussehen müsste - ich stell mir da eher vor, das Signal vom Tankgeber mit dem Arduino auszuwerten statt direkt ne LED zum leuchten zu bringen. Allerdings ist die Tankleuchte nur ein Randthema mit wenig Priorität für mich. Wenns geht dann gehts - wenn nicht, dann ist es auch kein Drama.

Richtig, der zweite Nano dient als Ecu-Simulator....mit dem Simualtor lässt es sicht etwas bequemer auf dem Sofa arbeiten als mit dem Setup in der Garage. Aber um es vorweg zu nehmen - aktuell sind sämtliche Pins belegt bzw. in Verwendung...

Bild
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

ok - dann bringen wir die Geschichte mit dem Kabelbaum mal zu einem (vorläufigen) Ende....

Zündspule und CDI an einem neuen Ort verlegen ist schnell gesagt - tatsächlich müssen dafür natürlich (wieder mal) ein paar "Spezialteile" hergestellt werden.

Damit die Zündspule nicht nur mit einer Schraube befestig ist, musste eine Halterung für den zweiten Befestigungspunkt her...
Und damit das auch schön leicht ist, gerade noch zwei passende Schrauben aus Alu hergestellt. Die Schraubenköpfe fräse ich übrigens nicht selber - sondern verwende Sechskant-Profile. Dann dauert die Herstellung einer solchen Schraube auch nur 2 Minuten. Der Nachteil ist, man kann halt keine Köpfe mit Bund produzieren.

Bild

Das ganze wiegt 18g - die originalen Stahlschrauben bringen alleine schon 15g auf die Waage - der Gewichtszuwachs hält sich also in Grenzen ;)
Und so sieht das ganze montiert aus... (ich sehe gerade, dass ich die Ausfräsungen noch sauber entgraten muss...ging wohl etwas schnell ;)
Bild

Etwas mehr Kopfzerbrechen hat mir die Montage der CDI bereitet...
Nach langem hin und her ist dann dieses "Erdbeer-Körbchen" aus einer 4mm Alu-Platte und einem 1mm Blech entstanden. Ok - ich gebs zu - das Ding gewinnt keinen Schönheitspreis. Ich hab zuerst mit einem 5mm Fräser die Konturen der Tasche gefräst und im Nachgang den Rest mit einem 30mm Schaftfräser. Die 2mm Zustellung waren wohl etwas zu viel für den 5mm Fräser. Müsste ich fas Ding nochmals machen, würde ich es genau umgekehrt fertigen und die Konturen zuletzt mit einem Schlichtdurchgang beenden. Naja, man lernt nie aus - aber was solls, es macht was es tun soll ;)

Bild

Gewichtsmässig schlägt das Teil mit 89g zu buche - aber wie man sieht, hat's da noch einiges an Potential welches abgespeckt werden könnte. Auch die Kreuz- und Schlitzschrauben müssen noch gegen etwas vernünftiges getauscht werden.
...und montiert am neuen Ort.
Bild

Hier bleibt die CDI mal vorläufig, obwohl ich mit der Positionierung noch nicht ganz zu frieden bin, das sie meinen (späteren) Ausbauplänen etwas im Wege steht
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

Machen wir mal ein bischen weiter in der Geschichte - ich muss ja aufholen, was in den letzten 3 Monaten so gelaufen ist

Das aus meiner Sicht optisch nicht sehr ansprechende riesen Ungetüm von Cockpit will ich eigentlich nicht mehr spazieren fahren. Also hab ich wieder mal die Arduinos ausgepackt, schnell was zusammen gestöpselt und ein paar Zeilen Code geschrieben.

Bild

Und bevor die Frage aufkommt, warum zwei Arduinos benötigt werden - der Rechte ist "nur" der Ecu-Simulator....damit lässt sich einfach ein bischen angenehmer auf dem Sofa arbeiten als immer direkt am Bike ;)

Soweit sind folgende Funktionen implementiert:
- Drehzahlmesser und Anzeiger
- Schaltblitz
- Temperatur
- Ecu Fehler-Codes
- Benzin-Warnleuchte
- Öldruck Warnleuchte
- Batteriespannungs-Überwachung
- Ganganzeige
- Sekundär-Drossenklappen Simulator/Eliminator

Für viele Funktionen hatte ich bereits in der Vergangenheit Code geschrieben als ich "Custom-Cockpit" für meine Thunderace implementiert habe und kontne hioer einiges von der Wiederverwendung profitieren...

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das Dashboard resp. die Drehzahlanzeige "analog" mit Schrittmotor und Zeiger darstelle oder ob ich ein voll digitales Dashboard baue. Hab da noch ein paar 2.8 Zoll Touchscreens liegen die eigentlich mal verwendet werden wollen. Im weiteren bin vor kurzem auf Nextion gestossen - das wäre halt auch was ;)

so, das wars für heute...
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

Ich muss zu meine vorherigen Beitrag um Dashboard noch anfügen, dass ich für die Kommunikation mit der Ecu auf Code von Aaron Turnerzurückgreifen konnte. Er hat vor einiger Zeit schon was ähnliches gebaut. Mein Code hat mitlerweiölen zwar absoluts nichts mehr gemeinsam mit dem von Aaron, aber es war ein guter Startpunkt der die Entwicklung beschleunigt hat.

Wenden wir uns mal dem Bild unten zu....
Bild

Jemand ne Ahnung was das ist/wird ? Richtig - ein Sekundär-Drosselklappen-Simulator/Eliminator.
Den könnte man zwar auch bei den Amis kaufen, Aber wie @techam schon sagt.... kaufen kann jeder - selber machen macht Spass. ;) Zudem bin ich nicht bereit, jenseits der 100$ hinzulegen für etwas, was ursprünglich mal auf einer Open-Source-Schaltung basiert. Die original Schaltung ist leider mit der schliessung von SVDownunder verloren resp. verschunden.

Im Prinzip geht es darum, den Positions-Sensor (aka Poti) der Sekundärdrosselklappen zu simulieren. Die Ecu steuert den Stellmotor der Klappen über zwei Kabel an. Für Vorwärts/Rückwärts wird (vermutlich) die Polung der Kabel mittels einer H-Brückenschaltung invertiert. Man muss also "messen" wie lange der Motor in die eine oder andere Richtung "bewegt" wird und kann dann ein entsprechendes Ausgangssignal generieren welches die Poti-Stellung simuliert. Das geschieht in meinem Fall mit einem PWM-Signal. Da der Stellmotor mit 12v resp. Batterie-Spannung betrieben wird muss natürlich noch der Signal-Level konvertiert werden. Dazu nutze ich aktuell jeweils einen Transistor (konfiguriert als Schalter). Bin mir aber am überlegen, ob ich das besser mit einem Optokoppler entkopple.

Leider wird der Motor nicht nur fixer Pulslänge getrieben sondern die Pulslänge variiert. Das verkompliziert den Code zwar etwas - ist aber nicht weiter tragisch.

Bild

Dadurch, dass die Pulslänge zuerst gemessen werden muss (bevor das Ausgangssignal gestellt werden kann) gibts natürlich ach ein bischen Verzögerung am Ausgangssignal resp. ist das Ausgnagssignal nicht mehr stetig. Ganz deutlich sieht man das beim Einschalten der Zündung. Hier kommt zuerst ein "Öffnen-Impuls" von ca 120ms - danach beginnt die Ecu den Stellmotor mit Pulsen von 1.25ms in die Ausgangsstellung zurückzustellen.

Wie man sieht, schwingt das ganze noch ein bischen. Das könnte daran liegen, dass ich mit dem Arduino nur 8 Bit für die PWM-Dauer zur verfügung habe - also 256 verschiedene Positionen simulieren kann, was bei 5v dann etwa 19mV pro Stufe entspricht. Was die Ecu hier für eine Hysterese hat konnte ich noch nicht herausfinden. Aber der Regelalgorithmus der Ecu scheint nicht all zu ausgeklügelt zu sein - da wir munter der Stellmotor zurück gedreht, obwohl das Signal schon weiter unter dem eigentlichen Soll-Wert liegt. Der simple 3 Punkt Regler meines Ecu-Simulator arbeitet hier deutlich besser ;)

Naja, was solls - Ich will hier ja nicht den perfekten Simulator haben sondern den Einfachsten welcher von der Ecu akzeptiert wird. Und bis jetzt gibt die Ecu keine Fehlermeldung aus - zumindest nicht nach dem Einschalten der Zündung. Im laufenden Betrieb konnte ich das leider noch nicht testen. Den Grund erkennt ihr beim genauen betrachten der Bilder in Beitrag #48. Aber das wird sich nächste Woche ändern - sobald die Grenzen wieder offen sind und ich Zugang zu meinem Postfach habe.

Das ganze könnte man vermutlich auch mit 2 Transistoren, einem Kondensator sowie je einem LAde- und Entladewiderstand in Hardware lösen. Auch wenn es mir peinlich ist zuzugeben dass ich anno domini (etwa zu jener Zeit als von Pergament auf Papier gewechselt hat) einen Batchelor (damls hies das noch El. Ing. HTL) in Elektrotechnik gemacht habe - ich kann besser mit Nullen und Einsen umgehen als mit Volts, Ohm und Amperes. Und da am Arduino noch 3 Pins frei waren habe ich mich für eine Software-Lösung entschieden.
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

Wird wohl wieder mal Zeit für ein Update.

Vom 5 bis 7. September hat die kleine Ihre "Feuertaufe" auf dem Circuit du Ecuyeres erlebt....oder hab da eher ich die Taufe erlebt ? Egal...
Ok, ok, ich gebs zu - das sieht sehr verhalten aus auf dem Bild....allerdings nicht ganz ohne Grund....aber alles der Reihe nach....

Bild
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Also, beginnen wir mal von "vorne". Dieses Bild stammt von Anfangs Mai. Sieht ja schon ganz ordentlich aus. Aber wie das so bei Mockups so üblich ist, schlägt das Pareto Prinzip voll zu. Ich hab zwischen Mai und August immer wieder mal was gemacht.
Bild

z.b. den LiFePo-Akku gebastelt...(resp. mehre davon)

Bild

oder auch so unnötige Dinge wie den Kühlerschlauch durch ein Alu-Rohr ersetzt. Naja - so ganz ohne Grund war das natürlich nicht - irgendwo muss die Batterie montiert werden. Und an dieser Stelle gibts genug Platz - zudem habe ich mir ein paar Gramm Gewichtseinsparung erhofft.

Bild

Auch habe ich in weiser Voraussicht schon mal begonnen eine Sitzschale zu laminieren, damit ich den Moosgummi nicht direkt aufs Heck kleben muss.

Bild

Aber die Zeit bis zum Event in Ecyueres ist irgendwie schneller gekommen als mir lieb war. Also hab ich mir die 4 Tage vor dem Event frei genommen um mich intensiv der SV zu widmen... und meine Familie zu vernachlässigen ;)

Erstmal mal eine Todo-Liste erstellt

Gaszüge anfertigen
Frontfender-Halterung
Hinterradbremse
Frontgeweih fräsen und Löten
Batteriehalterung herstellen
Elektrik finalisieren
Externer Starter-Anschluss
Starter neu Verkablen
Kühlwasserausgleichsbehälter
Heckrahmen mit richtigen Schrauben anschrauben
Krümmer "bandagieren"
Hitzeschutz einkleben
Dutzende Distanzen und Hülsen drehen
...und eine Million kleiner Dinge die ich bereits wieder vergessen habe..

Also mal das wichtigste zuerst - Gaszüge. Am Kabel ziehen macht zwar Spass- aber nur wenn das mit dem ziehen nicht wort-wörtlich genommen werden muss. Und ganz ehrlich - mit den Handschuhen hat man einfach zu wenig Feingefühl an den dünnen Kablen ;)
Da SV Züge nicht ins Gasgriffgehäuse der R1 passen und die R1 Züge nicht an die Einspritzbrücke der SV habe ich mir einen Hybrid gebastelt...

Bild

und im gleichen Zug auch noch einen Kurzhub-Ring gedreht. Den Ring habe ich übrigens aufgrund des Spalts nochmals gemacht Und Schlussendlich auch nicht das China-Rizoma-Imitat sondern den originalen R1 Griff montiert - also nochmals einen Ring gedreht und angepasst ;) Falls jemand auch so einen Ring will - ich hätte noch ein paar über ;)

Bild
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Dann musste das Problem mit der Gabel gelöst werden - ihr erinnert euch ? Da war beim Transport/Versand der Halter für den Frontfender abgebrochen. Das hatte ich jetzt fast ein Jahr vor mich hergeschoben. Im Vorfeld hatte ich mit zwei Schweissern Kontakt aufgenommen - der eine meinte, die Gabel müsse zerlegt werden wegen der Hitzeeinwirkung auf die Simmerringe - der andere meinte, das würde gehen. Irgendwie war mir das dann doch zu Riskant, 3 Tage vor dem Event mit siffenden Simmerringen da zu stehen. Also Plan B in Angriff genommen. Fräsen statt Schweissen.

Bild

und montiert...

Bild

Das ganze ist aktuell noch ein bischen Rustikal - werde ich im Winter wohl noch ein etwas optimieren... Next Task. Vorderrad montieren und Bremsen entlüften. Next Task. Ab zur Hinterrad-Bremse. Da war durch die neuen CNC-Rasten die Bremsleitung 1cm zu Kurz. Keine Ahnung wieso. Also neue Bremsleitung montiert und auch gleich noch den Ausgleichsbehälter optimiert.

Bild


Dann war der erste Tag um. Also genau genommen hatte der nächste schon begonnen - denn es war morgens um 3 Uhr. Noch ein Bierchen zum Herunter fahren und ab 4 Uhr war dann Nachtruhe - bis morgens um sieben.

Leider habe ich im folgenden kaum mehr Bilder gemacht. Aber es waren noch 2.5 weitere, sehr intensive Tage in der Werkstatt und Garage mit viel Drehen, Fräsen, Alu-Löten, Krimpen und wenig schlaf etc... Am Donnerstag morgen - muss so gegen 2 Uhr gewesen sein - ist mir dann noch in den Sinn gekommen, dass es ev. gut wäre, wenn der Auspuff nicht einfach so in der Luft hängen wurde sondern von einer Halterung in Position ghalten würde. Also habe ich am Freitag morgen - statt zu packen - noch eine Halterung gefräst und gebogen. Leider auch davon kein Bild...

Kurz nach Mittag waren dann die letzten Arbeiten erledigt und wenigstens die Moppeds auf dem Hänger....

Bild

Geplant war eigentlich, gegen 1900 Uhr in Ecuyeres aufzuschlagen. Da aber die Auspuffhalterung dazwischen gekommen ist und auch noch die Reifen und Bremsbeläge abgeholt werden mussten - bin ich dann erst um 1900 los gekommen. Nun liegt Ecyueres mit mehr als 500km und 6h Fahrzeit nicht gerade nahe...

Bild

... so dass ich dann erst gegen 0200 in Ecyeures vor verschlossenen Toren angekommen bin. Naja, das "Wohnen" war ja eh im Auto geplant...aber nicht in einem, welches noch mit Material vollgepackt ist ;)
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Re: Projekt: Minitwin Rennsemmel

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Beitrag von cider101 »

Am Morgen war dann Geräuschmessung - die ersten 200m die ich mit der SV in diesem Zustand überhaupt gefahren bin. Ui ui ui...die ist aber mächtig hoch - nur schon das Aufsteigen war eine kleine Herausforderung. Beide Füsse (oder auch nur die Zehenspitzen) auf den Boden kriegen ? Fehlanzeige. Und nur nicht den Motor abwürgen - ich hab ja nur ne externe Starterbatterie ;)

Bild

Am Samstag ist die SV nicht zum Einsatz gekommen. Nach der ganzen Schrauberei und der für mich neuen Strecke mit einem mir unbekannten Motorrad war mir da nicht ganz wohl. Auch wollte ich nochmals alle Schrauben (vor allem die wichtigen) Kontrollieren. Und Tatsächlich habe ich z.b. vergessen, den Krümmer am vorderen Zylinder anzuziehen.
Die Strecke ist übrigens sensationell. Technisch (zumindest für mich) sehr Anspruchsvoll. Hoch und runter, viele blinde Ecken - ich hatte sicher fast einen Tag, bis die Strecke und Linie einigermassen drin war und ich an gewissen Stellen nicht nach links sondern nach einlenken wollte weil da auch ne Rechtskurve ist ;)

Bild

Am Sonntag war dann der erste Einsatz der SV. Da ich den Veranstalter persönlich gut kenne, habe ich ihn angefragt, ob ich für die ersten Turns mit der SV in der langsamsten Gruppe fahren darf um das Mopped kennen zu lernen. Der erste Einsatz hat (geschätzt) gerade mal 6 minuten gedauert. Plötzlich hat die SV geruckelt und ging aus. Ich konnte gerade noch von der Piste ins Gras zum Streckenposten rollen und die Kiste, mangels Seitenständer, an seinem Unterstand anlehnen. Mein Hauptschalter (mit integrierter LED) meinte - Batterie leer - oder Kabelbruch ( das Kabel von der Batterie zum Hauptschalter). Also ein bischen mit dem Streckenposten geplaudert und auf den Schandkarren für die Rückfahrt gewartet. Im Fahrerlager die Kabel kontrolliert - sieht alles gut aus. Auch hat der Hautpschalter wieder geleuchtet. Hmm.... was denn jetzt ? Die Batterie ans Ladegerät gehängt - dieses meinte: 50%. Also erst mal laden. Die nächsten zwei Turns kam dann wieder die R1 zum Einsatz - damit die Batterie auch genug Zeit zum Laden hat.

Neuer Turn - neues Glück....für ca 3 Runden oder umgerechnet 6min Fahrzeit. Die SV ruckelt, geht aus, ich fahre ins Gras - und.....mist kein Reifenstapel. Den Rest des Turns durfte ich dann die SV halten, bis mich der Schandkarren wieder zurück ins Fahrerlager gebracht hat. Mal schnell ein Multimeter ausgeliehen (echt jetzt- ich hattte von der Flex, über Lötkolben, Heissluftpistole, Akkuschrauber, Dremel alles dabei - sogar ne Blechschere hab ich eingepackt!- Nur die Drehbank und Fräse mussten zu hause bleiben....und das Multimeter vergessen). Das Multimeter meinte dann 10V (oder waren es 0 ? kann mich nicht genau erinnern). Jedenfalls hatte das BatterieMgmt-System seinen dienst getan und den Akku vor Tiefentladung geschützt. Also klarer fall - die Batteire ist mit 7ah zu klein. Kann doch echt nicht sein - oder ? Die müsste für 30-60 min ausreichend sein.
Ein weiteres mal wollte ich die Jungs vom Schandkarren dann echt nicht nochmals bemühen und hab die restlichen Turns mit der R1 bestritten.

Montag...neuer Tag, neue Batterie...neues Glück...
ich hatte zum Glück ja mehr als nur einen Akku gefertigt - und in weiser Voraussicht auch ein Kabel um die beiden Akkus parallel anzuschließen.

Bild

Kabelbinder are your friends (or duct tape) - at least on the race track ;)

Mit gemischten Gefühlen bin ich los gefahren. Ich wollte da jetzt auch echt nichts überstrapazieren und hab den Turn nach 5 Runden abgebrochen (dieses mal ohne Schandkarren) um die Batterie-Spannung zu messen. Und siehe da - immer noch die Ausgangsspannung von 13.3V. Mit jedem Turn wurde ich auch mutiger - und da ab Mittag schon einige abgereist waren - konnte ich dann Tripple-Turns fahren - d.h. 45 minuten am stück. Mit der selben Batterie - ohne nachzuladen. Was genau die Ursache war/ist muss ich noch herausfinden. Ev. ist beim ersten Akku einfach eine Zelle nicht ganz koscher und der zweite Akku ist besser und hätte alleine gereicht. Aber ehrlich gesagt wollte ich dies nicht zwingend nochmals auf der Strecke herausfinden resp. ausprobieren ;)

Von den Fahreigenschaften gibts noch einiges zu tun. Die Front fühlt sich gut an. Die Bremsen sind der Hammer - ein Finger reicht vollkommen aus. Die Bremsleistung ist selbst mit den normalen Strassenbeläge mehr als überdimensioniert - die CRQ hab ich erst gar nicht ausgepackt sonst mach das Ding nur noch Stoppies ;)

Aber das Heck stimmt noch nicht. Das Heck fühlt sich beinahe ungefedert an. Bei jeder Bodenwelle hatte ich das Gefühl, aus dem Sattel gehoben zu werden. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich meinen Allerwertesten das erste mal auf so ein Moosgummi-Brett statt ein flauschiges Serien-Sitzchen gesetzt habe.
Oder dass man die Federvorspannung korrekt einstellen sollte (static sag). Dies könnte schon mal etwas Abhilfe schaffen - hatte ich in der ganzen Aufregung komplett vergessen. Oder - last but not least - das Federbein ist einfach zu straff für die abgespeckte SV.

Die SV ist extrem agil, aber auch "kippelig". Durch die R1 Gabel ist die Front ca. 25mm tiefer und durch das Kawa-Bein gabs eine Heckhöherlegung von ca. 4cm. Mit der falsch eingestellten Federvorspannung wohl eher 6cm. Hier werde ich mir im Winter wohl mal neue Umlenkknochen anfertigen oder verstellbare zulegen.

Auf jedenfall habe ich jetzt ein paar Eindrücke und Ideen um die SV weiter zu "entwickeln".

Ist jetzt ein bischen länger geworden . aber habe in letzter Zeit ja auch nicht viel geschrieben/berichtet.
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