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Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

gixxn hat geschrieben:Was genau ist das für ein Messgerät (Hersteller, Name?).
Und was kostet so etwas?
Wenn ich mich recht erinnere sind die Dinger gar nicht so billig, oder?

Wäre nett wenn du dann noch auflisten könntest welche Verbraucher (ganz grob) du alle installiert hast,
dann kann ich eventuell meinen Gesamtverbrauch in Ah auch abschätzen.

Danke dir erstmal so weit.


gruß gixxn
Das Messgerät ist ein Billig-China-Teil über ebay für keine 15,00 € incl. Versand. Such nach "Power Analyzer 150A".
Für den Zweck ist es alle mal gut. Stimmt aber, die Teile waren mal echt teuer.

An Verbrauchern ... jo... sollte eigentlich nur die serienmäßige Zündanlage, die Instrumente und der PCV sein. ABS ist ausgebaut, Licht auch, wüsste nicht, was sonst noch nennenswert Strom ziehen sollte. Das Datarecording läuft auf einen eigenen Akku. Den Verbrauch vom Anlasser kann man getrost unter den Tisch fallen lassen. 100 A x 1,0 sec. entspricht ca. 20 sec. laufen mit 5 A Verbrauch.


Ist aber kein echter Aufwand, so ein Messgerät mal dazwischen zu schalten. Messgerät, 2 x 2,5 m Kabel mit 8 bis 10 mm², 2 Kabelschuhe um die Kabel mit den Polkabeln des Kabelbaums zu verschrauben und natürlich noch 8 Satz Hochstrom-Goldstecker mit mind. 6mm (die packen mind. 100 A Dauerlast) aus dem Modellbaubereich. Die fetten Kabel halt, weil die 80A bis 100A Startstrom drüber laufen müssen.

Hoffe, es hilft weiter.

Gruß
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

focuswrc hat geschrieben:Warum nimmst nich nen LiFePo? Der hat nur 13,2V
Eigentlich wollte ich ja einen vorhandenen LiPo Akku nehmen. Dazu kommt, dass die LiFePo bei gleicher Kapazität einiges teuer sind. Dann noch die Ladespannung der ER von 14,2 V bis 15,2 V. Ich dachte, es kommt mit der Nennspannung von 14,8 V hin. Inzwischen stehen die neuen LiPos aber echt gut im Futter.

Gruß
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Heute 3 Turns auf den Rheinring gefahren, alles aus der Batterie.

Gerechnet hatte ich mit einem Verbrauch von 5A bis 10A, also 1,7 Ah bis 3,3 Ah für einen 20 Minuten Turn.
Letztlich waren es dann folgende Werte, die sich in den 3 Turns bestätigt haben:

Verbrauch im Leerlauf: knapp unter 3,00 A bis zu 3,60 A

Verbrauch für einen Turn mit Fahrt vom Stellplatz zur Strecke und wieder zurück: 1,5 Ah bis 1,8 Ah.
Also zieht die ER im Schnitt so runde 4 A während eines Turns. Einiges weniger, als ich gedacht hatte.

Für einen 20 min. Turn mit An- und Abfahrt sowie Einführungsrunde beim Rennen muss ich rund 30 min. rechnen. Bei einem Verbrauch von 4 A macht das 2 Ah. Da man Akkus nicht leer machen sollte, so runde 2,5 Ah, mit Reserve werde ich wohl Akkus mit ca. 3.500 mAh einsetzen. Die liefern auch genügend Reserven für den Startvorgang. Der braucht halt knapp 100 A und das bedeutet bei 3.500er Zellen mind. 30C. Für Zellen aus dem Modellbaubereich kein Thema, einige andere die z.B. für Taschenlampen gedacht sind können das schlicht nicht liefern.

Was sich auch positiv bemerkbar gemacht hat, war die fehlende Schwungmasse des Polrades. Ist jetzt nicht die Welt, aber doch leicht spürbar.

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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Der "große Motor" ist wieder da, es kann jetzt also an den Zusammenbau gehen.

Damit Gabel und Schwinge frei montiert werden können, habe ich mir einen Ständer gebaut, der am Motor verschraubt wird. Kawasaki hat die Ölwanne der ER-6 dankenswerter Weise mit 4 Aufnahmen versehen. Den Schwerpunkt des kompletten Motorrades habe ich ermittelt und den Ständer so platziert, dass der Gesamtschwerpunkt mittig über dem Ständer sitzt. Die Auflagefläche des Ständers ist 50 cm in der Länge und 40 cm in der Breite, sollte für einen sicheren Stand gut reichen.
ER6-131.JPG
Rahmen und Schwinge waren zwischenzeitlich zum Sandstrahlen. Der Rahmen bekommt noch einige kleine Halterungen und dann geht es ans Lackieren. Ich habe mich für Rahmen & Schwinge in Ducati-Rot sowie Verkleidung und Höcker im neuen Kawasaki-Grün entschieden. Mal schauen, wie es zum Schluss aussieht. Der Lacker wollte alleine für Rahmen und Schwinge 250,- €. Vermutlich gerechtfertigt, ist mir für ein "Verschleißteil" aber zu viel. Was die Lackierung von Verkleidung und Höcker gekostete hätten, habe ich erst gar nicht gefragt. Daher gibt es eine Lackierung aus der 2K-Dose. Mit etwas Übung wird auch so eine Lackierung ganz ansehnlich. Bisher hat es zumindest ganz gut funktioniert.

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Beitrag von scm »

Also du kannst jetzt den Rahmen über den Motor stülpen und
alles weitere montieren während das Ding auf dem gezeigten
Ständer steht? Gut gelöst!

klickklack-Lackierung find ich genau angemessen für
ne Rennmaschine!

Weiterhin viel Erfolg!

Gruß
Sven
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

scm hat geschrieben:Also du kannst jetzt den Rahmen über den Motor stülpen und alles weitere montieren während das Ding auf dem gezeigten Ständer steht?
So ist der Plan.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Heute will ich einen kleinen Einblick in die "inneren Werte" des ER6 Motors gewähren. Etwas Vorher / Nachher.

Vorher mit 38mm:
ER6-132.JPG
Nachher mit 47mm:
ER6-133.JPG
Ich denke, dass sollte genug Querschnitt für ordentlich Gasdurchsatz sein.

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Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Leider gibt es hier in der Gegend keine Lackierkabine zum Mieten. Einen Lackierer habe ich gefragt, ob ich mal für "ne Stunde" seine Kabine anmieten könnte.... der hat mich angesehen, als hätte ich seiner minderjährigen Tochter einen unsittlichen Antrag gemacht. Lackierkabine ist also nicht.

Bleibt mir nur, meine Werkstatt umzurüsten und alles mit Folie abzudecken.
ER6-134.JPG
Der Sprühnebel aus den 2K-Dosen ist was die Verschmutzung angeht wirklich übel.

Nachdem die letzten Halterungen am Rahmen angeschweißt sind, werden Rahmen und Schwinge aufgehängt.
Auf dem nächsten Foto haben sie schon 2 Dosen Grundierung erhalten. Sieht man deutlich an den Folien.
ER6-135.JPG
Die Grundierung anziehen lassen und dann mit dem 2-K-Lack in "Ferrari-Rot" drüber.
ER6-136.JPG
Also, Rot ist es schon mal. Ich war sehr erstaunt, aber das hier ist das Ergebnis von nur einer Dose mit 400 ml, also 100 ml Lack. Mal sehen, wie es aussieht, wenn der Lack angezogen ist. Eine Dose habe ich noch in Reserve. Wenn erforderlich, kann ich noch eine Schicht drüber legen.

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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Der Hersteller hatte vergessen mit den neuen Nockenwellen auch die Zahnräder mit zurück zu schicken. Daher konnten die Nockenwellen erst heute eingebaut und eingestellt werden.
ER6-137.JPG
ER6-137.JPG (128.79 KiB) 1155 mal betrachtet
Das Ganze ist einiges mehr an Aufwand, als bei einem Serienmotor. Nicht einfach die Kurbelwelle auf die richtige Position drehen und dann die Nockenwellen gemäß Markierungen unter die Zahnkette legen, vielleicht noch die Kettenglieder bis zur Markierung an der Einlasswelle zählen, Kettenspanner rein..... Fertig! Nicht beim ersten Mal.

Da hier alles eine komplette Eigenentwicklung ist, geht ohne Messuhren gar nichts. Die Steuerzeiten sollen ja zumindest auf 1 Grad, besser 0,5 Grad, stimmen. Fast einen ganzen Tag später tun sie das jetzt auch. Danach eigene Markierung auf Nockenwelle und Zahnrad angebracht, damit es beim nächsten Mal so schnell geht, wie bei einem Serienmopped.

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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Heute ein sehr erfreuliche Nachricht. Passt!

Hatte mir letzte Jahr bei ebay die wohl bisher einzige gebraucht angebotene Slipper-Clutch einer EX 650 Bj. ab 2017 auf Verdacht geschossen. Verglichen mit einer Slipper-Clutch aus dem Zubehörhandel - die liegen so bei 700,00 € - gab es die richtig günstig. War nur die Frage, ob sie in den alten ER6 Motor passt.
ER6-138.JPG
Wie man sieht, ist ein Tausch 1 zu 1 möglich.

Jetzt ist nur noch die Frage, mit welchen Kupplungsbelägen und Federn die Kupplung die Power (hoffentlich vorhandene) des "großen" Motors verträgt. Die originale Kupplung war schon mit den 85 PS des "kleinen" Motors überfordert und verlangte nach härteren Federn. Habe mal bei EBC angefragt und warte aktuell noch auf Rückmeldung. Ich denke mal im schlimmsten Fall bedarf es einiger knackiger Federn um den Anpressdruck zu erhöhen.

So viel für heute.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
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