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Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von schnubbi »

Wir driften hier schon wieder viel zu weit vom Thema ab, aber das hier würde ich gerne noch kommentieren, weil es falsch ist:
Knubbler hat geschrieben: Wenn man sich aufmerksam den Motorsport im Fernsehen ansieht, dann kann man sogar drauf kommen wie man es sich zu nutze macht, dass andere Moppeds mehr Leistung haben. Ich würde als Stock Fahrer nämlich einen Tick länger übersetzen und auf der Graden an einem Open Mopped im Windschatten mitfahren. So kann ich schneller fahren als es mein Fahrzeug überhaupt erst erlaubt.

Bei einem geringen Leistungsunterschied klappt das noch wunderbar. Bei 15PS Unterschied hast du schon keine Chance mehr. Da fährt das Open Moped dir einfach davon. :oops:
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von Knubbler »

Knubbler hat geschrieben:Was ich noch hinzufügen möchte, die reine Spitzenleistung zu nennen hat sehr wenig Aussagekraft, außer vielleicht am Stammtisch...
Habe kurz mal nach "Tuning Leistungsdiagramm" gegoogelt und ein schönes Beispiel dafür gefunden.
IMG_20181222_120438.jpg
Eine Ducati Hypermotard, die nach dem Überarbeiten sogar ein knappes PS weniger hat (blaue Linie).
Da würden jetzt viele Stammtisch Analyse Profis auf die Barrikaden gehen, aber sehen wir doch mal genau hin.
Die neue Kurve hat die Leistung nicht nur 1000 Umdrehungen früher sondern auch zwischendurch 10% mehr PS/Nm. Und da es ein vorher zu nachher Diagramm auf dem selben Prüfstand ist, kann man auch von einer beachtlichen Steigerung sprechen (Denn absolute Werte auf irgendeinem Prüfstand zählen nunmal nicht wirkich, sie ist idR nämlich nicht prüfbar, außer durch einen Vergleich)
Im Endeffekt geht es darum wie viel Durchschnittliche Leistung einem über das genutzte Drehzahlband zur Verfügung steht und die liegt, bei diesem Beispiel, bei der blauen Kurve signifikant über der roten. Und das obwohl "knapp ein PS verloren gegangen ist".
Es hat schon seinen Grund warum die MotoGP mit "nur" 260PS fahren obwohl vor über 10 Jahren schon 328PS/Liter aus einem Saugmotor geholt worden sind (Formel 1, 3.0 V10 Motoren), denn damit wären sie am Ende sogar langsamer.
In dem Beitrag ein paar Seiten zuvor hab ich es schon beschrieben, eine Spitzen Leistung zu einer bestimmten Drehzahl verrät einem nicht welche Leistung durchschnittlich im Drehzahlband zur Verfügung steht. Man kann einen 85PS Motor bauen, der mehr Leistung im Schnitt hat als ein gezüchteter 100PS Motor.
Und da der Luft widerstand im Quadrat steigt, bewerte ich in dieser Leistungsklasse die Aerodynamik als wichtiger als 10PS mehr. Ein Verbesserung des cW Wertes um 10% ist bei selber Stirnfläche wie 10% mehr Spitzenleistung auf der Geraden. Man siehe sich einfach die Moto3 an, die fahren mit 55PS bis zu 235kmh. Eine SV mit 100PS hat schon mit 230kmh Schwierigkeiten. Die Gründe dafür lass ich jetzt mal weg, wir kommen wirkich vom Thema ab.

Zum Thema Leichtbau, gibt es schon eine Richtung wie schwer die ER dann Rennfertig wiegen wird?
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Die ER ist im Originalzustand ein recht fettes Schwein. Sie wiegt laut Werk 208 kg, das habe ich auch so an einer vollgetankten 2006er ER mit 2 Waagen auch gemessen.

Bei 16 L Sprit / 12 kg sind das 196 kg fahrfertig ohne Sprit.

Meine hat letztes Jahr 172 kg ohne Benzin gewogen.

Ziel ist ein Gewicht von 150 kg ohne Sprit, also 162 kg vollgetankt.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Auch wenn es keiner gerne macht, wer sich auf der Renne rumtreibt, fällt auch mal runter. Da ich keine Lust hatte, jedes Mal, wenn der Heckrahmen krumm ist bei Null anzufangen, habe ich mir etwas 50x30 mm V2A Rohr bestellt und daraus eine Heling gebaut.
ER6-048.JPG
Sogar das mit dem Heften geht inzwischen halbwegs ordentlich, zumindest hältst.

Die senkrechten Vierkantrohre in der Mitte und ganz links sind durchgebohrt und mit Anschweißmuttern versehen. Jetzt kann ich dort z.B. eine Aluwinkelprofil mit Langloch anschrauben und so die Tankauflage mit den beiden Nietmuttern zum Schweißen fixieren. Hinten kann ich auf die gleiche Weise die Höhe der Auflagen für die oberen Rahmenrohre einstellen. Was noch fehlt, ist der Halter zum fixieren der hinteren Sitzauflage. Damit ist zukünftig jeder weitere Heckrahmen wesentlich schneller gefertigt, als beim ersten Mal. Was noch an Toleranzen übrig bleibt, ist im Rahmen und kann über die Befestigungspunkte am Hauptrahmen ausgeglichen werden.

So viel für heute.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von schnubbi »

Was mir gerade noch aufgefallen ist:
Ich befürchte, dass deine Nockenwellen Einzelanfertigungen nicht dem Reglement entsprechen. Bevor du da jetzt viel Geld investierst, würde ich das an deiner Stelle erst mal abklären.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Irgendwie hatte der Schweißer keine Zeit, keine Lust???Jedenfalls war er nicht da.
Da heute die bestelltenTitanschweißdrähte gekommen sind probiere ich es halt auf eigene Faust. Siehe da, nach einigen Versuchen an den Reststücken geht es mit nur 25 A bis 30 A eigentlich ganz vernünftig.
ER6-049.JPG
Wenn sich die Rohre berühren, kann man es sogar einfach verlaufen lassen. Schwieriger wird es, wenn zwischen den Rohren ein kleiner Spalt ist. Da hauen einem gerne die Enden ab und werden zum Loch. Hier eine Brücke zu schlagen ist nicht ganz leicht, zumindest für mich.
ER6-050.JPG
ER6-050.JPG (90.81 KiB) 1038 mal betrachtet
Zumindest sind keine Löcher reingebrannt und es hält. Jetzt kann es mit der Verbindung zum Enddämpfer weiter gehen.

in diesem Stadium bringt der Krümmer stolze 879 g auf die Waage.

Soviel für heute.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von Lurker »

Servus!

für die finale Verschweißung kann ich Dir diese Adresse empfehlen:

https://www.haupenthal-feinmechanik.de/
Gruß Lurker

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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Lurker hat geschrieben:Servus!

für die finale Verschweißung kann ich Dir diese Adresse empfehlen:

https://www.haupenthal-feinmechanik.de/
Danke für den Hinweis, so was ist immer hilfreich.
Bei ihm hatte ich schon den Adapter zwischen dem Originalkrümmer und dem ZX10R Dämpfer machen lassen. War wirklich gute Arbeit. Habe aber hier in der Gegend noch jemanden, der das wohl auch kann. Will den alternativ mal fragen.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Das Nachfragen hinsichtlich Titankrümmer Schweißen hat sich gelohnt. Wollte gestern eigentlich nur mal fragen, ob es geht, was es so kosten würde und wie lange es geht. "Gehen Sie für eine Stunde einen Kaffee trinken, dann ist er fertig". War dann auch so und günstig dazu. Qualität gut und wiederkommen darf ich auch. Also wie man es gerne hat.
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ER6-051.JPG (101.51 KiB) 1037 mal betrachtet
Dafür, dass es doch Spalte zu überbrücken gab, sind die Schweißnähte ordentlich geworden.
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Wirklich schöne Schweißnähte gibt es wohl nur, wenn die Rohre spaltfrei aneinander liegen. Der Mehraufwand wäre für mich gewaltig. Muss nicht sein, hält auch so. Soll ja eine Fahrmaschine und keine Guckmaschine werden.

Als nächstes steht der Rest vom Auspuff auf der ToDo Liste. Damit ich den Endtopf richtig positionieren kann, muss zuerst einmal die rechte Fußraste ans Mopped. Also aus einer 10mm Aluplatte aus AW 7075 eine Grundplatte gefertigt. Diese ist erst einmal mit einigen Unterlegscheiben nur an der unteren Halterung befestigt. Aussägen kann ich Rundung des Rahmens später immer noch. Darauf schnall ich mir jetzt einen Stiefel. So kann ich den Endschalldämpfer so positionieren, dass ich mir den Stiefel nicht am Auspuffrohr / Endtopf verschmore.
ER6-053.JPG
So viel für heute.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Heute stand die Positionierung und Befestigung des Endschalldämpfers auf der Tagesordnung. Dafür habe ich aus meinem Fundus einen alten Carbon-Auspuffhalter für eine ZXR 750 L genommen. Dieser hatte beim freihändigen "Drannhalten" so ungefähr gepasst. Also ein 5er Alublech mit 2 Löchern versehen, die Auspuffhalter montiert und das Ganze mit Schraubzwingen in der ungefähren Position an den Hechrahmen geklemmt. Dann den ZX10R Enddämpfer incl. Anschlussrohr angeschraubt.
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Der Auspuffhalter passt, wie bestellt und extra für mich gemacht. Der Schalldämpfer ist an der richtigen Position und hat auch die passenden 2 cm Luft zur Schwinge. Jetzt noch mit einem Stiefel (ohne Inhalt) prüfen, ob die Ferse nicht auf dem Auspuffrohr aufliegt. Dafür bei der bestehenden ER aufgesessen, den Fuß so auf die Raste, dass diese unter dem Ballen ist und mit einem Winkelmesser (gibt es für wenige Euro bei ebay) unter dem Stiefelabsatz den Winkel zur Horizontalen gemessen.

Anschließend den Stiefel so auf die Raste stellen, das diese wieder unter der gleichen Stelle liegt, wie beim Fahren. Dann den Winkelmesser nochmals unter des Stiefelabsatz gehalten und geprüft, ob der Stiefel auf dem heißen Auspuffrohr aufliegt. Wie man sieht, würde die Ferse nur den Enddämpfer berühren und das auch erst, wenn der Winkel sehr viel flacher ist, als im normalen Fahrbetrieb.
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Passt also alles und hat ausreichend Luft. Der Endtopf kann in dieser Position montiert werden. Dafür muss eine Halterung an den Heckrahmen, an der ich den Auspuffhalter anschrauben kann. Diesen habe ich aus einem Stück Alu Rechteckmaterial gefertigt. 2 Löcher mit 66 mm Abstand gebohrt, Gewinde rein und oben eine Phase von 1mm zum Schweißen, fertig ist die Aufnahme für den Auspuffhalter. Sieht dann so aus.
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Selbst geschweißt! Freu mich gerade wie ein kleines Kind. Hält und sieht auch noch ganz passabel aus.

Da jetzt beide Enden feststehen, kann ich an das Verbindungsrohr zwischen Krümmer und Endtopf gehen. Zu überbrücken ist diese Länge:
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ER6-057.JPG (90.14 KiB) 1036 mal betrachtet
Passende Rohre gibt es wieder bei verschiedenen Serienmodellen. Habe mir in den vergangenen Monaten einen kleinen Vorrat an solchen Teilen angelegt. Immer, wenn es was günstig gab, ist es zu mir gewandert. Daraus kann ich jetzt schöpfen und auch mal ein Rohr versauen.

Soviel für heute.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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