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Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Seit dem letzten Post ist es ein Stück weiter gegangen. Es sind "leckere Teilchen" aus USA eingetroffen.
ER6-030.JPG
Carrillos und 2 Satz JE-Kolben.
An Hand der Breite der flachen Fläche erkennt man gut, welcher Kolben welche Verdichtung hat.
Links 1:12,5 und recht 1:13,5.

Damit sich Kolben und Ventile mit den neuen Nockenwellen nicht ins Gehege kommen, muss das Spiel zwischen Kolben und Ventilen im OT ermittelt werden. Dazu nehme ich einen Schnelltaster wie auf dem Foto zu sehen. Die Ventilfedern für je ein Einlass- und Auslassventil werden ausgebaut. Der Kopf so mit allen Dichtungen montiert. Der Kolben vorher grob auf OT gestellt. Dann den Taster auf das Ventil aufsetzten und die Kurbelwelle drehen. Man sieht sehr genau, wo der OT ist. Steht der Kolben im OT und liegt das Ventil auf dem Kolben auf, wird der Ring des Schnelltaster so gestellt, dass der Zeiger auf "0" steht. Dann das Ventil mit einer Pinzette anheben, bis es auf dem Ventilsitz aufliegt. Der Weg ist dann das Spiel zwischen Ventil und Kolben im OT.
ER6-031.JPG
Beim Heckrahmen musste ich inzwischen feststellen, dass der letzte Schweißer den Rahmen leicht schief zusammen geschweißt hat. Da brauche ich mich nicht wundern, dass nichts mehr richtig passt. Um das auszugleichen, musste die hintere Auflage der Sitzbank auf der rechten Seite mit runden 5 mm Abstand und einem Füllstück aus Alu angeschweißt werden. Dann war ich heute beim 2.ten Schweißer. Diesmal mit WIG, wie es sich gehört. Jetzt ist der Heckrahmen fertig und einsatzbereit.
ER6-032.JPG
Von vorne sieht man gut, dass die Sitzbank eben auf der Aluauflage liegt. Da es sich am montierten Höcker nicht messen lässt, waren einige Versuche erforderlich, bis die richtigen Winkel gefunden waren. Die schrägen Stützen der vorderen Auflage sind unten in 2 Achsen schräg gefräst damit es dann oben so passt, wie ich das wollte.
ER6-033.JPG
Gewicht aktuell: 1.197 g

Für den zweiten Heckrahmen habe ich gleich Rohre mit 1,5 mm statt 2,0mm gefertigt und mitgenommen. Die sind ebenfalls verschweißt worden. Jetzt geht es an die Heling für den Heckrahmen.

Das war es auch schon wieder für heute.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Ucky13 »

Sehr schöner Umbaubericht! Aber ich persönlich denke wenn du über 95 PS kommen solltest bist du in unserer klasse übermotorisiert, so viel Leistung hat keiner.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Ucky13 hat geschrieben:Sehr schöner Umbaubericht! Aber ich persönlich denke wenn du über 95 PS kommen solltest bist du in unserer klasse übermotorisiert, so viel Leistung hat keiner.
Danke, freut mich, wenn dir der Umbaubericht gefällt.

Es wird auf jeden Fall 2 Motoren geben.

Einer basiert auf dem 2018er Motor, der bereits 87 PS an der Kupplung hatte. Mit Airbox, neuen JE Kloben (1:12,5) passender Einspritzanlage und den ZX10R Krümmern sollte der einiges über 90 PS landen. Alleine die Erhöhung der Verdichtung von serienmäßigen 1:11,3 auf 1:12,5 sollte den Motor über die 90 PS Marke bringen.

Der andere Motor erhält die Carrillos, die JE Kolben mit 1:13,5, Neue Nockenwellen, einen überarbeiteten Kopf, den ZX10R Auspuff, natürlich auch eine entsprechende Einspritzung mit Airbox. Wenn der nicht einiges über 100 PS auf die Rolle drückt, wäre es eine echte Enttäuschung.

Aber mach dir keine Gedanken, das Mopped mag schnell werden. Der, der drauf sitzt ist es nicht. Also alles gut.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Heute habe ich an einem der Köpfe die Aufnahmen der Krümmer aufgespindelt und an die vorgesehen Krümmer der ZX10R angepasst. Dafür muss der Kopf irgendwie im richtigen Winkel auf die Fräse gespannt werden. Bei solchen Dingen versuche ich immer den einfachsten Weg zu gehen, so auch hier.

Als Erstes mal den Winkel abgenommen in dem der Kopf aufgespannt werden muss.
ER6-034.JPG
Zum Spannen erschien es mir das Einfachste, eine Halterung zu bauen, die ich am Kopf anschrauben und in den Schraubstock einspannen kann. Klingt aufwändig, ist aber um so einfacher.
ER6-035.JPG
Die beiden Gewindestangen werden einfach durch die Zündkerzenlöcher geführt. Auf der anderen Seite ein Aluplatte mit passenden Löchern drauf und Schrauben zu. So kann der Kopf ohne Risiko leicht in den Schraubstock eingespannt werden.
ER6-036.JPG
Dann mit dem Ausdrehwerkzeug die Aufnahmen von 38mm auf 41,5 mm aufweiten.
ER6-037.JPG
Damit passt dann der Krümmer der ZX10R zumindest mal ohne Problem an den ER6 Kopf. Durch das Aufspindeln entsteht sogar eine Auflage für die Krümmerdichtung.

Soweit für heute.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 11:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von Knubbler »

Also wenn 95PS schon übermotorisiert sind, dann hat mir ein Mäuschen geflüstert werden das mehr als einer haben dieses Jahr :wink:

Leider werden im Fahrerlager ständig nur maximal Werte genannt, aber was sagt es denn aus, dass bei einer bestimmten Drehzahl eine maximale Leistung erreicht wird? Annähernd garnichts. Im Endeffekt zählt im genutzten Drehzahlband die durchschnittliche Leistung die man zur Verfügung hat, denn bei der Beschleunigung wird nun mal das ganze Drehzahlband durchlaufen.
Eine hohe Spitzenleistung mit einem super spitzen Verlauf bringt daher auch recht wenig, weil die Leistung im Mittel auch gering ist.
Das ist auch der Grund weshalb die MotoGP "nur" 260PS fahren anstatt über 300. Denn das wurde technisch schon 2005 bewiesen dass aus einem Sauger 330PS/l geholt werden können (Honda RA005E).

An ER-Treiber, sehr schön gemacht mit dem Auslass. Bin schon gespannt wie die Krümmer dann am Motor entlang laufen und ob das alles passt.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Heute war die Anpassung des Krümmers dran. Der Plan war eigentlich, eines der Rohre mit einem Sägeschnitt zu teilen, das ganze etwas zu verdrehen und dann wieder zu heften. Der Zylinderabstand der ER ist nur wenige mm größer, als der der ZX10R. Es sollte eigentlich ein Verdrehen von 1 Grad oder weniger ausreichen.... Da waren wohl leichte Spannungen im Originalkrümmer.
ER6-038.JPG
Zuschweißen wird schwierig.

Also auch den zweiten Krümmer abgesägt und dort ein paar Millimeter rausgenommen - schon besser.
ER6-039.JPG
Damit der Krümmer zum fachgerechten Verschweißen verschickt werden kann, muss er geheftet werden. Keiner da, der es kann? Also selber probieren.
ER6-040.JPG
Schön ist anders, aber hält. Das Ergebnis ist ein passender Titankrümmer, der 960 g auf die Waage bringt.
Zuletzt geändert von ER6-Treiber am Montag 26. Oktober 2020, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von Knubbler »

Das sieht doch gut aus! Aber gehen die Rohre auch am ganzen Motor vorbei? Wäre ärgerlich das erst nach dem Schweißen festzustellen
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von ER6-Treiber »

Knubbler hat geschrieben:Das sieht doch gut aus! Aber gehen die Rohre auch am ganzen Motor vorbei? Wäre ärgerlich das erst nach dem Schweißen festzustellen
Absolut, daher habe ich eben den Motor mal kurz zusammengesteckt, in den Rahmen gehängt und versucht, den Krümmer zu montieren. Beim Dranhalten sieht es noch gut aus. Montieren ist leider nicht. Wäre auch zu schön gewesen, diesen Punkt so einfach und elegant abzuhaken. Der Auslass der ER am Kopf ist stärker nach unten geneigt, als der einer ZX10R. Daher ist der oberste Bogen des ZX10R Krümmers zu stark und die Krümmerrohre stoßen unten am Motor an.
Mal in Ruhe darüber nachdenken, wie ich es angehe das die Krümmer sauber aber eng anliegend am Motorgehäuse vorbeiführen. Es muss schließlich ausreichend Platz für einen großen Kühler bleiben. Auf Temperaturprobleme habe ich nun so überhaupt keine Lust.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von Knubbler »

Da brauchst Du Dir keine großen Sorgen zu machen. Der Krümmer sollte natürlich nichts berühren, aber selbst wenn ein Stahl Krümmer bei 900° glüht, dann gibt er immer noch einen Großteil seiner Wärme über Konvention und direkte Wärmeleitung ab.
Würde es noch heißer werden, wie zum Beispiel in einem Industrie Ofen, dann kehrt sich das schnell um, denn die Wärmestrahlung steigt in der vierten Potenz, also bei 1800°C wäre die Strahlung dann 16x so hoch und damit dominierend. Beim Krümmer ist aber bei um die 1000° Schluss.
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Re: Aufbau einer Kawasaki ER6 für die German Twin Trophy

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Beitrag von schnubbi »

Ich glaube er meinte eher, dass er genug Platz für den großen Kühler benötigt.
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