Zum Inhalt

RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

Moderatoren: as, Chris

  • Benutzeravatar
  • SlowMo400 Offline
  • Beiträge: 194
  • Registriert: Samstag 16. Januar 2016, 18:59
  • Motorrad: ZXR 400

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von SlowMo400 »

Im Prinzip interpretierst du das richtig, wobei "lackiert" auch immer etwas mit isoliert also auch nicht 100% ideal ist.

Stichwort zum Nachlesen ist "Emissivität" bzw "Emissionsgrad". Ich hatte mal irgendwo ne schöne Tabelle wo diverse Materialien verglichen wurden, wenn ich sie noch finde reiche ich's nach ;)


Edit:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Emissionsgrad

http://www.kleiberinfrared.de/index.php ... grade.html

Ist nicht die Tabelle die ich ursprünglich meinte, verdeutlicht es aber ebenfalls.
Zuletzt geändert von SlowMo400 am Dienstag 3. Mai 2016, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
Push it!
  • Benutzeravatar
  • BarnieGeröllheimer Offline
  • Beiträge: 677
  • Registriert: Sonntag 23. Mai 2010, 12:43
  • Motorrad: KTM RC8 R
  • Lieblingsstrecke: Pan/Brünn
  • Wohnort: Regensburg

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von BarnieGeröllheimer »

Meine Mille läuft mit Akra-Map und randvollem Tank im Langstreckenrennen am Pan 18 Runden bis die Lampe kommt + 2 Runden zum Reinkommen =20 Runden und dann gehen 16,xx Liter rein. Also 0,8 l /Runde (4,75 km) = 16,8 l/100 km genehmigt sich das Saufstück. Dafür ist sie nach 10000 km Rennstrecke noch kerngesund :D
Ich fahre schon immer BMW und habe noch Sex
R 100 RS - Sonntags
RC8 R - Renne
RSV Mille R - Renne
  • Benutzeravatar
  • kickthedonkey Offline
  • Beiträge: 32
  • Registriert: Dienstag 5. August 2014, 20:11
  • Motorrad: RSV Mille + Factory
  • Wohnort: Stade

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von kickthedonkey »

Man muss halt gucken welche Art der Übertragung herscht. Wenn die Wärme über die Luft übertragen wird, dann eignet sich ein Metall sehr gut zum Kühlen. Strahlungswärme wird aber von Metaloberflächen reflektiert. Wie schon im Post über die Airbox erwähnt, werde ich verschiedene Blattmetalle auf ihre Wirksamkeit als Hitzeschutz testen.

:D Da wird es wohl knapp. Egal, dann fahr ich bei den ersten Tests 1-2 Runden weniger und baue später einen noch leichteren Tank mit größerem Volumen ;) Wisst ihr wie Oschersleben in sachen Spritverbrauch ist bzw vergleichbar ist?
  • Benutzeravatar
  • SlowMo400 Offline
  • Beiträge: 194
  • Registriert: Samstag 16. Januar 2016, 18:59
  • Motorrad: ZXR 400

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von SlowMo400 »

kickthedonkey hat geschrieben:Wenn die Wärme über die Luft übertragen wird, dann eignet sich ein Metall sehr gut zum Kühlen. Strahlungswärme wird aber von Metaloberflächen reflektiert.
Und wie kommt die Wärme durch die Luft ans Metall? :idea:
Push it!
  • Benutzeravatar
  • kickthedonkey Offline
  • Beiträge: 32
  • Registriert: Dienstag 5. August 2014, 20:11
  • Motorrad: RSV Mille + Factory
  • Wohnort: Stade

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von kickthedonkey »

Einfache Wärmeleitung, so wie Wärme durch andere Medien auch übertragen wird. Wenn die Luft steht, dann gibt es auf jeden Fall diese Übertragung. Wenn die Hülle aus Kunststoff ist, wird die diese nur langsam aufnehmen. Die Strahlungswärme wird von dem Kunststoff aber besser aufgenommen als von Metallen. Vielleicht werde ich einfach kleine Lüftungsschlitze einarbeiten, sodas die Luft im Kasten nicht steht.
  • Benutzeravatar
  • kickthedonkey Offline
  • Beiträge: 32
  • Registriert: Dienstag 5. August 2014, 20:11
  • Motorrad: RSV Mille + Factory
  • Wohnort: Stade

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von kickthedonkey »

Teil 3.1


Tankmodell



Wie in dem ersten Beitrag schon gesagt, habe ich die Absicht gehabt, so viele Funktionen in jedes Bauteil zu integrieren, wie möglich. Genau das war die Idee mit dem Tank. Es sollte hauptsächlich als 3 Sachen dienen: Tank, selbsttragendes Heck und die Oberseite der Airbox dienen. Die Idee ist es, die starken Strukturen, wie das tragende Heck auch gleichzeitig als Behälter zu verwenden. So muss man nicht alles doppelt bauen und spart sehr viel gewicht. Zudem haben die Behälter eine viel dickere Wandstärke als sonst, da diese tragende Teile sind. Sicherheit und so ;)

Zu Beginn muss immer ein Modell gebaut werden und eine Negativform für das CFK-Bauteil herstellen zu können. Ich habe dafür erstmal den originalen Tank genommen und als Heck eine Rennverkleidung von der SC59. Diese wurden mit Holz, Schrauben und GFK verbunden. Die Übergänge wurden zuerst mit Knetmasse gestaltet um ein gefühl fü die Form zu bekommen und auch die Möglichkeit zu haben etwas zu spielen und Ideen auszuprobieren . Danach wurde mit ganz viel Spachtel, Schleifen und Zeit die endform hergestellt und schön eben gemacht. Dieses Modell hat mehr Zeit als jedes andere Teil gefordert. Alles muss genau so sein, wie das fertige CFK-Teil sein soll, da das fertige CFK-Teil eine direkte Kopie ist. Jede Unebenheit oder Asymetrie wird einfach übertragen und kann später nicht mehr verbessert werden. Es musste auch darauf geachtet werden, dass der Tank einen gleichmäßigen Abstand zum Rahmen hat, sodas es luftdicht abgedichtet werden kann. Etwas schönes an der Arbeit: Man kann alles so bauen, wie man es haben will. Kanten, die bei Hangoff in den Oberschenkel drücken einfach enfernen, die Höhe oder den Winkel des Sitzes genau so formen, wie man es haben will. Eine Schwierigkeit war, dass die äußere Form auch gleichzeitig das Tragende teil ist. Meistens muss man sich bei Verkleidungsformen nicht überlegen wie und wo es etwas tragen muss. Hier musste gleich daran gedacht werden, dass es schön aussieht, aber auch eine tragende Funktion hat. Da konnte mir Marco einige Tips und tricks geben und wieder etwas Vertrauen schenken, was recht wichtig ist, wenn man später auf dem Tank sitzt!

Als das Modell fertig war, wurde es in 3 Teilen abgeformt. Ich habe mich dazu entscheiden die Heckspitze als separates Teil zu bauen, da es bei einem Sturz schnell beschädigt werden kann und dann ohne Probleme ausgetauscht werden kann.

-Donkey


Vorerst mit Holzplatten und Klebeband fixiert.
Bild

Alles mit Knetmasse modeliert um ein Gefühl für die Formen zu bekommen. Der Faden, der oben im Bild zu sehen ist, wurde dazu verwendet um alles mittig auszurichten. Old school :D
Bild

Alles schon grob mit Knetmasse geformt. Hier kann man noch sehen, dass die untere Halterung erst später dazu gekommen ist. Ich wollte zuerst mit einer Strebe arbeiten, die direkt unter dem Sitz angeklebt wird. Eine dumme Idee die ich hatte, weil ich kein Vertrauen hatte, dass das CFK bei Druck auch gut stützt... Marco hat mir da aber gesagt, wie dick alles sein muss sodas es keine Problem geben müsste.
Bild

Hier sieht man, dass der untere Halter dran ist, das Loch zwischen Rahmen und Tank dicht ist und das Heck nochmal geändert wurde. In dem Bild war das Modell kurz vor Fertigstellung
Bild

Das Modell wurde eingetrennt und die verschiedenen Bereiche wurden mit Knetmasse getrennt. Hier wurde das mittlere Teil schon laminiert. Keine schöne arbeit, muss aber gemacht werden :D
Bild

Fertig abgeformt. Vergleich Modell-Negativform
Bild

Noch nicht sauber, sieht aber schon nach etwas aus! :)
Bild
Zuletzt geändert von kickthedonkey am Montag 9. Mai 2016, 15:50, insgesamt 3-mal geändert.
  • Benutzeravatar
  • kickthedonkey Offline
  • Beiträge: 32
  • Registriert: Dienstag 5. August 2014, 20:11
  • Motorrad: RSV Mille + Factory
  • Wohnort: Stade

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von kickthedonkey »

Teil 3.2


Tank


Als die Negativform für den Tank fertig war, musste "nur" noch laminiert werden. Wie im letzten Beitrag schon gesagt, war ich mir mit der Dimensionierung total unsicher. Wie viele Lagen am Tank, wie viele auf dem Sitz und wie dick es direkt an der Verschraubungsstelle sein muss.

Wie gesagt, hier hat Marco Schmid von Carbomoto geholfen. Nicht nur bei dieser Frage, aber auch bei vielen Anderen hat er sofort geholfen und konnte mir seine Erfahrungswerte geben oder eine gute Idee um in die richtige Richtung zu kommen. Ohne deine Hilfe wäre der Tank bestimmt ganz merkwürdig dimensioniert und bestimmt um einiges schwerer geworden! :roll:

Mit den Infos wurden erst Vorlagen für die Zuschnitte vorbereitet. Aus Vorsicht wurde ein Harz mit 6h Topfzeit verwendet, was wir auch wirklich brauchten. Hier hat mir, wie ganz oft, Julian geholfen. Zusammen haben wir die Topfzeit fast ausgereizt und über 5h durch die Nacht an dem Laminat und am Vakuumaufbau gearbeitet, dabei fast ein Nervenzusammenbruch bekommen, als wir am ende ein Vakuum von nur -850mbar erreichen konnten. Es stellte sich raus, dass die Schnittstellen der einzelnen Teile der Form immer schwer sind abzudichten. Ich habe schon aus Vorsicht vor dem Verschrauben eine kleine Naht Dichtband zwischen den Flächen gelegt, was wohl nicht gereicht hat. Anschließend habe ich noch von Außen die gesamte Verschraubung mit Knetmasse abgedichtet und dann auch ca -930mbar erreicht. Ihr merkt bestimmt schon, dass die Knetmasse wirklich oft gebraucht wird, was auch richgtig ist. Insgesamt habe ich ca 150€ nur für Knetmasse ausgegeben :D Das ist mehr als für EP-Harz!!!

Am folgenden Tag wurde dann entformt. Das fertige Bauteil war dann besser als befürchtet. Es gab keine Dryspots oder größere Fehler. Einige Überbrückungen an kniffligen Ecken aber insgesamt nur optische Unschönheiten. Alle Ränder wurden entfernt, Befestigungslöcher, Öffnung für den Tankdeckel wurden gemacht und Buchsen/Muttern eingesetzt. Nun fehlte die andere Hälfte des Tanks. Wie vorher schon gesagt, habe ich mich dazu entschieden den Tankinhalt auf ca 7l zu begrenzen. Die innere Hälfte des Tanks wurde zuerst mit Knetmasse ( :D ) geformt. So konnte man schnell den Tank anbauen und gucken, ob es mit anderen Teilen unter dem Tank einen Konflikt geben würde und vor allem konnte die Kontaktfläche zur Airbox schnell hergestellt werden, an der die Airbox später abdichten würde. Als die Form fertig war, wurde ganz einfach auf diesen Aufbau laminiert und im Tank ein Vakuumaufbau gemacht. Nach dem Aushärten wurde alles aus dem Tank entfernt, die Ränder der Hälfte zugeschnitten und angeschliffen, das Loch für die Benzinpumpe gemacht und die Muttern eingeklebt und die beiden Hälften verklebt.
Um die Airbox dicht zu bekommen, muss der vordere Teil des Monocoques am Rahmen abdichten. Hier wurde eine zusätzliche Leiste angebracht wo ein spezielles Schaumklebeband angebracht wird um die Lücke zwischen dem Tank und Rahmen abzudichten.

Das fertige Bauteil, inkl. Benzinpumpe und Tankdeckel wiegt ca 4,5kg. Als Vergleich wiegt alleine der alte Aluheckrahmen und das Sitzkissen 4,7kg... Wie viel Gewicht insgesamt durch dieses Teil alleine gespart wird, kann ich nicht genau sagen. Ich schätze aber, dass es im Bereich von 15-20kg liegt.

Die Heckspitze habe ich dann ca 1 1/2 Jahre später fertig gemacht. Es war dann wieder mehr Arbeit als ich dachte. Weil die Spitze angeschraubt werden muss, muss die Kante etwas nach unten versetzt sein und dann an die Rückseite des Monocoques anliegen. Leider habe ich auch keine Markierungen zur Schnittstelle gemacht. So war es auch echt ein Krampf diese an beiden Teilen 100% zu treffen. Am ende hats dann ganz gut geklappt, das Modell wurde abgeformt und schön leicht laminiert. Die fertige Spitze wiegt 175g, anschieben am Heck ist deswegen nicht erlaubt :D

-Donkey


Der fertige Vakuumaufbau... um 5:00 morgens....
Bild


Das entformte Teil. Etwas abgewaschen aber noch nicht weiter verarbeitet
Bild



Bild


Die fertige Heckspitze. Nicht schön, aber leicht. ;)
Bild


Ein Bild wo man die Linienführung schön erkennen kann. Hier kann man auch sehen, dass das Heck wirklich nur eine Hülle ist und von unten alles leer ist.
Bild


Ein weiterer Winkel :)
Bild
Zuletzt geändert von kickthedonkey am Montag 9. Mai 2016, 15:49, insgesamt 3-mal geändert.
  • Karlson Offline
  • Beiträge: 280
  • Registriert: Sonntag 26. Januar 2014, 15:42
  • Motorrad: S1000RR
  • Lieblingsstrecke: Most
  • Wohnort: Langendorf bei Hammelburg

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von Karlson »

Ach ja, positiv Bekloppte...man muss sie einfach liebhaben :morons:

Geiler Scheiß :icon_thumright
Wenn du weisst daß du langsam bist musst du schneller machen...
  • Benutzeravatar
  • Windy Offline
  • Beiträge: 1258
  • Registriert: Samstag 27. September 2008, 16:15
  • Motorrad: grün !
  • Wohnort: Chiemgau

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von Windy »

........statt der knetmasse kannst auch prima acryl aus dem baumarkt nehmen. damit dichte ich meine formhälften. 8)
In der Kurve kann jeder schnell fahren, auf der Geraden, da brauchst Du Leistung !
  • Benutzeravatar
  • kickthedonkey Offline
  • Beiträge: 32
  • Registriert: Dienstag 5. August 2014, 20:11
  • Motorrad: RSV Mille + Factory
  • Wohnort: Stade

Re: RSV Leichtbauprojekt (RV990)

Kontaktdaten:

Beitrag von kickthedonkey »

Danke euch beiden! :)

Die innere Naht wurde ja mit dem Dichtband gemacht und die außere... das war alles etwas ungeplant :D Habe in dem Moment einfach das genommen, was ich hatte.
Bin seit dem auf ein spezielles Silikon umgestiegen. Das geht ganz gut und das Dichtband haftet auch super daran.
Antworten