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SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Knubbler »

Da sagt mir mein RaceDAC Datenlogger aber was anderes über den Volllast bzw den mehr als 50% Last Anteil.
Ducati baut groß-Hubraum leistungsstarke Motoren, die naturgemäß weniger Volllast fahren können. Aber wenn man sich anschaut wie viele Weltmeister Titel Ducati in der SBK mit der 999 und 1098/1198 gewonnen hat, dann kann die Shower Injection im Rennbetrieb nicht wirkich verkehrt sein.
Hier sprechen wir von einem 650er Motörchen, der entsprechend viel Großlast Anteil hat. Zum Vergleich ein Video von der Moto3 mit Throttle onboard. Ziemlich wenig Teillast trotz 60PS (2019 ja satte 64PS aus 250ccm trotz Drehzahl Limit, Respekt)

Desweiteren haben wir vier Stunden auf der Rolle verbracht und über 100 Läufe absolviert. Durch die Wirbelstrom Bremse lassen sich auch die einzelnen Last Bereiche schön abstimmen. Ab 20% Klappen Stellung ist alles bis hoch zu 100% abgestimmt und in jedem Bereich liegen wir deutlich über 2018 wo wir noch mit Seriennaher Einspritzung gefahren sind.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Elle »

Das Histogram würde mich brennend interessieren. Unabhängig davon spritzt die Topdüse im Laswechsel auf die geschlossene Drosselklappe.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Knubbler »



Blau dick TPS aktuelle Runde, dünne Linie dahinter Vergleichs Runde. Mehr Einblicke gibt's aber nicht :P

Das ist eben der Nachteil von einer Saugrohr Einspritzung, der Kraftstoff kondensiert an den Wänden auf die er trifft. Daher haben ja die meisten Autos inzwischen eine direkt Einspritzung. Höhere Leistung bei weit geringerer Klopf Neigung und auch noch geringerer Verbrauch. Wenn da nicht das Problem mit den Partikeln und der Verkokkung wäre.
Wie gesagt, wir haben uns in allen Bereichen verbessert zu 2018, ich bin zufrieden und der Fahrer auch.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Elle »

Knubbler hat geschrieben:

Blau dick TPS aktuelle Runde, dünne Linie dahinter Vergleichs Runde. Mehr Einblicke gibt's aber nicht :P

Das ist eben der Nachteil von einer Saugrohr Einspritzung, der Kraftstoff kondensiert an den Wänden auf die er trifft. Daher haben ja die meisten Autos inzwischen eine direkt Einspritzung. Höhere Leistung bei weit geringerer Klopf Neigung und auch noch geringerer Verbrauch. Wenn da nicht das Problem mit den Partikeln und der Verkokkung wäre.
Wie gesagt, wir haben uns in allen Bereichen verbessert zu 2018, ich bin zufrieden und der Fahrer auch.
Mach doch mal ein Histogramm draus. Zeitanteil/Drosselklappenstellung

Den Nachteil, welchen Du benennst, hast Du im wesentlichen jetzt eingebaut :wink:
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Knubbler »

Ok, hiermit gestehe ich ein, Nachteile in Kauf genommen zu haben :-w

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Das Projekt hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht und einiges davon wird auch in meine SV einfließen. Mit der werde ich dann auch endlich mal wieder weitermachen hier.
Zuletzt geändert von Knubbler am Montag 8. August 2022, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Elle »

Das beantwortet zwar nichts, aber ok. Viel Erfolg.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Klaus69 »

@Elle: Ich interpretiere frei das er das mit den Nachteilen nicht so schlimm findet so lang`er im Ergebnis trotzdem im größten Teil des Drehzahlbandes mehr Leistung hat als original..
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Knubbler »

So ist das Leben nun mal, die meisten Dinge die Vorteile haben, die haben auch Nachteile. Aber ich mag solche absoluten Aussagen nicht und wisst ihr warum?
Weil da gänzlich die Verhältnismäßigkeit fehlt. Und die ist nun mal der Bezug zur Realität und macht im Endeffekt auch die Abwägung aus ob man etwas tut oder eben besser nicht.
Wo sind denn die harten Fakten in Form von Zahlen, Studien etc.? Um wie viel ist denn meine Shower Düse schlechter als die untere Düse für meine Anwendung? Und betrifft das diesen Motor überhaupt, der nur zwischen 7 und 11.000 Umdrehungen bewegt wird und laut Datenlogger, wenn die Düse einspritzt, die Drosselklappe meist fast ganz geöffnet ist?
Man könnte jetzt auch anfangen alles in Frage zu stellen. Ich habe deutlich schärfere Nockenwellen eingebaut. Ja ich weiß, dass ich dadurch den Nachteil habe bei niedrigeren Drehzahlen deutliche Spülverluste zu bekommen. Na und? Was stört es mich, dass der Motor zwischen 4 und 6000 kaum mehr Leistung hat als die Serie? Dafür wird er nicht genutzt. Was zählt ist, dass er oben raus über 40% mehr leistet mit dem gleichen Hubraum.
Der Thread hier ist nicht zum Diskutieren gedacht. Wer das möchte und einen ensprechenden Standpunkt hat, der kann gerne in der Technik Ecke ein neues Thema aufmachen und mir den entsprechenden Link dazu schicken. Solange es fachlich bleibt, bin ich gerne dabei.
Ich bin natürlich weiterhin an guten Tipps interessiert und setzte diese auch dankend um, siehe den Tipp mit der Vorderachse.


Jetzt wieder zurück zu den interessanten Themen. Diesmal geht es um die Elektrik für meine SV.
Die Serien ECU der Einspritzer SV wurde in den 90ern entwickelt und ist demensprechend lahm und man kommt von Außen nicht rein. Man kann vier kleine Offset Werte mit der sogenannten Yoshi Box hinterlegen und damit grob Bereich anfetten oder abmagern, aber das hat in meinen Augen nicht viel mit einer Abstimmung zu tun.
Deswegen habe ich mich für die komplette Elektrik der knapp 10 Jahre späteren entschieden.
Jedoch brauche ich das ganze Straßen Licht Gedöns nicht und daher ging es erst mal ans Ausmisten.

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Nur noch die ganzen Sensoren und Aktoren sind geblieben.

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Warum ich mir das antue wegen ein paar Bit mehr Rechenleistung?
Der große Vorteil ist die Programmierbarkeit der ECU. Von Begrenzer (den ich erhöhen muss) über Zündung lässt sich da so ziemlich alles verändern. Und die Werte sind echt, keine Verzögerung wie zB beim Powercommander. Grade bei der Zündung ist das deutlich feststellbar und kann auch zum Problem werden, leider schon erlebt.

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Zur Elektrik gehört auch die Stromversorgung dazu. Viele fahren rein auf Batterie, aber das ist mir ehrlich gesagt zu umständlich. Vorallem sitzt bei der SV auch das Zündsignal auf dem Rotor und der Anlasser greift da ein.
Nur ist das in der Serie ein rechter Klotz. Hier mein Rotor von damals

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Nicht nur das hohe statische Gewicht, diesen Klotz muss man erst einmal in Rotation versetzten. Zudem hindern die Kreiselkräfte das Motorrad am Umlegen.
Von daher habe ich den originalen Rotor bis auf den Stumpf gestutzt

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Und ich habe mich daran gemacht eine Innenrotor Lichtmaschine zu bauen

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Da mag sich jetzt manch einer denken "Ist doch bloß ein Kilo weniger, wofür der Aufriss?"
Einen Gedanken weiter stellt man fest, der kleine Rotor ist für den Motor kaum noch vorhanden. Denn sein Trägheitsmoment liegt nur noch bei 17% des originalen Rotors, also gerade mal ein Sechstel und das bei knapp der selben Lichtmaschinen Leistung. Damit mein Navi, das mir sagt wo ich auf die Start Ziel einbiegen muss, auch gut mit Strom versorgt ist 8) :lol:
Und so sieht die Einheit dann fertig aus

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Von daher, es gibt noch einiges zu tun. Bleibt dran
Zuletzt geändert von Knubbler am Montag 8. August 2022, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Dr.Best »

ALLES sehr sehr geil !!! Weiter so !
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Elle »

Knubbler hat geschrieben:So ist das Leben nun mal, die meisten Dinge die Vorteile haben, die haben auch Nachteile. Aber ich mag solche absoluten Aussagen nicht und wisst ihr warum?
Weil da gänzlich die Verhältnismäßigkeit fehlt. Und die ist nun mal der Bezug zur Realität und macht im Endeffekt auch die Abwägung aus ob man etwas tut oder eben besser nicht.
Wo sind denn die harten Fakten in Form von Zahlen, Studien etc.? Um wie viel ist denn meine Shower Düse schlechter als die untere Düse für meine Anwendung? Und betrifft das diesen Motor überhaupt, der nur zwischen 7 und 11.000 Umdrehungen bewegt wird und laut Datenlogger, wenn die Düse einspritzt, die Drosselklappe meist fast ganz geöffnet ist?
Man könnte jetzt auch anfangen alles in Frage zu stellen. Ich habe deutlich schärfere Nockenwellen eingebaut. Ja ich weiß, dass ich dadurch den Nachteil habe bei niedrigeren Drehzahlen deutliche Spülverluste zu bekommen. Na und? Was stört es mich, dass der Motor zwischen 4 und 6000 kaum mehr Leistung hat als die Serie? Dafür wird er nicht genutzt. Was zählt ist, dass er oben raus über 40% mehr leistet mit dem gleichen Hubraum.
Der Thread hier ist nicht zum Diskutieren gedacht. Wer das möchte und einen ensprechenden Standpunkt hat, der kann gerne in der Technik Ecke ein neues Thema aufmachen und mir den entsprechenden Link dazu schicken. Solange es fachlich bleibt, bin ich gerne dabei.
Ich bin natürlich weiterhin an guten Tipps interessiert und setzte diese auch dankend um, siehe den Tipp mit der Vorderachse.
Entspann Dich mal Kleiner....

Wenn Du Fakten und Zahlen sehen willst; damit auch rechnen willst -> Gerne! Per PM oder eMail. Darf ich öffentlich nicht zeigen.

Nur weil man einen Vorteil einbaut, und damit einen Nachteil einbaut bleibt in Summe kein Vorteil. Aber ein Lerneffekt, der bleibt sehr wohl. Darum geht es (leider) immer in der Technik. Wenn man das nicht diskutieren will, dann ist man in der Technik fehl am Platz.

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