Zum Inhalt

SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

Moderatoren: as, Chris

  • traceeliot Offline
  • Beiträge: 108
  • Registriert: Montag 5. Juni 2017, 18:30

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von traceeliot »

:icon_thumleft au ja, da bin ich gespannt drauf...
Hatte länger mit dem Gedanken gespielt, mir für dieses Jahr schon eine RS660 zuzulegen... aber da das Modell noch sehr jung ist, habe ich mich dann doch für einen etwas älteren Zweizylinder entschieden (ganz andere Kategorie).

Mal sehen was bei deiner Analyse rauskommt, und ob das Modell dann noch für mich interessant bleibt.
  • Benutzeravatar
  • tommi Offline
  • Beiträge: 2968
  • Registriert: Montag 19. September 2005, 13:06
  • Motorrad: S1000r
  • Lieblingsstrecke: Schleizer Dreieck
  • Wohnort: 76316 Malsch

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von tommi »

Echt interessant, aber das wäre fast eines neuen Beitrags würdig. Wird bestimmt ne längere Abhandlung....
Agenda 2023:
Pitbiken mit Ride2slide - Hockenheim und Wittgenborn
Chambley mit Hardtwald Racing / 4T
Cheneviers mit Hardtwald Racing / 3T
Pitbike outdoor
  • Benutzeravatar
  • Knubbler Offline
  • Beiträge: 585
  • Registriert: Montag 5. Oktober 2015, 19:55
  • Motorrad: SV 650
  • Lieblingsstrecke: Rijeka
  • Wohnort: München

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von Knubbler »

Ja, da ist etwas dran. Das könnte ein bisschen länger werden :-$ Ich hab da mehrere Wochen dran gearbeitet. Der eigentliche Plan war, durch die Aktualität des Themas, einen Artikel über die Untersuchungen zu schreiben und in einem englischsprachigen Bike Journal zu veröffentlichen. Aber wie das Leben so spielt, ist mir jetzt etwas zeitintensives für die nähere Zukunft dazwischen gekommen. Von daher wird ein R4F Bericht daraus :wink:
  • Y-Race Offline
  • Beiträge: 131
  • Registriert: Donnerstag 15. Mai 2008, 19:16
  • Motorrad: GSX-R 1000
  • Lieblingsstrecke: Oschersleben
  • Wohnort: S-H

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von Y-Race »

...da mir der Bericht aus dem englischsprachigem Bike Journal wahrscheinlich nie in die Hände gefallen wäre, freue ich mich auf die R4F Variante :D
...einfach mal laufen lassen!
  • Reifenschohner Offline
  • Beiträge: 459
  • Registriert: Mittwoch 5. Mai 2010, 10:21
  • Wohnort: bei Berlin

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von Reifenschohner »

Ich auch!
  • Ninjarider Offline
  • Beiträge: 412
  • Registriert: Freitag 7. Juni 2019, 14:22
  • Motorrad: ZX10R '16
  • Lieblingsstrecke: Mugello

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von Ninjarider »

Bin sehr gespannt! Weiter so :D
2022

Cremona 13.-15.05.2022
Rijeka 06.-09.06.2022
Mugello 08.-10.07.2022
Most 22.-24.08.2022
Mugello 9.-11.09.2022
Cremona 14.-16.10.2022
  • kugelfisch63 Offline
  • Beiträge: 26
  • Registriert: Freitag 27. November 2015, 17:33
  • Motorrad: RSV Mille,MZ Cup,RD
  • Lieblingsstrecke: Rijeka, Grobnik

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von kugelfisch63 »

Ich kann es kaum erwarten, wie viele andere. Ich habe schon ein paar mal mit mir gerungen, gerade die Trofeo ist wunderschön und die Leistungs- und Gewichtsdaten ein Traum. Vom Preis mal abgesehen... Aber wenn du mit deiner Analyse fertig bist, würde mich auch noch eines interessieren: Die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung von Aprilia sind doch bestimmt auch nicht alle unfähig. So wie ich es verstanden habe, ist der Motor im Prinzip ein halbierter RSV4 Motor. Da müsste doch die Basis stimmen und normalerweise könnte man doch gerade darauf aufbauen und noch ein wenig nachlegen?
Viele Grüße vom Sepp aus Puchheim bei München!
  • Benutzeravatar
  • Knubbler Offline
  • Beiträge: 585
  • Registriert: Montag 5. Oktober 2015, 19:55
  • Motorrad: SV 650
  • Lieblingsstrecke: Rijeka
  • Wohnort: München

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von Knubbler »

Hey Sepp,
diese Sichtweise hatte ich auch lange. Die selben Ingenieure würden den selben Bleistift nutzen, um sowohl die MotoGP als auch die Serien Sportler aufs Reißbrett zu bringen. Schöne Vorstellung jedenfalls. Dazu eine kurze Anekdote. Vor ein paar Jahren war ich mal bei Suzuki Deutschland auf Technik-Lehrgang und Firmenrundgang eingeladen. Da kamen dann die harten Zahlen auf den Tisch, denn Suzuki besteht gerade mal noch zu 1% aus der Motorrad Sparte und genauso ist auch das Firmenkonstrukt ausgerichtet. Seit vielen Jahre hinkt die GSXR ganz weit hinterher zu den anderen Sportlern, die Zeitungen philosophierten schon oft was denn in Planung sei und wann der Hammer kommen würde.. Die traurige Realität ist, es interessiert die Firma wohl einfach nicht. Desweiteren haben die Racing Ingenieure nicht wirklich was mit der Serie zu tun, die sind sogar durch hermetisch verriegelte Türen/Bereiche voneinander getrennt, da kommt kein "Normalo" rein, auch nicht wir bei dem Firmenrundgang. Generell kann man es so formulieren, wir reden da von Großkonzernen, bei denen es einzig und allein ums Verkaufen von Produkten und Dienstleistungen geht. Der Ingenieur hat nur sehr wenig zu sagen und der Rotstift Kostensparer dafür umso mehr. Das Interesse liegt eher darin, so billig wie möglich die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und das was übrig bleibt, mit viel Marketing unter die Leute zu bringen. Ein programmiertes Feature hat dabei wesentlich höheren Stellenwert, als Geld in die unsichtbare Entwicklung oder gar Qualität zu stecken. Man kann sich da als Beispiel von Ford die TV Werbungen zur SMS Vorlese-Funktion ansehen (Klick). Brauchen tun das wohl die wenigsten, aber man kann damit super die Werbetrommel drehen.
Und damit möchte ich die gedanklichen Bogen zur RS660 spannen. Das Marketing erzählt uns, es wäre ein halber RSV4 Motor mit mehr Hub (660ccm statt 550ccm). Ganz so einfach ist das allerdings nicht, im Detail ist da schon sehr viel anders und was gleich ist, wurde wohl eher aus Kostengründen übernommen (Baukasten Modularität). Beispielsweise ist auch der Zylinderkopf ist ganz anders gegossen, bei der RSV4 ist nur eine Nocke über die Steuerkette angetrieben und treibt über extra Zahnräder die andere an. Die RS660 hat pro Nockenwelle ein Steuerkettenrad (Siehe meine Bilder zum Vergleich)

Bild (Quelle: Ducati SBK Forum)

Und da wo man sich die Teile der RSV4 wünscht, wie die Shower Einspritzdüsen, variable Ansaugtrichter, Auspuffklappe für steuerbaren Abgas-Gegendruck, genau da fehlen sie und das spiegelt sich deutlich im Output der RS660 wider.
Um meine These zu untermalen, die Verwendung von gleichen Bauteilen aus Kostengründen, hier noch ein Beispiel. Denn es wurden gleiche Bauteile da verwendet, wo sie so nicht hingehören, zumindest im Ventiltrieb. Die bewegten Teile eines Ventils wiegen zusammen 136g und sind damit enorm schwer. Das kommt daher weil die RS eine enorme Federkraft von 1200N (~125kg) besitzt. Zum Vergleich, die bewegten Massen einer 650er Kawasaki liegen bei 82g und die Federkraft liegt nur bei 490N. Und das, obwohl das Kawa Ventil sogar etwas größer ist als von der RS660. Die Kawa hat zwar weniger Nockenhub, aber auch deutlich kürzere Steuerzeiten, was die negativen Beschleunigungswerte wieder sehr ähnlich werden lassen und diese sind das Maß für die Federauslegung (F=m*a).

[Bild

Bild

Diese hohe Federkraft ist komplett unnötig, man könnte mit deutlich unter 100kg auskommen bei entsprechender mechanischen Anpassung, aber wie kommt es überhaupt zu der starken Feder? Wenn man die RS Nocken analysiert und rückwärts berechnet, kommt man auf eine mögliche Drehzahl von 14000rpm, was zufällig der Begrenzer der RSV4 ist. Suprise Suprise. Genau da wo Entwicklungsarbeit geleistet werden sollte, da wird einfach nur etwas (unpassendes) übernommen, für mich erschließt sich das nur aus Kostengründen. Die RSV4 braucht diesen Ventiltrieb, vorallem auch als Voraussetzung um echte Racing Nocken zu fahren und noch mehr drehen zu können (nötige Kraft steigt im Quadrat), die RS660 kann durch ihren Mehr-Hub diese Drehzahlen allerdings nicht erreichen, also was haben die Federn dort verloren?
Das soll jetzt aber nicht meine Analyse gewesen sein, die wird etwas ausführlicher und beschäftigt sich mit einem anderen Thema :wink:
Das war nur eine Ausführung zum Thema "die Ingenieure sind doch auch keine Nasenbohrer". Das sind sie auch nicht, aber sie geben nicht den Ton an in einem Konzern.
Zuletzt geändert von Knubbler am Montag 2. Mai 2022, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
  • Benutzeravatar
  • R6-Pille Offline
  • Beiträge: 1061
  • Registriert: Samstag 13. Februar 2010, 17:42
  • Motorrad: R1 RN65, MT10SP RN78

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von R6-Pille »

Das ist ja mal eine traurige Story.
Kaufleute haben hier scheinbar das letzte Wort und verkaufen unnötig starke Ventilfedern.

Wenn ich mich recht erinnere ist der Ventiltrieb bei der RSV4 im Rennstreckenbetrieb Schwachstelle Nummer 1. Die Ventilfedern sind dabei früh zu ersetzen.

Hoffentlich entpuppt sich der Ventiltrieb an der neuen 2-Zylinder nicht auch bei Rennbetrieb als Schwachstelle. Wenn doch sollte man den verantwortlichen Kaufleuten mal gehörig die Ohren langziehen.
Es gibt immer einen Schnelleren
  • Benutzeravatar
  • doctorvoll Offline
  • Beiträge: 6334
  • Registriert: Mittwoch 12. Juli 2006, 22:15
  • Motorrad: RN 32/ SC 59
  • Lieblingsstrecke: Barcelona/ Portimao
  • Wohnort: Laguna Seca

Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Kontaktdaten:

Beitrag von doctorvoll »

...na das is mal echt interessant! Vielen Dank Knubbler!!!!
......die einen betreiben Rennsport- die anderen reden nur darüber.....
www.tyroo.de
Antworten