Verwirrung

[Heiko442]

Hallo liebe Mitstreiter,

ich bin der Heiko, 42 Jahre und ein Motorrad-Spätzünder. Seit ungefähr drei Jahren bin ich nun auf Achse und möchte es jetzt endlich etwas sportlicher angehen. Ich besitze eine MT07 und hab mich in letzter Zeit mit dem Knieschleifen bzw. Hanging-Off beschäftigt. Rennstrecke bzw. Trackday ist für diesen Sommer in Planung.
Zuvor habe ich aber einige Internet und Youtube Recherchen angestellt und man kommt auf die verschiedensten Arten der Körperhaltungen beim Hanging-Off. Meine ersten Versuche zum Knieschleifen habe ich die letzten Wochenenden an Parkplätzen durchgeführt, bisher jedoch noch nicht von erfolgreich.

Während meinen Recherchen auf Youtube kam ich zu Roland Resch, Hafeneger und Matthias Meindl und nun herrscht meinerseits Verwirrung und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann, denn der eine erklärt es so und die anderen wiederum anders.

Roland Resch z.B. redet von seinem Racing V, wo der Oberkörper über dem Lenker bleibt und nur der Hintern von der Sitzbank rutscht. - Dieser Körperposition, wurde mir gesagt, gilt es zu vermeiden, da es aussieht wie "Will aber Kann nicht"

Hafeneger u. Meindl sagen, dass man den Oberkörper mit in die Kurve nehmen soll, was für mich auch logisch erscheint.

Was ist nun der richtige Ansatz, oder verstehe ich bei Roland Resch irgendwas komplett falsch.

Ich gehe mal davon aus, dass die Herrschaften bekannt sind, ansonsten kann ich die Videos dazu posten.

LG, Heiko

[Boo]

Sinn des Hangoffs ist einerseits:

den Körperschwerpunkt zur Kurvenmitte zu verlagern, um den „theoretischen“ Kurvenradius bei gleicher Geschwindigkeit und Motorradschräglage zu verringern, oder anders formuliert bei gleicher Schräglage schneller durch die Kurve zu kommen bzw bei gleicher Geschwindigkeit weniger Schräglage zu haben, was vor allem bei rutschendem Hinterrad (also am Kurvenaushang) ein Vorteil ist, weil die Highsidergefahr sinkt. Daher macht es Sinn, den ganzen Körper möglichst neben das Motorrad zu kriegen und nicht nur den Arsch. Am Kurveneingang bringt der Hangoff per se sehr wenig, da wäre es sinnvoll den Körper mittig zu halten, um möglichst viel Kontrolle am Lenker und der Bremse zu haben - Deinen Teller hast beim Essen ja auch nicht nan halben Meter rechts von dir - aber es empfiehlt sich halt, nicht in grösster Schräglage noch mehr Unruhe ins Fahrwerk zu bringen, indem man erst spät in den Hangoff geht. Bei einigen Fahrern, z.B. Domi Aegerter, sieht man aber sehr gut, dass der gerade beim Gasgeben nochmal nen Ticken weiter rauskommt mit dem Oberkörper. Theoretisch wie gesagt sehr sinnvoll.

Andererseits möchte man per Knie einen Anhaltspunkt haben, wie schräg man bereits ist, also wie ein Schräglagensensor. Hierfür ist völlig egal, wie man sitzt, Hauptsache es ist immer gleich.

Drittens gehts um den Kraftaufwand und die Belastung der Gelenke/Wirbel, Sprich Beweglichkeit. Hierfür sollte der Körper halt möglichst gerade sein, und eben nicht nen Knick in der Hüfte und im Hals haben, damit der Kopf hinter dem Windschild bleibt. Das ist anstrengend und kann zu Verspannungen führen.

Bei deiner Auswahl würde ich mich also auf die Seite von Hafeneger und Meindl stellen (rein anhand deiner Aussagen, habe keins der Videos gesehen)

Und trotzdem gilt: wenns scheisse ausschaut und du trotzdem bequem und schneller als die anderen fährst: who cares .

[campari]

... Dieser Körperposition, wurde mir gesagt, gilt es zu vermeiden, da es aussieht wie "Will aber Kann nicht"

...

Geht nicht darum, wie es aussieht, sondern, wozu es gut ist. Rückgrat des Menschen sollte nicht aufrechter sein als die Maschine. Das lässt weniger Reserven.

Sackschnelle Typen gibt es irgendwie mit jedem Fahrstil.


Generell hast du ja eine eher analytische Herangehensweise. Man kann es damit aber auch übertreiben. Ich würde es zunächst mit Kopf und Schulter und "locker die Nähe des Asphaltes suchen" probieren.

[marv]

Hier zwei Bilder von zwei schnellen Tüpen, damit sollte die Frage beantwortet sein:

fabio.JPG (18.42 KiB) 1318 mal betrachtet

alvaro.JPG (14.26 KiB) 1318 mal betrachtet

Sowas wie Körperhaltung lernt man übrigens nicht am Rechner. Du musst viel fahren und brauchst einen Instruktor, im besten Fall mit Video. Das hat zumindest für mich über die letzten Jahr gut funktioniert.

Meiner Meinung nach: Lieber bei einem vernünftigen Veranstalter mit top Instruktoren in wertvolle Fahrtzeit investieren, als bei billigen Veranstaltern "blind" seine Runden zu drehen.

Ich hab das Talent, dass ich über den Winter alles verlerne und in Brünn bin ich gefahren wie der letzte Mensch. Bis mir ein Freund nach 3 Turns gesagt hat: Wie wär's eigentlich mal wieder mit Hang-off?

[Larsi]

Bist du überhaupt so weit, dass Hang-Off sinnvoll ist?

Eine unveränderte MT07 mit Sportreifen dürfte ohne Turnerei locker bis auf die Rasten gehen und dabei kein Gripproblem haben. Oberkörper und Gesäß etwas nach kurveninnen und ansonsten relaxed saubere Linien fahren.
Wenn ich da angekommen bin und entspannt die Rasten hin und wieder kratzen, würde ich mich um weitere Gewichtsverlagerung/Hang-Off/Knieschleifen bemühen.

[Boo]

Hier zwei Bilder von zwei schnellen Tüpen, damit sollte die Frage beantwortet sein:

fabio.JPG

alvaro.JPG

Ganz im Gegensatz zu diesen Nasenbohrern






Es hat schon auch etwas mit dem zeitlichen Trend zu tun. Technik und Fahrstile verändern sich halt. Den besagten Highsider müsste heutzutage ja eh die TC verhindern...

Wieviel diese gegenüber jener Hangoff Technik dich wirklich objektiv schneller macht, ist wohl schwierig zu beziffern. Aber für uns Hobbyrutscher definitiv vernachlässigbar viel gegenüber der ganzen anderen Luft, die wir fahrtechnisch nach oben noch haben. Aber ja, schaut halt schon cooler aus muss ich sagen .

[campari]

Die interessante Frage ist ja auch: wie würden die o.g. Nasenbohrer auf modernem Gerät abschneiden? Wir werden es wohl nicht vergleichen können?!?

[onkel tom]

Tach in die Runde..hört auf hier Fotos von Profis zu Posten...Hang off ist sicher wichtig aber für das erste mal sicher nicht essenziell...Verwirrung war das Thema...5 Beiträge 7 verschiedene ...

@ Heiko - sieh dir hier auf der Seite unter Service den Rookies Guide an...vieles wird dir dort erklärt...

Hifreich ist ein guter Veranstalter mit guten Instruktoren - -hier hilft die Suchfunktion...

Viel Spaß

[MrStock]

Hang off wie bei Meindl beschrieben am Motorrad trocken üben, und dann fahren fahren fahren. Wenn es einmal aufgesetzt hat kannst du es jederzeit wieder machen.
1 Jahr später schaust wieder Youtube und übst, weil der Ellbogen schleifen soll, ich kenn da so jemanden.

[jorkifumi]

Hier zwei Bilder von zwei schnellen Tüpen, damit sollte die Frage beantwortet sein:

fabio.JPG

alvaro.JPG

Ganz im Gegensatz zu diesen Nasenbohrern






Es hat schon auch etwas mit dem zeitlichen Trend zu tun. Technik und Fahrstile verändern sich halt. Den besagten Highsider müsste heutzutage ja eh die TC verhindern...

Wieviel diese gegenüber jener Hangoff Technik dich wirklich objektiv schneller macht, ist wohl schwierig zu beziffern. Aber für uns Hobbyrutscher definitiv vernachlässigbar viel gegenüber der ganzen anderen Luft, die wir fahrtechnisch nach oben noch haben. Aber ja, schaut halt schon cooler aus muss ich sagen .

Die Nasenbohrer sind auf Aparaten unterwegs gewesen auf denen man den Oberkörper besser nicht zu weit von der Moppedmitte platziert hat
Ok. Beim Doohan war die Sitzposition nach seinem schweren Sturz '92 eh ein anderes Thema. Und der Schwanz ist auch in der Position oft genug auf der Nase gelegen.

Als dem Redding in seiner erfolgreichen Moto2-Zeit mal die RGV hingestellt wurde turnte er darauf auch eher wie Alvaro und Fabio herum. Ich weiß nicht mehr welcher der alten Haudegen das kommentierte. Auf jeden Fall konnte er sich nicht vorstellen dass Redding damit eine Renndistanz drauf sitzen geblieben wäre.