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Vorstellung, erste Erfahrungen und eure Hilfe für das weitere Vorgehen...

Die Rubrik für alle Anfänger, Einsteiger und Wiedereinsteiger.
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Moderatoren: as, Chris

  • b3n1 Offline
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  • Registriert: Freitag 2. August 2019, 15:08
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Beitrag von b3n1 »

Hallo zusammen

Ich heisse Beni, bin 32 Jahre alt und wohne in der Schweiz. Ich fahre seit mehreren Jahren eine S1000R und bin sehr zufrieden.

Vor 3 Wochen waren mein Kumpel (MT10) und ich mit unseren Strassenmaschinen beim Getting Started von Speer aufm HHR. Die Veranstaltung war super und hat uns "infiziert". Das Getting Started auf dem HHR war super und hat uns sehr viel gebracht und am Ende konnten wir beim letzten Turn in zwei höhere Gruppen rutschen und dort ebenfalls mithalten. Es hat uns sehr viel Sicherheit und ein wahnsinnig tolles Gefühl gegeben.

Vor einigen Tagen haben wir dann am Instruktorentraining von Speer in ADR teilgenommen, was ebenfalls sehr geil war.
Wie ihr alle wisst, ist ADR eine komplett andere Strecke und war für uns Rookies wesentlich schwieriger und anstrengender.

Es gab bei dieser Veranstaltung 4 Gruppen, wobei in der letzten ebenfalls Teilnehmer waren, die noch nie auf einer Rennstrecke gefahren sind. Aus diesem Grund haben wir uns in Gruppe 3 (zweit letzte) einschreiben lassen. Der erste Turn war ein Desaster für mich und ich habe mich extrem unsicher gefühlt. Die Geschwindigkeit für den ersten Turn war lt. aller Gruppenteilnehmer viel zu hoch, obwohl wir alle gerade so dran bleiben konnten. Während dem Turn haben wir die letzte und langsamste Gruppe ebenfalls mehrere Male überrundet, weshalb ein Wechsel in die letzte Gruppe keine Option für mich war, da diese wiederum viel zu langsam unterwegs waren..

Es haben sich bei mir während dem ersten Turn extrem viele Fehler eingeschlichen und ich war 5-6 mal kurz davor, meine Maschine abzulegen und war einfach nur froh, als der Turn zu Ende war und nichts weiter passiert ist.

Nach dem Turn habe ich dies bei der anschliessenden Fahrerbesprechung angesprochen, wie es mir ging und wo ich überall meine Probleme hatte. Ich konnte bei den folgenden Turns häufig direkt hinter dem Instruktor fahren und habe von Turn zu Turn eine Besserung gemerkt, aber Turn 3 und 5 waren ebenfalls alles andere als gut und ich habe mich erneut extrem unsicher gefühlt.

Nach den Turns haben wir leider auch keinerlei Feedback erhalten, was die Körperhaltung etc. angeht, sondern nur über die Blickführung und Ideallinie gesprochen. Ich bin mir bewusst, dass diese die wichtigsten Punkte sind, aber ich denke dass dennoch alles beachtet werden sollte?

Bei den anschliessenden Turns, sobald das Tempo dann noch angezogen wurde, haben sich bei mir immer wieder zwischendurch vermehrt Fehler eingeschlichen (vor allem bei 3 und 5) und ich hatte grosse Mühe das vorgegebene Tempo mitzuhalten.. In Turn 5 hat es dann noch meinen Kumpel vom Hobel geschmissen und das Desaster war komplett...

Uns ist und war bewusst, dass man damit rechnen muss, dass man auch mal einen Unfall auf der Strecke hat und, dass das leider früher oder später jedem einmal passieren kann.. Dennoch ist es leider schon viel zu früh passiert.. Ihm gehts bis auf ein paar Prellungen am Oberschenkel gut, aber seine Maschine braucht ein bisschen mehr Aufwand, um sie wieder für die Strasse herzurichten.

Die Turns 6 und 7 liefen dagegen super, weil wir keine Wechsel hinter den Instruktoren gemacht haben und wir ein gleichmässigeres, aber langsam gesteigertes Tempo gefahren sind (letzter Turn lag bei ca 1:32). Bei den beiden letzten Turns habe ich bemerkt, dass ich von Runde zu Runde besser wurde und dies hat mir wieder mehr Vertrauen geschenkt.

Jetzt, zwei Tage nach dem letzten Turn und viel Reflektion und Nachdenken, bin ich überzeugt und sicher, dass ich weiter machen will. Dennoch bin ich etwas verunsichert und weiss nicht ganz wie..

Fakt ist, mit meiner S1000R gehe ich nicht mehr auf die Strecke. Wenn es die zerlegt, würde es mich zu sehr reuen, da der Wertverlust zu gross wäre und ich dann eine Unfallfahrzeug hätte.. Ich sehe es ja jetzt bei meinem Kumpel und aus dem Grund überlege ich mir für den Anfang eine 600er zu holen, die ich nur auf der Strecke bewege und meine BMW verkaufe, da ich mir beides finanziell nicht leisten will..

Ein weiterer Fakt ist, dass ich unbedingt weiter fahren will, aber ich weiss nicht ganz bei sovielen Möglichkeiten, wie ich weiter machen soll... Ein weiteres Instruktorentraining, Einzelinstruktortraining oder beides auf einer schon mir bekannten Strecke über min. 2 Tage..?

Ich will zwar ordentlich gefordert werden, aber nicht überfordert werden! Ich habe gemerkt, dass ich wesentlich besser und fehlerfreier fahre, wenn ich nicht überfordert werde und mich Schritt für Schritt ran tasten konnte.. Ich möchte alle Basics soweit drauf haben und der Rest/ die Geschwindigkeit kommt dann bei der richtigen Forderung von alleine, denke ich..

Wie seht ihr das und welche Tipps hat ihr für mich? Welche Erfahrungen könnt ihr an mich weiter geben?

Danke für eure ernst gemeinten Kommentare und eure Hilfe!

Gruss Beni
Zuletzt geändert von b3n1 am Freitag 2. August 2019, 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
  • Sevenfifty Offline
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Beitrag von Sevenfifty »

Ein Tip: Deine Maschine sollte möglichst sauber abgestimmt sein.. also Fahrwerk, möglichst linearer Leistungsverlauf und Ansprechverhalten vom Motor.
Viele von den neuen 1000er haben viel Power, macht Spass auf der Landstraße, aber überfordern schnell auf der Rennstrecke... ist halt komplett anderes Terrain.
  • b3n1 Offline
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Beitrag von b3n1 »

Danke dir für deine Antwort! Ich muss dazu sagen, dass ich bereits vor längerer Zeit ein Race Mapping hab drauf spulen lassen inkl. Leistungsprüfstand und Abstimmung der unterschiedlichen Fahrmodi. War nicht ganz billig aber hat sich definitiv gelohnt. Habe ausserdem nachträglich nen Blipper verbaut. Seitdem ist sie deutlich geschmeidiger und fährt sich erste Sahne, vor allem auf der Strecke. Das Fahrwerk war auf der Strecke jedes mal auf "hart" eingestellt. :)

Gruss Beni
  • Sx1xR Offline
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Beitrag von Sx1xR »

Egal mit welchem Moped, such Dir einen guten Veranstalter, fahr viele viele viele Trainings in der wohlfühlzone und nimm Dir für neue Strecken paar Euros für nen Strucki (Einzelinstrucktion) mit. Alles andere kommt dann von alleine.
2024 wird…. Ach vergiss es…geht schon wieder los… :axed:
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  • Opel71 Online
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Beitrag von Opel71 »

Moin,

das hört sich nicht nach guter Instruktion an. Ein guter Instruktor geht auf dich/euch ein. Wenn du dein Moped '' überfährst ''
wir das nichts.

Für den Anfang brauchst du:
-wohlfühlen
-Blick
-Linie

schnell wirst du dann von alleine
  • Juicymango Offline
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Beitrag von Juicymango »

Servus Beni,

ich war mit in deiner Gruppe, habe dir eine PN geschrieben.
  • Mono_Chris Offline
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Beitrag von Mono_Chris »

Hallo Beni

Grosser Zufall, dass ich in diesen Bereich reinschaue und Beiträge anschaue. Noch grösserer Zufall, dass ich auch in der gleichen Gruppe mitgefahren bin...

Mit dem "getting started" und dem Instruktionstraining hast Du/habt Ihr eigentlich alles richtig gemacht: schön kontrolliert an die Sache herangehen und Schritt für Schritt besser werden.

Wie das Instruktionstraining aufgebaut war, darüber kann man sicher diskutieren. Ich habe dazu dem Veranstalter auch noch Feedback geschickt, mal schauen, ob ich eine Reaktion erhalte.
Ich habe die Zeiten der Turns angeschaut und ich musste feststellen, dass mich mein persönliches Gefühl getäuscht hat: der erste Turn war tatsächlich der langsamste und wir haben uns über den Tag kontinuierlich gesteigert. Trotzdem gebe ich Dir recht, dass der erste Turn gefühlt zu schnell war - so kalt "aus dem Stand raus".

Wenn Du weiter und regelmässig auf dem Ring fahren willst, ist der Kauf eines Rennstreckenhobels eine sinnvolle Sache. Ob es nebenher noch für einen günstigen Landstrassentöff reicht, musst Du selber schauen.
Ob es zu Beginn eine 600er oder 1000er sein soll, darüber scheiden sich die Geister (siehe andere Threads). Ich bin ein Anhänger der Philisophie "klein anfangen und langsam steigern", also eher 600er oder etwas anderes in der +/- 100 PS Kategorie.

Wie Du selber geschrieben hast, ist es gut, gefordert aber nicht überfordert zu werden.
Mein Vorschlag wäre, dass Du ein Training auf einer Strecke buchst, die Du schon kennst. Da kannst Du Dich in Deinem eigenen Tempo an die Sache rantasten. Dort würde ich auch für ein paar Turns einen Einzelinstruktor buchen.

Weiterhin viel Spass auf dem Kringel.

Grüsse vom KTM-Treiber
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  • pitchfork Offline
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Beitrag von pitchfork »

Wenn man sich nicht wohl fühlt, Hand hoch und raus in die Box.

Das Problem sofort offen ansprechen und der Instruktor sollte auf das Problem eingehene.

Der Instruktor muss sich auch auf die Teilnehmer einstellen.

Jörg
26.6. - 27.06.2021 Groß Dölln mit Triple M
18.7. - 20.07.2021 Groß Dölln mit Doc Scholl
16.8. - 17.08.2021 Sachsenring mit Doc Scholl
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  • krad Offline
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Beitrag von krad »

Ich würde dir mal 1-2 Tage freies Training vorschlagen. In der (zweit-)langsamsten Gruppe einschreiben und dann in Ruhe/deinem eigenen Tempo hocharbeiten. Gruppeninstruktion brachte mir nichts, ist nur zum Einrollen und Strecke kennenlernen. Und auf jeden Fall ein günstiges RS-Mopped holen, wenn du es dir nicht erlauben kannst deine BMW wegzuschmeißen. Passieren kann immer irgendwas aber das gilt eigentlich auch für Straße.
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  • der-bramfelder Offline
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Beitrag von der-bramfelder »

Das hört sich noch nach leichter bis mittlerer Überforderung an, was völlig normal ist,
insofern ist das:
pitchfork hat geschrieben:Wenn man sich nicht wohl fühlt, Hand hoch und raus in die Box.

Das Problem sofort offen ansprechen und der Instruktor sollte auf das Problem eingehene.

Der Instruktor muss sich auch auf die Teilnehmer einstellen.

Jörg
schon mal der richtige Ansatz. Und wenn der Struki das nicht kann, gibt's immer noch
einen Chefinstruktor, dem man sein Problem / Herausforderung erklären kann.
# 566 - im Ruhestand
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