Eingelaufener Zylinder Öhlins STX

[sehe]

Hi,

nach 13.000 km, davon sicher die Hälfte Rennstrecke, ist diesen Winter ein Service meines Fahrwerks meiner Streety RS dran. Das Fahrwerk ist komplett serienmäßig, nur eben eingestellt auf mich. Beim Auseinanderbau kam folgendes zum Vorschein (siehe Bilder). Da ich mich da nicht so gut auskenne: Inwiefern ist das kritisch? Sollte das Problem angegangen werden? Ist das für ein OEM Öhlins Teil normal?

Beste Grüße & vielen Dank für eure Unterstützung.

[chris9]

würde mal behaupten das die eingelaufene Zone direkte Folge schlechter Fertigung ist.
Die komplett durchgehenden Längsriefen kommen offensichtlich nicht von Verschleiß, der Kolben kommt da gar nicht hin.
Ob das für Öhlins normal ist würde mich auch mal interessieren.
Das die OEM Öhlins Ware nicht das gelbe ist hört man ja öfter, hier sieht man's jetzt anscheinend auch mal.

[sehe]

Also Öhlins direkt lehnt das als Garantiefall ab, da OEM Teil. Ich versuchs mal über Triumph.

[Earnie]

War das Federbein vorher noch dicht ?
Ich denke schon und würde mir bei dem Lauf-Bild auch keinen Kopf machen.
Das ist doch nur leicht oberflächlich und es sind keine tiefen Riefen die die Dichtung nicht mehr abdichtet. Sieht für mich auf dem Foto zumindest so aus.
Wenn du nach 13.000km deinen Motor öffnest wirst du auch leichte Riefen an einigen Bauteilen finden die trotzdem noch in Einbautoleranz liegen oder zumindest innerhalb der Verschleißgrenze, auch das würde keine Garantie abdecken weil es der Funktion nicht schadet.

[sehe]

Ich seh halt eher das Problem, dass wenn einmal die gehärtete Oberfläche weg ist, drunterliegendes Material ggf. viel weicher ist und sich das Problem dann sehr schnell verschlimmert.

Außerdem möchte ich einfach ein fehlerfreies Federbein.

[chris9]

Genau so ist das.

Der Fertigungsfehler ist offensichtlich.
Das ist kein normaler Verschleiß.
Darauf würde ich mich berufen.
Und darauf:
Man sieht ja das die Abdichtung nicht gut ist->Überströmverluste-> schlechte Dämpfung
Deshalb hast du es ja aufgemacht

Ne Stellungnahme seitens Öhlins wär ja schön.
Oder haben die nix damit zu tun weil bei Alibaba zugekauft oder was?

[Earnie]

Das mit der harten Oberfläche ist schon nen berechtigtes Bedenken. Ich vermute aber echt das dies noch ein durchaus normales Laufbild bei der Laufleistung ist und wahrscheinlich auch bedenkenlos so weiter einsetzbar. Klar, es gibt halt immer nen Unterschied zwischen neu und gebraucht. Aber ich bin auch kein Fahrwerksexperte, vielleicht kann ja einer der üblichen Verdächtigen hier die viel Fahrwerke machen mal aeussern.
Und zur Garantie, klar muss das ueber Triumph laufen, die haben es doch auch verbaut und verkauft. Mal so als Beispiel: Vielleicht sitzt da ja nen Schalldämpfer zu nah dran und es überhitzt an der Stelle, dann hat Triumph es halt falsch eingesetzt und Oehlins kann mal gar nix dafür.

[David#26]

Bin zwar kein Fahrwerksspezialist, doch in meinem beruflichen Umfeld habe ich täglich mit Beschichtungen und Oberflächenveredelungen von metallischen Werkstoffen zu tun.

Die fehlende Oberflächenhärte ist aus meiner Sicht hier nicht beeinträchtigt. Bei Eloxalbeschichtungen wird die Beschichtung nicht ausschließlich auf die Bauteiloberfläche aufgebracht, sondern dringt auch in die oberste Materialschicht ein. Heißt bei einer häufig gewählten Schichtdicke von 0,05mm wird auf die Oberfläche ca. 0,025mm aufgebracht und 0,025mm in das Material. Daher ist auch bei einem geringen Materialabtrag die Oberflächenhärte (Verschleißschutzschicht) noch voll erhalten.

Wie die in Arbeitsrichtung des Kolbens laufenden Riefen oder Kratzer entstanden sind kann ich nur mutmaßen, aber auf einen Fertigungsfehler zu schließen finde ich etwas übereilt. (Nur meine Meinung)
Bei welchem Fertigungsverfahren sollen diese Oberflächlichen Beschädigungen denn entstehen?

Vielleicht sind diese durch Fremdkörper im Bauteil oder Dämpferöl hervorgerufen.

Gruß David

[sehe]

Vielleicht sind diese durch Fremdkörper im Bauteil oder Dämpferöl hervorgerufen.

Danke für eure Antworten bisher. Da der Dämpfer bisher serienmäßig und ungeöffnet war ein Grund mehr für eine Beanstandung.

[chris9]

Bei welchem Fertigungsverfahren sollen diese Oberflächlichen Beschädigungen denn entstehen?

Vielleicht sind diese durch Fremdkörper im Bauteil oder Dämpferöl hervorgerufen.

Gruß David

gute frage, beim feinschleifen wohl kaum.
keine ahnung wie das gefertigt wird. geräumt? erodiert?

da die riefen deutlich über den arbeitsweg des kolbens hinausgehen, kanns aber kein Dreck/Verschleiß gewesen sein.
an den glänzenden stellen sieht man wo der kolben sich meist bewegt, viel weiter kommt der nicht raus.