Darf ich vorstellen: Yamasuki....die vermutlich erste SV 650 mit Yamaha R1 Gabelbrücken, Gabel und Vorderrad. Aber erst mal alles schön der Reihe nach.
Wie weiter vorne geschrieben passt die RN19 Brücke nicht wirklich - das Steuerjoch ist zu kurz und die Lenkanschläge sind wirkungslos.. Das Steuerohr ist zu kurz und die Lenkanschläge haben keine Wirkung. Ich habe mir dann kurzzeitig überlegt, ob ich doch eine Suzuki Brücke nehmen sollte - habe den Gedanken aber sogleich wieder verworfen. Suzuki hat ein Stichmass von 207mm, Yamaha 210mm. Das würde bedeuten, dass die Bremsscheiben auf der R1/R6 Felge 1.5mm aussermittig in den Bremssätteln laufen. Das könnte man zwar korrigieren, in dem man die Bremsscheibenaufnahme an der Radnabe 1.5mm pro Seite abfräst/abdreht. Aber meine Maschinen sind zu klein dafür, also keine gute Idee. Alternativ hätte ich auch auf eine Suzuki Felge wechseln können...aber wozu, wenn ich doch so viele Felgen rum stehen habe. Bremsscheiben mit Offset wären eine weitere Möglichkeit gewesen... aber ersten hätte ich die kaufen müssen und zweitens wären dann die Räder zwischen der SV und der R1 nicht mehr austauschbar gewesen. Und ich will so viele Teile wie möglich hin und her tauschen können. Also habe ich mich entschieden, die R1 Gabelbrücke anzupassen.
Die RN19 Brücke ist mit über 40mm sehr breit. Die RN12 und RN01 Brücken messen knapp 25mm. Also ist da genug Fleisch am Knochen, um den Klemmbereich am Joch unten zu verkleinern und damit das Joch "künstlich zu verlängern", so dass der obere Lagerseitz die benötigten 8mm hoch kommt.
Zuerst hab ich’s mit "Hausmitteln" versucht - sprich M12 Gewindestange und einer selbst gedrehten Buchse. Aber selbst mit der 1 Meter langen Verlängerung ging da nichts, ausser dass sich die Mutter in die Alu-Büchse eingearbeitet hat. Also ab zur lokalen Kfz-Werkstatt. Die hat ne 40 Tonnen presse - damit gings dann ganz leicht
Wieviel Druck es schlussendlich gebraucht hat, weiss ich nicht mehr - aber bei 6 Tonnen hat er mich gefragt, ob ich sicher sei, dass das Joch von oben nach unten auspresst werden muss.
Die Fressspuren sind schon ziemlich heftig/deutlich und stammen aus der Brücke. Das Joch war nach kurzen reinigen beinahe wieder "jungfräulich". Wobei ich eher das Gefühl habe, dass die Pressspuren vom Einpressen stammen, denn in der Brücke hatte es Riefen, welche nach oben zeigen, also entstanden sein müssen, als das Joch von unten "hochgepresst" wurde.
Mit den zwei Teilen ging's ab auf die Drehbank und Fräse. Leider habe ich keine Spannzangen für die Drehbank und der Spindeldurchlass ist mit 25mm auch nicht gerade üppig. Also habe ich mir eine kleine Spannbuchse gedreht und das Joch ausgerichtet. Mit 5/1000mm Rundlauffehler habe ich mit dann zufrieden gegeben. Yamaha verwendet für das unteren Lager ein "Speziallager" mit 31mm Innendurchmesser. Damit ich Standardlager von SKF, FAG, Koyo verwenden kann wurde der Sitz nicht nur um 8mm verlängert, sondern gleich noch auf 30mm abgedreht .
Die Gabelbrücke wurde auf die Fräse gespannt, ausgerichtet und der Absatz für den Sicherungsring 8mm tiefer gespindelt. Somit kommt der Sitz des oberen Lagerrings 8mm höher und der Lagerring "läuft" nicht mehr auf dem Gewinde. Der Klemmbereich misst immer noch ca 28mm - das ist mehr als bei der RN01. Müsste also halten. Erstes Problem gelöst.
Weiter mit Problemo nummero due - die wirkungslosen Lenkanschläge. Die einfachste Lösung wäre gewesen, einfach ein Stück Alu auf die Brücke zu schrauben. Da die Brücke aber an der Oberseite nur gerade mal ca. 3.5mm Dick ist, war mir das zu Riskant, dass im Fall der Fälle der Lenkanschlag einfach ausreist. So habe ich mir überlegt, dass ich die originalen Lenkanschläge abspindeln und als zweiten Ankerpunkt verwenden könnte.
Abgespindelt war die Dinger schnell und ein erster Prototyp war auch zügig gefräst. Nur hat sich im nachhinein gezeigt, dass dies keine gute Lösung ist. Beim Anschlagen wird die Kraft nicht senkrecht sondern seitlich auf den Anker geleitet.
Das hat mir nicht gepasst und somit ging die Brücke erneut unter die Fräsen. Die Stummel ehemaligen Anschläge wurden plan und 2 kleine Blöcke Alu wurden zu einem neuen Satz Anschläge zerspant. Problem Nr. 2 auch gelöst
Und da der Hobbyraum durch die Fräserei eh schon flächendeckend mit Aluspänen übersaht war (Mentale Notiz: endlich mal einen Späneschutz/Abweiser bauen) wurde auch gleich noch die obere Brücke bearbeitet. Wer braucht auf der Renne denn schon eine Aufnahme für Zündschloss ? ISt nur unnützes Gewicht. Also weg damit. Und die Racing Stummel haben auch keine Schrauben welche in der obere Brücke verankert sind - also auch damit weg... und dabei gerade noch 100g eingespart
gleich gehts weiter...