Moppedmichl hat geschrieben:
Ich wäre fest der Meinung gewesen, das Spiel ist bei kälte größer..
Kann mir das jemand erklären, in meiner Welt wird alles "kleiner" wenns kalt ist und damit das Spiel größer
Ok also du warst im kalten Wasser schwimmen, kommst raus und denkst:"Oh Gott, der hätte jetzt vielzuviel Spiel!"
Aber der Vergleich mit der Biologie hinkt, beim Motor sich zieht sozusagen die M... bei Kälte noch mehr zusammen.
Ich habe heute auch bei 5°C meine jährliche Kontrolle des Ventilspiels (Desmodromik) gemacht. Im Ducati WHB konnte ich keine Vorgabe zur Temperatur finden sodass ich von kalt ausgehe.
Zumindest für Stahlventile habe ich in einem KFZ-Lehrvideo Messergebnisse der Längenausdehnung gefunden:
100°C Differenz = 0,04 Millimeter
Also die 30°C Differenz in meiner Garage zwischen Sommer und Winter ist wirklich zu vernachlässigen. Wie sich allerdings der Alu-Zylinderkopf und der Motorblock auf das Ventilspiel auswirkt, kann ich nur vermuten. Wenn man davon ausgehen kann, dass das Spiel im warmen größer wird, dann ist es am besten im Winter zu messen um immer genügend Spiel zu haben. Denn ein zu kleines Spiel ist schlimmer als ein zu großes.
Früher wurde das Ventilspiel sogar bei laufendem Motor gemessen :
Grillmeister hat geschrieben:
Früher wurde das Ventilspiel sogar bei laufendem Motor gemessen :
War aber soweit ich mich erinnern kann nur beim Opel der Fall. Ob die das heute auch noch so machen da bin ich überfragt, dafür bin ich zu lange weg von der Kfz Materie. Gelernt und gemacht hab ich das schon, das schöne war, man sparte sich das Motor durchdrehen sowie das Nachdenken, welcher Zylindern nun überschneidende Ventile hat und welche ein zu stellen sind
Jetzt aber nochmal zurück:
Ich habe mir die Argumente mal alle reingezogen. Eine Frage stellt sich mir dabei:
Warum spielt das Temperaturthema überhaupt eine Rolle? Ist es nicht im Kern entscheidend dass alle Ventile unter den selben Bedingungen gleich eingestellt sind?
(Mir ist der Sinn des Einstellens an sich schon klar...)
Das Ventilspiel soll im betriebswarmen Motor ein Maß "X" haben damit das Ventil auch schließen kann.
Wenn das Ventilspiel nun bei kaltem Motor eingestellt werden soll muss das Maß "Y" eingestellt werden.
Grund:
Das Ventilspiel ändert sich mit der Motortemperatur.
Ist ähnlich wie bei den Reifen.
Bar - kalt
Bar - 60 min Heizdecke
Bar - Betrieb
Letzt endlich ist immer das Maß im Betrieb entscheidend.
Das sich das Ventil“spiel“ mit der Temperatur ändert ist natürlich klar (und wurde ja auch ausführlich dargelegt). Aber auch schon bei den alten Ottomotoren wurde der Temperatureinfluss entsprechend kompensiert.
Einstellarbeiten durchzuführen wenn alle Bauteile eine dauerhaft gleichmäßige Temperatur haben ist doch die einzig sinnvolle Vorgehensweise.
Um aber auf die Eingangsfrage zurückzukommen können solche Arbeiten in einer Winterkalten Garage kaum vernünftig durchgeführt werden schon alleine weil entsprechendes Dichtungsmaterial, Schraubensicherungen etc. dann nicht anwendbar sind.
Oder irre ich?
ToTTi hat geschrieben:Das sich das Ventil“spiel“ mit der Temperatur ändert ist natürlich klar (und wurde ja auch ausführlich dargelegt). Aber auch schon bei den alten Ottomotoren wurde der Temperatureinfluss entsprechend kompensiert.
Einstellarbeiten durchzuführen wenn alle Bauteile eine dauerhaft gleichmäßige Temperatur haben ist doch die einzig sinnvolle Vorgehensweise.
Um aber auf die Eingangsfrage zurückzukommen können solche Arbeiten in einer Winterkalten Garage kaum vernünftig durchgeführt werden schon alleine weil entsprechendes Dichtungsmaterial, Schraubensicherungen etc. dann nicht anwendbar sind.
Oder irre ich?