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10W60 Motoröl sinnvoll?

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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von R6-Pille »

steirair hat geschrieben:Warum 0-20 ?

Die zweite Zahl (hier 20) gibt an das sich das Öl viskositätsmäßig bei 100°C wie ein Einbereichsöl SAE 20 verhält.
Anders gesagt ist es bei 100°C doppelt so dünnflüssig wie ein ...-40 Öl.

Bei der Konstruktion des Motors werden die Spiele und Größen von Gleitlagern etc. auf eine bestimmte Viskosität ausgelegt. Ein Gleitlager soll im Normalbetrieb 100% Gleitreibung haben das heißt Welle und Lager berühren sich nicht.

Nimmt man nun ein dünnflüssigeres Öl so verringert sich der Reibungsverlust, es erhöht sich jedoch der Mischreibungsanteil wo es zu einem Kontakt Welle Lager kommt. Hier kann man nun dem Öl spezielle Zusätze einmischen die den Verschleiß in diesem Punkt reduzieren. Sind diese Zusätze verbraucht muss das Öl gewechselt werden. Das wird der Grund für den notwendigen häufigeren Ölwechsel sein.

Bei den heute weit verbreiteten 200PS + x Eisen denke ich dass man hier keine Experimente vornehmen sollte.
Die möglichen 2 Extra PS bringen einen sicherlich nicht messbar weiter nach vorn.
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von R.I.P. steirair »

Ah Danke.
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von robby95 »

R6-Pille hat geschrieben:Vergleich 10W-40 zu 10W-60.

Was wesentlich mehrbringt ist das man speziell vor dem ersten Turn am Morgen den Motor im Stand auf 70 Grad vorlaufen lässt. Auch in den folgenden Turns darauf achten, dass Wasser und Öl warm sind bevor Leistung abgerufen wird.

Ansonsten Ölstand auf 2/3, gutes Markenöl und aufpassen das man alles heile lässt.
Moin, ich hab schon des Öfteren gelesen "motor im stand warmlaufen lassen"

dazu muss ich mal etwas einwerfen.
Wenn ich das motorrad im Stand warmlaufen lasse passiert folgendes. Die Verlustwärme durch die Verbrennung wird fast vollständig in Richtung des Kühlwassers abgegeben. Das bedeutet, wenn das Kühlwasser die 70 grad Marke erreicht, ist das öl meist noch deutlich unter dem Level.
Fragt man Motorenentwickler, hört man immer, dass ein Motor am besten warmgefahren wird, wenn 1. erhöhte Drehzahl (>leerlauf, <halbe Nenndrehzahl) und 2. etwas Last abgerufen wird.

Daher lassen größere teams auch die motoren mit kurzen Gasstößen warmlaufen.
Aus eigener Messung hab ich schon gesehen, dass unter Umständen bei 75°C Wassertemperatur das Öl nur 35°C besitzt.

Die volle Performance kann bei einem öl erst ein einem Bereich ab 65°C erreicht werden.
Also bitte nicht nur bei Leerlaufdrehzahl warmlaufen lassen.
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von gixxersixxa »

Wie lange muss mein Motor im Stand laufen um denn die 65 grad zu haben?

Ich will ungern alle mit Gasstößen nerven.

Aber wenn das Öl 40 Grad hat hat es doch nach der Inlap eh die ausreichende Temperatur oder?
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von Harm »

Ich lass meine laufen bis auf 80grad Wasser.
Dann aus.
Dann zieh ich mich gemuetlich an, lass sie nochmal paar Minuten laufen....und dann gehts los.
Erste Runde morgens mach ich eh immer etwas gemuetlicher...und dann drauf.
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von robby95 »

gixxersixxa hat geschrieben:Wie lange muss mein Motor im Stand laufen um denn die 65 grad zu haben?

Ich will ungern alle mit Gasstößen nerven.

Aber wenn das Öl 40 Grad hat hat es doch nach der Inlap eh die ausreichende Temperatur oder?
Das kann man pauschal leider nicht beantworten. Die meisten Motorräder besitzen einen Wasser/öl Wärmetauscher, der somit das Öl beim Aufwärmvorgang unterstützt.
Die Methode von Wildsau benutze ich auch, jedoch mit Gasstößen. Im Leerlauf ist ebenfalls das Problem, dass Nockenwellen- und Hauptlagerschalen nur wenig geschmiert werden und der Verschleiß höher als gedacht ausfällt.

Mein Ablauf im Team ist im Endeffekt wie folgt:
Anmachen, 10 sec laufen lassen, damit überall Öl ankommt, leichte Gasstöße Impulsartig nicht über 4000 rpm. Bis das Kühlwasser ca. 75 grad hat. Danach Motor abstellen und 2 min vor Boxenausfahrt wieder an
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von Lutze »

robby95 hat geschrieben:Wenn ich das motorrad im Stand warmlaufen lasse passiert folgendes. Die Verlustwärme durch die Verbrennung wird fast vollständig in Richtung des Kühlwassers abgegeben.
Woher stammt die Erkenntnis?
robby95 hat geschrieben:
Aus eigener Messung hab ich schon gesehen, dass unter Umständen bei 75°C Wassertemperatur das Öl nur 35°C besitzt.
Wie und wo gemessen?

Aus eigener Messung kann ich sagen das Wasser und Motoröl nahezu gleichmäßig die Temperatur erhöhten.
Thermostat natürlich ausgebaut.
Erfahrung ist eine gute Sache.Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte!
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von M.M#330 »

Bei der R6 Rj15 beim Warmlaufen mit ein Paar Gasstößen hat das Öl gemessen im Hauptölkanal nach dem Wärmetauscher ca 20°C weniger als das Wasser. Ich lasse die R6 meist bis 85-90°C warmlaufen. Da hat das Öl dann 65-70°C. Danach ausmachen und ein paar Minuten vorm Fahren nochmal starten da die Wärme schnell auf Rahmen usw übergeht. Beim Fahren schlägt das ganze dann um bei ca 30°C Außentemperatur geht die Wassertemp auf max. 85°C und das Öl ca. 20°C mehr also um die 105°C.

Öl ist das 15W50 von Motul.
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von R6-Pille »

Einiges mag korrekt sein aber man muss nicht alles mit der letzten Kommastelle machen.
Warm laufen lassen auf 80 °C eine oder eine halbe Stunde vor dem ersten Turn damit sich alles noch gut durchwärmen kann und gut.

Mag sein das Gasstöße noch optimaler sind aber hey, man kann es auch übertreiben.

Blöd sind halt nur 12000 U/min bei 40 Grad C Öltemperatur.

Und das machen nach meiner Einschätzung 50% der Teilnehmer beim ersten Turn.
Da darf man sich über vorzeitigen Verschleiß oder Motorschäden nicht wundern oder den Hersteller schlecht reden.
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Re: 10W60 Motoröl sinnvoll?

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Beitrag von robby95 »

Lutze hat geschrieben: Woher stammt die Erkenntnis?


Wie und wo gemessen?
Also die Wasserkanäle erschließen sich an der gesamten Zylinderwand, sprich in dem Bereich wo die Abwärme entsteht. Bei geringer Drehzahl habe ich eine sehr kleine Menge Öl, die an den Kolbenboden sprüht. Somit ist der Wärmeübergang ins Öl aufgrund der kleinen Fläche nicht so groß wie beim Kühlwasser. Dazu muss man jedoch sagen, dass ich von einem System mit Thermostat spreche, was man denke ich auf die Allgemeinheit beziehen kann, da die meisten mit Thermostat fahren. Bei einem System ohne Thermostat ist die Trägheit natürlich viel größer und es dauert länger bis das Kphlwasser auf Temp. ist.

Gemessen wurde das im Ölsumpf über die Ölablassschraube. M.M.n. der Messpunkt mit der größten Aussagekraft für die Öltemperatur.

Ich wage zu behaupten, dass 20% oder sogar mehr der Motorschäden, bzw. exorbitanten Verschleiß auf das fehlende oder mangelhafte Warmfahren zurückzuführen ist. Daher sollte ein gewisses Augenmerk darauf gelegt werden.
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