Quizfrage zur (Einzylinder-)Kurbelwelle

[MadGab]

Tach Leute

ich hätte da Mal 'ne Frage an die Experten unter euch!
Meine (Einzylinder-)Kurbelwelle weist an beiden Kurbelwangenenden vorn wie hinten eine Art von Vertiefungen auf. HIER zu sehen:

.
Wer weiß genaues darüber und kann mir deren Sinn verständlich erklären?
Ich bin neugierig!
(1 Vermutung habe ich bereits.)

[R.I.P. steirair]

Wird wohl mit Wuchtung zu tun haben. Oder es fungiert als Ölschleuder.

[SlowMo400]

Vielleicht um die Panschverluste etwas geringer zu halten, dass die Wange nicht mit der vollen planen Fläche ins Öl klatscht? Schön gelöst sähe dann allerdings anders aus...

[Larsi]

INS Öl sollte die Kurbelwange gar nicht eintauchen!

Zur Frage müsste ich spekulieren ...

[Faltenhals]

Denk um Sie insgesamt leicht zu halten, aber außen, da wo es reinhaut, schwer genug um als Gegengewicht zu arbeiten. Alle racing Wellen von Ducati sind so. Google mal nach 999r oder Panigale r Kurbelwelle

[OWJ6]

Denk um Sie insgesamt leicht zu halten, aber außen, da wo es reinhaut, schwer genug um als Gegengewicht zu arbeiten. Alle racing Wellen von Ducati sind so. Google mal nach 999r oder Panigale r Kurbelwelle

So isses. Wahrscheinlich ein typischer 50% Ausgleich, 100% der rotierenden Massen, 50% des oszillierenden. Je weiter die Massen außerhalb der Drehachse angebracht werden, desto geringer die statische Masse der gesamten Kurbelwelle bei gleicher Fliehkraft durch die Ausgleichsmassen.

[scm]

Meine (Einzylinder-)Kurbelwelle weist an beiden Kurbelwangenenden vorn wie hinten eine Art von Vertiefungen auf. ...

Sieh nicht die Vertiefungen sondern das was noch da ist:
Honda wollte aus fertigungstechnischen Gründen (Aufnahme der Hub-
scheiben zum Verpressen) den bearbeiteten Sektor am Umfang der
Welle größer als das Gegengewicht haben.
Damit dessen Enden nicht "frei in der Luft" hängen hat man sie
gegen den Rest der Welle abgestützt. Aus Gewichtsgründen ist das
mittels "Stegen" gemacht worden, was denen auf die volle Hubwangen-
breite fehlt sind die von dir erwähnten Vertiefungen.

Je weiter die Massen außerhalb der Drehachse angebracht werden, desto geringer die statische Masse der gesamten Kurbelwelle bei gleicher Fliehkraft durch die Ausgleichsmassen.

Richtig!
Paradoxerweise erreicht man damit aber genau das Gegenteil von
dem was man normalerweise von einer leichten Kurbelwelle erwartet:
das Trägheitsmoment (=Schwungmasse) erhöht sich.
Leichtes Hochdrehen bedingt gewissermaßen eine schwere Kurbel-
welle.

Gruß
Sven

[MadGab]

Tach zusammen!

Ich danke allen Beteiligten, besonderen Dank an Faltenhals , OWJ6 + scm .

Denk um Sie insgesamt leicht zu halten, aber außen, da wo es reinhaut, schwer genug um als Gegengewicht zu arbeiten.

.

Sieh nicht die Vertiefungen sondern das was noch da ist:

@SCM:
Ich versuche es ja, und bin (geistig) fast da, abba noch nicht ganz....
Warum dann nur auf rund 1cm des Umfangs? Auch hätte der Verbindungssteg durchaus dünner ausfallen können.

@Larsi:

INS Öl sollte die Kurbelwange gar nicht eintauchen!

Tut meine KW zum Glück (fast) nicht. Ist 1 Trockensumpf!

@OWJ6:

So isses. Wahrscheinlich ein typischer 50% Ausgleich, 100% der rotierenden Massen, 50% des oszillierenden. Je weiter die Massen außerhalb der Drehachse angebracht werden, desto geringer die statische Masse der gesamten Kurbelwelle bei gleicher Fliehkraft durch die Ausgleichsmassen.

Würdest du mir das etwas detailierter erklären, wie man gerade auf diese Form kommt..?
Habe es noch nicht ganz gefressen.

Ich würde gerne die genaue Form besser verstehen.

[scm]

Ich glaub du versuchst da mehr drin zu sehen als reinkonstruiert wurde.

An die Kurbelwelle gibt es Anforderungen die aus den Betriebsbedingungen
resultieren, z.B. Biegesteifigkeit, Drehzahlgrenzen und damit Durchmesser
der Lager(zapfen), Oberflächenhärte, Ausgleichsgrad, Trägheitsmoment usw.

Andere Details sind fertigungstechnisch bedingt, z.B., Formschrägen, Wand-
stärken, welche Flächen bearbeitet werden müssen etc. ...

All das läßt aber noch einigen Spielraum für die konkrete Gestaltung zu,
eine Yamaha XT600 Kurbelwelle muß so ziemlich dasselbe können, sieht
aber anders aus. Hat halt ein anderer Ingenieur konstruiert.

Nochmal zu den Aussparungen: die haben keine spezielle Funktion wie
du annimmst sondern sich aus anderen Anforderungen so ergeben.
Da ist nichts weil's da nichts braucht. Deshalb ist die Welle da zu Ende.


Viele Grüße
Sven

[MadGab]

Na gut, das akzeptiere ich Mal einfach. Danke dir.
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Meine KW weist ein zweites Rätzel auf.

Welche Aufgabe haben diese ringförmige Nuten auf der Außenseite jeder Wange?
Sie sind lediglich eine halben bis einen Millimeter "hoch".