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Rennstrecke nach Herzinfarkt?

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
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  • troodon Offline
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von troodon »

Hallo
ich hatte 2012 einen Herzinfarkt und bin danach noch bis 2015 Weiter auf der Rennstrecke gefahren. Habe 3 Stents bekommen und nach den Infakt (Stents) war ich belastbaren als vorher da ja alles wieder mit genügend Blut versorgt wurde. Es gibt meiner Meinung überhauptkeinen Grund nach einem überstandenen Herzinfakt mit dem Sport aufzuhören.
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  • Raucherlucky Offline
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von Raucherlucky »

Jeder Berufskraftfahrer bekommt min. Ein Berufsverbot für min 6 Monate nach einem Herzinfarkt ..
Habe genug Mitarbeiter gehabt , die körperlich sehr fit waren und gefühlt eine Ewigkeit gedauert hat , bis sie wieder arbeiten durften ..
ich glaube kaum , das ein Arzt bescheinigt , das man wieder Rennstrecke fahren kann
15.03.21-19.03.21 Cartagena
26.04.21-27.04.21 Hockenheimring
28.05.21 Zolder
21.06.21-22.06.21 Rijeka
28.06.21-30.06.21 Most
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von Axel Foley »

Servus,

ich hatte 2004 einen Hinterwandinfarkt, dadurch einen Stent verpasst bekommen. Habe danach wieder langsam mit trainieren begonnen u.a. mit AH-Fußball, Fitnessstudio usw.

Man sollte den Körper langsam wieder belasten. Ich bin mittlerweile 62 und fahre seit 7 Jahren wieder RS.

Keine Probleme mit der Pumpe, ich lass mich aber regelmäßig durchchecken. Wenn aus ärztlicher Sicht nichts
dagegen spricht, sehr ich keine Probleme. Aber jeder Infarkt hat seine Eigenheiten, musst halt sonst fit sein.

Axel #122
Leg dich nicht mit Zucker an - er ist raffiniert :shock:
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von sergioausrio »

Betreue beruflich bedingt viele Menschen während und nach einem Herzinfarkt, darf eine Herzsportgruppe betreuen und zwei meiner besten Rennstrecken Spetzl haben bereits Stents.

Entscheidend sind andere Faktoren als die Anzahl der Stents. Welche EF wurde genannt, gibt es hier Einschränkungen? Gibt es Wandbewegungsstörungen? Ist es während oder im Verlauf zu Rhythmus Störungen gekommen?

Es ist multifaktorell, alle meine Fragen sollte man aus den Arztbrief entnehmen können.

Die persönliche Verantwortung ist sich wieder aufsteigend körperlich zu belasten und eine entsprechende Fitness herzustellen, diese kompensiert viel der Belastung und Reduziert die Wirkung von Spitzenbelastung aufs Zentrale Nervensystem. Die Frage irgend einem Arzt zu stellen wird nicht wirklich helfen. In der Klinik oder beim Kardiologen wäre sinnvoll. Und am Ende ehrlich zu sich selber sein, langsam starten und wenn merkt es geht nicht gut....zurück zur Fitness oder es aus Respekt gegenüber allen anderen bleiben lassen. Klingt hart, aber soviel Verantwortung muss man übernehmen.
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von Maik77 »

@sergio
War ein vorderwandinfarkt, ef liegt momentan bei 50%. Keine rhytmusstörungen.

Erstmal vielen Dank für die hilfreichen Kommentare. Paar Dinge will ich loswerden:

Mir ist klar dass ich das bestimmt nicht von ein paar Foren-Kommentaren abhängig mache, Saison 2023 ist für mich beendet.

Mir ging es erstmal (auch als Motivation/Hoffnungsschimmer) um die prinzipielle Machbarkeit. Das Kringelfahren bedeutet mir tatsächlich ne Menge, und wenn ich ne Chance bekomme dass 2024 wieder versuchen zu können werd ich alles unternehmen um die Chance wahr zu nehmen. Allerdings auch in vollem Bewusstsein meiner Verantwortung den anderen gegenüber.

Plan ist jetzt erstmal die Reha zu starten (dank Coronainfekt den ich im KH bekam verzögert die sich im ein paar Tage) und dann Fitness (wieder)herstellen. Dann sehen wir weiter, alles in Absprache mit nem Kardiologen der viel mit Sportlern zu tun hat, hoffe der kann das realistisch einschätzen.

Mal an die mit dem Infarkt gesprochen: kam der denn plötzlich bei euch?
Bei meinem war das ne Sache von ner halben Stunde..wenn ich das auf dem Bike bekommen hätte wäre mehr als genug Zeit gewesen raus zu fahren, die wärmer auf zu ziehen und dann den rtw zu rufen, übertrieben gesagt.
Mit den Schmerzen kann man nicht fahren, kippt aber auch nicht sofort um, so meine Erfahrung. Aber wie schon getippt wurde: ist wohl bei jedem anders..

Ich werd mal in den nächsten Wochen/Monaten hier berichten wie es weiter läuft. Vielleicht mal für den einen oder anderen interessant später, auch wenn ich das keinem gönne.
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  • Lutze Offline
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von Lutze »

Maik77 hat geschrieben: Mal an die mit dem Infarkt gesprochen: kam der denn plötzlich bei euch?
Bei meinem war das ne Sache von ner halben Stunde..wenn ich das auf dem Bike bekommen hätte wäre mehr als genug Zeit gewesen raus zu fahren, die wärmer auf zu ziehen und dann den rtw zu rufen, übertrieben gesagt.
Mit den Schmerzen kann man nicht fahren, kippt aber auch nicht sofort um, so meine Erfahrung. Aber wie schon getippt wurde: ist wohl bei jedem anders..
Kann dir sagen wie es bei meinem Kumpel war. Der war auf der Baustelle am Arbeiten. Dann wurde ihm schlecht, Kreislaufprobleme usw. Hat weiter gearbeitet und am nächsten Tag ging es von der Baustelle nach Hause. Da er sich immer noch nicht wohl fühlte mit dem Arzt gesprochen mit dem er auch Fußball spielt. Der hat ihn sofort ins Krankenhaus geschickt. Er wollte gar nicht ist aber dann hin, noch selbst gefahren. Er wurde direkt da behalten Stent gesetzt und jetzt geht es ihm wieder gut. Hat schon nach kurzer Zeit wieder auf dem Bau gearbeitet.
Samstag treffe ich ihn wieder beim Klassentreffen, mal sehen was er berichtet, sehen uns nicht so oft weil er immer von Montags bis Freitag nicht da ist.
Das war alles schon letztes Jahr.
Erfahrung ist eine gute Sache.Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte!
  • wizzard Offline
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von wizzard »

marv hat geschrieben:
...will sagen: Neben einer abnehmenden Leistungsfähigkeit sehe ich spontane Blackouts als viel problematischer.
zum Thema Infarkt auf Rennstrecke ... gabs im V4 forum mal nen Beitrag von Tiger (seines Zeichens glaube ich Radiologe) :

https://v4-forum.de/threads/rennstrecke ... post-97361

an den threadersteller ... ich denke du gehst das Thema schon richtig an... im allgemeinen ausm Bekanntenkreis kommen ähnliche Meldungen... auf seinen Körper hören, Grundlagen schaffen und den Stress möglichst gering halten... und immer dran denken... am Totenbett sagen die wenigsten "ich wünschte ich hätte mehr gearbeitet"
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  • Alex74 Offline
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Re: Rennstrecke nach Herzinfarkt?

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Beitrag von Alex74 »

Hallo Maik77,

ich möchte Dir vielleicht kurz von meiner Erfahrung berichten.

Eigentlich lese ich nur in Foren, aber wegen diesem Thema musste ich mich heute registrieren!

Ich habe letztes Jahr, mit 46 Jahren, erst begonnen auf der Rennstrecke zu fahren.
Natürlich war ich sofort begeistert und mit der Leidenschaft infiziert und habe auf Grund der Nähe (komme aus Süd-Österreich) an 3 Events in Rijeka teilgenommen.

Zwei Tage nach dem letzten Event hatte ich dann am 14. Oktober einen Hinterwand-Herzinfarkt.
In den ersten Wochen danach ist es mir gar nicht gut gegangen. Geringste Anstrengungen und es wurde mir schwindelig, total unwohl und ganz komisch.

Dann hatte ich das Glück im Dezember eine 4-wöchige Reha zu machen. Die hat mir sehr geholfen. Ist auch sehr viel mental zu bewältigen.
Ich hab mir gedacht unter ärztlicher Aufsicht kann ich versuchen an die (neuen) Grenzen zu gehen.
Und es hat sich in diesen 4 Wochen einiges bewegt.
Plötzlich habe ich mir das Ziel gesteckt heuer wieder auf der Rennstrecke zu fahren.
Ich habe dann nach der Reha wöchentlich, sehr konsequent, zumindest 4-5 mal trainiert.
Sofern man Training dazu sagen kann…..60 min Ergometer mit moderatem Tempo…..5 km spazieren usw.
Ich habe auch langsam Fortschritte gemacht.

Heuer im April war es dann soweit……Event in Rijeka.
Da ich mir aber natürlich mehr als unsicher war, habe ich natürlich meinen neuen Freund, den Hrn. Dr. Kardiologen, um Rat gebeten, ob das sinnvoll wäre, ob ich es mir zutrauen könne, usw.

Er hat gemeint aus medizinischer Sicht würde nichts dagegen sprechen, solange ich es nicht übertreiben würde.
Aber natürlich könne ich das nur selbst einschätzen meinte er. Gut, er hat auch keine Ahnung, wie es am Bike auf der Rennstrecke so abgeht!

Ich habe es aber gewagt und bin tatsächlich Ende April nach Kroatien gefahren.
Wie es dann war? Durchwachsen! Zuerst mal hatte ich (in diesem Fall ausnahmsweise) Glück, dass es an beiden Tagen in der Früh geregnet hat und ich dann erst ab späten Vormittag gefahren bin.
Die ganze Aufregung und Anstrengung hat mir aber nicht sehr gut getan. Blutdruck war hoch, wieder sehr unangenehme und komische Gefühle, usw. Das kann man schwer erklären, aber Du wirst vielleicht wissen was ich meine.
Dieses relativ unangenehme Unwohlbefinden war aber während der Turns komplett weg!
Seit dem Herzinfarkt habe ich mich nie mehr so wohl und lebendig gefühlt als während der Turns am Bike.
Vermutlich wegen dem Adrenalin und weil einfach keine Zeit ist an das Unwohlbefinden zu denken. Aber egal, ich war total geflasht! Und ich hatte mein persönliches Ziel erreicht -> 193 Tage nach dem Herzinfarkt wieder auf der Rennstrecke!

Als nächstes hab ich im Mai an einem Event am Slovakiaring teilgenommen.
Diesmal war es auch wieder so, dass während des Fahrens keinerlei Beschwerden zugegen waren. Und auch zwischen den Turns ging es mir diesmal bedeutend besser….zumindest nicht schlechter als zu Hause im Alltag.
Ich war sehr zufrieden!

Und weil das ganz gut geklappt hat, war ich im Juni in Cremona und im Septemper nochmal in Rijeka (sogar schneller als vor dem Herzinfarkt! Ich gehöre aber nicht zu den Schnellen! Eher so hinteres Mittelfeld!) und am Pannoniaring.

Ich bin also im Jahr nach meinem Herzinfarkt 5 mal auf der Rennstrecke gewesen! Und es ist gesundheitlich oder von Befinden her immer besser geworden. Es ist natürlich nicht so, wie vor dem Infarkt, aber ich würde es trotzdem mit ganz gut bewerten!

Ich muss wirklich sagen, mein neues Hobby hat mich sehr motiviert und mir dabei geholfen wieder so halbwegs fit zu werden.

Genau das und dass Du es in ähnlicher Weise schaffst wünsche ich auch Dir!

Alles Gute und
liebe Grüße aus (Süd-)Österreich
Alex
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