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S1000RR Motor nach Hochwasserschaden Spülen oder Revision?

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Re: S1000RR Motor nach Hochwasserschaden Spülen oder Revision?

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Beitrag von Marco369 »

Guten Morgen,
bzgl. der RR:
Der Motor ging wie geplant zur Fa. Wunderlich und wurde komplett zerlegt. Ich habe ihn mir dann zusammen mit dem Werkstattmeister angeschaut, er sah nicht so schlimm aus wie befürchtet und die Teile waren eigentlich in einem "guten" Zustand (kein Rost, maßhaltig etc.). Dennoch gibt es eine "Rundumrevision" und auf Empfehlung kommen auch einige "Goodies" noch mit rein (wie z.B. ein Alpha-Technik Getriebeausgangslager etc.). Da ich parallel den Motor meiner Super Duke 990 gemacht habe, habe ich gesagt das Weihnachten ein guter Zeitpunkt wäre den Motor zurück zu bekommen - und das wird jetzt wohl auch klappen.
Da auch neue Kolbenringe verbaut werden, frage ich mich allerdings gerade, wie ich das mit dem "Einfahren" lösen soll. Ist ja ein reines Rennstreckenfahrzeug, und auf der RS wird es wohl etwas schwierig?!

Ich kann aber durch den SD990 LC8-Motor bestätigen, dass das Ablassen der Wasser-Öl Pampe das Erste ist, was man nach einem Wasserschaden des Motors schnellstens machen sollte !!! (wundert mich etwas, dass sowas wohl schon mehreren passiert ist?!)
Da ich erst mit der RR zu tun hatte (neben der einen oder anderen Kleinigkeit hier:-), und die SD sowieso Totalschaden war, habe ich an dem Motor erst nach ca. 1 Monat die Pampe abgelassen. Nach 13 Saisons Treue konnte ich das Mopped einfach nicht wegschmeißen, auch wenn das wirtschaftlich sicher vernünftig gewesen wäre.
Die Kolben waren zwar nicht festgerostet, dennoch konnte man an einer "schägen Linie" im Zylinder erkennen wo die Kolben standen (ist ja ein V2). Zylinder also gehont, neue Kolbenringe, Ventile neu eingeschliffen, alles penibel gereinigt, alle Lager (inkl. Nadelrollenlager der Getriebewellen, Pleuel-, KW-, Gtriebewellenlager etc.) neu, alle Kanäle mehrfach gespühlt, Ölspritzdüsen gereinigt/ausgeblasen, Dichtungssatz komplett bestellt und alles wieder zusammengedengelt -> Läuft! (mal sehen, wie lange :-))

Mein Fazit wäre:
Ich würde einen Motor mit Wasserschaden grundsätzlich eher revidieren / reviedieren lassen als irgendeinen gebrauchten zu kaufen. Am Ende tatsächlich sicher sogar teurer, aber man weiß, was unter einem werkelt und wie der Zustand ist.

Wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit!

LG Marco
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Beitrag von T300D »

Danke für die Rückmeldung.
Immer spannend zu lesen, wie solche "Projekte" am Ende ausgehen. :-)

\\ Carsten
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Re: S1000RR Motor nach Hochwasserschaden Spülen oder Revision?

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Beitrag von R.I.P. steirair »

Einfahren zwei Turns mit reduzierter Drehzahl, zügig ohne Drehzahlspitzen, und dann gemma.
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Beitrag von 3._#34 »

steirair hat geschrieben:Einfahren zwei Turns mit reduzierter Drehzahl, zügig ohne Drehzahlspitzen, und dann gemma.
Exakt! Genau das empfehle ich allen meinen Kunden nach der Revision.
Morgens sauber Warmlaufen lassen. 1. Turn max. ~10.000, 2. Turn max. ~12.000, 3. Turn langsam steigern, dass du am Ende ausdrehst. Und ab dann keinen Gedanken geht daran verschwenden.
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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Re: S1000RR Motor nach Hochwasserschaden Spülen oder Revision?

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Beitrag von R.I.P. steirair »

3._#34 hat geschrieben:
steirair hat geschrieben:Einfahren zwei Turns mit reduzierter Drehzahl, zügig ohne Drehzahlspitzen, und dann gemma.
Exakt! Genau das empfehle ich allen meinen Kunden nach der Revision.
Morgens sauber Warmlaufen lassen. 1. Turn max. ~10.000, 2. Turn max. ~12.000, 3. Turn langsam steigern, dass du am Ende ausdrehst. Und ab dann keinen Gedanken geht daran verschwenden.
Meistens steht die Kiste eh vor der ersten Fahrt nochmals am Prüfstand. Da kann man auch schon recht gut mal
eine Stunde sanft einfahren.
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