Hallo Maflo,
Bisher haben wir alles (2 Fahrer) im Sprinter transportiert und darin auch gewohnt. Zusätzlich mit einem relativ aufwändig aufzustellenden, dafür aber sehr windstabilen 3x6m-Pavillon. Da wir im einzelnen doch recht komfortabel aufgestattet sind und diesen Komfort am Fahrerlager auch lieben, dauerte der Aufbau seine Zeit und es brauchte doch recht viel selbiger, bis wir unser Lager fertig hatten.
Auch ich habe mich intensiv mit Alternativen beschäftigt, die aber meist an mangelnder Zuladung und/oder unpraktischer Möblierung nicht in Frage kamen. Selbst ein 10-12m-Camper stand in der Wahl, scheiterte aber an der Zufahrt und Parkmöglichkeit (Siedlung, Sackgasse, enger Wendehammer, 3 nur 6m lange Parkflächen) zu/an unserem Haus.
Außerdem möchte ich vor Ort ggf. die Möglichkeit haben, mal mit dem Auto wegfahren zu können. Also Tendenz zum Wohnanhänger.
Also habe ich den Entschluss gefasst, selbst zu bauen. Grundlage ist ein Kofferanhänger. Für maximale Innenbreite als Hochlader, für bequemere Verladung und Einstieg mit 10"-Rädern. Zul. Gesamtgewicht wollte ich die Maximum nehmen, was mein Sprinter ziehen kann. Es sind dann 2,7to geworden, was sich aktuell als absolut ausreichend erweist.
Solche Koffer gibt es mit Hecktüren, Heckrampe oder auch mit Kombination von beidem (nur ein Stift im Scharnier umstecken). Ich hatte im Oktober einen mit Kombi bestellt, der aber erst ca. Ende Februar lieferbar gewesen wäre. Da ich im Winter und der Coronazeit ausbauen wollte, nahm ich dann einen sofort verfügbaren, der meinen Wünschen ((L+H+B, zGG und Seitentür) am nächsten kam. Den musste ich dann ca. 600km entfernt beim Händler abholen.
Ich habe dort eine Toilette eingebaut, ein klappbares Stockbett (platzsparend), einen großen Kühl/Gefrierschrank mit Schrankumbau und eine Küche. Schlafraum und Küche/Garage sind getrennt. Toilette natürlich auch. Also eine 3-Raum-Wohnung auf ca. 4,15m x 2,15m x 2,05m

Da die Motorräder weiterhin im Sprinter transportiert werden und wir die Garage im Anhänger nur nutzen werden, wenn wir einen Kombiurlaub (Renne+Strasse) fahren, reicht uns der Platz in der Garage für ein 3.+4. Motorrad, eng und leicht versetzt gestellt, grad aus.
Bequemeren Platz für die Motorräder könnte man leicht schaffen, wenn man einen 5m-Anhänger nimmt und die Arbeitsplatte nur 50cm tief macht. Dann hat man ca. 1,65 Breite in der Garage. Ich wollte nur knapp über 4m, weil ich dann den Anhänger in meinem Carport für den Ausbau stellen konnte (Parken wird er später in unserer großen Lager-Garage (ca. 10km entfernt)). Deshalb schränkt bei mir der Fußraum der Betten die Garagenbreite etwas ein, dafür ist die Arbeitsplatte und der Platz darunter fast 70cm tief.
Wasser habe ich nur für die Toilette und das Waschbecken dazu. Allerdings mit großen flachen 110l-Tank, der ggf. als Gegengewicht für Heckbeladung ganz vorn unterm Boden montiert ist. Auf Dusche und Spülwasser verzichten wir, weil wir dann auch Warmwasseranlage bräuchten und einen größeren, unpraktischeren Abwassertank. Toilette hat einen eigenen und für das Waschbecken dient ein 28l-Wassertaxi als Abwassertank.
Der handeslübliche Kühlschrank läuft auch während der Fahrt mit einer Solaranlage und großer Batterie und Wechselrichter. Wasser und Licht sind komplett in 12V-Technik ausgeführt. Für alles andere gibt es 230V und 400V am Anhänger.
Den Unterschrank der Küche/Werkstatt habe ich komplett aus Euroboxen an Schwerlastauszügen gebaut.
In den Garagenboden sind Airline-Schienen eingelassen, die natürlich ca. alle 10cm durch den Boden verschraubt sind.
Alle Wände und Möbel sind (bis auf die Frontblenden) aus 25mm/16mm-Sandwich-Material gebaut und mit Alu-Profilen eingefasst. Das ergibt ein Gewicht (ohne Küchen/Werkstatt-Unterschrank) von nur 1280kg. Also viel Luft nach oben

Anbei ein paar Bilder (klick drauf für größer!). Bin noch nicht fertig. Es fehlen noch der Oberschrank in der Werkstatt/Küche und viele Einzelheiten.





Das nur als kleine Inspiration für den Eigenbau des Racemobils

aufwändige Grüße

vom falo