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Kaufberatung - fertiges Ringbike oder Strassenbike aufbauen?

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
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Fertiges Ringbike oder Strassenbike aufbauen?

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  • noppenkiller Offline
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Kaufberatung - fertiges Ringbike oder Strassenbike aufbauen?

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Beitrag von noppenkiller »

Hallo zusammen,

für mich habe ich zwar bereits eine Entscheidung gefällt. Aber ein guter Freund hat sich am vergangenen Wochenende bei seinem 1. Ringbesuch "infiziert". Und zwar volle Kanne, denn er sucht bereits einen Kastenwagen sowie ein Ringbike.

Nun hat er von einem erfahrenen Motorsportler die Empfehlung erhalten ein ungequältes älteres "ehemaliges Strassenbike" zu erwerben und dieses dann aufzubauen.

Dem gegenüber steht die Option ein "fertiges" Ringbike zu kaufen, das bereits aufgebaut ist. In Summe spart man sich hier sicher einen Batzen Geld, kauft dafür aber die "Katz-im-Sack".

Beides hat natürlich seine Vor- und Nachteile. Daher starte ich mal eine Umfrage was ihr bevorzugen würdet....
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Beitrag von chris9 »

schwierig. vertrauenssache halt.
das ungequälte ältere strassenbike in top zustand für wenig geld ist doch auch n Einhorn. bzw. Sackkatze.
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Beitrag von R.I.P. steirair »

So gut wie möglich ein fertiges Bike kaufen. Deppensteuer zahlt der Vorbesitzer.
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Beitrag von Sordo »

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Re: Kaufberatung - fertiges Ringbike oder Strassenbike aufbauen?

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Beitrag von Kurvenjunkie »

Also, bitte kein Straßenmotorrad kaufen und umbauen!

Das bringt nichts, da man zu viel Geld in Teilen verpulvert und häufig nicht das Niveau von einer Maschine eines guten Teams erreicht. Klar ist es Hobby und Leidenschaft und viele haben Spaß daran zu kaufen und zu optimieren (viele Händler leben ja auch davon) aber man verschleudert einen Haufen Kohle, die man nie wieder sehen wird.

Ich habe einmal eine Maschine umgebaut, zu Schrott gefahren und wieder aufgebaut. Da waren am Ende über 30.000 DM in den Sand gesetzt und ich habe noch 4200€ für die Maschine bekommen.

Danach fing ich an fertige Maschinen / Komplettpakete zu kaufen von Teams die in Meisterschaften vorne mitgefahren sind (Top 5 in Meisterschaften). Ich habe in Schweden und in England Maschinen gekauft, da mir die IDM Karren immer zu teuer und zu schlecht ausgestattet waren. Ich habe Starterlisten angeschaut, Teams über Facebook angeschrieben, bin zu Rennen gefahren, habe mir Maschinen angeschaut und wärend der Wirtschaftskrise 2008 - 2010 sehr gute Geschäfte gemacht, die mir so viel einbrachten, dass ich meinen Rennsport davon vollständig finanzieren konnte.

Hier mal ein Beispiel für eine Kiste von Ebay.uk, die man vermtulich ohne weiteres kaufen könnte:

https://www.ebay.co.uk/itm/Suzuki-GSXR- ... SwOhVfOpjj


Die meisten mit denen ich hier gesprochen habe hatten Schiss, sprachen kein Englisch oder wussten nicht einmal, dass man aus England (aktuell noch bis 31.12.2020) keinen Zoll zahlen muss.

Als kleinen Obolus mal die komplette Kalkulation meiner Supersport R6, die ich von 2010 - 2017 gefahren bin und danach in Teilen verkauft habe. Ich denke die Tabelle spricht für sich und gibt Aufschluss über die Frage, ob es sich lohnt ein gutes Motorrad zu kaufen.
ErlöseYamaha_2017.zip
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Beitrag von techam »

Ich sehe das etwas differenzierter und bin für mich selbst zu dem Ergebnis gekommen nurnoch Motorräder selbst aufzubauen, aber mal im Detail.

Kannst du/dein Kumpel alles selbst umbauen, oder müsste das eine Werkstatt machen?
Wenn letzteres, dann ist Straßenmotorrad umbauen schon kein Thema mehr, fertig kaufen!

Was wollt ihr alles umgebaut haben? Nur was wirklich nötig ist, oder muss da zwingend ne Komplettanlage dran, Öhlins, usw?
Letzteres dann vielleicht besser fertig kaufen.

Von wem ist das Bike aufgebaut worden?
Irgendjemand fremdes bei sich in der Garage?
Ein guter Bekannter, von dem man weiß, dass er über die entsprechende Expertise verfügt?
Bei einem renomierten Händler?
Rennteam?

Bei Ersterem wäre ich vorsichtig, es fühlt sich leider aus unerklärlichen Gründen jeder, der mal eine Rennstrecke besucht hat, zum Schrauber berufen. Manchmal mit fragwürdigen Resultaten. Was ich da schon so gefunden habe :bang:

Bei einem von Rennteams aufgebauten Bike ist es am Besten wenn man die Saison in der das Motorrad gefahren wurde auch verfolgt hat und daher eine grobe Ahnung hat: Wie viele Stürze? Was für Stürze? Viele Technische Probleme? Und was ist das für ein Rennteam. Auch da gibt es schwarze Schafe.

Mit umgebauten Bikes bin ich bisher meistens nicht glücklich geworden. Bei der obligatorischen Komplettzerlegung vor dem ersten Einsatz kam immer ne Menge (in meinen Augen) Pfusch zu Tage.
Oftmals musste ich so viel an den Motorrädern umbauen/Ändern damit die so laufen wie ich das möchte, dass ich eben gleich selbst umbauen kann.
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Re: Kaufberatung - fertiges Ringbike oder Strassenbike aufbauen?

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Beitrag von Kurvenjunkie »

Komplettzerlegung vor dem ersten Einsatz? :shock:

Da hattest Du aber viel Pech, kein gutes Auge oder bist an schwarze Schafe geraten.


Man kann noch so viel im Hobbybereich basteln an das Level von den Top Teams kommt man nicht heran. Allein die Zeit, die die auf Prüfständen verbringen, damit Leistung und Fahrbarkeit passen kann man als Privatmensch kaum bezahlen. Dazu noch die Massen an Ersatzteilen, die man nicht kaufen muss (Felgen, Bremsbeläge, Fußrasten, Hebel, Ersatzverkleidung, etc.). In England gibt es einige Teams, bei denen man bedenkenlos einkaufen kann. Unter anderem Hawk Racing, Honda Racing, TAG Racing, Bathams BMW oder Buildbase Suzuki. Dei verkaufen ihre Superstock Maschinen am Ende der Saison und die sind in aller Regel tiptop.

Hier mal meine bisherigen Käufe / Teams:
Kawa1.JPG
Kawasaki Schweden (sämtliche Kawasaki KIT Teile verbaut, 138PS an der Kurbelwelle, Veidec Trophy mit Christer Lindholm 2004 gewonnen, 1. Öhlins FGK Stufe 4 Inlay als Versuchsteil)
GIXX_02.JPG
AIM Racing (Brembo 4 Pad GP Zangen, Öhlins FGR Gabel, Yoshimura KIT Schwinge, Gasgriff, Steuergerät, Motor von Steve Mellor, 210 PS an der Kurbelwelle, 6. Platz in Macau mit James Hillier)
IMG_3441 Kopie.jpg
RobMac Yamaha (alle Yamaha KIT Teile verbaut, Motec ECU, Dashboard, Rev2Race Motor mit 139PS am Rad, Podien in der britischen Supersport bis zu schwerem Sturz von Fahrer Dan Linfoot 2009, Maschine 1 Rennen gelaufen bei Kauf, wie neu)
IMG_0680.jpg
East Coast Construction Racing / ex. Rob Mac (alle Yamaha KIT Teile verbaut, Motec ECU, Dashboard, 138PS am Rad, 8. mit Jason O´Halloran in der britischen Supersport Jahreswertung)

Jetzt sag Du mir mal bitte was bei diesen Maschinen eine Komplettzerlegung vor der ersten Ausfahrt rechtfertigen würde oder welcher Hobbyfritze diese Maschinen in seiner Garage kaputtgeschraubt hat?
Zuletzt geändert von Kurvenjunkie am Freitag 4. September 2020, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von techam »

Das war nicht, was ich geschrieben habe.

Darum ging es mir in meinem Betrag ja.

Fertig aufgebaut ist nicht gleich fertig aufgebaut.

Gutes Rennteam, renomierter Händler/Tuner, da kann man gute Deals machen.
von Privat aufgebaut, bzw ersteres nach vielen "Händen" ist das ein anderes Thema.

In meinen Augen sind das jedoch zwei völlig unterschiedliche Kategorien von Motorrad, werden aber zu gerne als "Fertig aufgebaut" oder "Ringbike" in einen Topf geworfen.

Hier wird dann geschrieben, dass man sich ein fertig aufgebautes Motorrad holen soll.

Gemeint ist eine 12.000Pfund Suzuki L7 von einem Profirennteam.

Der andere schaut in mobile und kauft eine von Max Mustermann aufgebaute 3500€ Kilo K3.
Oder eine 2007 mal in der IDM gelaufene RJ11, welche danach schon 8 Besitzer hatte.

Du wirst mir zustimmen, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und das meine ich mit der differenzierten Sicht.

Mein erstes Bike war eine 750K1, ex IDM Maschine. Ich bin froh die komplett zerlegt zu haben, keine Ahnung ob ich meinen ersten Trackday sonst überlebt hätte..

Daher ist die Komplettzerlegung vor dem ersten Einsatz ist bei mir obligatorisch, da bin ich etwas eigen. Ich will einfach wissen woran ich bin. Mache ich bei einem Straßenmotorrad genauso wie bei einem fertig umgebauten Ringbike auch von soeinem Rennteam würde die bei mir nicht drumrum kommen. Will einfach genau wissen woran ich bin. Dadurch bemerke ich aber eben auch jeden kleinsten Pfusch den soein Neueinzug unter seinem Kleid versteckt.

Danach habe ich solche Dinger dann eigentlich immer nur als Ersatzteilspender gekauft. Aber da kommt halt gruseliges zum Vorschein..

Aufbau Straßenmaschine vs. fertig aufgebaut kaufen ist daher in meinen Augen auch eine Frage des Preissegments. Ganz unten sind die fertigen Bikes oft ziemlicher Schrott.

Dann ab 8.000-10.000€ kommt man in eine Region wo man sehr gut aufgebaute Maschinen nach 1-2 Saisons kaufen kann, dort gibt es gute Deals.

MfG Christian
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Re: Kaufberatung - fertiges Ringbike oder Strassenbike aufbauen?

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Beitrag von Kurvenjunkie »

Ja so gesehen hast Du Recht.

Die IDM Kisten sind überteuert und meistens nicht gut ausgestattet. Teile werden gerne mal abgebaut / getauscht bevor sie verkauft werden und einige Teams (der überwiegende Teil meiner Meinung nach) verkauft nichts Gescheites.

Aus Privatbesitz ex WM, IDM würde ich nicht kaufen da dann meist ein Wartungsstau vorhanden ist. Den meisten Leuten fehlt einfach die Kohle für eine gescheite Wartung und es wird munter auf Verschleiß gefahren.

Die Kawa hat 8200€ gekostet inkl. 2. Felgensatz, 2 KIT Getrieben, KIT Kofdichtungen, Datenkabel, Laptop, und Kistenweise Fußrasten, Hebel, Kupplungsteile, Bremsbeläge... Eine vergleichbare IDM Maschine sollte ohne jegliche Teile 10.500€ kosten.

Die GSXR lag bei 10500€. Der Teamchef / Besitzer war Multimillionär mit eigenem Anwesen in Schottland. Der meinte komm vorbei und nimm sie mit weil er keine Lust mehr auf Rennsport hatte. Vor Ort fragte er mich dann ob ich noch eine weitere, identischenGSXR für 4500 Pfund haben wollen würde. Einziger Haken die Maschine hatte kein Steuergerät da der Programmierer Tim Seed es geklaut hatte. Mir fehlte aber die Kohle. Hier habe ich sie dann für 18500€ verkauft.
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  • Wildsau Offline

Beitrag von Wildsau »

Älteres Straßenbike selber aufbauen.

Gut aufgebaute Racebikes sind in der Regel sehr teuer und sehr wartungsaufwendig,
und Hobby-Racebikes oft total verpfuscht.


Mein Bruder hat sich vor ein paar Jahren eine GSX-R 1000 K3 beim nen nahegelegenem Händler gekauft.
Ich meine er hat knapp unter 4.000€ bezahlt.
Bischen was drann gemacht (Übersetzung geändert, Kurzhubgasgriff, Motorschutzdeckel, Fahrwerk servicen und aufs Gewicht anpassen lassen) fertig war die Kiste.
Die Verkleidung ist noch die serienmäßig drann. Licht und Bremslicht sind abgeklebt und die Stecker abgezogen.
Alles in Allem knapp über 5.000€
Und die Kiste läuft wie ne Eins!

Hobby-Racebikes in der Preisklasse sind oft total verpfuscht.
Da fangen die Leute an den Sicherungskasten rauszureißen weils 30 Gramm Gewicht einspart,
messen die Länge der Bremsleitungen im eingefederten Zustand (ich hab tatsächlich maln Mopped gesehen wo die Gabel nicht voll ausfedern konnte weil die Bremsleitungen zu kurz waren), überall sind die Schrauben vergnaddelt, überall am Kabelbaum wird rumgewurschelt....

Was braucht ein Anfänger?
Ein einfaches, zuverlässiges, leicht zu fahrendes Mopped,
das nicht zu teuer ist, damit er sich auch dann noch satt essen kann, wenn er sie in den Kies wirft.
Und dafür reicht ein einfach aufbautes Sportbike vom Anfang des Jahrtausends vollkommen aus.
Das gesparte Geld besser in Trainings investieren, als in teuren Schnickschnack!

Achja, Spaß haben kann man auch mit ner SV 650.
Da liegste dann, nach dem du sie für die Renne umgebaut hast, teilweise bei unter 3.000€.
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