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Most mit IGM oder Aufzündbericht a la Krieg und Frieden

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Most mit IGM oder Aufzündbericht a la Krieg und Frieden

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Beitrag von Johnny »

Nachdem ich am Dienstag den letzten Feinschliff an meiner Yamsel beendet hatte, konnte sie im Anhänger Marke Asbach Uralt verzurrt werden. Dank einem aufzündfreundlichen Chef konnte ich am Mittwoch auch relativ früh Feierabend machen, was ich dank meiner Trödelei und der Unordnung meines freundlichen Händlers aber nicht wirklich in einen Geschwindigkeitsvorteil ummünzen konnte. Laut Verkehrsfunk waren die A5 und die A8 wohl mehr eine Standspur als eine Autobahn, deswegen habe ich mich für die „von hinten durch die Brust ins Auge“-Route durch den Schwarzwald nach Sindelfingen entschieden. Der Routenplaner sagte was von 1h 45min. Mein Passat hat zwar 101 PS, aber leider nur 1,6l Hubraum, was sich als doch etwas schwach auf der Brust herausstellte. So ging es eine ca. 15km lange Steige nur mit 30-60 km/h voran, weil ich den guten Urs (toller Name, nicht wahr?) immer über 4000 u/min halten musste um überhaupt vorwärts zu kommen.
Hinter mir hatten sich schon Windschattenschleicher eingefunden, die ich dann an einer Bucht vorbei ließ. Lustigerweise war ich nach 500m wieder an ihnen dran...Unterwegs musste ich 3x mal nach der Yamsel im geschlossenen Anhänger schauen, weil sie einfach gerne herumwanderte, dank schlechter Straßen und mangelhaften Verzurrmöglichkeiten. Der Rest verlief unspektakulär, nur in einem Kuhdorf bin ich mal falsch abgebogen. 3 Kreuzungen und nicht ein Schild...
In Sindelfingen angekommen dann die schönste aller Gefährte in Erasmos Benz verzurrt und Richtung Meichingen. Da ich nicht bei Erasmo pennen konnte, wurde der Anhänger samt Feldbett als Wohnwagen deklariert, Modell Sparta. 20 Uhr war dann aber noch ein bisschen früh fürs nächtigen, also erst mal ein Eis geholt und Meichingens Macker beim „Cruisen“ zugeschaut, sehr possierlich. Nur leider nicht sehr abwechslungsreich, also wollte ich mir in einer Beize das Championsleagueendspiel anschauen, was mich zwar 0 interessierte, aber irgendwie musste man ja die Zeit totschlagen. In der Kneipe erntete ich dann erst mal fragende Blicke, Fremde war man hier wohl nicht gewöhnt. In ne Ecke verzogen und in Richtung Glotzophon gekuckt, die Aufmerksamkeit galt aber eher der versammelten Elite. Gott sei Dank ließen sie mich in Ruhe. Bis, ja bis Richy kam. Richy war Ende 50, Schnauzerträger, Weizenbiertrinker und Rothändleraucher. Richy fragte mich:
„Engländer?“
Kopfschütteln
„Spanier?“
Kopfschütteln. Merkte Richy nicht wie wild ich auf ein Gespräch war ?
„Was dann ?“
„Badener.“
„E Badenser?“
Kopfnicken.
„E Gälfiaßler?“ Wieder einer von der Sorte, die zwar das Wort Gelbfüßler benutzen, aber wahrscheinlich keine Ahnung haben, woher es kommt.
„Hmm.“
Was ich hier machen würde...Himmel, der war wirklich schwer von Begriff. Ich hatte ihn noch nicht 1x angeschaut, sondern stierte auf den Fernseher. So ging es weiter, ich bildete die kurzmöglichsten Sätze, wenn ein Nicken oder ein Kopfschütteln nicht möglich waren. Bis ich den Fehler machte und irgendwann Motorrad sagte. Dann gings los...blablabla...ich hatte einen absoluten Fachmann bei mir sitzen....als ich 3 Tage Rennstrecke Most erwähnte (auf mindestens 3 Sätze verteilt) rechnete ich schon fast mit einer Vorstellung sämtlicher Bodenwellen.. So brabbelte er vor sich hin, ich verstand nur ein Viertel, gab ab und an einen Laut von mir, wenn es sich nach einer Frage angehört hatte und schaute auf den Fernseher. Schlussendlich gewannen die Spanier, in der ganzen Kneipe war ich der einzige den das freute, und ich zog von dannen. 50m von meinem Anhänger standen zwei Frauen die sich angeregt unterhielten, die werden sich sonst was gedacht haben, als ich mitten auf der Straße anfing das widerspenstige Feldbett aufzubauen und mich in Sparta häuslich einrichtete... Die Nacht schlief ich mehr schlecht als Recht, bei jedem vorbeifahrenden Auto hörte sich die Plane an, als würde es den Anhänger gleich umwerfen. Morgens noch eingekauft + Belehrung durch welche Tür ich doch bitteschön einen schwäbischen Plus zu betreten hätte. Gegen 10 Uhr Richtung Osten, Erasmo samt den 3 Grazien im Benz voraus, ich mit Urs hinterher. Erasmo hatte vorher eine Reisegeschwindigkeit von 140-160 km/h angegeben, alles klar. Flott aber noch entspannt. Leider war draußen nur noch eine graue Suppe samt Dauerregen. Erasmo wurde wohl durch die Regenreifen im Benz beflügelt, sodass er die 140 eigentlich nur erreichte, wenn er bremsen musste und sonst eher 160+ fuhr. Ich mit 100m Abstand hinterher, vom Renntransporter sah ich dank Mistwetter nur die Ecken oben links und oben rechts. Stau bei Nürnberg kostete uns eine halbe Stunde + das Geschleiche eine halbe Stunde durch Karlovy Vary (oder so).
Die Tschechen scheinen sich an Weihnachten und zu Ostern keine Tiere wie bei uns, sondern Frauen zu schenken. Bei uns werden die ausgesetzt, wenn sie zuviel Arbeit machen. Das machen die Tschechen anscheinend auch mit ihren Frauen. Oder vielleicht waren die auch nicht mehr gut und über dem MHD drüber ? Einige sahen schwer so aus. Aber nicht alle tschechischen Männer sind so herzlos, manche halten an und lassen die Frauen einsteigen. Dann fahren die in den Wald und unterhalten sich über Kant, Nietzsche und so. Aber die Frauen sind nicht verbittert, sie freuen sich ganz besonders über deutsche Nummernschilder und winken. Da ich kein tschechisch kann und somit auch nicht über Kant, Nietzsche und so diskutieren könnte, hab ich nur zurück gewunken.

Als wir im Fahrerlager ankamen, tobten sich grad ein paar junge Tschechen mit ihren BMWs auf der Rennstrecke aus und fabrizierten auf der teilweise feuchten Strecke massig Drifts und Dreher. Weil Mario seinen Anhänger samt den beiden Kilo-Gixxern verloren hatte und der Stecker abriss, zerlegte ich noch schnell meine Anhängersteckdose und Erasmo gab die Belegung per Mobilfunk durch.

Später noch schnell die Boxen eingeräumt, ungeschickterweise war unsere Box so was wie die zentrale Anlaufstelle für alle speed.to-ler und da darunter einige äußerst trinkfeste Aufzünder waren, kam meine Nachtruhe in den folgenden Tagen mitunter zu kurz. Luca erzählte heitere Geschichten, leider verstand ich nicht allzu viel, während sich die anderen die Bäuche hielten vor lachen. Er erklärte unter Gelächter unter anderem, dass die Schikane kein Problem mit einem 180er sei, ein 190er würde gerade so durchgehen und alles breitere an den Curbs streifen würde *g*. Wenn er nach Linien und Gangwahl gefragt wurde, demonstrierte er dies mehr als anschaulich mit dem Hintern auf dem Stuhl, ein Knie am Boden, den Oberkörper in Schräglage und „dann Vollgaas, braam“.
Am Freitag hatte ich mich erst mal in der grünen Gruppe gemeldet, so fuhr mir niemand um die Ohren und ich konnte mir in Ruhe eine Linie aussuchen. Jackson wollte eigentlich Instruktor machen, doch seine TT600 zog es vor erst mal ein bisschen Altöl über die Wasserpumpe an den Hinterreifen abzugeben. Mittags wollte ich im freien Fahren mitfahren, um möglichst viel Fahrzeit zu haben, denn Übung macht den Meister ;-) und so konnte ich mir bei dem ein oder anderen vielleicht auch was abschauen. Anderl sagte, das sei kein Problem. Klasse, wie überhaupt die ganze Veranstaltung super organisiert war.

Ich war bisher ja nur ein paar mal auf dem Anneau du Rhin gefahren, der ja wirklich topfeben ist. Da war Most doch eine ziemliche Umgewöhnung, aber abschließend muss ich sagen, dass Most nicht eine Bodenwelle zuviel hat, nur unter dem Matadorbogen wäre mir ebener Asphalt lieber. Mittags holte ich mir bei Anderl einen Transponder, mehr aus Neugier als um „Bestzeiten“ zu fahren. Was wären wir nur ohne Kabelbinder ? *g*
Ich hatte ja einige Bedenken wegen des wechselhaften Wetters gehabt, aber Most kann schneller trocknen als es nass werden kann. Ich mag Wind und davon hatten wir wahrlich genug. So schwuchtelte ich auf dem Acker rum, mein Fahrwerk gefiel mir beim Anbremsen nicht so richtig. Trotz wahrlich lächerlicher Verzögerungswerte fing das Heck an zu schwänzeln. Da ich mir meiner Blumenpflückerfahrweise bewusst war, rechnete ich mir aus, dass das wohl bei einigen abgeknapsten Sekunden wohl nicht unbedingt besser werden würde. Faxi meinte, ich solle mich nicht so sehr am Lenker abstützen, sondern mit den Füßen und den Beinen arbeiten. Versucht, ging tatsächlich besser! Danke Faxi! Am Abend stand eine 2.00.173 als beste Rundenzeit auf dem Monitor. Ich hatte keine Ahnung wie gut das war, nur dass es nicht schnell war. Ich war soweit auch zufrieden, wusste ich doch zumindest, wo ich mehr nachlegen könnte, überall nämlich. Trotzdem dachte ich mir „Verdammt, die 173 Tausendstel..“, aber es war ja erst Freitag.
Abends gab es dieses ominöse Testamentos, Katrin baute einen Tisch als Bar auf und die Aufzünder saßen drumherum wie Kindergartenkinder vor einem Kasperletheater. Im Laufe des Abends bewahrheitete sich wieder, wie gefährlich Alkohol sein kann. Ich habe aus Versehen Faxi beim aufrichten angerempelt und der ließ sein Glas fallen. Dann bemerkte ich, dass mein Trinkhalm über Haralds Testamentos Feuer find und als ich ein Glas abstellen wollte, um nicht brennendes Plastik auf der Hand zu haben, rempelte mich jemand an und ich hatte brennenden Strohrum auf der Hand. Jackson schnitt sich noch beim aufheben der Scherben. Klasse *g*. Erasmo machte den ganzen Abend „The Doctor“ und verordnete die Testamentos ;-)
Gegen halb 4 versuchte ich eine Mütze Schlaf zu erhaschen, während immer noch Tohuwabohu in unserer Box herrschte.
Morgens kamen einige dieser Langstreckler in die Box und man merkte ihnen null von den Strapazen des Vortages an und von den Rundenzeiten die sie gleich morgens fuhren, konnte ich nicht mal träumen. Die Anfänger war als erstes dran, also rollte ich mich auch ein bisschen ein. Im Laufe des Tages wollte ich mir eigentlich mal Harald als Instruktor schnappen und mich an Hagen hängen, der ein paar Sekunden schneller fuhr als ich. Leider sah ich Hagen immer nur in der Box und so klappte das nicht. Das Instruktorfahren mit Harald hatte ich mir eigentlich für vormittags eingeplant, aber irgendwie immer wieder rausgeschoben bis auf den letzten Turn, aber da regnete es dann leider. Ich hätte mir auch mal ein paar Videos anschauen sollen, an 2-3 Stellen fuhr ich ne ganz andere Linie, z.B. die Doppelrechts vor der Haarnadel oder die lange Links nach der Schikane. Anfangs fuhr ich die lange Links mittig, bis ich irgendwann merkte, dass der Belagwechsel innen ja topfeben war.
Harald hatte mir am Vorabend eine Verbesserung von 4-5 Sekunden prophezeit, mittags stand ich bei 1.57.634. Ich freute mich, dooferweise hatten alle anderen auch ein paar Sekunden gefunden, sodass ich trotzdem noch auf Platz 50 aller Klassen stand. Da ich der R6 mehr traute als mir selbst, änderte ich mittags noch den Gabelüberstand in Richtung mehr Stabilität, danke noch mal an Marius für den Montageständer! Die R6 wurde damit minimal unhandlicher, war beim Anbremsen aber viel stabiler. So suchte ich mir im Laufe des freien Fahrens immer mal wieder einen, mit dem ich mich kabbeln oder mich zumindest einige Zeit dranhängen konnte. Mittags konnte ich mich an einen heranarbeiten, der mit einer praktisch baugleichen R6 unterwegs war und schlussendlich auch vorbeiziehen. Ich musste mächtig grinsen, es sollte am Sonntag noch besser werden.
Luca hatte im 1000er Training für das IGM-SBK-Rennen einen Highsider mit neuen Reifen, sodass er einen Startplatz in der 6.Reihe hatte. Abends hatte ich dann eine 1.53.xxx vorzuweisen. Das bedeute Startplatz 23 im Speed.to-Rennen, bei dem SBK, SSP und der Boxer-Cup starten würden. Conny stand neben mir, somit konnte ich zufrieden sein mit der Zeit.
Da ich noch nie vorher ein Rennen gefahren bin, fragte ich Conny nach ihrer ungefähren Startdrehzahl um in etwa einen Anhaltspunkt zu haben. Sonntagmorgen fuhr ich noch mal den Grünschnabelturn und ein paar Runden im freien Fahren, wollte ich mich noch kurz ausruhen vor dem Rennen. Ich war überhaupt nicht nervös, was mich zwar wunderte, aber mehr als Recht war. Anderl hatte mir die 411 als Startnummer zugewiesen, die 41 war leider schon vergeben. Da meine Eigenbaulackierung etwas empfindlich ist, hatte ich mir die zweite 1 gespart und bin mit meiner „eigenen“ 41 gefahren. Am Vorstart musst ich dem Zeitgenossen mit den Fingern zeigen, was ich eigentlich für eine Startnummer hatte, damit er mich richtig einweisen konnte. Der Vorstart lief gut, mit den 8000 u/min kam ich gut zurecht. Ich fuhr die ganze Runde mit leicht angelegter Bremse um die CRQ auf Temperatur zu bringen und hielt mich auch ganz hinten im Feld um am Start nicht viel Zeit für Nervosität zu haben. Ampel auf Rot. Lärm. Vorne die 1000er, hinten die Boxer, die 20 Sekunden nach dem eigentlichen Start losgelassen werden sollten, damit sie ihr eigenes Rennen fahren konnten. Kupplung bis kurz vor den Schleifpunkt.
Grün. Kupplung schnell kommen lassen und sobald sie komplett schloss Vollgas!
So konnte ich auf der Zielgeraden auch erst mal ein paar Plätze gutmachen. Ich hatte mir vorgenommen, mich bei der Schikane zurückzuhalten und machte das Gas zu. Fehler, großer Fehler! Zum einen lief alles problemlos und ohne Gerangel ab, zum anderen war da ja jetzt richtig Platz und nicht nur eine schmaler Teerstreifen. So schossen wieder 4-5 links und rechts an mir durch. Ich Idiot. Na wartet, gleich kommt das Geschlängel, da hab ich Vorteile mit der 600er gegenüber euren 1000ern. Vor mir waren jetzt 2 oder 3 Tausender und Conny irgendwo dabei. Die 1000er standen mir leider im Weg rum und ich fand keinen Weg dran durch. Nach der Spitzkehre zogen sie mir leicht weg, nach der Senke war ich fast wieder dran. Das gleiche Spiel in der nächsten Runde, im Geschlängel konnte ich wieder aufschließen, an einer vorbeikommen war nicht zu denken.
Dann fuhren sie mir davon und Conny, von der ich mich ziehen lassen wollte war auch ein ganzes Stück entfernt. Hmm, sie war in der 600er Klasse direkt vor mir. Vielleicht könnte ich mich ranfahren ? Ich merkte schon, dass ich viel schneller unterwegs war als die Tage vorher. Durch die Senke kam ich jetzt so schnell durch, dass ich vor dem Matadorbogen noch hochschalten musste, bisher hatte es immer im 3. gereicht. Na also, also Feuer! Conny machte selbiges auch, sodass nichts mit ranfahren war. Sie wurde noch fast von Lucas Schwiegersohn in spe abgeschossen, weil der ihr ziemlich rücksichtslos in der Rechts unter dem Matadorbogen innen reinfuhr und sie aufmachen musste, um ihn nicht abzuschießen. Dann überholte mich eine Kilogixxer auf Start-Ziel. Freundchen, nicht mit mir, dachte ich mir grinsend. Im Geschlängel saß ich ihm im Heck und konnte auch den Rest der Strecke relativ gut folgen, ich zwang mich einfach früher als normal Gas zu geben, so nahm er mir nicht zuviel beim rausbeschleunigen ab. An der Spitzkehre biste fällig! Gesagt, getan. Innen reingebremst, ums Eck und früh mit einem geschrienen YEEHAH! ans Gas. Junge, wie geil ist Rennen fahren eigentlich ?
Ich sitze jetzt noch grinsend vorm Rechner. Er ließ auch nichts mehr von sich sehen, umdrehen auf Start-Ziel ist so ne Sache mit Brille, da sieht man sowieso nichts. Also hab ich mich auf den Bladefahrer im Alphatechniklook konzentriert, dem ich etwas näher kam. Beflügelt von der Gixxer eben wollte ich mir noch eine Kilo schnappen. Es war ca. Halbzeit und ich dachte mir: „Hmm, vielleicht merkt er es schon an der Konzentration oder Kondition?..... Verdammt Junge, wir fahren hier Rennen und spielen kein Schach. Konzentrier dich auf deine eigene Fahrerei und spekulier nicht!“ Als ich auf ca. 100m an ihn rangefahren war, bekam er eine blaue Flagge gezeigt, weil wir zwischenzeitlich schon von den Boxern eingeholt wurden. Respekt an die Jungs, die lassen es wirklich sauber fliegen. Auf jeden Fall irritierte ihn die Flagge und er fuhr in der Matadorrechts fast ins Kies. Ich war zwar durch, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Egal, er fuhr ja sowieso nicht in meiner Klasse. Dann fuhr ich eine Runde relativ allein, bis mich eine Kuh aus der Spitzkehre raus ausbeschleunigte. Grmpf, Drehmoment... Also wollte ich mal schauen, ob ich mich von ihm würde ziehen lassen können. Überholt werden hat was gutes ;-) Im Anflug auf den Matadorbogen sah ich auch eine blaue Flagge, aber ich war schon anbremsen, Linie korrigieren war also nicht drin und wo sollte ich in der Links auch hin, also blieb ich auf meiner Linie. In der Links hing ich neben dem Motorrad, als mich am rechten Knie was anrempelte. Verdammt, fuhr mir da doch so ein Kuhtreiber ans Motorrad! Etwas irritiert verlor ich ein paar Meter und die beiden zogen von dannen. Bei dem Linksknick auf der Gegengerade hatte ich das ganze WE schon Muffen das Gas voll zu öffnen, ohne dass ich sah wohin die Strecke führte. Als ich die erste Rechts vor Start-Ziel sah, sah ich da eine Staubwolke im Kiesbett. Na klasse, dachte ich mir. Entweder hat der liebe Gott jetzt kleine Sünden sofort gestraft oder der Rempler hat sich einen neuen Freund gemacht. Ich konnte nicht erkennen wer da im Kies lag, nur dass einer beiden neuen Boxer war, die vor mir fuhren.

Conny erzählte mir später, dass sie aus der ersten Reihe beobachten konnte, wie der Rempler dem anderen so vor das Vorderrad fuhr, dass dieser in Schräglage bremsen musste und sich lang machte. Das ganze wahrscheinlich noch mit Straßenverkleidung... In der letzten Runde wurde ich noch vom führenden SSPler überholt, aber das war mir ziemlich egal. Mein Ziel heil anzukommen und nicht letzter zu werden hatte ich erreicht. Nur auf welcher Position ich war, das wusste ich nicht. In der Auslaufrunde merkte ich erst, dass ich nach Luft schnappte, als wäre ich die 40km gerade gejoggt und nicht gefahren.
Die ersten 5 bekamen einen Pokal, 2-3 SSPler hatte ich am Start stehen lassen, Conny, Harald und der Führende waren auf jeden Fall vor mir. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Starter wir überhaupt waren.
Im Endeffekt wurde ich als 6. von 10 Fahrern gewertet, aber eigentlich bin ich 7. von 11, denn Conny (die sich mit dem letzten Tropfen Sprit in die Box rettete) fiel in die Ladies-Wertung, wo sie erste und gleichzeitig letzte wurde... Harald wurde Fünfter, also was sollte ich mehr verlangen ? Mehr war einfach nicht drin, seine schnellste Runde war immerhin 4 Sekunden schneller, ich hatte mit 1.51.431 eine schnellste Runde die 2 Sekunden schneller war als die bis dato schnellste, auf den 7. hatte ich komfortable 40 Sekunden Vorsprung, es war eine Mordsgaudi und alles war heil geblieben.
Für das IGM-SSP-Renen hatte ich mich nicht gemeldet, zum einen kam ich mir zu langsam vor, zum anderen hatte ich ja noch rund 8h Heimfahrt vor mir. Luca startete im IGM-SBK-Rennen aus der 6.Reihe und war in der 2.Runde an der Schikane schon erster. Gute Güte, ein Aufzünder vor dem Herrn und das trotz seiner Zerrung. So kam er bei der Siegerehrung fast nicht auf das Podest und ließ sich schon mehr raufziehen, als dass es raufstieg. Erasmo vergeigte den Start, konnte dank einer formidablen Aufholjagd am Ende doch den 7.Platz für sich verbuchen.
Die schnellsten des speed.to-Rennens waren auch beim IGM-SSP-Rennen ganz vorne dabei und so konnten sie 2 Pokale an einem WE einheimsen.
Faxi hatte im speed.to-Rennen leider einen Unfall, der wohl auf eine unorthodoxe Linienwahl eines Überrundeten zurückzuführen ist. Ihm ist aber Gott sei dank nichts passiert, nur die Gixxe braucht wieder etwas mehr Pflege.
Nach der Siegerehrung wurde gemütlich eingepackt und bei trockener Straße konnte ich auch an Erasmos Benz dranbleiben ;-) Dank relativ freien Autobahnen waren wir zügig in Stuttgart, wo wir dann meine Yamsel in meinen „Wohnwagen“ umluden und ich mich auf den restlichen Heimweg machte. Auf der Autobahn wurde ich sogar von 2-3 LKW überholt, da die Straße im Baustellenbereich so schlecht war, dass der Anhänger mehr sprang als er den Boden berührte, angesichts der Erfahrung der wandernden Yamaha machte ich also lieber langsam. Die LKW schnappte ich mir wieder, wobei der Tankwagen mit Anhänger mit sagenhaften 110 km/h unterwegs war....

Alles in allem ein mehr als geniales Wochenende, ich möchte mich hiermit auch bei allen bedanken, für die tolle Aufnahme, das Auf- und Abbocken, besonders bei Erasmo für den Moppedtransport und Lucas Schrauber. Ich denke, man sieht sich am Lausitzring wieder.
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  • lachfalte Offline
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Beitrag von lachfalte »

liest sich sehr kurzweilig und man hat wirklich das gefühl, dir im helm zu sitzen! kompliment!

:D
Gruss vom grossen See,
Mai
  • kaufes Offline
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Beitrag von kaufes »

very nice :)
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  • Groeni Offline
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Beitrag von Groeni »

Schöner Bericht! Danke!
  • Clemens Offline
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Beitrag von Clemens »

Ebenfalls schöner Bericht und schreibe "Danke!" dazu. :D
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Beitrag von r1duke »

hosch gut gschriba Gelbfiasla :lol: :wink:
r1duke

Mann sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.Der muß auch mit jedem Arsch klarkommen!
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  • tomlang Offline
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Beitrag von tomlang »

Schöner Bericht, und die herzliche Art der schwäbischen Landbevölkerung perfekt getroffen (sei froh, dass man Dich nicht zur großen & kleinen Kehrwoche verdonnert hat)!

Weiter so und immer schön obba bleiben
Thomas
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  • Eisbär Offline
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Beitrag von Eisbär »

Prima Bericht
War auch eine super Veranstaltung, wie schon im letzten Juli. Ich glaube mit IGM gibt es eienen neuen empfehlenswerten Veranstalter.
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  • Johnny Offline
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Beitrag von Johnny »

Danke für die Blumen :D

Ja, IGM ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen :rockout2:
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  • Larsi Offline
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Beitrag von Larsi »

Johnny hat geschrieben:Danke für die Blumen :D

Ja, IGM ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen :rockout2:

moin,

ich kann deinen blauen smilie und den begriff "sehr zu empfehlen" nicht unter einen hut bringen. für mich sind sie gegensätzlich.

zum bericht:
mehr davon!! :D
Vier Zylinder sind zwei Motorräder oder ein halbes Auto!
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