Olaschir hat geschrieben:Den Testfahrer bei Rennen mitfahren zu lassen ist für mich aus mehreren Gründen sinnvoll.
1. Man kann das rausgetestete/neue direkt, zur gleichen Zeit und selbe Bedingungen, gegen die anderen Fahrer vergleichen um die Unterschiede rauszufinden und die Ableitungen (Unterschied Testfahrer/Einsatzfahrer) um die es geht bei den nächsten Testbewertungen mit einfließen zu lassen.
2. kann man den Testfahrer unter den gleichen Bedingungen auf das Setup eines Einsatzfahrer setzen
3. zu Guter letzt weil man dann vielleicht einen Testfahrer bekommt, der sonst keinen Testfahrer machen würde und die Einsätze als Bedingung für den Job sieht.
Bei diesen Technik- und Zeiten-Abständen einen Vorteil zu haben ist viel schwieriger geworden. Ein richtig guter Testfahrer kann die 1 bis 2 Zehntel dazu beitragen.
Da bringt es nix, wenn der regelmäßig 3 Sekunden hinterherfährt, weil sich das mopped da anders verhält.
Außerdem ist SB so ein "Sensibelchen" (Stichwort "Brems Release"), während MM eher der Typ "Grobmotoriker" ist, das er kleine feine Unterschiede bestimmt sehr gut bestimmen kann.
Das Sensibelchen kann vielleicht nicht die Geschwindigkeit des Grobmotoriker aufnehmen, so lange ihm das mopped nicht paßt. Allerdings kann der Grobmotoriker mit dem Setup des Sensibelchen eher umgegehn und noch etwas drauf packen, weil es besser paßt als sein eigenes.
Ich Stimme dir eigentlich zu aber MM als Grobmotoriker einzustufen kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.
Ja, Grobmotoriker paßt nicht ganz so.
Ich denke, MM kann eher das mopped "überfahren", also sicher im Grenzbereich bewegen, auch wenn es nicht so zu ihm paßt. Einem SB muß das mopped eher schmecken.
Dafür ist die Entwicklung mit einem Feinschmecker vielleicht eher besser.
Der steigt ab und sagt, was ihm nicht paßt, was wo es zieht und hapert.
Der Überfahrer steigt ab und sagt, paßt doch die Rundenzeit
Mal so salopp
.
Olaschir
3 viertel von 4 - das reicht mir - eigentlich...
Tauscht mal die Goldwaagen gegen Lesekompetenz ein...
War doch eigentlich recht anschaulich geschrieben wie ein "Grobmotoriker" mit einem noch etwas feiner abgestimmten Bike evtl. noch ein Fitzelchen schneller fahren könnte...
Hat Yamaha nicht 2 Testfahrer ?? Nagasuka ist ja schon länger bekannt aber was ist mit kohta nozuane ? Der war doch gut bei der Musik in Motegi oder war das nur ein Bonus für den Titel in der Japan Meisterschaft?
9 von 10 stimmen sagen mir ,ich sei verrückt, eine summt die Melodie von Tetris...
ps#23 hat geschrieben:Roland, ein Testteam zu haben macht sicher Sinn, habe ich auch nicht bezweifelt.
Aber diese ominösen Wildcard-Starts... Ja sicher kann man dann an nem GP-Wochenende mal was testen. Das kann der Testfahrer aber auch jederzeit woanders machen.
Ob eine neue Schwinge was taugt oder nicht, kann man bei jedem Test feststellen, dazu braucht man kein GP-Wochenende.
Und von welchen neuen, unbekannten Strecken reden wir denn hier?
Die haben doch alle ihre Daten von den letzten Jahren, und sicher wird MM nicht Bradls Setup verwenden, nur weil der 4 Wochen vorher mal ein paar Runden gedreht hat. Es ist ja nicht so, dass jedes Jahr ein derart neues Motorrad gefahren wird, dass man mit dem Setup der letzten Jahre keine gute Basis hätte...
Man wird sehen wie es kommt.
Es geht um Datengewinnung.
Was nützt ein Testfahrer der 2-3 Sekunden langsamer ist als die Stammfahrer? Genau, gar nix. Der kann reine Funktionstests machen, mehr nicht. Aber es kommt darauf an, wie sich neues Material am Limit verhält, und das hat eben nicht jeder Fahrer drauf hier adäquate Aussagen zu treffen.
Iannone zum Beispiel ist schon schnell, aber als Entwicklungsfahrer nicht zu gebrauchen. Der fährt eine schnelle Runde, sagt dies und jenes, dann nochmal eine fast identische Rundenzeit und er verzapft was völlig anderes. Weiss ich von einem Mechaniker Iannones.
So jemanden kann niemand als Testfahrer brauchen, es wird jemand benötigt der sehr schnell ist, exakte Aussagen trifft und das noch verständlich rüberbringt. Und ein Bradl beherrscht das. Das ist im ganzen Paddock bekannt.
Davon abgesehen ist bei allen Teams und Hersteller das Thema Daten ein großes Thema, je mehr Daten man hat, desto feiner und genauer kann man die MotoGP abstimmen, Honda schickt beispielsweise die Erkenntnisse von Freitag und Samstag nach Japan ins Werk, wo die ansässigen Ingenieure aus den gewonnen Daten das Setup austüfteln.
Somit sind die Wildcards weder ominös noch überflüssig. Wer in der WM was zu melden haben will, der muß so agieren.
Die neue Piste ist zb. Buriram in Thailand. Bradl kennt diese Piste schon und hat dafür schon Erfahrungswerte. Sowas ist an Wert nicht zu unterschätzen.
Ich freue mich über jeden deutschssprachigen Fahrer oder Team.
Egal ob Folger, Bradl, Öttl, Lüthi oder sonstwer. Denen halte ich die Daumen,
und die sind mir wichtig.
Ein guter Platz von Lüthi ist mir wichtiger als ein Sieg von Rossi, Lorenzo und Co.
- eigentlich...
