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Vom Brötchen und Rennsemmeln

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Vom Brötchen und Rennsemmeln

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Beitrag von Baker »

Da ja zurzeit nicht viel zu tun ist in der Garage und ich auch mal meine Geschichte erzählen möchte kommt hier mal meine Geschichte.
Falls einer Rechtschreibfehler oder sonstiges findet kann ich demjenigen gerne die Adresse von meinen Deutschlehrer schicken 8)

Am anfang war wohl jeder mal ein Landstrassenfahrer so wie ich. Damals hab ich meine Runden gezogen mit einer Yamaha FZR 600 ( Die hatte dasselbe BJ wie ich ) als ich dann mal bei einer Ausfahrt mit den Knie zärtlich meine Knieschleifer entjungfert habe viel mir auf das dass genau mein Ding ist. Ich hab dann von einem bekannten erfahren das immer Dienstags am Lausitzring freies Fahren ist. Also rauf geschwungen und los gefahren, damals bin ich einfach frei schnauze richtung Berlin gefahren, irgendwo neben der Autobahn sollte ja der ring sein. Als ich dann wirklich (für mich selbst am meisten überraschend) die Ausfahrt gefunden hab, sah ich schon die ersten vor dem Tor stehen um reingelassen zu werden. Das Tor wurde aufgrund vom grossen Andrang immer erst ca 30 min vor dem eigentlichen freien Fahren geöffnet. Ich stand aber relativ weit vorne also machte ich mir da keine Gedanken, also erstmal die anderen Leute so angeschaut was die so fahren. Da standen die neusten Maschinen und ich kam mir mit meiner alten 600er bisschen fehl am platze vor. Also hab ich erstmal, so wie die anderen ,lässig auf der Maschine gesessen und nen entschlossenen Blick aufgesetzt. Das wurde mir dann aber zu langweilig und ich hab erstmal paar SMS geschrieben. Das Handy konnte ich aber nicht lange in der Hand halten da ich verpennt hatte das dass Tor aufging und schon die ersten durch fuhren, aber dem Anschein ging das nicht mir so. Ich bin dann einfach der Meute hinterhergefahren und hab mich angestellt zum bezahlen. Einmal Fahrzeugschein zeigen und 50 euro hinlegen fuer 3 Turns und wieder zurück zum Moped.

Das war schon ein Erlebnis AUF das Gelände fahren zu dürfen, ich kannte das ja nur von ausserhalb aber ich wurde immer unruhiger wenn ich auf die Uhr schielte. Dann kam der Moment der sich in mein Gehirn gebrannt hat. Rausfahren in die Boxengasse und links sich im verspiegelten Fensterglass sehen von den Boxenturm. Rechts die gigantische Tribühne die auf einmal noch grösser wirkte als ich das in Erinnerung hatte und dann sich anstellen zum rausfahren auf die Strecke. Ich glaub als die Ampel auf Grün schaltete wollte ich wieder umdrehen, wenn ca 30 Motorräder gleichzeitig den Motor anmachen gibt einen schon ein geiles Gefühl aber mir war irgendwie nach Panik da ich dachte ich steh hier jetzt jemanden richtig im Weg mit meinen 20 Jahren alten Hobel. Zum Glück wurden die leute stückweise rausgeschickt und ich hatte nach hinten erstmal luft. OK dachte ich mir, jetzt heisst es erstmal ruhig bleiben und fahren. Die ersten 2 Runden noch verhalten gefahren um die Reifen und Motor auf Temperatur zu bringen und dann hiess es Vollgas fahren. Auf start und Ziel kam ich dann auf Respektable 200 KMH, dass die erste Kurve allerdings blind anzufahren und fiel mir vorher nicht auf also hiess es Augen zu und durch( die Bremse musste mit der ganzen hand gezogen werden, sonst passierte nix )Ich bin dann viel zu schnell in die erste links reingefahren und hab eigentlich nicht drauf geachtet wie schräg ich fahr , ich wollte eigentlich nur die kurve schaffen, als dann der Knieschleifer den asphalt berührte fühlte ich mich wie ein richtiger Rennfahrer. Ab dem Moment dachte ich mir, jetzt gehts richtig los. Die FZR wurde nur so in Kurven geschmissen und ab und zu überholte ich sogar einige. ( Der erfolgsmoment !"!) Der Drehzahlmesser stand eigentlich nur senkrecht und die Knieschleifer wurden auf beiden seiten angeritzt. Mir fiel damals schon auf wenn die Leute mich überholten das die einen anderen Fahrstil hatten als ich. Bei meiner FZR musste ich mich weit hinaus lehnen weil die Fussrasten sehr früh aufsetzen, das sah bestimmt scheisse aus aber es half mich sicherer zu fühlen.
Als dann der turn vorbei war , hatte ich glaub ich noch nie soviele glücksgefühle zuvor, es war einfach beeindruckend wieviel eigentlich in meiner FZR steckte und wieviel mir die Strecke geben konnte.

Beim 2ten und 3ten Turn war dann die Nervosität immernoch vorhanden aber sobald der erste gang drin war und ich auf die Strecke fuhr , wurde ich immer zufriedener.

Von diesen Gefühlen geprägt fuhr ich dann glücklich nach Hause und obwohl ich nur 3 Stunden Schlaf in der Nacht bekommen hab, war ich trotzdem der Meinung das ich dass wiederholen muss.

PS: Ja die Schwalbe musste auch aufs bild :mrgreen:
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Beitrag von Chris »

Hallo Baker,
danke für den Bericht. Wann fand das denn statt?
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Re: Vom kleinen Brötchen zum Brot

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Beitrag von Baker »

Ohje, jetzt fühl ich mich alt , das war 2009 .
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Re: Vom kleinen Brötchen zum Brot

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Beitrag von Jaki »

herrlich... ging mir im gleichen Jahr ganz genau so. Auf dem Nürburgring... die gleichen Empfindungen, nur anderes Moped... :lol:
bin damals noch Motocross gefahren (nicht auf dem Nürburgring)...dann nicht mehr...
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Beitrag von Chris »

Baker hat geschrieben:Ohje, jetzt fühl ich mich alt , das war 2009 .
Was soll ich da sagen. Ich hatte das Erlebni 1999 auf dem Salzburgring.
Gottlob war das Motorrad aber nicht so alt wie ich :-)
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Re: Vom kleinen Brötchen zum Brot

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Beitrag von TommyTequila »

Geile Geschichte. Im Nachhinein hätte ich damals wohl auch mal zum Hockenheimring zu sowas fahren können. Aber irgendwie bin ich aus Gewohnheit nur immer in Schwarzwald gefahren.

Das kam dann bei mir eher auf einen Schlag. Hab nachdem ich mich mit dem Thema beschäftigt hatte sofort Reifenwärmer, Rennverkleidung etc. gekauft und vier 2-Tagesveranstaltungen für die erste Saison gebucht. Heißt das jetzt ich war frühreif? :lol:
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Re: Vom Brötchen und Rennsemmeln

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Beitrag von Baker »

Ich weis nicht wie du lebst aber ich Probier die Dinge erst aus bevor ich voll damit durchstarte. Bei Mopeds wie bei Frauen ;-)

Aber ja, es gibt auch notgeile 8)
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Re: Vom Brötchen und Rennsemmeln

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Beitrag von TommyTequila »

Baker hat geschrieben:Ich weis nicht wie du lebst aber ich Probier die Dinge erst aus bevor ich voll damit durchstarte. Bei Mopeds wie bei Frauen ;-)

Aber ja, es gibt auch notgeile 8)
Naja, ich hatte ja schon festgestellt das mir schnell Moped fahren extrem Spaß macht. Genauso aber auch, dass es auf der Straße extrem gefährlich und strafbar ist. Also war die Rennstrecke die logische Konsequenz. Hab da trotzdem ewig rumgemacht (u.a. hier rumgelesen). Aber dann war ich 1000% überzeugt, dass es das richtige ist. Was ja auch so eintrat :D
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Re: Vom Brötchen und Rennsemmeln

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Beitrag von Baker »

Angesteckt von dem Rennstreckenfieber war mir nach mehr. Ich fuhr dann noch mehrere Touristen Fahrten auf dem lausitzring und stellte dann meine Maschine zuhause ab um auf 2010 zu warten, im Frühjahr kam dann der große Schock . Keine Kompression Mehr auf 3 Zylindern, na gut dachte ich mir , neben unseren Haus ist ja eine Motoren Instandsetzung, seit DDR Zeiten .
Ich bin dann halt reingegangen und hab mal angefragt was die verlangen.

„Könnt ihr meinen 600er Yamaha Motor reparieren? „
„Nö, machen wir nicht „
„Aber ihr seit doch eine Motoren Instandsetzung??“
„Ja, aber wir machen keine Motorrad Motoren. Da muss man zu genau arbeiten“
„ Was macht ihr dann hier den ganzen Tag ?“
„Russische Panzer Motoren richten!“

Bei den Motoren waren 3 cm Spiel auch kein Problem :-/

Jetzt war mir nach fahren aber ich hatte keinen Hobel. Zum Glück hatte mein Onkel viel Zeit und hat meine FZR in teilen bei eBay verkauft.
So hieß es dann einmal neu und vor der Tür stand eine schwarze Yamaha R1 Rn01. (Ja ich bin bekloppt mit 20 mir so ein Teil zu kaufen aber hey, dass bin ich )

Kurz nach dem Kauf kam dann auch mal eine E-Mail von Ivo, der Mann hinter moto Monster. Er fragte ob ich Lust hab mit nach Most zu fahren. Natürlich sagte ich zu und so fuhr ich auf eigener Achse nach CZ. Angekommen fühlte ich mich schon wieder fehl am Platz weil ich einfach hingefahren bin und nicht wie die anderen per Anhänger oder Transporter aber ich war jung und hatte nicht viel Geld und auch kein Auto.

Kurz noch mit ivo geredet, der mich auch als bekloppt abgestempelt hat nachdem aber er war mir sympathisch da keine Vorträge kamen. Ein Mitarbeiter von Fire tires war auch mit in Most und sagte mir ich soll auf 1.4 bar meine dunlops einstellen. DAS fand ich jetzt bekloppt aber es stellte sich anders heraus.

So, Ausfahrt zur Boxengasse . Ivo‘s RC8 böllerte vor mir her ( einfach ein schönes Moped ) und ich versuchte mich erstmal an die Strecke zu gewöhnen, schon die 3 te Kurve hat mich fasziniert, die lange links die man einfach so schön schnell nehmen kann. Es lief alles recht gut bis ich auf die letzen 2 Kurven, ich fuhr normal in die Kurven ein aber das auf einer Rennstrecke noch Betonplatten verlegt worden , war mir neu. Die DDR lässt grüßen ! Die SZ gerade hinunter geheizt aber wo zur Hölle gehts da lang ?? Gerade aus waren Reifen Stapel und ich fragte mich wo denn die Schikane ist die ich doch zuvor genommen hab. Bisschen schwierig die Strecke aber mir war die schon auf Anhieb sympathischer als der Lausitzring.

Was ich mir definitiv merken sollte ist dass bei 7000 Umdrehungen meine r1 einfach einen Drehmoment Berg auskotzt, schönen Gruß vom hinterreifen! Unfassbar was die schlagartig drückt, kein Vergleich zur FZR die auch ein EXUP System hatte aber bedingt besser ging. Gott sei dank klebten die dunlops wie Kaugummi und ich konnte halbwegs ruhig fahren und das nötige Gefühl fürs Vorderrad aufbauen.

Ich weis nicht wieso aber den komischen „Affen“ Fahrstil den mir manche nachsagen konnte ich gut nutzen um den Mythos „Witwenmacher“ bisschen zu Wiederlegen, am Ende des Tages konnte ich ein positives Fazit ziehen .

-überlebt
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Re: Vom Brötchen und Rennsemmeln

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Beitrag von Ucky13 »

Wir brauchen meeeeeehrrr davon :o
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