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Hirn austricksen um schneller zu werden - Was sind eure Tipps?

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Moderatoren: as, Chris

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  • Bunsi Offline
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Beitrag von Bunsi »

Wie wird man schneller auf der Strecke? Theoretisch ja relativ einfach - Früh Gas und spät Bremsen
Aber wir wissen ja alle, so einfach ist es ja nicht.

Oft ist das grösste Problem, dass Ding zwischen den Ohren bei uns...

Aber wie überlistet man den inneren Schweinehund?

Jeder kennt es...Man sieht wie andere Ihren Bremspunkt viel später setzen oder mit viel höheren Speed in eine Kurve fahren. Wenn man es dann selber bewusst auch so versucht zu machen, meldet sich der innere Schweinehund "...huuiiii, Kollege, bist du verrückt? Das war mir zu viel...." Was passiert? Panik bricht aus, die Schweissperlen laufen und bei dem einen oder anderen bleibt die Hose auch vllt nicht mehr ganz trocken...

Was habt ihr so für Tipps um den Wohlfühlpunkt für das Hirn zu verschieben, damit man nicht in Schockstarre fällt, wenn einem das Hirn signalisiert, dass ist mir aber zu schnell?!

Würde mich mal interessieren, wie ihr an sowas herangeht!?

Gruss
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  • michi1 Offline
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Beitrag von michi1 »

Bisher haben mir 2 Sachen extrem geholfen:
- Habe mir jemand gesucht, dem ich vertraue und bin dann, idealerweise mit vergleichbarer Bereifung, hinterher gefahren. Die Herausforderung ist dabei den richtigen Vorausfahrer zu finden. Da ich nicht der Schnellste in meinem Bekanntenkreis bin, fiel mir das bisher recht leicht jemand zu finden :-)

- Beim erstmaligen Streckenbesuch habe ich immer versucht mir einen Instruktor zu nehmen oder eben den "Vorausfahrenden meines Vertrauens".

Wird aber sicher ab einer bestimmten Liga nicht mehr gehen...dann kämpfst Du gegen Dich selbst. Falls Du da schon angekommen bist - dann ignoriere das hier einfach.
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Beitrag von ph1l »

Man muss diesen bereits angesprochenen "Wohlfühlbereich" verlassen :)

Wichtig sind natürlich gute Linie, Bremspunkte (nach hinten setzen) und dort VOLLGAS fahren wo es möglich ist.
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Beitrag von tommi »

... ich mach einfach das Visier zu.... 8)


... klappt leider nicht immer :mrgreen:
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Beitrag von techam »

Oft hört man, wie den Leuten geraten wird einfach später zu Bremsen, das geht aber meistens in die Hose, wer seinen Bremspunkt um 20 meter versetzt, kommt meist auch in einem ganz anderen Winkel auf die Kurve zu und dann passt auf einmal der Einlenkpunkt nicht mehr und sowieso die ganze Linie.
Ergebnis ist, dass man es mit viel Gerühre gerade noch irgendwie schafft durch die Kurve zu fahren und sich denkt: Satan, das war doch zuviel.

Ich empfehle viel mehr, einfach auf der Geraden nicht voll durch zu beschleunigen.
Immer nur mit so 90% die Gerade runterfahren, zB. indem man 2000-3000U/min zu früh schaltet. Dann kommt man wesentlich langsamer bei der Kurve an. Mit dieser reduzierten Geschwindigkeit sucht man sich dann einen Bremspunkt, den man Runde für Runde einübt, der im bekannten Wohlfühlfenster liegt.
Ausgehend davon "automatisiert" man den Ablauf der Kurve über einige Runden, bis die Kurve mit der um 10% redizierten Geschwindigkeit perfekt sitzt und man sich wohlfühlt.

Dann geht man hin und zieht auf der Geraden einmal voll durch, bremst aber wieder am gleichen Punkt den man sich zuvor erarbeitet hat, jetzt verzögert man jedoch automatisch etwas härter, weil der Körper ein Gefühl dafür hat, wie die Kurve "laufen" sollte.
Man kann aber seiner gewohnten Linie folgen und hat wesentlich weniger Stress das die Kurve auf einmal viel enger aussieht als vorher.

MfG Christian
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Beitrag von marq »

Kurzum: Fahren, fahren, fahren, fahren, fahren,...
Hier geht's zum Original :arrow: Wheelbagz Rädertaschen!
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Beitrag von sakasanje »

marq hat geschrieben:Kurzum: Fahren, fahren, fahren, fahren, fahren,...
Die meiner Meinung nach einfachste und stressfreiste Variante. Das erste Mal auf nem Moped den Berg runter fand ich höllisch schnell. Dann mit dem Motorrad die Landstraßen lang - was für ein Speed. Das erste Mal Rennstrecke, Wahnsinnstempo. Mittlerweile kann ich darüber nur noch schmunzeln, man gewöhnt sich an die Geschwindigkeit.

Ansonsten Methodik, einzelne Kurven langsam verbessern oder Instruktion / Vorfahrer. Ein guter Instruktor sagt dir ziemlich genau, was du verbessern kannst.

Den Geist austricksen hört sich für mich nach Bungee-Jumping, ohne zu wissen ob ein Seil da ist, an.
#999 - einer muss ja Letzter sein :wink:
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Beitrag von tobi90 »

am einfachsten klappt das mit einem guten Instruktor.

Wenn dir dein Kopf sagt das ist zu schnell passen deine Referenz und Blickpunkte einfach nicht mehr oder du hast zu wenig davon. Wenn dein Blick passt hat dein Hirn Zeit die Daten zu verarbeiten und sich auf das kommende einzustellen. Dann ist alles entspannt... An sonst geht die Alarmsirene los.

Stell dir also nach dem Turn die Frage " Weiß ich wann ich in diesem oder jenem Streckenabschnitt Bremse/ Gas gebe/ einlenke...? " Je klarer das Bild umso einfacher hat es dein Kopf.
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Beitrag von Harm »

marq hat geschrieben:Kurzum: Fahren, fahren, fahren, fahren, fahren,...
Genau das.
Alles andere ergibt sich dabei.
Gefühl für die strecke... Den speed... Das wissen was als nächstes kommt.
Vor allem letzteres bringt Sekunden.
S.
2021 - immer noch Hausbau
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Beitrag von techam »

An sich stimme ich euch ja zu, Übung ist das alles entscheidene.

Aber irgendwann, kommt man an einen Punkt wo das ganze stagniert, da fährt man dann 3Tage auf einer Strecke und ist am letzten Tag genauso schnell wie am ersten. Wenn das einmal eintritt braucht man Lösungsstrategien die eigene Gewohnheit zu brechen und neue Reize zu setzen.

Da kann man dann auch 10 tage auf einer Strecke fahren und wird nicht mehr schneller, weil Linie, Bremspunkte usw. durch das viele fahren, fahren, fahren einfach in fleisch und Blut übergegangen sind, man fährt seine Zeiten völlig entspannt und ohne Risiko, wird aber einfach nicht schneller.

Dann kann man zB. soetwas wie das oben geschriebene machen, oder wie auch schon gesagt einen Instruktor buchen.
Was auch gut hilft ist die eigenen Fahrten per Video zu analysieren.
Gopro die deine Linie filmt, ist das Rad wirklich an der weißen Linie oder bist du nen meter weg.
Gopro auf die Gas/Bremshand gerichtet, wann ziehst du das Gas auf, ziehst du wirklich auf Vollgas oder verhahrst du bei 80-90% Wie weit bremst du in die Kurve.
Man denkt im Kopf oft, das das doch schon echt geil und gut war, das Video zeigt einen dann die Realität auf, nämlich das dort noch ordentlich was geht.

Gibt noch mehr solche strategien, zB. Datenanalyse mittels Datarecording.

Hängt aber auch davon ab, wie schnell du schon bist, wer in Assen bei 2:10 festhängt, wird sicherlich durch fahren/fahren weiterkommen. Bei 1:50 vielleicht nichtmehr..

MfG Christian
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