campari hat geschrieben:So wie der Spatz es beschrieben hat, mache ich es schon die ganze Zeit, seit ich beschlossen habe, nicht mehr schneller zu fahren, als ich kann. (vielleicht nicht ganz so im Detail) Oft habe ich bisher in Instruktorensitzungen gehört: passt eigentlich alles ganz gut, du musst nur schneller fahren...
bei meinen "Schülern" war es auch häufig so, dass es ganz gut passt.
Wenn das Gesamtbild aus "Bremsen", "Schräglage" und "Beschleunigen" stimmig ist, dann finde ich persönlich dies besser, als wenn da der "Schräglagenkönig" fährt, welcher aber Gas und Bremse nicht bedienen kann. Überspritzt ausgedrückt.
Aus dem stimmigen Gesamtbild heraus kann man dann nämlich aufbauen und sich steigern.
Wildsau hat geschrieben:tobi90 hat geschrieben:am einfachsten klappt das mit einem guten Instruktor.
.
Will man wirklich dadurch schneller werden, braucht man schon jemanden der einen gut kennt,
und mindestens einen, bessere mehrere, Tage den ganzen Tag betreut.
Ich meine das der Instruktor super gut fahren kann, is klar.
Aber um wirklich was zu bringen sollte er halt auch die Schwächen seines Schülers kennen.
Und der Schüler sollte ihm gegenüber ein gewisses Vertrauen aufbauen können.
Und das geht nun mal nicht durch einmal Händeschütteln und einen Turn hinterherfahren kennen.
Ich könnte mir dann schon verstellen, wenn man einen guten Instruktor findet,
mit dem man sich auch "zwischenmenschlich" gut versteht, das das dann extrem viel bringt.
Vermutlich mehr als aller Theoriekram.
die Punkte mit Vertrauen und Verstehen kann ich nur bestätigen. Das hilft ungemein.
Ob mehrere Tage sinnvoll sind, hängt auch vom Schüler und dessen Fähigkeiten ab. Natürlich versucht man an einem Tag Dinge zu vermitteln, doch aus meiner Sicht ist das nur der Anfang. Das Üben und "automatisieren" ist dann eine Hausaufgabe.
Ein nicht unwesentlicher Faktor sind natürlich auch die Kosten eines Einzeltrainings. Wenn das nicht unter "Sponsoring" des Veranstalters läuft, dann kommt mit (anteilige) Nennung, Sprit, Reifen, "Arbeitslohn" schon einiges zusammen.
DerMajo hat geschrieben:Meine Einschätzung, warum ich nicht schnell/schneller werde ist, dass alle anderen viel flinker in den Kurven sind.
jetzt müsste man mal "flinker in den Kurven" definieren.
Im cbrforum.de habe ich dazu mal etwas zusammengefasst gehabt:
In der Kurve bzw. in Schräglage wird absolut gesehen nicht soviel Zeit gut gemacht/verloren. Sprich selbst sonst deutlich langsamere Fahrer sind vom reinen Kurvenspeed nicht viel langsamer als ich. Umgekehrt bedeutet dass, das ich dort zwar Meter gut machen könnte, die Anzahl der Meter eher geringer ist.
Beispiel mit deutlichen Unterschied:
http://www.youtube.com/watch?v=EAt8XXnWF7c&t=25s
Hier sieht man besonders am 2. Überholvorgang schön, dass ich mit mehr Geschwindigkeit reinkomme, dann aber das Überholen "gemächlich" von statten geht.
Ein anderes Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=ZCq3Yl7M-1g&t=40s
Hier mal Kurve 5 + 6 ansehen. Zwischen 2 gleichwertigen Fahrern tut sich am reinen Kurvenspeed nichts.
Bedeutet aber auch, der Unterschied wird woanders gemacht. Und zwar in der Bremsphase bzw. am Kurveneingang. Sieht man im Video 1 beim 2. Überholvorgang (
http://www.youtube.com/watch?v=EAt8XXnWF7c&t=25s) deutlich, wie viele Meter ich dort alleine gut mache (habe ich oben ja schon kurz angedeutet). Von daher ist spätes Bremsen schon ein wichtiger Faktor.
Der 2. Faktor ist das schnelle Umlegen. Jakeman hat das damals als Oma-haftes Umlegen bezeichnet. Also von 0 auf maximale Schräglage. Auch hier ein Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=Wh-R5cmPCyY&t=30s (das Video hatten wir in diesem Thread schon). Schaut Euch mal die Schikane nach der schnellen Links an. Vom Prinzip bremsen, leichte Schräglage mit Bremse, Bremse lösen, umlegen und nahezu kein Nachkorrigieren der Schräglage, sofortiges Wechsel in die andere Richtung, nahezu kein Nachkorrigieren der Schräglage.
Der 3. Punkt wo man Zeit gut machen (oder eben verlieren kann, je nach Sichtweise) ist der Kurvenausgang. Auch hier wieder ein Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=awZCi9HQf2g&t=375s (zufällig ist das jetzt genau die Szene, wo das Video
http://www.youtube.com/watch?v=ZCq3Yl7M-1g dann anschließt).
Am Kurveneingang mache ich minimal Zeit gut, in der Kurve selber fährt mir Jonas sogar minimal davon um dann am Kurvenausgang sogar leicht aufzulaufen und vom Gas gehen zu müssen. Und in dieser Phase hat Motorleistung erstmal nicht zu sagen, hier geht es um Aufrichten/Linie und Leistung auf die Strasse bringen. Und das was da dann an km/h schon mehr mitgenommen wird, wirkt sich über die gesamte Gerade aus. Und da sind dann mal schnell 40m erreicht (40m auf dem Pannonia Ring oder Most sind ca. 1 Sekunde).
Weiterer Vorteil ist, dass die Highsider-Gefahr deutlich minimiert wird. Jetzt könnte man ja meinen der Spatz spinnt. Doch dadurch das ich in guter Schräglage - also kurz hinter dem Scheitelpunkt - schon das Gas leicht aufmache, wir der Reifen eben nur leicht belastet und ich mache das Gas dann immer weiter auf, aber eben in "kleinen Schritten". Somit hat der Reifen auch die Möglichkeit mir Feedback zu geben.
Wieder das bekannte Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=awZCi9HQf2g&t=375s
Hört da mal auf den Motorsound. Schon kurz vor den Scheitelpunkt lege ich Stützgas an um dann das Gas eben langsam immer weiter aufzumachen.
Reisst man das Gas am Kurvenausgang kurz vor dem Aufrichten plötzlich voll auf, muss der Reifen bildlich gesprochen mal eben von 0 auf > 100 PS und entsprechende Nm auf die Strasse bringen.
Das sind mal meine Hinweise/Tipps zu diesem Thema. Vielleicht hilft es ja ...